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Stillstand seit 1 Jahr - ich brauche Denkanstöße

E-Claire
Ach @rala

wie traurig, laß Dich mal drücken.

Zitat von rala:
Er war wohl drauf vorbereitet, dass ich es irgendwann beende.

Naja, so würde ich das nicht sehen. Er hat ne ganze Menge dafür getan, daß Schluß ist. Ich nenn das immer passives Schlußmachen. Man verhält sich halt so lange so dämlich bis der andere mal an die Grenzen kommt. Nicht unbedingt reifes erwachsenes Verhalten, aber eben häufig in allen Altersklassen anzutreffen.

Zitat von rala:
Ich finde es so unvorstellbar, dass man ohne den Menschen weiterleben muss, mit dem man so lange Zeit sein Leben geteilt hat.

Ja das ist es. Genau das, unvorstellbar. Aber Du mußt es dir jetzt auch noch nicht vorstellen können. Manche ziehen deshalb auch den Vergleich zum Tod. Eben noch da und nun für immer fort.

Es wird nicht unvorstellbar bleiben. Es wird einen Weg geben. Und es wird auch wieder Lachen und Glück geben.

Zitat von rala:
Was mache ich falsch, dass ich sosehr dran hänge und immer wieder versucht habe, dass es gut wird?

Nichts. Du hast nichts falsch gemacht. Nichts grundlegendes jedenfalls. Er auch nicht.

Ganz lange habt ihr beides so viel richtig gemacht.

Es war nur leider, leider nicht für immer.

Versuch ein bißchen zu schlafen und schau mal, wonach Dir morgen ist. Das ist erst einmal alles was zählt. Heute Abend und der morgige Tag. Der Rest wird sich finden.

Alles, alles Liebe.

26.01.2018 21:47 • x 3 #16


K
@rala

Da hast Du aber Glück, dass @megan einspringt fürs Trösten und Knuddeln, denn ich bin gar nicht so die große Knuddlerin.

Das wäre also ohne @megan gar nicht passiert.

Du warst sehr tapfer, dass Du das durchgezogen hast. Ich hoffe, Du hast am Wochenende etwas Ablenkung und Menschen, die für Dich da sind. Frische Luft und Bewegung werden auf jeden Fall gut tun. Weinen kann man auch draußen.

Ich weiß auch, dass es schwer sein wird, das durchzuhalten. Aber wenn Du zweifelst, denke bitte daran, dass Du absolut Deine Glaubwürdigkeit verlierst, wenn Du schwach wirst. Jedes Mal, dass Du das tust, machst Du Dich ein Stück weit kleiner und er wird jedes Mal sicherer, dass Du sowieso wieder zurück kommst. Das würde nicht dazu beitragen, dass seine Achtung vor Dir steigt.

26.01.2018 22:01 • x 3 #17


A


Stillstand seit 1 Jahr - ich brauche Denkanstöße

x 3


R
Ich dank euch allen.
Ich muss nichts durchhalten, es ist definitiv, auch von seiner Seite, vorbei.
Es schien mir als hätte er nur drauf gewartet.
Ich fühl mich grade wie ein kleines Kind, das man alleine im Wald stehen lassen hat.
Ich weiß, dass es irgendwann besser wird. Aber es bricht mir grade das Herz. Und es scheint so sinnlos. Der ganze sinnlose Schmerz, warum haben wir nicht zusammengehalten und weitergemacht.
Ich weiß nicht, wie ich allein weitermachen soll. Ohne Hoffnung.
Tut mir leid, ich kann grad nicht mehr.

26.01.2018 22:50 • #18


Wandler
Rala, ich erkenne mich in Deinen Worten exakt wieder.
Ja, auch ich fühle mich mit meinen 50 Jahren manchmal wie ein kleines verängstigtes Kind, das nicht mehr weiter weiß und das Bedürfnis hat, an die Hand genommen und aus dem tiefen dunklen furchteinflößenden Wald heraus geführt zu werden.
Und weit und breit niemand.
Und er der eine, dessen Hand man sich so sehr wünscht: unerreichbar, einfach fort.

