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K
Liebe Phoenix and all,

erstmal vielen lieben Dank für deinen Beitrag und die Mühe. die du dir gemacht hast

Und natürlich hast du Recht, ich will in Zukunft keine gleichgültige Vermeiderin oder zynische Überlegene in Beziehungsangelegenheiten werden, nur um erneuten Schmerz auszuweichen und dabei das verlieren, was mich ausmacht.

Ich denke, die übertriebenen Reaktionen (auch bei mir ist viel Aggression dabei) haben was damit zu tun, dass ich mich in der Beziehung zuletzt sehr bedürftig und ohnmächtig erlebte. Ich konnte mich einfach nicht mehr zu Wehr setzen. Die Aggressionen und zugespitzten Reaktionen im Hier und Jetzt haben also sehr viel damit zu tun, wieder meine Grenzen zu erleben und auch auszutesten, wo sie überhaupt noch liegen.

Dabei schieße ich im Moment auch über das Ziel hinaus. Wenn beispielsweise mein Sohn Fehlverhalten damit begründet, weil ich ja schließlich das und das gesagt, gemacht habe, gehe ich in die Luft wie eine Rakete. Dies hat ganz viel damit zu tun, dass mich die gesamten Schuldzuweisungen und Schuldübertragungen von Ex derart empfindlich gemacht haben. Oder aber ein Mann fragt mich, warum ich ins Fitnessstudio gehe und ich mich bemüßigt fühle (erste Reaktion) mich für diese Sportart zu rechtfertigen, auch dann reagiere ich (zweite Reaktion) über. Natürlich wäre es besser gewesen, schon in der Beziehung meine Grenzen zu ziehen, aber da könnte genau das eingetreten sein, was Belladonna so eindrucksvoll beschreibt, dieser Zwang zu gefallen, um Liebe nicht zu verlieren und Ablehnung zu riskieren. Vielmehr nein, ganz klar, es könnte nicht ..., sondern es ist!

Andererseits zeigen mir genau diese Punkte, an denen ich reagiere, wo ich mich in der Beziehung eigentlich domestiziert sah.

Der Ekel, so meine Sicht heute, hat wiederum eher was damit zu tun, dass ich mich noch waidwund fühle und wie ein Tier alles weg beiße, was mir zu nahe kommt. Misstrauen kommt hinzu, in dem Sinne, dass ich mich frage, ist dieser Kommentar, diese Erzählung dir in einer bestimmten Absicht erzählt worden, um dieses oder jenes zu bewirken, sprich: ist es Manipulation oder nicht. Ich muss auch erst wieder ein gefühl für mein Bauchgefühl bekommen;-))

Aber vielleicht ist alles auch nur eine ganz normale Reaktion auf eine solche Erfahrung. Und es beruhigt, zu sehen, dass du Phoenix auch nach zwei schlechten Erfahrungen dich nicht selbst verloren, sondern wiedergefunden hast. Das freut mich wirklich und gibt Hoffnung!

Nach wie vor fühle ich mich nämlich noch frisch (im fünften Monat der räumlichen Trennung und 2 Monat der emotionalen Trennung) und noch gar nicht weg und gleichgültig.

So beschäftigt mich heute wieder mal der Gedanke, ist die Beziehung lediglich ins Ungleichgewicht geraten und war es gar keine narzisstische Beziehung? Vor paar Tagen sah das noch anders aus, wie man an meinen Beiträgen sehen kann. Also bin ich auch wieder beim Thema Eigenanteil gelandet. Danke Belladonna übrigens für deinen sehr nachdenkenswerten Text! Andererseits macht mir das auch wieder Angst, denn was er in der Beziehung zu wenig hatte, hatte ich nämlich im Überfluss, die Bereitschaft, Schuld auf sich zu nehmen. Irgendwie fehlt mir im Moment noch das Mittelmaß!

Und ja, Phoenix, zwar hätte ich mir diese Erfahrung gern erspart, dennoch spüre ich, dass ich daran schon jetzt wachse, auch wenn ich das Gefühl habe, jeden Gedanken schon gefühlte 2000x gedacht zu haben.

Euch allen noch einen schönen Abend!

Liebe Grüße
Kimberly

17.03.2014 20:27 • #13006


A
Oh Gott ,jetzt hatte ich schon alles geschrieben und dann klick ich das Fenster weg
Also nochmal von vorn

Liebe freisein, liebe frauantje,
danke für eure antworten , die hatten mir sehr geholfen runter zu kommen.
Ich lass das jetzt mal mit dem zitieren und antworte so.
Mit der Wohnung gehts schleppend vorran.Es hapert noch an einer Küche. Mein Bruder ist auch der einzigste, der meine Möbel zusammen hämmert.
Mit Amselchen läuft es gut, aber nur wenn wir alleine sind. Kaum sind meine Eltern anwesend ziehe ich mich zurück. Es ist wie ein andauernder Kampf. Mutter weiß alles besser was mit erziehung zu tun hat und der alte lauert förmlich darauf das man einen Fehler macht. Da vergisst man mal was wegzuräumen und schon brennt die Luft Aber mit anpacken tut er nicht, damit es schneller geht mit der Wohnung und ich weg bin....

