Ohne groß weiter auf irgendwelche Beiträge einzugehen, hier also nun ein paar meiner persönlichen Erlebnisse, so gut wie mir möglich beschrieben:
Das aller erste Mal, als ich auf mein hässlich sein aufmerksam gemacht wurde, war mit fünf Jahren, als mein Vater besoffen über meiner Mutter kniete und auf sie einschlug. Ich stand zwischen Tür und Angel und hörte ihn wiederholt rufen Du bist Schuld daran! Du hast das hässliche Kind gemacht! Du hast mir dieses hässliche Kind untergeschoben.
Irgendwann meinte er dann, mich in mein Zimmer schicken zu müssen: Geh in dein Zimmer du bist nicht mein Sohn.
Als ich sechs wurde, ging meine Mutter, ich lebte daraufhin bei meinem Onkel und bei meiner Tante mit ihren Kindern zusammen, weil mein Vater mich auch nicht bei sich haben wollte und Opa und Oma der Beiden schon verstorben waren.
Im Kindergarten nahm man häufig von mir Abstand. Die Erzieher stießen öfters Kinder an mit mir zu spielen, die Reaktion war weinen und aber mit dem Hässlichen will ich wirklich nicht!. Die Kinder, die trotzdem mit mir spielten wurden anschließend immer sehr gemein zu mir, weil sie von anderen damit aufgezogen wurden. Manche bissen mich in den Arm, einer hat angefangen mich zu schlagen, wovon ich heute noch Spuren trage. Selbst die Abneigung der Erzieher bekam ich mit, wenn ich mir im Kindergarten in die Hose machte, weil ich zu viel Angst hatte Laut zu geben. Dann hieß es: Übernimmst du das?.
Wenn es um mich ging, wurde öfters geschoben oder stundenlang ignoriert. Bei Ein und Austritt hat man meinem Onkel Sympathie bzw. Ach! Sie tun mir Leid! Na ja Schönheit steckt in jeden Menschen ausgesprochen, es müsse für ihn und seine Frau sehr sehr schwer sein usw. kam da. Hinterrücks wurde sich aber lustig gemacht. Nicht mal für viel Geld... Sprüche wie jeder Mensch ist schön ... irgendwie verletzen mich seitdem stark, weil ich sie als Heuchelei einordne.
Die Kinder meines Onkels griffen mich körperlich mit denen aus den Kindergarten gemeinsam an. Zuhause wurde es beim Psychoterror belassen obwohl der wie ich finde schlimmer war. Mein Onkel schlug körperlich auf mich ein, wenn seine Kinder falsch Informationen ausgaben. Immer wenn ich mich erklären wollte (ich stottere leicht) habe ich oft gespürt, dass er seine Kinder mehr liebt als mich und ihnen natürlich mehr vertraute als mir. Ich hatte darunter meistens zu leiden. Meine Tante war leider auch nicht besser. Sie stichelte ihre Kinder gerne an und zog mich mit meinem ganzen Dasein auf. Widerspenstiges Untier war ihr Synonym für mich.
Was damals schon an mir unansehnlich war, will ich hier kurz aufzählen:
Bei sehr dünner Körperstatur dicke Wangen, dicke verformte Knubbelnase mit Höcker(rötliche kleine Venen schon an der Nasenseite); asymmetrische (linkes ist verdrehter), schlitzige, weit auseinandergehende Augen, aus der Ferne sieht es aus, als würde ich Schielen; ich habe eine Art Neandertalerstirn(Verdickung an den Augenbrauen); dicke Narbe über dem Mund (unansehnliche Hasenscharte etc.); keine Oberlippe (sehr dünn); kaum Augenbrauen, strohige *beep* Haare und schiefes Gebiss und krumme Zähne, die aufgrund meiner damaligen Ernährung und der Fürsorge meiner damaligen Eltern, Erzieher und Adoptiveltern (Tante u. Onkel) im Kindergarten schon Karies befallen waren.
Soviel dazu. Dann kam die Grundschulzeit in der sich durch mein Wachstum mein Äußeres noch mals verschlimmerte und mir d. h. meine Psyche mehr zu schaffen machte, was dazu führte, dass ich in allen vier Schuljahren mich entweder mitten im Unterricht, bei Wandertagen oder auf dem Weg zur Schule also schon im Bus einnässte.
