Strategien des Loslassens

Zitat von Emily:

Dann habe ich gefragt, ob er glaubt, dass sich unser Verhältnis wieder verbessert.
Damit war die Lawine losgetreten.

Schade!

Zitat von Multiversum:

Schade!

Sehr schade, aber auch nicht zu ändern.

Ich möchte an dieser Stelle mal zu bedenken geben: Wenn jemand so reagiert, dann mag er einfach nicht.

Jemand, der sehr verliebt ist und um jeden Preis will, der wird alles daran setzen dass es klappt - gilt für Männer wie auch für Frauen - auch wenn dabei sämtliche Red Flags ignoriert werden oder auch einfach nur ganz normal Schwierigkeiten zu bewältigen sind.

Aber wenn jemand nicht überzeugt ist, kann es vordergründig noch so gut sein: es bleibt dann ein Eiertanz.

Schuld hat da keiner.

@mitBauchweh genau deswegen hatte ich das geschrieben. Weil ich vermutet hatte, dass so ein Kommentar kommen würde.

Bei einem Mann, der richtig verliebt ist, kann eine Frau sich wirklich viel erlauben, da ist nicht wegen so einer harmlosen Bagatelle/Erwähnung Schluss.


Andersherum - dito. Was manche Frauen mitmachen/okay finden, nur weil sie bereits auf Wolke 7 schweben...

An dem Spruch: beim Richtigen kann man nichts falsch machen
- Und beim Falschen nichts richtig.
...ist leider viel dran.

Hier waren schon Männer, die Damen hinterhergerannt sind, wo man als Außenstehender nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen mochte.
Interessierte aber nicht, weil: bereits schwer verliebt!

Es sind genau solche Fälle, wo gefühlt jedes Wort und jedes ansprechen von irgendeinem Pups sofort zum Aus führt, wo einfach nicht genug Wille/Commitment da war... wo halt einfach einer nicht wollte.

Natürlich gibt Emily sich jetzt wieder selbst die Schuld, aber sie ist nicht schuld daran.
Wenn es dieser Kommentar nicht gewesen wäre, wäre es halt paar Tage später ein anderer gewesen.
Oder irgendeine andere Situation.

Zitat von mitBauchweh:

Wichtig wäre jetzt aus meiner Sicht ihm von dir aus nicht zu schreiben, nicht anzurufen.

Ich habe keinerlei Bedürfnis ihn anzurufen. Nummer hab ich gelöscht, weiß sie auch nicht auswendig. Er hat mir gestern das zweite Mal gesagt, dass er nicht ausreichend Gefühle hat. Irgendwann ist dann auch gut.

Zitat von thegirlnextdoor:

Natürlich gibt Emily sich jetzt wieder selbst die Schuld, aber sie ist nicht schuld daran.

Nein, wirklich nicht. Fühl mich gerade erleichtert. Das wird natürlich nicht 100% so bleiben, aber ich bemühe mich, die Tatsachen zu sehen.

@thegirlnextdoor

keine Sorge - mich triggert nix - warum auch!?

Aus meiner Sicht eierte der Mann NICHT...er hatte seine Standpunkte dargelegt,
die der TE missfielen, weil ER nicht DANN zur Verfügung stand, wenn SIE es
(gern) gehabt hätte. Und das macht niemand mit, wenn daran herumgemäkelt wird.
Das geht auch aus dem Kontext hervor.

Und logische Konsequenz seinerseits... gestern erfolgte der Schlussstrich - hätte
ich auch gemacht, weil es mir auch so erging - wegen ständigem Herummäkeln an
meinen verpflichtend einzuhaltenden Aufgaben, die ein Zusammensein mit der Frau
nicht IHREN Wünschen/Vorstellungen entsprechend nicht gestatteten.

@Emily

Du hast erkannt.... Handlungsbedarf bei dir selbst, egal was im Umgang
mit dem Mann erwächst, bzw. nicht mehr zustande kommen wird!

Stichwort verlieben - ist das per se gegeben oder darf das wachsen? Egal
wie lange die Vorgeschichte lief... wenn DU (bereits) verliebt warst, heißt
das doch nicht, dass es der Mann AUCH (bereits) war.

Zitat:

Er ist nicht richtig verliebt.

...schreibst du!

NICHT...oder nicht mehr? War er es jemals - aus deiner Sicht betrachtet? Wie war
sein Verhalten/Aussage, sofern er sich überhaupt dazu äußerte?

