Zitat von sternschnuppe73:wieso sehen andere nicht was man durchmacht? es wird abgetan als ...wenn es so weh tut dann fang endlich an ihn zu vergessen ...er hat ein neues leben, du hast ein neues leben... setz einen haken hinter diese beziehung und gut ist ...
Liebe sternschnuppe,
Dein Beitrag hat mich sehr bewegt, und möchte dazu Einiges loswerden:
Andere sehen es manchmal nicht aus verschiedenen Gründen. Entweder sie waren noch nie in so einer Situation oder sie haben ein sehr gesundes Selbst
wertgefühl und würden tatsächlich denjenigen beizeiten aus der Bude schmeißen. Sie sagen nicht nur ich habe sowas nicht nötig, sie fühlen und leben es auch.
dann fang endlich an ihn zu vergessen: Es ist schön, wenn
sie die Fähigkeit besitzen, das zu tun. Glaube ich aber nicht. Andererseits ist es doch wieder nicht schön, denn darin sehe ich, dass auch sie von Verdrängung geprägt sind und Dinge oder Begebenheiten beiseite schieben, um sich nur nicht damit oder mit ihrem Selbst befassen zu müssen.
Fakt ist, jeder Mensch erlebt und lebt anders. Wie lange Du traurig bist, verarbeitest, nicht vergessen kannst oder wann Du etwas abhakst, ist ganz alleine DEIN Ding. Du bist nicht dazu da, ihnen den Gefallen zu tun, endlich darüber hinwegzukommen. Geschweige denn, nur weil sie es so sehen, auch danach zu leben.
setz einen haken hinter diese beziehung und gut ist: Sie wollen, dass es Dir besser geht. Andererseits ist es eine (sorry) dumme Floskel, denn hättest Du es gekonnt, hättest Du bestimmt schon längst den Haken dran gesetzt. Auch ohne, dass sie Dir dazu raten.
Zitat:und in diesem moment kann ich mich nicht erklären, wieso weshalb warum ich noch keinen haken dahinter setzen kann ...
Du brauchst Dich nicht (immer wieder) zu erklären, sternschnuppe. Du rückst Dich damit in die Position des Rechtfertigen wollens/müssens. Eine neue Baustelle brauchst Du nicht. Es ist so, wie DU es erlebst hast. Deine Trauer um die Trennung, ist DEINE und nicht ihre Trauer! Und
Du entscheidest, wie lange Du für die Verarbeitung brauchst. DU entscheidest ALLES was mit DIR zu tun hat. Und lasse Dich bitte NIE wieder in die Rolle des Funktionierens für andere reindrängen.
Zitat:wir reden hier als über die N.'s was für d.eppen sie sind und was sie uns angetan haben, aber was geht in uns vor? wir müssen doch auch auf eine gewisse art und weise krank sein, dass wir nicht wie andere einfach nur wegen der trennung leiden, klar weil eine trennung immer weh tut ..oder direkt diesen mann verlassen damit uns das nicht angetan wird ...das sind so die dinge die ich nicht begreife ...anstatt mal in sich zu gehen und zu überlegen wieso man sich auf solch einen menschen einlässt ...wieso man sich so unterwürfig verhält und diese angst hat diese person zu verlassen oder sich so abhängig macht ...
Das gilt es herauszufinden. Hier ein Auszug aus dem Buch WENN FRAUEN ZU SEHR LIEBEN, der Dich vielleicht etwas klarer sehen läßt.
warum läßt sie sich das nur gefallen?
was findet sie nur an ihm?
sie könnte es doch so viel besser haben
Diese oder ähnliche Bemerkungen hört man häufig über Frauen, die zu sehr lieben; weil man sich fragt, warum sie so heroische Anstrengungen unternehmen, um das Beste aus einer Situation zu machen, die keinerlei Mühe wert scheint. Der Schlüssel zum Geheimnis ihrer aufopferungsvollen Zuneigung liegt meistens in ihren Kindheitserfahrungen. Oft bleiben wir - auch als Erwachsene - den Rollen verhaftet, die wir in unserer ursprünglichen Familie angenommen haben. Für viele Frauen, die zu sehr lieben, beinhaltet diese Rolle, den Bedürfnissen der anderen Familienmitglieder zu entsprechen
und ihre eigenen Bedürfnisse zu verleugnen.Vielleicht haben uns gewisse Umstände dazu gezwungen, zu schnell groß zu werden, vorzeitig die Pflichten Erwachsener zu übernehmen, weil unsere Mutter oder unser Vater körperlich oder seelisch zu krank war, um die Aufgaben zu erfüllen, die zur Elternrolle gehören. Oder vielleicht hat uns aufgrund von Scheidung oder Tod ein Elternteil gefehlt, und wir versuchten einzuspringen, kümmerten uns sowohl um die Geschwister als auch um den übrig gebliebenen Elternteil. Vielleicht wurden wir zur Hausfrau, während unsere eigene Mutter arbeitete, um die Familie zu unterhalten.