Das blieb wiederum nicht Unkommentiert und wurde mir bis zu meinen späteren Hauptschulabschluss ins Gedächniss gerufen.
In meiner Grundschulzeit hatte ich keine Freunde. Diejenigen die mit mir sprachen wollten mich kränken und diejenigen in denen ich Ekel auszulösen schien ignorierten mich oder sprachen abfällig hinter meinem Rücken, wie die Lehrer.
Wir schämen uns mit dir in einer Klasse zu sein und andere Beschimpfungen kamen von den Mädchen. Die Jungs damals nahmen mich als Boxsack. Einer davon spuckte mir auf mein Zeugnis als vierte Klasse Abschiedsgruß.
In der fünften Klasse fing dann das Intermezzo neu an.
Ich bekam später schlimme Akne, am ganzen Körper waren Stellen betroffen, jetzt habe ich sie nur noch am Rücken. Im Gesicht sind mir Narben geblieben. Ich bekam eine Zahnspange die mein Gebiss richten sollte.
Ich hatte Anfang der sechsten Klasse schlimme Bauchschmerzen. Ich musste mich oft übergeben und schaffte es in der achten Klasse nicht auf die Toilette, erbrach mich im Schulflur.
Darum beschloss mein Onkel mich zu einem Therapeuten zu schicken. Ich hatte zwei Wochen lang Gespräche mit ihm über meine Situation, aber es blieb bei den zwei Wochen, wirklich gekümmert hatte es ihn nicht. Irgendwie meinte er er könne mich nicht übernehmen. Mein Onkel meinte dann mit dir hat man nur Probleme. Reiß dich nun endlich zusammen.
Ich bin jetzt 190cm groß und bringe dank Muskelaufbau (bin vom Typ her ectomorph) 72kg auf die Waage. 39 Jahre alt bin ich, verdiene weniger als meine damaligen Mobber aber immerhin etwas und werde unter lernbehindert geführt, arbeite in einer Behindertenwerkstatt. Ich habe mir dieses Widerspenstige Untier meiner Tante verinnerlicht und kann euch mit aller Ernsthaftigkeit schreiben, dass ich nicht Suizid gefährdet bin, was blöde Kommentare heute wieder auf der Arbeit und am Bus niemals ändern werden. Mit meiner Existenz habe ich irgendwie zu leben gelernt und sehe ein weiteres Existieren und vor allem mein Auftritt bei Klassentreffen, bei denen ich meine Mobber, die Lehrer und meine alte Liebe sehe, die Igitt wie ekelhaft zu einem Jungen sagte damals, als er sie fragte ob sie mit mir gehen wolle -deswegen auch mein Name EinGeladen, weil ich mich selbst einlade, sowie die Lehrer mich von Klassenfahrten von sich aus ausluden- als meinen Widerstand gegen die Tyrannei, der ich seit meiner Kindheit ausgesetzt war, gegen die ich mich nicht wehren konnte. Mein Fortleben ist deswegen meine tägliche Rache, gegen die grausame Natur, gegen die Auswürfe bring dich doch um du unattraktives hässliches Vieh ersticke an deinem Erbrochenen.
Ich zeige all diesen Idioten meine Visage; meine großen faltigen Tränensäcke, meine Aknefurchen, meine verzerrte linke Mundseite, mein Unterkinn, die Asymmetrien meiner Augen, meinen Säuferzinken mit Mitessern darauf und tiefen Furchen an den Seiten, meine Neandertalernstirn, meine aufgeblähten Wangen, meine verbliebenen *beep* Haare, meine Geheimratsecken und meine Tonsur.
Ich zeige es ihnen nicht mit Stolz aber mit dem Wissen, dass es sie im Innersten jedes Mal erschüttert.
Danke fürs Lesen.
Das habe ich besonders für mich geschrieben und für die, denen es vielleicht ähnlich ging und geht. Vielleicht meldet sich ja von euch noch irgendwer.
Falls irgendwelche Fragen offen sind, antworte ich euch gerne, den Beiträgen vor mir antworte ich auch noch, aber etwas später am Abend bzw. Morgen dann, weil ich jetzt noch weg muss und es bei mir eh immer länger dauert. (Rechnungen begleichen und mich um mein Auto kümmern etc.)
Also bis dahin.