Was ist, wenn er dich lediglich mochte....was nun mal nicht so viel mit verliebt sein
zu tun hat...oder!?

@mitBauchweh

dein Eindruck habe ich auch - der Schlussstrich seinerseits kam ... für ihn unausweichlich.

Das muss jedem zugestanden werden - wenn es sich nicht (mehr) gut anfühlt, Schluss zu machen

Zitat von Kuddel7591:

Stichwort verlieben - ist das per se gegeben oder darf das wachsen?

Er war zu Beginn sehr verliebt, ich habe dann nachgezogen. Dann ist es beim weniger geworden.
Also ja, darf wachsen. Wieso sollte es nicht?

Zitat von Kuddel7591:

NICHT...oder nicht mehr?

Nicht mehr.

Zitat von Kuddel7591:

Was ist, wenn er dich lediglich mochte....was nun mal nicht so viel mit verliebt sein

Er mochte mich sicher, nur daraus ist keine Liebe entstanden. Und ja, wir haben beide Anteile daran.

Zitat von mitBauchweh:

Ich denke, er hat dich gern, hat aber auch viel um die Ohren beruflich, hat emotionalen Druck wegen seines Sohnes, seiner Mutter.

Das weiß ich alles, habe ihn immer unterstützt. Ich habe auch familiären Druck.

Zitat von mitBauchweh:

will seine Freunde nicht vernachlässige

Hat kaum welche.

Zitat von mitBauchweh:

Eine schöne Zeit mit dir haben und das geht dann nur phasenweise, weil du für ihn gefühlt schon das Aufgebot bestellst?

Ich weiß, was du meinst.
Er weiß aber auch, dass ich nicht für Ehe gemacht bin. Wenn er gesagt hätte, gib mir Zeit, ich möchte die Zeit mit dir genießen oder Ä., hätte mir das schon gereicht. Es kam aber nichts.

Zitat von mitBauchweh:

Vielleicht reagiert er anders auf emotionalen Druck als Du? Noch eine emotionale Baustelle mit Frau zu eröffnen neben Beruf, Famile ist ihm vielleicht zu viel?

Ist mir alles klar. Aber einmal den Mund aufzumachen, und sich zu äußern, wäre angebracht. Ich möchte aber momentan den Hätte wäre täte Kreis für mich nicht mehr erweitern.

Zitat von mitBauchweh:

Ich dachte er trifft seine Freunde 1x die Woche?

Das ist eine Kollegen Runde, dienstags.
Hat sie mal wahr genommen, mal nicht.
Hat mir gegenüber nie einen Freund erwähnt. Aber das spielt sich wahrscheinlich in der Heimat ab.

Zitat von thegirlnextdoor:

Natürlich gibt Emily sich jetzt wieder selbst die Schuld, aber sie ist nicht schuld daran.

Ich finde den Schuldbegriff generell unangebracht, was Beziehungsprobleme betrifft.

Beziehungen haben viel mit Gefühlen zu tun und die können sich ändern, darauf hat der Mensch nur bedingt Einfluss. Emilys Ex hatte mehrfach gesagt, dass seine Gefühle sich auf einem anderen Level bewegen als ihre. Das ist schade, aber leider nicht zu ändern. Deshalb finde ich ihre Reaktion auch nur konsequent.

Beziehungen werden nie nur von einer Person geführt. Daher gibt es immer gegenseitige Anteile, wenn sie schief laufen oder scheitern. Der eine Partner hatte vielleicht mehr Anteil daran als der andere; das ist von Paar zu Paar verschieden. Und natürlich sollte man nach der Trennung reflektieren, was die eigenen Anteile waren, um es beim nächsten Mal vielleicht anders anzugehen. Aber Schuldzuweisungen kommen wie Schläge rüber. Das blockiert denjenigen, der sie empfängt und ist schon deshalb wenig zielführend. Denn die Vergangenheit ist ja nicht mehr änderbar. Aber um Strategien für die Zukunft zu entwickeln, sollte man offen sein, die eigenen Anteile zu hinterfragen.