Aber auch so bekommt man keine ruhe. Gestern schrieb mich seine alte Affäre an , sie wolle sich mit mir treffen da sie mal wieder in der Nähe ist....Hab sie gefragt wozu und sie meinte sie könne mir noch paar infos geben. Ich hab dankend Abgelehnt....ich glaube ich hab genug Infos über diesen Menschen, mehr kann man glaube ich auch nicht ertragen.Vor ein paar wochen hätte ich noch ja gesagt.Heute will ich gar nix mehr wissen von dem was war. Bringt mich nicht weiter. Trotzdem frage ich mich wieso diese Leute immer wieder ankommen , ohne das man sie fragt? Fühle mich etwas gestalkt, hab das Gefühl das ER die auf mich ansetzt..sie verstricken sich immer wieder in widersprüche. Aber vllt bin ich jetzt wirklich etwas Paranoid...wozu sollte er sie auf mich ansetzen...

Heute kam auch ein Brief meines Anwalts, hat mir das schreiben geschickt, was er dem Narz geschickt hat zwecks Unterhalt. Der Anwalt hatte bisschen mit biss geschrieben. Bin mal gespannt, wie die Reaktion meines EX Narzes ausfällt, da der Anwalt beiläufig erwähnt das er weiß das er gelder unterschlägt
Bin total auf die Reaktion gespannt...aber irgentwie schwant mir nix gutes

17.03.2014 21:01 • #13007


A


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@belladonna:

Danke, du hast es genau auf den Punkt gebracht.

17.03.2014 21:06 • x 1 #13008


P
Zitat von Belladonna:
...Und so kommt man denn auch in dieses Karussell:
Sieh doch, ich meine es doch gut! Vertrau mir doch.
Und wenn sie dann nett tun, denkt man, ah, ein Ansatz von Verstehen.


Ich hab manchmal im Nachhinein so bei mir gedacht, vielleicht wollte er ja verstehen, aber er konnte (kann) nicht. Und ich konnte nicht sehen, dass er nicht verstehen kann. Weil ich immer dachte, er sei eben auch von diesem meinem Planeten.

Wenn ich vor dieser Zeit immer Dokumentationen über Psychopathen oder Mörder angeschaut habe, dann habe ich immer gedacht, warum nimmt man die in Schutz und entschuldigt das mit einer Störung. Die wußten doch genau, was sie tun. Ich bin heute auch noch der Meinung, dass sie wissen, was sie tun, allerdings ist mir heute klar, warum sie es tun konnten. Weil sie bei ihren Taten nichts empfinden und es nicht als Unrecht ansehen. Sie gehen ihrem Verlangen nach, und üben so Kontrolle über andere Menschen aus. Für sie sind es aber keine Menschen, sondern Objekte. Das ist ihre Befriedigung. Und die nächste Befriedigung, die sie sich holen ist das Veröffentlichen ihres Falls in den Medien. Dort bekommen sie ihre Anerkennung, stehen in der Öffentlichkeit. Man beachtet sie. Das ist jetzt vielleicht ein krasses Beispiel, aber ergibt jetzt einen Sinn für mich. Damit entschuldige ich keineswegs die Gestörten, aber ich kann einen Haken daran machen, und beschäftige mich nicht mehr mit dem Warum.

Zitat:
Auch schrecklich mitansehen zu müssen, das da jemand sich so nicht einlassen kann, daß er selbst banalste Komplimente o.ä. mißtrauisch beäugt... Nichts macht ihn satt, weil er nicht fähig ist, das Essen, die Nahrung, die man anbietet, anzunehmen.


Na, da habe ich ja schon wieder die nächste Erleuchtung. Macht Sinn! OK, verstanden, warum er es nie konnte. Haken dran.

Zitat:
Und, wie Du vorhin ganz richtig geschrieben hast, man wird dann teilweise selbst so.
Man hat quasi durch ihn erlebt, was er erlebt hat und kann im Grunde sogar nachvollziehen, was das mit einem machen kann.


Er hat, so nenne ich es, teilweise den Teufel aus mir herausgeholt. Ich habe die Problematik heruntergeschluckt und beiseite geschoben. Des lieben Friedens Willen. Meinem Frieden! Enstanden ist ein Pulverfaß, dass bei dem kleinsten Funken explodierte. Und somit kann ich es auch ein Stück weit nachvollziehen. Es gab auch viele Situationen, wo ich einfach nur resigniert habe ODER mich verteidigt habe. Zum Schluß wurde ich kälter und kälter. Mir und ihm gegenüber. Weil ich nicht in der Lage war noch irgendetwas Schönes zu empfinden, denn ich ließ mich in meinem Empfinden abtöten. Ich wußte, nach einem Hoch, kommt sofort wieder das Tief, also warum ein Hoch empfinden, wenn es eh wieder genommen wird. Sie empfinden DAS ihr Leben lang. Verglichen dazu war es bei mir nur ein minimales Trauma, welches eine vorübergehende Gefühlslosigkeit auslöste.

