Hallo zusammen,
Auch ich bin neu. Ich lese schon seit ein paar Tagen die Themen hier und glaube, hier gut aufgehoben sein zu können.
Zu meiner/unserer Geschichte:
Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren ein Paar. Wir haben uns im Studium kennen gelernt, an seinem letzten Abend seines Auslandssemesters an meiner Uni. Wir haben über drei Jahre eine sehr gute, intensive Fernbeziehung mit 1000 km Distanz zwischen uns geführt. Dann zogen wir zusammen und hatten eine perfekte Beziehung: er war mein bester Freund und meine große Liebe!
Vor drei Jahren haben wir beschlossen, das Kinderthema anzugehen. Ich wurde überraschend schnell schwanger. Leider war es eine Eileiterschwangerschaff. Der zweite Versuch klappte jedoch! Wir haben uns beide so auf das kommende Kind gefreut. Mein Freund war in der Schwangerschaft unheimlich umsorgt um mich, für mich manchmal zu viel. Alles verlief toll, die Schwangerschaft, die Geburt, das Wochenbett. Das erste Jahr mit unserer Tochter war anstrengend da sie nachts häufig wach wurde, aber viel mehr war es einfach nur wunderschön! Zumindest kann ich das von mir sagen. Wir als Paar existierten nur noch sehr wenig. Wir waren in erster Linie Eltern, wobei ich als Mutter sehr gebraucht wurde. Was aber im ersten Jahr normal ist, oder? Als die Kleine ein halbes Jahr alt war, hat mir mein Freund im Urlaub nach 9,5 Jahren Beziehung einen Heiratsantrag gemacht.
Kurz vor der Hochzeit begann er sich zurück zu ziehen, überlies hauptsächlich mir die Vorbereitungen und auch die Kleine. Ich sprach ihn vor der Hochzeit auf sein Verhalten an. Er sagte, er fühle nicht die intensiven Gefühle für mich, die er immer hatte und hätte nun Angst vor der Hochzeit. Ich erkundete mich direkt ob jemand anderes im Spiel sei, was er aber verneinte. Wir führten viele Gespräche. Ich dachte, sein Verhalten liegt daran, dass er kalte Füße bekommen hätte denn uns ging es ja bis dahin gut, dachte ich. Er entschied sich (mit mir) für die Hochzeit, da wir an uns glaubten.
Wir heirateten letzten Oktober klein und unspektakulär, aber waren beide glücklich mit diesem Tag. Eine große Hochzeit sollte eigentlich dieses Jahr statt finden.
Nach der Hochzeit begann mein Mann sich wieder immer mehr zurück zu ziehen: er wurde mir gegenüber sehr respektlos, kam oft sehr spät nach Hause, war nicht mehr erreichbar, begann wieder das Rauchen und ließ mich mit der Kleinen die eine schwere Zeit hatte oft Abends allein.
Zur Weihnachtszeit eskalierte die Situation: wir stritten immer mehr. Sein Verhalten wurde immer respektloser. So sagte er am 06. Januar, er sähe für uns keine Zukunft mehr. Er habe sich in eine andere Frau verliebt, mit der aber noch nichts lief. Zeitgleich stand ein Umzug bevor, den ich ihm zuliebe mit machen wollte, da ich dachte der Umzug zurück in die Stadt aus einem etwas faden Dorf das ihm nicht gefiehl könne ihm und letztendlich uns gut tun.
Nachdem er denn Satz fallen ließ ich sehe keine Hoffnung mehr für uns war ich fassungslos. Wir hatten doch erst vor zwei Monaten geheiratet und das will er hin schmeißen? Ich wusste nicht mehr weiter! Zeitgleich musste ich funktionieren wegen unserer Tochter und dem bevorstehenden Umzug. Ich sagte ihm, ich ziehe nur mit in die neue Wohnung, wenn er bereit wäre, an uns zu arbeiten und eine Eheberatung mit mir machen würde. Dies wollte er nicht. Durch einen rießen großen Glücksfall fand ich eine Wohnung für Alleinerziehende Mütter und einen dazugehörigen Krippenplatz, mit Betreuungsgesprächen für mich, die ich zum Zeitpunkt des Umzuges beziehen könnte. Da mein Mann weiter dabei blieb, für uns gibt es keine Hoffnung mehr, nahm ich das Angebot der anderen Wohnung war. Wir, ich und meine Tochter und er zogen in getrennte Wohnungen. Am Tag des Auszuges sagte er mir, er wolle doch die Eheberatung. Es dauerte etwas, bis er einen Termin ausmachte was mich sehr störte, aber er tat es. Nach 2 Monaten begannen wir eine Therapie. Es war Bedingung dass die andere Frau in der Zeit in der wir die Therapie besuchten nicht im Spiel ist. Die Therapie verlief schleppend, sein Ausrutscher wurde komplett ausgeklammert, es ging nur