Oder wir lebten zwar mit beiden Elternteilen, aber der eine war aggressiv, frustriert oder unglücklich und der andere reagierte darauf nicht mit Verständnis, woduch wir in die Rolle einer Vertrauten gerieten und Einzelheiten aus der elterlichen Beziehung erfuhren, die wir seelisch nicht verkraften konnten. Wir hörten zu, weil uns nichts anderes übrig blieb, denn wir hatten Angst um den leidenden und Angst vor Liebesverlust, falls es uns nicht gelingen würde,
die für uns vorgesehene Rolle auszufüllen. So haben wir uns selbst nicht geschützt und wurden auch von unseren Eltern nicht geschützt; denn sie hatten es nötig
uns für stärker zu halten, als wir in Wirklichkeit waren. Obwohl wir zu unreif für diese Verantwortung waren, kam es schließlich soweit, dass wir unsere Eltern beschützten. Damit lernten wir zu früh, uns meisterhaft
um alle zu kümmern, nur nicht um uns selbst. Unseren eigenen Bedürfnissen nach Liebe, Aufmerksamkeit, Fürsorge und Geborgenheit wurde nicht entsprochen, wohin gegen wir vorgaben, kräftiger und weniger ängstlich, erwachsener und weniger bedürftig zu sein, als es tatsächlich der Fall war.
Nachdem wir gelernt haben unsere eigene Sehnsucht nach versorgt werden zu verleugnen, sahen wir uns schon als Heranwachsene nach neuen Möglichkeiten um, das zu tun, was wir mittlerweile so gut konnten: uns ausschließlich mit Wünschen und Ansprüchen anderer zu beschäftigen, statt anzuerkennen, dass wir selbst Angst, Schmerz und ungestillte Bedürfnisse hatten.
Bei jeder Gelegenheit gaben wir vor, schon so erwachsen zu sein, für so Vieles zuständig zu sein und so wenig zu beanspruchen, dass es uns nun zu spät dafür scheint, selbst einmal an die Reihe zu kommen. Und so helfen wir immer weiter und hoffen dabei, dass unsere Angst verschwindet und wir durch Liebe belohnt werden.
Weißt Du, sternschnuppe, dass sich in die Kindheit zurückversetzen tut unglaublich weh. Weil man (auch wenn man sich mit seinen Eltern heute sehr gut versteht) Situationen hervorholt und sie hinterfragt. Ich habe das gemacht, und viel Verdrängtes/Vergessenes kam wieder hoch und ich fühlte genau das, was ich in Situationen mit der KB (Kackbratze) fühlte. Somit wußte ich, womit manche Gefühle im Zusammenhang standen.
Zitat:ich gehe jetzt mal von mir aus .... ich hatte gestern ein gespräch mit meiner mutter .... und das hat mich zum nachdenken gebracht ...sie fragte mich nämlich wieso ich keinen schlussstrich ziehen kann
Weil Du nicht wie sie bist. Weil DU DU bist, und anders mit Dingen umgehst als sie. Punkt
Zitat:und habe es ihr erklärt ...habe ihr situationen erklärt, die mir in der beziehung weh getan haben... sie schaute mich an und meinte... ob das jetzt mein ernst wäre ...ob ich deswegen denken würde er wäre ein narzist ..
Der N. verhielt sich uns gegenüber so, weil wir ihn gewähren ließen. Das ist alles. Niemand zwingt uns, in einer destruktiven Beziehung zu verharren und dort völlig durcheinander zu geraten, zu straucheln, zu fallen, zu zermürben, zu leiden. Niemand zwingt uns dazu, das Unerträgliche zu ertragen.