Der Unterschied ist allerdings, ich kenne das Gefühl der Liebe, und wollte dahin zurück. Ich erkannte das für mich Unnormale und fühlte den Schaden, den ich mir antat, der mir angetan wurde. Und nur, weil ich das empfinden konnte, konnte ich aus dem Rad rausspringen und mich befreien.

Zitat:
Traurig für diese verkorksten Menschen, wirklich.


Ja, es ist traurig, aber ehrlich gesagt, nicht mehr meine Sorge.

17.03.2014 21:18 • x 1 #13009


R
Belladonna schrieb:
Man unterwirft sich fremden Mächten, Autoritäten, die man selber dazu gemacht hat, um Anerkennung und Bestätigung (sprich: Liebe, Essen usw...) zu bekommen, auf die man so dringend angewisen ist.
Dadurch, daß man sich zu Zeiten (meist eben den frühkindlichen, will heißen unbewußten) unterworfen hat unter ein fremdes
Diktat, war man gezwungen, sich selbst zu verleugnen.
deswegen ist es später sehr schwer, zu wissen, was einem gut tut, was richtig und falsch ist, was gut und böse...
Man zweifelt an der Selbstwahrnehmung, man hat das Gefühl, zu sterben, weil man abgelehnt wird.
Man ist nicht bei sich. Man weiß aber teilweise auch gar nicht, was das ist: Bei sich sein.

Das ist aus meiner Sicht das größte Problem: Man weiß nicht, was richtig, was falsch ist, man ist nicht bei sich, und weiß es teilweise auch gar nicht, was das ist:
Ich lasse es oft genug zu, dass meine Grenzen überschritten werden und ich selbst meine Grenzen überschreite, weil ich sie gar nicht kenne, oder ihnen nicht traue: Mir nicht traue/ vertraue.
Weise ich z.B. auch in meiner Arbeit andere auf meine Grenzen hin und fordere es ein, dass meine Grenzen beachtet werden, habe ich oft schon wieder ein schlechtes Gewissen: Darf ich das einfordern, habe ich das wertschätzend formuliert? Sobald jemand meine Forderungen in Frage stellt, mache ich mir Gedanken über mein Verhalten und bin damit immer im Begründungszwang und in der Opferrolle!

Im Moment begreife ich deshalb meine Situation als große Chance, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich muss nicht immer die starke politisch korrekte Powerfrau sein, die für alles die Verantwortung übernimmt. deshalb lege ich mich im Moment auch mit allen in meiner Arbeitswelt an. Nix mehr mit wir sind doch alle so lieb miteinander, vor allem wenn ich lieb zu den anderen bin!
Ich will nur noch my darling sein, auch wenn ich bei anderen jetzt anecke.

Grenzen aufzeigen-anecken-begrenzt sein- mich spüren-bei mir sein

Das ist im Moment auch ganz schön anstrengend, teilweise gehe ich mir damit auch selbst auf die Nerven. Auch harte Arbeit! Aber das muss sein. Denn am Ende habe ich die Energie für mich sinnvoll verwendet und nicht sinnlos verschwendet an einen Narzen oder andere Ersatzgötter.

17.03.2014 21:31 • x 1 #13010


B
Zitat von Phoenix07:
Wenn ich vor dieser Zeit immer Dokumentationen über Psychopathen oder Mörder angeschaut habe, dann habe ich immer gedacht, warum nimmt man die in Schutz und entschuldigt das mit einer Störung. Die wußten doch genau, was sie tun. Ich bin heute auch noch der Meinung, dass sie wissen, was sie tun, allerdings ist mir heute klar, warum sie es tun konnten. Weil sie bei ihren Taten nichts empfinden und es nicht als Unrecht ansehen. Sie gehen ihrem Verlangen nach, und üben so Kontrolle über andere Menschen aus. Für sie sind es aber keine Menschen, sondern Objekte. Das ist ihre Befriedigung. Und die nächste Befriedigung, die sie sich holen ist das Veröffentlichen ihres Falls in den Medien. Dort bekommen sie ihre Anerkennung, stehen in der Öffentlichkeit. Man beachtet sie. Das ist jetzt vielleicht ein krasses Beispiel, aber ergibt jetzt einen Sinn für mich. Damit entschuldige ich keineswegs die Gestörten, aber ich kann einen Haken daran machen, und beschäftige mich nicht mehr mit dem Warum.


Tja, wie gesagt, ich beschäftige mich auch gerade mit den gesellschaftlichen Konsequenzen, auch der Zunahme dieser
psychopathischen und/oder narzisstischen Verhaltensweisen.
Mich hat ja auch gewundert, daß das Umfeld teilweise (angeblich) nichts merkt, alles bagatellisiert, wegguckt.

Und bei der Beschäftigung mit diesem Thema stößt man unweigerlich auf die Vorkommnisse des 2. Weltkrieges.
Und wozu Menschen fähig sind.
Das Faß will ich hier weiß Gott nicht auch noch aufmachen, aber die Analogien sind logisch-und damit grauenhaft.
Für mich
Zitat:
Das ist jetzt vielleicht ein krasses Beispiel, aber ergibt jetzt einen Sinn für mich.

