Streit zwischen Freundin und Vater

Update zu den letzten beiden Tagen:

Montag haben wir uns beide ignoriert und wenig miteinander gesprochen.

Dienstag habe ich das Gespräch gesucht weil ich ein paar Themen bereden wollte. Danach haben wir wieder etwas normal reden können. Wir haben auch über uns geredet. Grundsätzlich hat sich nicht viel verändert: Sie findet immer noch, dass ich mich zu sehr aus der Beziehung gezogen habe, sie für selbstverständlich gehalten habe, keine Nähe zu ihr gesucht habe und die meiste Beziehungsarbeit von ihr gemacht wurde. Das ich nicht der Anhänglichste bin ist mir bewusst aber das ich mich irgendwie aktiv zurückgezogen hätte kann ich absolut verneinen. Aber wenn es für sie zu wenig war, dann kann ich das akzeptieren, sind ja immerhin ihre Gefühle.

Im Gespräch konnte ich auch nochmal die Punkte ansprechen, die mich ankotzen (Beleidigungen beim streit , etc.), das ging dieses Mal besser und ich hatte das Gefühl, dass sie mich mehr verstehen würde.

Sie meinte auch wiederholt, dass sie nichts mehr machen würde um die Beziehung zu retten und es jetzt nur an mir liegen würde da sie in der Vergangenheit die einzige war die darum gekämpft habe. Zu einem gewissen Teil hat sie da recht, aber auch da gibt es das Problem mit diesen Machtkämpfen die mich super aufregen.

Mein Problem hier ist, dass ich eigentlich so objektiv wie möglich alles beschreiben will da sie wirklich kein schlechter Mensch und das hier nur ein sehr kleiner Teil ihrer Persönlichkeit ist. Wir beide haben Fehler und Probleme. Ich würde es mir nie Verzeihen, aufgrund meines Stolzes diese Beziehung hinzuwerfen.

@Ayaka Es ist aber auch so, dass ich sie manchmal bewusst ignoriere bzw. nicht auf sie zu gehe da ich auch sauer und wütend bin. Das gleiche ist bei ihr auch aber sie sucht deutlich häufiger das Gespräch und wirft mir dann vor, dass ich nichts machen würde und ihr die ganze Arbeit dazu überlassen würde (also den ersten Schritt zu machen). Es passiert aber auch, dass ich bewusst auf sie zu gehe um ein Gespräch zu führen aber das Gespräch im Streit endet und mir dann vorgeworfen wird, dass ich nur reden wollte um mich zu streiten, egal mit welchen ehrlichen Intentionen ich da ran gegangen bin. Das ist Freitag und Samstag passiert. So eine Denkweise ist absolut unlogisch für mich. Wenn ich es eskalieren lassen will, dann hätte ich bestimmt andere Optionen als ein ruhiges Gespräch mir ihr zu suchen.

Zitat von Scheol:

das du auch deine Baustellen hast , liest man raus.

Einer passiv und vermeidend-anderer impulsiv und aktiv

Wie Feuer und Wasser


Mediator oder Paartherapie

Zitat von beispielhaftwie:

@Ayaka Es ist aber auch so, dass ich sie manchmal bewusst ignoriere bzw. nicht auf sie zu gehe da ich auch sauer und wütend bin. Das gleiche ist bei ihr auch aber sie sucht deutlich häufiger das Gespräch und wirft mir dann vor, dass ich nichts machen würde und ihr die ganze Arbeit dazu überlassen würde (also den ...

Sie sucht nicht das Gespräch. Sie sagt dir ihre Meinung und du hast das unwidersprochen hinzunehmen. So wird ein Schuh draus.
Du redest von stolz wo es um Respekt vor sich selbst geht.
Sie wird beleidigend. Sie schmeißt mit Sachen. Das ist keine Investition in die Beziehung. Das ist Terror um dich klein zu halten. Auch eure Gespräche. Sie sagt was sie will und du hast zu machen. Sie will nicht mehr in die Beziehung investieren? Gut,, dann nicht. Ob du dir das weiter antun willst oder nicht ist am Ende deine Sache. Schuld bist du sowieso in ihrer Welt, da dort immer die anderen schuld sind. Also was soll das noch? Willst du so die nächsten Jahre weiter rumeiern? Immer auf der Hut nicht ihren Ärger zu erwecken? Das kann es doch nicht sein.