Allein unsere (unbewusste) Vergangenheit hält uns dort...Das Unbewusste in uns hat Macht über uns, aber nicht der N.
Und das ist das, was Deine Mutter nicht sehen kann. Sie würde wahrscheinlich im Leben nicht darauf kommen, dass es etwas mit Deiner Vergangenheit (Kindheit) zu tun haben könnte. Hat sie Dich nicht zur selbstbewußten oder was auch immer Frau heran
gezogen?! Warum wertet sie Deine Wahrnehmung ab, indem sie DEINE Gefühle in Frage stellt (ob das Dein Ernst wäre). Du bezeichnest ihn nicht als N., weil es Dir gerade so in den Sinn kam, sondern weil Du Dich mit dem Thema gründlich auseinander gesetzt hast.
Zitat:denn dann wären es die meisten männer die ihre gefühle nicht so zeigen können..sie war meinem EX nie sehr nah ..denn sie meinte sie spürte immer eine gewisse kälte und hatte das gefühl das er nie gerne bei meinen eltern zu besuch war ...
Es stimmt, es gibt Männer, die ihre Gefühle nicht so zeigen können. Hatte ich auch, aber sie haben das durch andere positive Verhaltensweisen ausgeglichen. Und mit diesen Männern gab es aber diese beschissene emotionale Achterbahnfahrten nicht - diese Nähe Distanz Spiel. Diese Machtspielchen, diese Auf- und Abwertungen.
Genau,
sie war Deinem Ex nie sehr nah!
Zitat:sie mochte ihn, denn er war immer freundlich und hilfsbereit .. aber sagte auch in einem atemzug ..dann ist dein papa auch ein narzisst..er hat mich auch nicht ins krankenhaus begleitet und hat mich 2x angerufen als ich die gebärmutter entfernt bekommen habe ....er hat mich in dem sinne auch alleine gelassen ...aber das heisst nicht das er mich nicht liebt sondern das er einfach krankenhäuser nicht mag ...
Wie sie Deinen Vater empfindet und ob sie sich gewisse Dinge gefallen läßt, teilweise resigniert oder Verhaltensweisen hinnimmt, ist ihr überlassen, denn es ist ihre Beziehung. Vergessen wir nicht, dass unsere Eltern aus einer anderen Generation kommen. Und sie wurden von unseren Großeltern anpassungsfähig erzogen und haben bestimmte Werte mit auf den Weg bekommen. Früher konnte man nicht mal so einfach sagen, ich trenne mich. Da haben wir heute ganz andere und wesentlich bessere Möglichkeiten. Und nun verweilen unsere Eltern in Beziehungen und akzeptieren gewisse Verhaltensweisen ihrer Partner und entschuldigen diese als er ist eben so. Läuft ja sonst ganz gut. Vielleicht auch, weil sie nicht wissen was gut läuft bedeutet, weil sie es nie anders kennengelernt haben.
Zitat:ich komme so ins zweifeln ...ob ich nicht diejenige bin, die krank ist und einfach dinge viel zu eng sehe und mir vielleicht einfach mal gedanken über mich machen sollte ...
Nennst Du die Probleme beim Namen, wehrt sie Deine Wahrheit ab, indem sie Dich als empfindlich oder übersensibel bezeichnet. Dies schürt das Gefühl der Verwirrung und ruft Zweifel in Dir hervor.
Zitat:denn meine mutter meinte auch ...wie würdest du dich fühlen wenn du fremd gegangen wärst und hättest gerne eine chance gehabt ....und er hätte die affäre ständig wieder zum thema gemacht ...da hätte ich mich auch in die enge getrieben gefühlt ... nur es sind ja die lügen und das desinteresse überhaupt für unsere beziehung zu kämpfen ...mir zu beweisen, dass ich ihm wichtig war ... das er mich geliebt hat...