Glaub mir: wir finden aus diesem Wald heraus. Es kann dauern, bis unser Überlebenswille, unser Instinkt uns führt. Aber das kommt zurück.
Bis dahin reichen uns andere Geister, andere Menschen die Hand, und zeigen uns Wege auf. Hier im Forum, im Alltag Freunde und Vertraute, unsere innere Stimme... Alle setzen Wegmarken, an denen wir uns orientieren können. Beschreiben uns Wege.
Aber ob wir davon einen wählen oder einen ganz eigenen Pfad treten wollen durch das Dickicht und die Dornen, das liegt bei uns. In jedem Fall werden wir herausfinden.
Früher oder später.

Einen Fuß vor den anderen.
Und los...

27.01.2018 01:17 • x 3 #19


K
Was genau kannst Du gerade nicht mehr?

Ich finde es wirklich hilfreich, sich bewusst zu machen, um was es da geht beim Nichtkönnen.

Denn für den Moment ist doch nichts anderes gefragt, als zu atmen, alle Gefühle zuzulassen und das so lange zu machen, bis vielleicht wieder das Lesen in einem Buch möglich ist. Nur ein paar Seiten.

Ich hoffe, Deine Mädels lenken Dich ab und es kommt ab und an jemand, der einfach nur da ist. Vieles von dem, was Du hören und lesen wirst, wird an Dir vorbei ziehen und Du wirst denken Ja, weiß ich alles.Ich weiß auch Eure guten Absichten zu schätzen. Es nützt nur gerade nichts. Ihr braucht mir das nicht sagen und überhaupt lebt ihr ja nicht meine Gefühle. Ihr wisst doch gar nicht, wie es mir wirklich geht

Das ist alles normal. Aber ein klitzekleines Bisschen von dem, was Du hörst und liest, wird hängen bleiben und langsam anwachsen und sich später zu neuen Möglichkeiten entwickeln.

Hast Du einen inneren Garten? Ich finde, jeder sollte einen haben. Es ist ein wunderschöner Fantasierückzugsort, den Du Dir ausmalen kannst und an dem Du Dich erholen kannst. Vielleicht immer nur ein paar Minuten, denn anfangs werden Deine Gedanken wieder zu dem Thema zurückkehren. Aber später dann kannst Du dich länger dort aufhalten und die realen äußeren Einflüsse vergessen.

Fantasiereisen sind sonst nicht so mein Ding. Aber mein innerer Garten ist mir heilig.

Versuch ggf. mal, Dich darauf einzulassen und Dir einen zu schaffen, indem Du Dir den Weg vorstellst, wie Du dorthin kommst, ihn betrittst. Was erwartet Dich da? Wie fühlt es sich dort an? Du kannst das Wetter gestalten und fühlen, wie es sich unter Deinen Füßen anfühlt. Ist er schön angelegt oder wild? Wie riecht es? Was siehst Du, wenn Du ihn durchschreitest?

Ich habe einen solchen Fantasiegarten, der gehört nur mir. Er ist friedlich und die Vögel zwitschern. Und am Ende meines Gartens, der geheim bleiben soll, denn sonst treibt Ihr Euch da nachher aller herum liege ich auf einer von der Sonne gewärmten halbrunden großen Steinbank, die mitten in einem Wald steht, und sehe die Baumkronen, durch die die Sonne blitzt. Da liege ich dann und atme und lasse mich von der Sonne wärmen und das macht mich immer ganz friedlich und gibt Kraft.