Es ist nicht krass als Beispiel, sondern als Realität.
Gerade gestern habe ich über die Nürnberger Prozesse gelesen.
Die *beep* wurden diversen psychologischen Tests unterzogen.
Allen wurde durch die Bank weg eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Und zwar genau die,
über die wir hier sprechen. Und diese Menschen wurden von der bevölkerung für voll genommen, respektiert,
gefürchtet und - man glaubt es kaum - geliebt!
Göring, Albert Speer, Rudolph Hess usw...alles solche Monster, die aber auch kein Wässerchen trüben konnte, und
eben das Erschreckendste: Sie wußten, was sie getan haben, aber auch, wie Wohlverhalten geht und was die Medien und die Richter hören wollten.
Sie haben Reue und Gewissen gespielt, aber es hat sie nicht berührt. Weder vorher noch hinterher.
Sie haben einfach gewußt, was ankommt, welches Verhalten erwünscht wird und erwartet.
Und haben dem Folge geleistet. Ohne zu realisieren, welche Bedeutung das hat - für sie selbst.
Und manche haben hier ganz ungestraft ihr Leben weitergelebt...
Insofern wirds für mich persönlich Zeit, solche zu erkennen und ihren Machenschaften konsequent entgegenzutreten,
und sei es auch nur im Privaten oder dem eigenen beruflichen Umfeld.
Wir reden hier über (gewünschte Zahl...aber bei der Menge Affären....) Zweierbeziehungen, aber dieses Verhalten findet man ja mittlerweile an jeder Ecke.
Und es sind eben nicht die sadistischen Serienmörder, die so eindeutig böse sind, es sind auch die, die bürokratisch
an Menschen vorbei agieren und sich keiner Verantwortung bewußt sind.
Die sagen: Das muß ich so machen, weil mein Chef, die Regierung, irgendeine Autorität, daß so sagt.
Da kann ich auch nichts tun.
Sorry, sprengt jetzt natürlich die Grenzen hier, aber ich mußte das mal loswerden....

17.03.2014 22:09 • #13011


F
Vielen Dank für Eure lieben ( Glück) Wünsche.......

mein Schnucki war heute da und hat sich noch einige Sachen abgeholt, allerdings war ich nicht da und hatte ihm alles in den Flur gestellt......

mir ist als würde ich auf Wolke 7 schweben-

hoffentlich bleibe ich noch ein bißchen da oben und der Absturz kommt nicht so schnell....
.
bin sogar schon angesprochen worden, das ich so positiv wirke und von innen heraus strahle....

meine Devise lautet nun einfach :GENIEßEN----genau diesen Moment und einfach mal nicht nach vorne und nicht nach hinten schauen.........

17.03.2014 22:26 • #13012


P
Zitat von Kimberly:
erstmal vielen lieben Dank für deinen Beitrag und die Mühe. die du dir gemacht hast


Liebe Kimberly,

als ich dem Forum beitrat, war ich 6 Wochen getrennt und ein Häufchen Elend mit Schlappohren. Für mich ist es keine Mühe, sondern ich freue mich meine Fortschritte in Form von Beiträgen mitzuteilen, und somit ausdrücken oder zeigen zu können: Es wird besser und es gibt ein schönes Leben danach. Der Weg ist steinig, lang und schwer, aber man kommt nicht drum herum, ihn zu gehen. Und ich sage HEUTE, es lohnt sich loszulassen.

Wenn man ihn genug verstanden hat, wenn man akzeptiert hat, wenn das letzte Fünkchen Hoffnung gestorben ist, dann können wir anfangen den Weg zu gehen, den eigenen Knoten zu entwirren. Denn DA liegt der Knackpunkt, und wir können endlich verstehen und einordnen, warum wir ihnen begegnet sind.

Zitat:
Und natürlich hast du Recht, ich will in Zukunft keine gleichgültige Vermeiderin oder zynische Überlegene in Beziehungsangelegenheiten werden, nur um erneuten Schmerz auszuweichen und dabei das verlieren, was mich ausmacht.
Das wird wieder kommen, Du wirst es sehen. Aber erst muß das wirkliche Loslassen beginnen. Dann erst kannst Du Dich Dir widmen. Und wenn dieses Widmen anfängt, dann wirst Du nach und nach erkennen, was es aus Dir macht. Du wirst in den Spiegel schauen und Dich nicht mehr als Spiegelbild mit Körper und Kopf sehen. Du wirst anfangen Dich zu sehen. Die Person, der Du am meisten vertraust, mit der Du am Liebsten zusammen bist.

Zitat:
Ich denke, die übertriebenen Reaktionen (auch bei mir ist viel Aggression dabei) haben was damit zu tun, dass ich mich in der Beziehung zuletzt sehr bedürftig und ohnmächtig erlebte. Ich konnte mich einfach nicht mehr zu Wehr setzen. Die Aggressionen und zugespitzten Reaktionen im Hier und Jetzt haben also sehr viel damit zu tun, wieder meine Grenzen zu erleben und auch auszutesten, wo sie überhaupt noch liegen.


