Hallo Zusammen!
Ich bin verzweifelt und hoffe ich bekomme hier ein paar Einblicke zur unserer Situation.
Unsere Beziehung befindet sich in der Krise und wir haben mehrere Streitpunkte, ich werde aber nur den grössten Streitpunkt beschreiben.
Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen und seit 1 Jahr verheiratet, wir haben zwei Kinder im Alter von 1 und 3 Jahren. Ich bin derzeit noch bis Oktober in der Elternzeit und bekomme im Moment nur Kindergeld. Mein Mann verdient sehr gut und arbeitet Vollzeit 100% in Home Office, also sind wir fast immer zusammen, er kann auch flexibel für Kinder und mich da sein.
Leider können wir unseren Konflikt nicht lösen, der sich hauptsächlich um die Verteilung der Finanzen in der Familie dreht. Mein Mann geht sehr sorgfältig mit Geld um, er führt einen Budget, wir haben keine Kredite oder Schulden. Aber er hat absolut nicht berücksichtigt, dass ich alles für die Kinder bezahlt habe, während ich arbeitete und Elterngeld erhielt, einschließlich Kindergarten, Kleidung, Vereine und so weiter, und ihn nie um Geld gebeten habe, da mein Geld für mich immer unser gemeinsames Familiengeld war. Aber sobald ich anfing, nur noch Kindergeld zu bekommen, fingen die Probleme und Streitereien an.
Wir haben ein gemeinsames Konto, auf das wir beide Geld nur für Lebensmittel überwiesen haben, aber die festgelegte (von ihm) Summe hat nie gereicht, was zu einem Grund für Kritik in meiner Richtung wurde (Vorwürfe und Kontrolle wann und was eingekauft wird an Lebensmittel etc.), obwohl wir all diese Lebensmittel gemeinsam essen. Übrigens ist die Kritik zu einem ständigen Begleiter in allem geworden - in der Art, wie ich Haushalt führe, was ich mit Kindern mache, ich fühle mich in allem kontrolliert. Ich engagiere mich voll und ganz für die Familie und das Haus, aber das ist ihm nie genug, und er findet einen Grund, mich zu kritisieren. Meist in Kleinigkeiten, das verletzt mich sehr. Er beteiligt sich auch an der Erziehung der Kinder und putzt und kocht manchmal, er ist ein toller Vater.
Aber unsere Beziehung ist festgefahren und geprägt von ständiger Kritik, gegenseitigen Sticheleien und Unzufriedenheit. Ich bin schon so emotional fertig, dass ich nur mit dem Schlechten rechne und sehr gereizt bin. Ich explodire bei jedem neuen Vorwurf oder Kritik, weine und er zieht es ins Lächeliche. Wir können darüber nur per Whatsapp schreiben und manchmal kommt da was Vernüftiges raus, aber in 1-2 Tage wird alles wieder vergessen und es geht von Vorne los. Was mich sehr stört, dass meine Töchter das alles sehen und mitbekommen, ich möchte nicht, dass sie solche Beziehungen als normal sehen und denke schon oft an der Trennung nach. Ich hoffe aber immer wieder, dass wir es irgiedwie hinkriegen.
Lange Zeit habe ich meine Gefühle der Ungerechtigkeit aufgespart um weitere Konflikte ums Geld zu vermieden, indem ich meine Ersparnisse für gemeinsame Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Kinder ausgegeben habe.
Ich habe meinem Mann das 3-Konten-Modell vorgeschlagen (gemeinsames Konto für alle Gehälter für ALLE allgemeinen Ausgaben einschließlich der Kinder und jeder bekommt einen bestimmten gleichen Betrag für persönliche Ausgaben auf einem persönlichen Konto), aber er ist dagegen. Er verdient und spart von seinem Gehalt wie bisher und sein Vorschlag nun, dass wir alles fuer die kinder und Haushalt vom gemeinsamen Konto bezahlen, aber er überweisst nur der 5. seines Gehaltes und ich die Hälfte des Kindergeldes auf ein gemeinsames Konto lege. Der Versuch, ihm zu erklären, dass dies eine ungerechte Verteilung ist, endet in Streit.
Wenn ich ab Oktober wieder in Teilzeit arbeiten werde, werde ich nicht mal die Hälfte von seinem Gehalt verdienen. Mich nervt es so sehr, dass wir komplett unterschiedliche Werte haben, ich gebe fast kein Geld für mich aus und musste dieses ein Mal um das Geld für Friseur und Pedicüre von ihm betteln. Das ist so peinlich und erniedrigend, ich will nicht in dieser Opferrolle stecken, aber gleichzeitig sind wir doch eine Familie! Das tut so weh, das es das nicht versteht, dass ich ihm überzeugen muss und nicht blickt, dass die Familie kaputt geht.
Ich stecke in einer Sackgasse. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir uns 90 % der Zeit streiten, und wenn es nicht um Geld geht, dann fangen die Streitereien wegen absoluten Unsinns an - irgendetwas wird zu Hause nicht nach seinen idealen Standards gemacht, falsches Brötchen gekauft usw.
Ich habe ihm vorgeschlagen, eine Paartherapie zu machen, aber er ist dagegen.
Es tut mir wirklich weh, dass wir ohne Respekt füreinander kommunizieren und Probleme nicht richtig besprechen können. Ich hatte gehofft, dass die Anwesenheit einer dritten Person uns helfen würde, das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken, anstatt uns gegenseitig die Schuld zu geben. Aber er will das nicht.
Was würdet ihr in einer solchen Situation raten? Danke für jede Antwort, ich bin einfach verzweifelt.
22.04.2024 20:51 •
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