Ihr habt sicher ein Problem mit eurer Kommunikation. Sie fühlt sich offensichtlich zu wenig wahrgenommen, vielleicht zu wenig geliebt. Du schreibst, zum Teil hat sie recht, wenn sie sagt, sie hätte mehr Beziehungsarbeit geleistet. Wo hättest du mehr machen können? Kannst du in Zukunft mehr machen?

Hat sie zum Streitthema mit dem Vater auch einen persönlichen Bezug?

Zitat von beispielhaftwie:

Als sie sich entschieden hat nicht mehr im selben Bett zu schlafen, habe ich gemeint: wenn du das so willst, okay. Für sie war es verletzend, dass ich nicht darum gekämpft habe sondern ihr Entscheidung akzeptiert habe. Wahrscheinlich hätte das Kämpfen nichts an ihrer Entscheidung geändert aber so habe ich ihr noch mehr gezeigt, wie egal mir diese Beziehung ist (laut ihr)

Das kann man ja wohl auch andersrum sehen.
Wenn SIE nicht mehr im gemeinsamen Bett schlafen will, bringt SIE damit doch zum Ausdruck, dass IHR die Beziehung egal ist.

Zitat von beispielhaftwie:

Sie findet immer noch, dass ich mich zu sehr aus der Beziehung gezogen habe, sie für selbstverständlich gehalten habe, keine Nähe zu ihr gesucht habe und die meiste Beziehungsarbeit von ihr gemacht wurde.

Es riecht schon wieder ziemlich nach Gas ...

Zitat von beispielhaftwie:

das ging dieses Mal besser und ich hatte das Gefühl, dass sie mich mehr verstehen würde.

Aha - und woran in ihren Aussagen oder ihrem Verhalten machst du das fest?

Zitat von beispielhaftwie:

Sie meinte auch wiederholt, dass sie nichts mehr machen würde um die Beziehung zu retten und es jetzt nur an mir liegen würde da sie in der Vergangenheit die einzige war die darum gekämpft habe.

Und wieder die gute alte Schuldumkehr.

Zitat von beispielhaftwie:

aber auch da gibt es das Problem mit diesen Machtkämpfen die mich super aufregen.

So viel zum Thema Leidensdruck des sozialen Umfelds.

Zitat von beispielhaftwie:

dass ich eigentlich so objektiv wie möglich alles beschreiben will

Du bist nicht objektiv, weil immer noch Gefühle für diese Person hegst, egal ob positive oder negative.

Zitat von beispielhaftwie:

Ich würde es mir nie Verzeihen, aufgrund meines Stolzes diese Beziehung hinzuwerfen.

Dir ist klar, dass es im Grund genau umgekehrt herum ist. Sie möchte auf elegante Art und Weise die Beziehung beenden, ohne den moralischen schwarzen Peter zu haben und überlässt daher dir den finalen Schlussstrich, damit du dich anschließend so richtig schön mies fühlst.

Zitat von beispielhaftwie:

Wir beide haben Fehler und Probleme.

Darum würde ich mich an deiner Stelle mit etwas Abstand nach der Trennung auf die Hinweise konzentrieren, die dir hier schon mehrfach um die Ohren geflogen sind.

Zitat von beispielhaftwie:

Es passiert aber auch, dass ich bewusst auf sie zu gehe um ein Gespräch zu führen aber das Gespräch im Streit endet und mir dann vorgeworfen wird, dass ich nur reden wollte um mich zu streiten, egal mit welchen ehrlichen Intentionen ich da ran gegangen bin.

Lass mich raten - das läuft so, wenn du nicht reumütig und vorbehaltlos ihrer Meinung bist?

Zitat von beispielhaftwie:

So eine Denkweise ist absolut unlogisch für mich.

Google mal den Begriff Gaslighting.

Zitat von Kleeblatt99:

Einer passiv und vermeidend-anderer impulsiv und aktiv

Die eine narzisstisch und der andere dependent - wenn man nach Bärbel Wardetzki geht, die ideale Kombination.

Zitat von Kleeblatt99:

Mediator oder Paartherapie

In dem Fall pure Geldverschwendung.

Zitat von Dauerverliebt:

Sie sagt dir ihre Meinung und du hast das unwidersprochen hinzunehmen. So wird ein Schuh draus.

Offensichtlich stehe ich mit meiner Ansicht doch nicht so alleine da.