um uns. Es wurden keine schwerwiegenden Probleme festgestellt, meines Erschtens. Jedoch war Tatsache dass wir/er als Paar den Schritt Eltern werden nicht problemlos geschafft haben. Im Laufe der Beratung kamen wir beide zu dem Punkt, es wieder gemeinsam schaffen zu wollen. Wir hoben die getrennten Wochenenden auf, unternahmen gemeinsam Tagesausflüge und führen sogar zusammen in den Urlaub. Wir verstanden uns gut und ich genoss es, zu dritt zu sein. Es kam jedoch nie zu Zärtlichkeiten, Aufmerksamkeiten oder dergleichen. Wir hatten nur immer eine schöne Zeit zusammen. Das machte mich stutzig. Ich schränkte den Kontakt wieder ein um zu sehen, ob was von ihm kommen würde. Er sagte er vermisse die Zeit mit uns, könne aber nicht den nächsten Schritt gehen. Nachdem ich ihn des Öfteren aufforderte mit der Sprache raus zu rücken was ihn hindere, ließ er die Bombe platzen: er hatte die vergangenen neun Monate durchgehend Kontakt mit der anderen! Sie waren ebenfalls gemeinsam im Urlaub und haben ernsthafte Zukunftspläne. Und das obwohl er zeitgleich mit mir an unserer beziehung arbeitete!? Der Mann fuhr komplett zweigleisig und hat mich so wie seine gesamte Umwelt (Eltern, Familie, freunde) belogen. Ich war fertig mit der Welt! Die neun Monate zuvor waren schon den Horror vor mich: immer Hoffnung zu haben aber nie geschah etwas.
Für mich ist es unvorstellbar wie man jemanden so etwas antun kann? Wie kann man sich selbst im Spiegelbild ansehen und einigermaßen mögen. Er wollte ein klärendes Gespräch mit mir, das ich aber nicht wollte. So schrieb er mir einen Brief in dem unter anderem stand: es ist nicht die Liebe zu einer anderen Person die mich zu allem treibt, sondern der fehlende Mut ehrlich zu Dir zu sein. ... ich möchte mich von Herzen entschuldigen und wünsche dir dass du wieder glücklich sein kannst .... ich Vermisse dich. In einem dritten Brief erfuhr ich, dass die neue unsere Tochter sogar bereits flüchtig kennen gelernt hat. Er schrieb ich bin nicht glücklich über alles und bezweifle es, dies jemals wieder sein zu können.
Ich weiß einfach nicht was er will?! Er äußert sich nicht ob er sie oder mich will.
Er hat sich so auf die Familie gefreut. Wir waren immer ein gutes Paar das nicht total verschiedene Vorstellungen vom Leben hatte. Ich komme aus einer intakten Großfamilie, ich kenne keinen Scheidungsfall. Ehe bedeutet für mich ganz klar: wir gehen durch dick und dünn! Ich habe niemals an uns gezweifelt und hätte NIE NIE NIE gedacht, das unsere Beziehung so einfach und schnell scheitert. Er hatte ja bereits zwei Monate nach unserer Hochzeit keine Hoffnung mehr.
Das alles was passiert, passt so gar nicht zu dem Mann den ich liebe und mit dem ich mein Leben verbringen und eine Familie wollte.
Ich hoffe immer noch... ich hoffe er kommt wieder nach hause. Ich hoffe er tauscht mich und seine wundervolle Tochter und alles was wir hatten nicht einfach so aus gegen eine neue, mit der er nicht weiß wo er in 10 Jahren stehen würde.
Mir zerreißt es das Herz wenn meine Tochter andere Familien sieht und sagt meine Papa. Es zerreißt mir das Herz wenn sie etwas Neues kann und er es nicht miterlebt und sie es ihm nicht zeigen kann.
Ich vermisse ihn! Er fehlt mir so. An und gab es doch nie etwas zu rütteln. Wie kann er eine andere uns kaputt machen lassen?
Was mir am schlimmsten fällt ist mir die Alternativen auszumalen. Ich wollte nie das unser Kind ein pendlerkind zwischen Mutter und Vater wird. Ich kann mir nicht vorstellen jemanden kennen zu lernen, der mich UND meine Tochter will, der bereit ist die Verantwortung aber auch liebe zu übernehmen die ihr eigentlich ihr Vater geben sollte, und zwar jeden Tag!
Wie gingen bei euch die Geschichten aus? Seid ihr wieder glücklich geworden? Vielleicht sogar glücklicher als zuvor mit einem neuen Partner? Oder seid ihr mit eurem alten Partner wieder zusammen gekommen und sagt, wir führen nach allem eine bessere Beziehung weil wir einiges erkannt haben?
Ich brauch Hoffnung, in irgend einer Art. Hoffnung dass sich alles zum Guten wenden wird.
Ich danke euch!
04.11.2016 15:24 •
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