Deine Mama kann natürlich jeden Punkt in der N. Beziehung als einen Einzelnen bewerten und es nicht als Gesamtwerk betrachten. Hier ist es nur das Fremgehen, dass sie indirekt entschuldigt. Die Frage stellt sich mir, wie oft darf man denn ihrer Meinung nach einen Vertrauensmißbauch ansprechen oder zum Thema machen? Oder besser, wie oft darf man es nicht tun? Viele vorgefallene negative Situationen ergeben das Gesamtbild. War es eine Affäre, die man mit einer Midlifecrises abtun könnte, oder steckte da nicht vielmehr dahinter. Hat er denn ALLES nach seinem fremdgehen versucht, damit eure Beziehung wieder funktioniert? Oder hat er Dir nur die üblichen verbalen Liebeskrumen gegeben und Du durftest zusehen, wie Du mit seinem Vertrauensmißbrauch zurecht kommst? Und ein Partner, der wirklich bereut, der hört zu und versucht alles, aber auch alles das Vertrauen wieder herzustellen.
Zitat:aber ich werde mich nicht mehr über ihn aufregen sondern versuche zu analysieren wieso ich es so weit habe kommen lassen ...wieso ich mich so aufgegeben habe für nix und wieder nix ...für illusionen...
Ich würde nicht sagen für nix und wieder nix, denn Du wirst eines Tages erkennen, warum es dazu kam, dass Du das erlebt hast (siehe Auszug aus WENN FRAUEN ZU SEHR LIEBEN). Das Leben schickt uns solche Menschen, ob extrem oder nur angehaucht, damit wir sehen. Sehen, was das mit uns zu tun hat. Damit WIR endlich anfangen uns auf uns zu konzentrieren und unseren nicht erahnten sich durch unser Leben ziehenden roten Faden auflösen. Ob N oder nur ein riesen Egomane mit Arsc*lochzügen, der als Fremdgeher fungiert, Fakt ist: ER HAT DIR NICHT GUT GETAN.
Zitat:es tut mir leid, das ich so nen emotionalen und kritischen flash habe, aber das geht mir seit 2 tagen durch den kopf ...und es lässt mich einfach nicht los ... was ist wenn ich diejenige bin, die krank ist und vielleicht alles etwas überspitzt sieht ...
Das braucht Dir überhaupt nicht leid zu tun. Es zeigt nur, dass Du Dich wieder für wichtig nimmst, weil Du Dir die Frage nachdem Warum stellst. Warum hast Du Dich mit ihm beschäftigt, anstatt mit Dir. Warum hast Du das so hingenommen. Das ist ganz normal, liebe sternschnuppe. Auch die ständigen Grübeleien und das Zweifeln sind normal. Bitte denke immer daran, es war für Dich schlimm, und deshalb war es auch schlimm. Ob andere das nun als übertrieben oder überspitzt sehen und Dich mit ihrer Meinung beeinflussen wollen, ist völlig egal. Wichtig - ich wiederhole - wichtig ist Dir und Deiner Wahrnehmung zu vertrauen. Du bist Dir selbst am nächsten, Deine Gefühle sind Deine Gefühle und nicht die der anderen! Du brauchst Dich vor niemandem zu rechtfertigen, warum Du die Dinge so siehst, wie Du sie siehst, hörst Du. Deren Meinung dazu kannst Du Dir anhören, aber denke daran: Es ist DEREN Meinung!
Zitat:vielleicht habe ich einfach nur zu viel von dieser beziehung erwartet und wurde enttäuscht weil es nicht so eingetroffen ist ....
Schreib doch in mal Tabellenform auf, was DU von einer Beziehung erwartest (nicht was andere erwarten, wie Du Dich zu verhalten hast!). Und dann schreib daneben, wann und in welcher Form Deine Erwartungen oder Bedürfnisse erfüllt wurden.
Konntest Du Dich eigentlich in Deiner Beziehung weiterentwickeln, hast Du auch die Unterstützung von Deinem Partner erhalten, die er versteckt Dir abgefordert hat, oder warst Du hauptsächlich damit beschäftigt ihn und seine Belange zum Mittelpunkt Deines Lebens zu machen? Geh da mal ganz tief in Dich, sternschnuppe...
Zitat:diese gedanken werde ich nun fürs wochenende nutzen und es mal aus der anderen sicht sehen..mich nicht als schuldige sehen..nein sondern einfach mal überlegen was ich wollte und was nicht und wieso ich so lange ausgeharrt habe...
Ein sehr guter Anfang! Du mußt Dich niemals schuldig fühlen, auch nicht, wenn Deine Mama dieses wie würdest Du Dich denn fühlen wenn... fallen ließ. Es geht nicht darum, wie er sich denn gefühlt haben muß, sondern darum, wie DU Dich dabei gefühlt hast! OK?