Auch in Emilys Fall würde ich nicht von Schuld sprechen. Nachdem der Mann jetzt Geschichte ist, braucht man sich mit seinen Anteilen nicht länger zu befassen. Sie sind jetzt sein Thema - für Emily bringt das nichts mehr. Was ihre eigenen Anteile betrifft, so würde ich ad hoc folgende Aspekte beleuchten:

- Wer bin ich und was will ich eigentlich?
Warum wünsche oder suche ich überhaupt eine Beziehung? Wäre ich auch allein zufrieden?
Welche Vorstellung von Beziehung schwebt mir vor, was konkret erwarte ich mir, wenn alles so laufen sollte wie erhofft?

- Was hat mir an der nun beendeten Beziehung nicht gepasst?
Worauf sollte ich beim nächsten Mann besonders achten, schon bei der Partnerwahl?
Wie kann ich meinen eigenen Bedürfnisse künftig klarer definieren, verinnerlichen und schützen?

- Welche Momente in der Beziehung haben mir besonders zugesetzt - positiv wie negativ?
Was waren die Auslöser?
Wie habe ich darauf reagiert? (Physisch, emotional, gedanklich, verhaltenstechnisch)
Welche Themen könnten sich daraus ergeben, an denen ich mich selbst noch etwas entwickeln kann?

Zitat von Emily:

Nummer hab ich gelöscht, weiß sie auch nicht auswendig. Er hat mir gestern das zweite Mal gesagt, dass er nicht ausreichend Gefühle hat. Irgendwann ist dann auch gut.

Zitat von Emily:

Fühl mich gerade erleichtert. Das wird natürlich nicht 100% so bleiben, aber ich bemühe mich, die Tatsachen zu sehen.

Hast Du IMO gut gemacht. Bleib dabei.

Zitat von Emily:

Ich möchte aber momentan den Hätte wäre täte Kreis für mich nicht mehr erweitern.

Täte ich an Deiner Stelle auch nicht. Ihr habt es anderthalb Jahre lang miteinander versucht - es reicht. Erzwingen kann man Liebe nicht und sich ungeliebt in einer Beziehung fühlen, das ist einfach nur mies. Dann doch lieber ein zufriedener Single sein oder zumindest wieder werden. Schon deshalb, damit man den Kopf frei hat, falls sich irgendwann andere Chancen ergeben.

Gestern abend habe ich Deine Threads kurz überflogen. Du hast viel mitgemacht die letzten 11 Jahre und wer weiss: Vielleicht auch davor bereits. Schade, dass Du erneut enttäuscht worden bist. Ich hoffe, Du gönnst Dir jetzt eine längere Me-Auszeit und findest in Deine innere Mitte zurück, bis Du innerlich wieder so im Frieden mit Dir bist, dass Du keine Beziehung brauchst, um zufrieden vor Dich hinleben zu können.

Der Frühling hat begonnen und endlich sind auch die Tage wieder lang. Gönn Dir die kommende Zeit täglich etwas Gutes, sei nett zu Dir selbst. Lass Dich von der Therapeutin unterstützen. Ich finde es gut, dass Du Dir professionelle Hilfe holst. Hoffentlich ist sie fähig und kann Dir weiterhelfen.

Hab einen schönen Abend, trotz allem.

Zitat von Blanca:

habt es anderthalb Jahre lang miteinander versucht -

Nein, wie im Thread beschrieben knapp 11 Monate, davon zwei keinen Kontakt.

Zitat von Blanca:

hast viel mitgemacht die letzten 11 Jahre

Mein letztes Thema war von 2018. Seitdem habe ich die Irrungen und Wirrungen des Singlelebens ganz gut bewältigt.

Zitat von Blanca:

bis Du innerlich wieder so im Frieden mit Dir bist, dass Du keine Beziehung brauchst, um zufrieden vor Dich hinleben zu können.

Ich kann ganz gut alleine sein. Lebe auch relativ zufrieden vor mich hin. Ich wollte ihn als Menschen in meinem Leben, nicht weil ich unbedingt eine Beziehung wollte. Sonst würde ich mir ja irgendjemanden nehmen. Er war zu Beginn was ganz Besonderes, deshalb habe ich länger gehofft. Durch sein gestriges Verhalten wurde er wieder zu einer beliebigen Person. Ich wusste, wenn er noch länger so weitermacht, ist er mir irgendwann mehr oder weniger gleichgültig. Momentan hab ich nur Angst, dass mir der S. bald abgeht. Aber da muss mir dann vorsagen, dass ich mit Gefühl dabei war, er nicht.
Aber jetzt mal Tag für Tag verstreichen lassen.