Sabine13
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Sabine13
Zitat von Lina32:
Sicher kann er nicht ändern das er diese Krankheit hat...aber er könnte eine Therapie machen...oder ich habe meinem Ex schon vorgeschlagen zusammen eine zu machen um zu lernen wie wir uns finden bzw. wie wir miteinander umgehen können damit es für beide stimmt.
Er hat viele Macken die ich nicht verstehe...das schlimmste ist das immer seine Bedürfnisse zuerst erfüllt werden müssen. Ja sie müssen sonst wird er trotzig wie ein kleines Kind und das egal bei wem. Er kann einem so ein ganzer Tag ruinieren...
Das als Freundin jedes mal mitzumachen ist aaaanstrengend....und diese Stimmungsschwankungen erst. Ich bin einige male ausgerastet weil ich an meine Grenzen gekommen bin...
...und ADHSler können super austeilen und nehmen kein Blatt vor den Mund. Aber mal einstecken? NEIN dann ist Frau gleich nicht mehr die richtige
Zitat von Sabine13:Jetzt hat er eine Jüngere, die offenbar so verliebt in ihm ist, dass sie alles akzeptiert.
Sabine13
Zitat von Ema:Die Arme wird auch sehr bald an ihre Grenzen kommen.
Zitat von Sabine13:Sie meint halt, sie ist die Richtige und für sie wird jetzt alles besser. Für sie wird er in Therapie gehen und mit dem Trinken aufhören.
Namaste
Zitat von Sabine13:
Sie hat mich kontaktiert und ich habe mehrmals lange mit ihr geredet. Sie hat von Anfang an all die Probleme erkannt, aber sie glaubt mir nicht, dass sich das nicht ändern wird. Sie meint halt, sie ist die Richtige und für sie wird jetzt alles besser. Für sie wird er in Therapie gehen und mit dem Trinken aufhören.
Ich hab da allerdings meine schweren Zweifel. Aber das ist ohnehin ihre Sache.
Sabine13
Zitat von Namaste:
Ich frage mich wie du das 7 Jahre geschafft hast ?!
Nostraventjo
Zitat von Sabine13:
Ich hab mich einfach nur auf die guten Momente konzentriert und alles andere ausgeblendet. Ich dachte, er liebt mich. Auf seine Art halt. Ich hab ihn genommen, wie er war.
Ihm hat's halt nicht gereicht.
Sabine13
Zitat von Nostraventjo:
So ist das bei uns auch. Mein Partner hat auch adhs. Also eigentlich wir alle drei.
Entsprechend anstrengend ist der Alltag.
Aber wir sind auch fast 8 Jahre zusammen, ich versuche auch immer die guten Seiten zu sehen. Bin aber manchmal so genervt von seinen Allüren das ich dann am liebsten alles hin werfen würde.
Nancy1
Zitat von Sabine13:
Das sehe ich auch so. Vor allem die ohne Krankheitseinsicht. Da ist keine Beziehung möglich. So gerne wir das auch hätten.
Nancy1
Zitat von Namaste:Es ist nun wieder aus und diesmal ist es noch schlimmer als vorher. Er hat ein paar Sachen angeschleppt und das einziehen teilweise durchgezogen- dann kippte die Stimmung irgendwann wieder wegen Kleinigkeiten. Nun hat er heute morgen wieder alles gepackt und ist abgehauen.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sch. es mir geht. Meine Mutter ist schon den ganzen Tag bei mir- es ist wirklich krass!
Ich habe so einen Hass auf ihn!
Nancy1
Zitat von Sabine13:
Du hast Recht - es ist sehr schwierig eine Diagnose zu stellen. Und eigentlich sollten wir das auch nicht. Wir sind keine Fachleute, sondern nur durch eine toxische Beziehung Geschädigte auf der Suche nach Antworten.
Ich behaupte nicht, dass ich mich auskenne. Ich wollte nur - wie so viele hier - nach einer furchtbaren Beziehung mit noch schrecklicherem Ende - wissen, warum das alles passiert ist. Warum der Schmerz so furchtbar ist. Warum die Beziehung trotz all meiner Bemühungen schlussendlich gescheitert ist. Und hier also meine Erklärungen aus meiner ganz persönlichen Erfahrung:
Die Psyche ist ein weites Land. Leider gibt es keinen Bluttest auf irgendwelche Störungen oder Krankheiten. Und zumeist auch keine klare Diagnose oder Abgrenzung. Es gibt nur Symptome, nach denen sich mehr oder weniger gut Störungen erkennen lassen.