Zitat von Dauerverliebt:

Sie wird beleidigend. Sie schmeißt mit Sachen. Das ist keine Investition in die Beziehung. Das ist Terror um dich klein zu halten. Auch eure Gespräche. Sie sagt was sie will und du hast zu machen. Sie will nicht mehr in die Beziehung investieren? Gut,, dann nicht. Ob du dir das weiter antun willst oder nicht ist am Ende deine Sache. Schuld bist du sowieso in ihrer Welt, da dort immer die anderen schuld sind.

Wenn das nicht narzisstisch ist, weiss ich's leider auch nicht.

Zitat von Lillilli:

sie hätte mehr Beziehungsarbeit geleistet.

Beständig zu versuchen, den anderen nach den eigenen Vorstellungen hinzuzimmern und dann mit Kritik und Abwertung abzuwatschen, wenn er sich weigert, diesem Begehren nachzukommen, ist keine Beziehungsarbeit, sondern narzisstischer Psychoterror.

Zitat von Lillilli:

auch einen persönlichen Bezug?

Es geht - wie so oft bei solchen Menschen - ums Prinzip. Marke: Meine Meinung ist die einzig richtige zu diesem Thema. Wer dabei nicht vorbehalt für mich ist bzw. mich unterstützt, ist mein Feind.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Wenn SIE nicht mehr im gemeinsamen Bett schlafen will, bringt SIE damit doch zum Ausdruck, dass IHR die Beziehung egal ist.

S. ist Macht.

@Lillilli Hätte man im Nachhinein nicht immer mehr machen können? Sie ist meistens diejenige die nach einem Streit das Gespräch sucht und ich ziehe mich meistens zurück/ignoriere sie. Auch was Veranstaltungen angeht macht sie mehr (manchmal zu viel, meiner Meinung nach) und ich hätte gerne etwas mehr Ruhe bzw. nicht jede Woche einen prall gefüllten Terminkalender. Ich genieße dann Alltag mit ihr wohingegen sie immer was machen will, immer auf der Suche nach dem nächsten Urlaub ist und nur selten mal einen Tag einfach nur zu Hause entspannen kann. Das verrückte ist, dass sie sich darüber selber beschwert wie viel sie zu tun hat und häufiger mal Ruhe bräuchte dazwischen. Ändern tut sie aber nichts, die nächste Woche wird trotzdem wieder vollgeknallt.

Mehr nähe könnte ich ihr zeigen wobei ich da auch sagen muss, dass ich nicht das Gefühl habe, dass ich da überhaupt nichts zeige bzw. zu wenig mache oder mich von ihr distanziere. Ich zeige ihr das auch damit, dass ich frage ob sie was braucht, ob ich ihr was mitnehmen soll wenn ich Einkaufen bin, für sie mal koche (bzw. ich koche sehr oft für uns) und generell versuche ihr im Alltag Arbeit abzunehmen. Dass erkennt sie aber nicht wirklich an da ich hier ja auch wohne und es somit auch für mich ist (ihre Aussage).

Zitat von Lillilli:

Hat sie zum Streitthema mit dem Vater auch einen persönlichen Bezug?

Zum eigentlichen Thema etwas aber der dahinterliegende Grundkern ja, dass war ein Problem mit ihrem Vater und die ganze Zeit in ihrem Leben (bis heute). Bei dem gleichen Grundkern hat sie sich auch mit ihrer Freundin gestritten. Ihr geht das Thema sehr nah und löst wohl eine Menge schlechte Erinnerungen und einen Haufen Emotionen aus.

Zitat von beispielhaftwie:

Das verrückte ist, dass sie sich darüber selber beschwert wie viel sie zu tun hat und häufiger mal Ruhe bräuchte dazwischen. Ändern tut sie aber nichts, die nächste Woche wird trotzdem wieder vollgeknallt.

Weil jede Art von Ruhe und Pause den Wegfall von externem Selbstwert-Input bedeuten würde, den sie anscheinend so dringend benötigt.

Zitat von beispielhaftwie:

Dass erkennt sie aber nicht wirklich an da ich hier ja auch wohne und es somit auch für mich ist (ihre Aussage).

Sie ist halt was ganz Besonderes und muss daher auch als solches behandelt werden. Für sie mitzukochen, wenn du eh schon kochst, ist halt keine besondere Leistung. Da musst du schon andere Geschütze auffahren.