Bei mir war (+teilweise immernoch) ist es alles Angestaute, was sich seinen Weg nach draußen sucht(e). Das dauert, weil viele Schichten abgetragen werden müssen. Diese Phase hat bei mir ungefähr 3 Monate angehalten. Im em-life Forum steht das gut beschrieben und ich habe es Familie und Freunden vorgelesen. Sie wissen, dass ich normalerweise nicht so bin, aber was mich dazu getrieben hat. So habe ich von dieser Seite aus Rückendeckung und muß mich diesbezüglich nicht weiter erklären. Es wird aber weniger Kimberly, das wirst Du in bestimmten Situationen bemerken. Ich hatte heute so eine Situation, wo mir erst hinterher auffiel, wie gelassen ich reagierte.

Zitat:
Oder aber ein Mann fragt mich, warum ich ins Fitnessstudio gehe und ich mich bemüßigt fühle (erste Reaktion) mich für diese Sportart zu rechtfertigen, auch dann reagiere ich (zweite Reaktion) über.


Deine Reaktionen sind Altlasten, die Du erst langsam abbauen wirst. Schau, fremde Menschen sehen nicht, was Dir widerfahren ist, und andere wiederum können es nicht nachvollziehen.

Du brauchst Dich aber auch nicht zu rechtfertigen, warum Du Dieses und Jenes tust. Sag doch einfach das nächste Mal (mit einem Lächeln), weil es Dir guttut, oder beantworte mit der Frage Ich verstehe die Frage nicht. Vielleicht war der Mann darauf aus, Dir damit ein Kompliment zu machen? Versuch es mal, es einfach anzunehmen. Ein kleiner Anfang.

Zitat:
Natürlich wäre es besser gewesen, schon in der Beziehung meine Grenzen zu ziehen, aber da könnte genau das eingetreten sein, was Belladonna so eindrucksvoll beschreibt, dieser Zwang zu gefallen, um Liebe nicht zu verlieren und Ablehnung zu riskieren. Vielmehr nein, ganz klar, es könnte nicht ..., sondern es ist!


Ja, so ist es! Aber wo führt dieser Zwang hin? Zur völligen Selbstaufgabe. Leben, um anderen zu gefallen. Mehr tun, um andere nicht zu verlieren.

Zitat:
Der Ekel, so meine Sicht heute, hat wiederum eher was damit zu tun, dass ich mich noch waidwund fühle und wie ein Tier alles weg beiße, was mir zu nahe kommt.
Weil Du Angst hast, erneut verletzt zu werden? Weil Distanz für Dich ein Schutzschild ist?

Zitat:
Misstrauen kommt hinzu, in dem Sinne, dass ich mich frage, ist dieser Kommentar, diese Erzählung dir in einer bestimmten Absicht erzählt worden, um dieses oder jenes zu bewirken, sprich: ist es Manipulation oder nicht.


Das meinte ich vorhin mit dem scannen.
Das sind noch normale Gedankengänge, aber wir sollten bei Allem nicht aus den Augen verlieren, dass es Menschen gibt, die es ehrlich meinen. Herausfinden kann man das nur, indem man sich darauf einläßt, es zuläßt.

Zitat:
Nach wie vor fühle ich mich nämlich noch frisch (im fünften Monat der räumlichen Trennung und 2 Monat der emotionalen Trennung) und noch gar nicht weg und gleichgültig.


2 Monate sind nichts. Hab Geduld! Sei geduldig mit Dir! Ich kann nur immer wieder raten: NULL, ZERO, NADA Kontakt. Kein FB, kein Whatsapp, keine Emails. NICHTS! Nichts was den Heilungsprozess auch nur im Geringsten unterbrechen könnte. G A R N I C H T S !

Zitat:
So beschäftigt mich heute wieder mal der Gedanke, ist die Beziehung lediglich ins Ungleichgewicht geraten und war es gar keine narzisstische Beziehung?


Diese Gedanken werden immer wieder mal aufploppen. Ich habe mich daraus geholt, indem ich mir einfach nur sagte, dass diese Beziehung mir nicht gut tat, egal wie gut er manchmal sein konnte. Immer wieder habe ich mir beschissene Situationen vorgestellt, wie ich mich da gefühlt habe. Ob Narz oder nicht. Gewisse Dinge konnte ich nicht mehr mit aber er kann ja auch so lieb sein abfedern. Was bringt mir ein Mensch, der nur manchmal lieb sein kann. Ich war die meiste Zeit damit beschäftigt, zu hoffen, dass aus mal hü mal hott nur hü wird. Weißt Du, ich möchte von der Arbeit nachhause kommen und nicht noch über meine Beziehung nachdenken müssen. Mich plumpsen lassen können und einfach nur wissen, er ist da. Ich für ihn, er für mich. Jemand, auf den Verlaß ist, der nicht ständig diese Unruhe in mir auslöst.