Gerade ADHS bei Erwachsenen bleibt oft unerkannt. Wie viele davon betroffen sind, ist auch nicht genau bekannt. Die Dunkelziffer ist sicher hoch. Diese Menschen fallen nur durch ihr für uns schwieriges Verhalten sowohl im Job als auch privat auf. ADHS geht oft einher mit weiteren Problemen, etwa einer Sucht oder einer psychischen Störung oder Erkrankung, wie Depressionen, Borderline oder narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Diese sind oft Anpassungsmechanismen bzw. Folgen der ADHS, da diese die Erkrankten sehr belasten kann. Im Laufe des Erwachsenenlebens versuchen sich Menschen mit ADHS anzupassen bzw. Strategien zu entwickeln, damit umzugehen. Vor allem ältere Erwachsene wissen ja zumeist gar nicht, dass sie ADHS haben, weil es diese Diagnose in ihrer Kindheit nicht gab. Sie hatten nur Schwierigkeiten schon in der Kindheit und der Jugend und haben Mechanismen entwickelt, damit zu leben.
ADHS bei Erwachsenen zeigt sich oft anders als bei Kindern. Die typische Hyperaktivität (Zappelphilipp) muss nicht mehr vorhanden sind. Von der äußeren Unruhe wird oft zu einer inneren Unruhe gewechselt. Merkmale, die sich mit meinen Erfahrungen decken, sind vor allem:
[b]Fehlende Aufmerksamkeit und Konzentration, leichte Ablenkbarkeit[/b], vor allem bei Aufgaben, die einen ADHSler nicht interessieren.
Mein Ex konnte zwar stundenlang Egoshooter am Computer spielen, aber mir keine fünf Minuten konzentriert zuhören. Das macht eine konstruktive Kommunikation sehr schwer bis unmöglich. Häufig vergessen ADHSler auch sofort wieder alles, was man ihnen gesagt hat. Sie wirken schusselig. Ständiges Fragen (Wo sind meine Autoschlüssel?, Wo habe ich meine Tasche hingestellt?, Wo haben wir eigentlich XY?, etc.) selbst nach banalsten, täglichen Dingen. Mein Ex merkte sich auch nach Jahren nicht, wo welche Sachen in der Wohnung sind. Sie vergessen, etwas zu besorgen oder zu erledigen, obwohl abgesprochen. Man hat den Eindruck, sie sind mit dem Kopf ständig woanders.
Schnelle Langeweile, Bedürfnis nach starken (immer stärkeren) Reizen.
ADHSler können sich intensiv mit etwas beschäftigen, das sie interessiert. Sie verlieren aber schnell auch wieder das Interesse und beginnen sich zu langweilen. Mein Ex hielt Ruhe oder Stille überhaupt nicht aus. Ständig musste ihn etwas berieseln - Radio, TV, Computer, Handy, Tablet. Oft alles zugleich. Er textete dauernd mit irgendwem am Handy. Er war ständig auf der Suche nach Unterhaltung und Ablenkung. In Beziehungen wirkt sich das oft so aus, dass ADHSler zu Beginn unsterblich in einen verliebt sind, einen mit Aufmerksamkeit und Liebesbekundungen überschütten und man das Gefühl hat, man ist der Mittelpunkt im Universum. Und dann plötzlich wird man ihnen langweilig. Dann beginnen sie oft Streit, erzeugen Drama und Chaos, nur damit diese starke Dynamik wieder beginnt. Das sind oft diese grauenhaften On/Off-Beziehungen, wo man sich nicht auskennt. Dieser Wechsel von Nähe und Distanz. ADHSler sind schnell verliebt und auch wieder entliebt. Auch beim Essen ist mir aufgefallen, dass mein Ex starke Reize brauchte - extrem scharfes Essen. Auf alles wurde eine dichte Schicht Chilli draufgestreut. Viele ADHSler kennzeichnet auch stark risikobehaftetes Verhalten, etwa zu schnelles Autofahren oder riskante Sportarten.
Starke Ich-Bezogenheit, Egoismus, narzisstische Tendenzen.
