Zitat von tlell: bis der Staat dafür sorgt das Kinder eben keine persönliche Entscheidung sind sondern erwünscht und gewollt einer ganzen Gesellschaft
Das sehe ich auch als Mutter komplett anders.
Kinder bekommen und sie großziehen ist m.E. zuvorderst eine ganz persönliche Entscheidung und keine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Meine Kollegin hat sich neulich aufgeregt, warum sie für die Betreuung ihres 13 jährigen erkrankten Kindes keine Kohle mehr von der KV bekommt. Unverschämtheit nannte sie das.
Naja.
Auch das sehe ich komplett anders.
muss da in Teilen @Haeschen zustimmen: in Deutschland wird einem im Vergleich zu anderen Ländern die Entscheidung für eine Familie vergleichsweise leicht gemacht - aller regionaler Unterschiede zum Trotz.
Dass Menschen immer weniger Kinder bekommen - auch naja. Der Planet ist ohnehin übervölkert und ich kann Menschen sehr gut verstehen, die in diese Welt und diese Gesellschaft keine Kinder setzen wollen.
Ja, angesichts der weltpolitischen und ökologischen Lage denke ich heute auch oft: In was für einen Schlamassel hab ich euch da gebracht? - wenn ich meine eigenen Kinder ansehe.
So kann man es nämlich auch sehen: dass der Verzicht auf Kinder eine verantwortungsbewusste Entscheidung ist.
Zitat von H-Moll: ist keine Arbeit?
Kinder bekommen ist keine Arbeit.
Kinder großziehen ist mühsam, zeitaufwändig usw. aber keine Arbeit.
Es ist keine Ausbildung nötig.
Es gibt keinen Arbeitsvertrag, geregelte Arbeits- oder Urlaubszeiten und du bekommst auch kein Geld, wenn du arbeitslos bist.
Du kannst nicht entlassen werden.
Die Qualität deiner Arbeit kann nicht erfasst werden, ebensowenig der fließende Übergang zwischen Eigensorge (Freizeit) und der Sorge für die Kinder (i.d.S. Arbeit) (hier z.B. müsste quantifizierbar sein, wie viel mehr Zeit das Kochen für 4 statt 2 Personen dauert und ob du am Wochenende auch ohne Kinder im Wald spazieren gegangen wärst?).
Es gibt keine Job-Description. Ist es auch Care-Arbeit, wenn der Herr dann 4 Tage lang ein Baumhaus für die Kinder im Garten baut?
usw. usf.
Mal abgesehen davon, dass schlichtweg in keiner Kasse genug Geld wäre, um care-Arbeit zu vergüten und damit das Modell: Frau bleibt Zuhause und erzieht die Kinder, Mann geht ins Büro nur weiter zementiert und Frauen umso mehr die Rückkehr in den Beruf erschwert werden würde.
Sinnvoller erscheint es mir, Frauen weiter zu emanzipierten Entscheidungen zu motivieren und gleichzeitig Männer mehr in die Erziehungs-Verantwortung zu nehmen.
Was, wenn die Kinder auswandern, gar nie arbeiten oder im Knast landen und überhaupt nie was für die Rente der Allgemeinheit leisten?
Muss ich dann meinen Care-Lohn zurückzahlen wg mangelhaftem Outcome?
Nee. Ich bin absolut nicht dafür, auch noch den Privatesten Lebensbereich durchzuökonomisieren und da irgendeine Rechenschaft mit Stempeluhr drüber abzulegen. Danke, nein.
Wenn ich abends mit den Kindern ne Stunde im Bett liege, schmuse und was vorlese, dann will ich das. Weil es schön ist. Und nicht weil es Arbeit ist, für die ich Geld bekomme.