Zitat:
Und ja, Phoenix, zwar hätte ich mir diese Erfahrung gern erspart, dennoch spüre ich, dass ich daran schon jetzt wachse, auch wenn ich das Gefühl habe, jeden Gedanken schon gefühlte 2000x gedacht zu haben.


Ja, da platzt der Schädel, kenne ich zu gut. Aber auch DAS wird sich mit der Zeit legen.

Allen eine schöne Nacht und tolle Träume!

17.03.2014 22:37 • x 2 #13013


G
Belladonna
das war ne Explosion, ein Daumen-Hoch für Dich und ein starker Arm als Zeichen dafür, wie stolz ich auf meine auf dem iPhone geschriebenen acht Worte bin (ich ver-arsch mich halt auch gern selbst) .

@All
die Seite 521.........ich bin schwer beeindruckt. (Na super Gastmann...und wen interessiert das?)

18.03.2014 09:32 • x 1 #13014


P
Guten Morgen ihr Lieben,

eine Flut von Erkenntnissen und Gefühlen strömt zur Zeit auf mich ein aber ich kann es noch nicht in Worte fassen, lese aber fleißig mit und bin fassungslos über eure unglaublich intelligenten Beiträge! Es hilft mir sehr sehr sehr! Ich glaube wirklich nicht dass irgend ein Buch über Narzen so vielseitig, so intensiv, so lebensnah das ganze Spiel der Ns erfasst! Man sollte es irgendwann als Selbsthilfebuch drucken. Ob Freisein, Kimberly, Belladonna, Phoenix, Amsel usw. Ihr schreibt mir aus der Seele!

Danke!

An Dich Freisein einen Danke-Kuss

18.03.2014 09:38 • #13015


K
Liebe Phoenix and all,

irgendwo las ich, dass die Narzissten nicht wissen, warum sie etwas tun, aber sehr wohl abschätzen können, welche Auswirkungen ihr Tun hat. Deswegen seinen sie vor Gericht auch schuldfähig.

Deine Reaktionen sind Altlasten, die Du erst langsam abbauen wirst. Schau, fremde Menschen sehen nicht, was Dir widerfahren ist, und andere wiederum können es nicht nachvollziehen.

Das ist sehr richtig! Mittlerweile komme ich mir vor wie ein aggressives Alien. Menschen, die mir sagen, hake es ab, er war eben ein Ar., schau nach vorn und Menschen, die mir sagen, bleib bei dir, säumen meinen Weg.

So leicht gesagt, es sind häufig Menschen, die seit zig Jahren mehr oder weniger glücklich in einer Beziehung leben und die gar nicht nachempfinden können, was Verrat, und so empfinde ich das, mit einem Menschen anstellen kann. Klar ist, dass weder mein Sohn noch andere dafür herhalten können, was er tat.
Und dennoch spüre ich, dass das im Moment notwendig ist, die Grenzen vehement durchzusetzen. Vielleicht tatsächlich auch aus Selbstschutz, weil ich zutiefst verletzt bin und keine weitere Grenzüberschreitung und damit Verletzungen zu lassen darf.

Und du hast Recht, noch bin ich sehr bei ihm, was er tat, was er nicht tat, dann aber wird die Phase kommen, die ja jetzt schon immer wieder mal kommt, in der ich mich in den Focus stelle. Und da geht es mir so wie Rosenrot, wer bin ich überhaupt? Und was ist passiert, dass ich mich so verblendet in die Irre haben führen lassen? Was hat er bei mir bedient? etc. etc. etc.

Und ja, absolute Kontaktsperre, bis er mit jeder Faser aus meiner Seele verschwunden ist. Denn noch, das spüre ich, hätte er Macht über mich!

Der aller größte Witz ist, dass ich gestern in meinen alten Aufzeichnungen kramte, die aus der Zeit datieren, in der ich ihn kennenlernte und in der ich eine Therapie zwecks Eheverarbeitung machte. Da steht doch wahrhaftig der Satz meines Therapeuten, dass man keinesfalls durch Lüge in eine Spaltung mittels Doppelleben gehen soll (mein Exmann ist 3 Jahre zweigleisig gefahren!)

Da habe ich tatsächlich einen hysterischen Lachanfall bekommen, hätte ich geahnt, dass die zweite Spaltung quasi schon neben mir sitzt, denn der zweite Satz des Therapeuten Prinzen sind oft Narzissten traf so gar nicht auf ihn zu. Im Nachhinein dann doch, weil er zwar dröge daherkam, aber mir dann doch die Beziehung, die ich wollte, vorspielte.

@Belladonna, oft habe ich mir die Frage gestellt, ob nicht auch diktatorische Systeme Persönlichkeitsstörungen hevorrufen können. Wir gehen immer davon aus, dass die Grundlagen in der Kindheit gelegen haben müssen, was zweifelslos i. d. R. auch der Fall ist. Kann aber auch ein politisch faschistisches Regime bei entsprechend persönlichen Voraussetzungen nicht auch Persönlichkeitsstörungen hervorrufen?!?