Als Partnerin eines ADHSlers hatte ich das Gefühl, ich existiere gar nicht für ihn. Außer zur Unterhaltung. Alles drehte sich nur um ihn, um seine Bedürfnisse und Wünsche. Und die mussten alle erfüllt werden. Und zwar sofort. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich oberste Priorität hatte. Alles und alle anderen waren wichtiger. Auch das lässt sich mit der fehlenden Aufmerksamkeit erklären. ADHSler können sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren. Und dazu zählen halt auch die Partner. Das muss nicht heißen, dass sie einen nicht lieben, aber man ist halt nicht mehr so interessant. Mein Ex konnte aber nicht wirklich lieben. Da blieb alles an der Oberfläche. Er ist nur ständig auf der Suche nach dem Gefühl des Verliebtseins. Wenn das verfliegt, dann wechselt er die Partnerin. In der Hoffnung, die Nächste ist die Richtige.
Schwarz-Weiß-Denken. Sprunghaftigkeit und Impulsivität.
ADHSler tun sich schwer damit, dass das Leben halt nicht nur schwarz oder weiß ist, sondern es viele Grauabstufungen gibt. Für meinen Ex gab es nur gut oder schlecht, interessant oder fad. In Beziehungen bedeutet das, dass ADHSler oft nicht mit Problemen umgehen können, die in jeder Beziehung einmal auftauchen. Heute wird man geliebt, morgen gehasst. Schnell wird die Beziehung infrage gestellt. Schnell wird Schluss gemacht, wenn was nicht passt. Meiner Meinung nach unmöglich für einen ADHSler ist das Arbeiten an einer Beziehung. Das Besprechen von Konflikten oder das Ausdiskutieren von Unstimmigkeiten (siehe auch fehlende Aufmerksamkeit und Konzentration). Für meinen Ex war jedes Problem sofort das Aus. In einer Phase, in der ich wenig Zeit für ihn hatte, hat er sich eine Neue gesucht. Nach einer jahrelangen Beziehung. Für ihn hat es halt nicht mehr gepasst. In einer gesunden Beziehung übersteht man auch solche Phasen gemeinsam. Für einen ADHSler gibt es nur passt oder passt nicht. Und das gilt nur für den Moment. Sie leben nur für den Moment. Für das Hier und Jetzt. Sprunghaftigkeit und Impulsivität sind kennzeichnend. ADHSler überlegen nicht, was ihr Handeln für Konsequenzen hat. Sie überlegen nicht, ob sie andere verletzen und ob ihre heutige Entscheidung morgen noch sinnvoll ist. Sie entscheiden impulsiv.
Suchterkrankungen.
Menschen mit ADHS fühlen sich nicht wohl in ihrer Haut. Diese Unruhe, diese Getriebenheit, die fehlende Fähigkeit mit Gefühlen umzugehen. Manche betäuben diese unangenehmen Zustände mit Substanzen, wie etwa Alk. Andere entwickeln andere Süchte, wie Spiel-, Kauf- oder 6-Sucht. Bei meinem Ex war es der Alk. Er trank ständig, aber besonders viel, wenn er unter Stress stand, Druck verspürte oder Langeweile.
Alles in allem lässt sich zusammenfassen - eine Beziehung mit einem ADHSler ist schwierig bis unmöglich. Vor allem wenn keine Krankheitseinsicht da ist, wenn keine Behandlung oder Therapie erfolgt. Nicht nur verlangt eine solche Beziehung vom Partner faktisch Menschenumögliches, sondern der ADHSler selbst bleibt wahrscheinlich nicht lange in einer Beziehung. Die Basis, auf der eine gesunde Beziehung aufbaut - Liebe, Vertrauen, Nähe, Beständigkeit, Treue, Loyalität, Kommunikation, Verständnis, Konfliktfähigkeit, Empathie - fehlt. Statt dessen: Chaos, Drama, Stimmungsschwankungen, Impulsivität, Egozentrik.
So, jetzt ist mein Text ohnehin schon sehr lange geworden. Ich hoffe, ich konnte - aus meiner persönlichen Erfahrung und Sicht - ein wenig Klarheit bringen. Ich entschuldige mich jetzt schon bei Betroffenen mit ADHS, die meinen Eintrag lesen, falls ich etwas aus ihrer Sicht nicht richtig dargestellt habe. Aber - wie gesagt - alles meine persönliche Ansicht.
Nancy1
Zitat von Nancy1:Sollte man mit Medikamenten Bindungsfähiger und pflegeleichter sein?
Sabine13
Zitat von Sabine13:Bei jenen mit stark narzisstischen Zügen und fehlender Empathie ist es meiner Meinung nach unmöglich, auf Dauer eine funktionierende Beziehung zu führen.
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