In Bezug auf die zunehmend narzisstisch werdende (deutsche) Gesellschaft habe ich die Theorie, dass vieles darin begründet liegt, dass die verlorene Kriegskindergeneration (also die, die im Krieg zu jung waren, um Täter zu sein, aber an den Folgen des Krieges vehement zu leiden hatten, v. a. auch sich nicht als Opfer fühlen durften, weil die Eltern ja die Täter waren) psychisch sehr zu leiden hatten. Oft waren die Väter im Krieg geblieben oder wenn sie zurückkamen waren sie kriegsverletzt und traumatisiert. Die Mütter hatten die Familie oft unter den schwierigsten Umständen durchgebracht, standen nun als s.g. Trümmerfrauen den Vätern mit neuem Selbstbewusstsein gegenüber, was so mache Ehe zum Scheitern brachte.

Meines Erachtens hat das dazu geführt, dass viele Kinder dieser Zeit (in der übrigens ja auch noch die schwarze Erziehung groß geschrieben wurde)in dissozialen Familienverhältnissen groß wurden, dies wiederum an ihre Kinder weitergegeben haben etc. etc. etc.

Dies ist aber nur ein Erklärungsansatz, die Wahrheit ist wohl vielschichtiger.

Euch einen schönen Tag!

LG
Kimberly

18.03.2014 10:16 • x 1 #13016


K
P. S. Klarer formuliert: Narzissten wissen nicht, warum sie etwas tun, aber sie wissen was sie tun.

18.03.2014 10:26 • #13017


groupie
Das werd ich mir merken:
denn der zweite Satz des Therapeuten Prinzen sind oft Narzissten traf so gar nicht auf ihn zu. Im Nachhinein dann doch, weil er zwar dröge daherkam, aber mir dann doch die Beziehung, die ich wollte, vorspielte.

18.03.2014 10:52 • #13018


K
@Groupie

Ja, pass aber auch auf die auf, die als Bettelmann daherkommen, es könnte sich um einen sozial angepssten Narzissten handeln

18.03.2014 11:14 • #13019


B
Zitat von Kimberly:

@Belladonna, oft habe ich mir die Frage gestellt, ob nicht auch diktatorische Systeme Persönlichkeitsstörungen hevorrufen können. Wir gehen immer davon aus, dass die Grundlagen in der Kindheit gelegen haben müssen, was zweifelslos i. d. R. auch der Fall ist. Kann aber auch ein politisch faschistisches Regime bei entsprechend persönlichen Voraussetzungen nicht auch Persönlichkeitsstörungen hervorrufen?!?


Super interessante Frage!
Ich denke, wenn wir zugrundelegen, daß der Extremfall einer Persönlichkeitsstörung sich immer als Psychopathie/maligner Narzissmus/Antisoziale bzw Dissoziale Persönlichkeitsstörung zeigt, mssen wir dabei auch die zugrundeliegenden
Muster untersuchen. (Vorweg: Ja, es gibt Schnittmengen genauso wie Abstufungen - ich vereinfache jetzt).
Ein Grundmuster aller ist die - in diesen Fällen - extreme und fast vollständige Gefühlsabspaltung, die Dissoziation.
Diese Abspaltung ist ja die erwähnte Verleugnung des Eigenen. Die wiederrum erzeugt Selbsthass.
Der Hass wird auf andere projiziert und dort bekämpft.
(Eigentlich das typische Sündenbockprinzip und das der Splitter im Auge des Anderen. Da fällt mir ein: Wenn Jesus wirklich existiert hat und wenn er weiterhin tatsächlich die 10 Gebote so formuliert hat,
wie wir sie kennen (ich selbst bin Atheistin), dann war der Gute also schon vor über 2000 Jahren mit solchen beschäftigt und
wir schreiben uns hier den Elch, haben ganz andere Möglichkeiten zur Kommunikation (stellt euch nur mal vor, wir müßten unsere
Kommentare meißeln...) und dennoch ist die Erkenntnis so schwer und zeitgleich so unpopulär möchte ich es mal nennen...der arme, kluge Mann...Aber das nur nebenbei...)
So. Das heißt also in der Konsequenz, daß es diese Persönlichkeitsorganisationen nötig haben, ihren Selbsthass auszulassen
und also werden ständig neue Feindbilder geschaffen.
Damit man sich selbst als gut und überlegen erlebt.
Diese Feindbilder können vielerlei Gestalt annehmen, je nach persönlicher Disposition oder dem Umfeld, in dem man sich bewegt. (Arbeitslose, Ausländer, die Ukraine, die Russen, nicht die Ukraine, nicht die Russen, sondern die Amis, die EU,
Christen genauso wie Moslems---alles austauschbar weil abstrakt-also ausgedacht, selten begründet in wirklich echten, persönlichen Erfahrungen und wenn, werden diese dann aber gerne verallgemeinert und überzeichnet, das funktioniert natürlich auch im Positiven=Idealisierung-in jedem Fall lenkt es prima ab...)
Hauptmerkmal ist aber die Möglichkeit zur Abspaltung und zur Selbstaufwertung, die so dringend benötigt werden, um sich selbst
und dem Schmerz (der mittlerweile eben zum Selbsthass wurde) über den Sebstverrat vermeintlich zu entgehen, also auszuweichen.
Jetzt stellt sich also die Frage, was macht Abstumpfung im Ergebnis. Vergräbt man seine Gefühle nur immer weiter oder entkernt man sich immer mehr? Sodaß bald nichts mehr übrig bleibt, was fähig wäre, diesen Prozess zu unterbrechen,
was stark genug wäre, umzudenken, der Entwicklung zur Asozialität etwas entgegenzusetzen.
Ich persönlich glaube, daß man sehr wohl in dem entscheidenden Umfeld Gutes (ich nenne es mal so ganz banal)
bewirken kann. Ich glaube auch an Ermutigung. Ich glaube auch, daß es, wie bei uns zB, zu einer Gegenbewegung führt, führen kann. Wir haben Nicht-Liebe erlebt, dem toten Abgrund in die Fratze geschaut und uns letztlich entschieden, unser Leben durch Liebe leiten zu lassen, uns dem entgegenzustellen und uns nicht aufzugeben. Das kann also auch ein Effekt sein.
Das Problem, was ich sehe ist eher die Masse an Menschen, die Unmenschliches durch weggucken und teilpartizipieren
erst ermöglicht. Also dem an sich kleinen Bevölkerungsanteil der Psychopathen dadurch Unterstützung leistet, selbst aber
nicht fähig ist, in direkter Konfrontation böse zu sein.
Sie leben es aus über die Abstraktion (zB in bürokratisch organisierten Gesellschaften/Institutionen), stellvertrtend befriedigt.
Aber es erleichtert ihr Grundübel nicht. Es löst ja nichts. Sie übernehmen aber keine Verantwortung.
Das heißt also, daß auch die Partizipation an bösen Handlungen anderer nur abstrakt wechselwirkt, aber keine tatsächliche Auswirkungen auf die Grundpersönlichkeit haben. Also gibts Hoffnung. (Problem ist natürlich die Wirkung auf Opfer, die ja real Opfer werden).
(siehe auch das Milgram-Experiment).
Ich glaube, abgrundtief asozial und böse wird man durch direkte Gewalt. Viele Menschen, die an Gewalt voyeuristisch teilnehmen,
entwickeln psychosomatische Störungen, das deutet darauf hin, das etwas in ihnen fühlt und ein Gewissen hat.
Sonst würde es abperlen.
[quote]
In Bezug auf die zunehmend narzisstisch werdende (deutsche) Gesellschaft habe ich die Theorie, dass vieles darin begründet liegt, dass die verlorene Kriegskindergeneration (also die, die im Krieg zu jung waren, um Täter zu sein, aber an den Folgen des Krieges vehement zu leiden hatten, v. a. auch sich nicht als Opfer fühlen durften, weil die Eltern ja die Täter waren) psychisch sehr zu leiden hatten. Oft waren die Väter im Krieg geblieben oder wenn sie zurückkamen waren sie kriegsverletzt und traumatisiert. Die Mütter hatten die Familie oft unter den schwierigsten Umständen durchgebracht, standen nun als s.g. Trümmerfrauen den Vätern mit neuem Selbstbewusstsein gegenüber, was so mache Ehe zum Scheitern brachte.

Meines Erachtens hat das dazu geführt, dass viele Kinder dieser Zeit (in der übrigens ja auch noch die schwarze Erziehung groß geschrieben wurde)in dissozialen Familienverhältnissen groß wurden, dies wiederum an ihre Kinder weitergegeben haben etc. etc. etc.

Dies ist aber nur ein Erklärungsansatz, die Wahrheit ist wohl vielschichtiger.
/quote]
Bei diesem Ansatz gehe ich konform, mich beschäftigt ja in ganz wirklicher Wirklichkeit, warum mein Eltern, die genau dieser
Generation angehörten und genau dieser gewalttätigen und schwarzen Pädagogik ausgesetzt waren, es trotzdem
übers Herz brachten, ihre Kinder zu quälen und zu verletzen.
Ich bin das Kind und ich habe das meinem Sohn gegenüber nicht gewollt, mein Herz stand mir im Weg aber auch meine
Kindheitserinnerung. An mich und mein Leiden.
Deswegen interessiert es mich ja so, warum Menschen so funktionieren und manche aber nicht.
In was unterscheiden sie sich? Man könnte vermuten, die Guten sind einfach stärker oder können mehr Schmerz aushalten.
Ich habe mich aber nicht Zeit meines Lebens immer stark gefühlt und auch heute noch nicht.
Das wäre jedenfalls zu klären, der Zugang zu Schmerz, die Akzeptanz von Mittelmaß oder auch Kleinheit (im Gegensatz zum Größenwahn).
Denn der Zugang zum Schmerz macht mich erst ganz, meine Eltern waren tief verletzte Menschen.
und ich glaube, sie haben es nie überwinden können.

lg, Belladonna

18.03.2014 11:54 • #13020


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