27.01.2018 11:16 • x 5 #20


R
Ich kann gerade nicht mehr weitermachen.
Jede Kleinigkeit ist unendlich anstrengend. Auch das Schreiben hier. Ich war vorhin duschen und das hat mich so erschöpft, dass ich fast zusammengebrochen wäre.
Meine Kinder wissen nicht, wie sie mit meinem Kummer umgehen sollen.
Eigentlich müsste ich einkaufen, das Haus sauber machen, kochen, was halt so alles ansteht in einer Familie.
Aber ich sitze nur da und weine und wenn ich nicht mehr weinen kann starre ich in die Luft.
Und das belastet mich dann noch mehr, weil hier nichts läuft und die Mädels auch so verzweifelt sind.
Ich hab vorhin meine Mutter angerufen, die kommt am Montag aus Österreich und kümmert sich um uns. Aber bis Montag muss noch viel erledigt werden.
Ich weiß, ich solle mich aufraffen und nicht so viel jammern, aber mein Körper spielt gerade auch nicht mehr mit.
Ich bin es auch so leid, meine Freunde um Hilfe zu bitten. Die haben ja auch alle ein eigenes Leben und Verpflichtungen.

27.01.2018 13:32 • #21


Wandler
Rala, Du bist erschöpft und hast gerade kaum noch Kraft. Du brauchst eine Pause, nimm sie Dir.
Deine Kinder sind zwischen 15 und 18. Könnten die nicht ausnahmsweise mal das Allernötigste erledigen? Spülen, ein ganz klein bisschen aufräumen... Spiegel- oder Rühreier werden sie doch auch mal hinkriegen, oder Spaghetti. Oder lasst ne Pizza kommen, wenn das möglich ist.
Sie sehen, das ihre Mutter leidet. Dafür musst Du nicht schämen.
Sag ihnen, daß Du gerade eine Pause brauchst, und bitte sie um das notwendigste.
Bis am Montag Deine Mutter kommt schafft ihr das!
Und Du sammelst bis dahin Deine letzten Kräfte.
Bleibe stark, aber akzeptiere Deine derzeitige Sxhwäche!
Fühl Dich gedrückt!
Alles Gute!

27.01.2018 13:52 • x 3 #22


R
Danke Wandler, die Mädels können das natürlich alles, sie sind groß und selbständig. Aber ich merke, wie sehr sie gerade mitleiden. Wir haben ein sehr enges Verhältnis zueinander.
Ich glaube, ich sehe momentan einfach alle Probleme und Aufgaben 1000x größer, als sie eigentlich sind und das zieht mich noch mehr runter.
Aber ich halte durch, was bleibt mir auch anderes übrig. Bis jetzt hatte noch keiner das Glück, sich vor lauter Liebeskummer in Luft aufzulösen. Also wird mir das auch nicht gelingen.

27.01.2018 14:02 • x 1 #23


K
Ich verstehe. So ähnlich ist es auch bei Depressionen. Überall sind nur Hürden, von denen man nicht weiß, wie man sie überwinden soll und wozu eigentlich.

Ich finde, es ist ein guter und richtiger Schritt, dass Du Dir Hilfe organisiert hast. Das wird etwas Strukturen schaffen.

Natürlich sinde Deine Mädels von Deinem Zustand überfordert, aber sie werden es überleben. Umso mehr werden sie sich freuen, wenn es Dir wieder besser geht.

27.01.2018 14:14 • x 1 #24


R
Ich wollte euch auch mal was Positives mitteilen. Seit ca 2 Std geht es mir etwas besser. Ein Freund war hier und fuhr mit meiner großen Tochter zum Einkaufen. Ich habe Wäsche gewaschen, die Küche aufgeräumt und sogar was gekocht.
Der extreme Druck in meiner Brust ist weniger geworden. Mir ist auch eingefallen, dass ich endlich nicht mehr warten muss. Ob er anruft. Ob er sich entscheidet. Ich habe entschieden.
Ich muss nicht mehr nachdenken, was ich tun kann, damit es wieder gut wird. Ich muss nicht mehr nachdenken, was er macht, wenn er nicht bei mir ist. Ob er mich auch vermisst und lauter so Dinge. Es ist jetzt nicht mehr relevant, was er denkt und tut.
Nur ich bin wichtig. Und meine Kinder.
Es wird noch ein langer schmerzhafter Weg, aber ich bin jetzt bereit, den Weg zu gehen. Raus aus dem dunklen Wald.
Ich fürchte mich zwar immer noch ganz schrecklich, habe Angst vor der Nacht, die jetzt dann kommt, Angst vor der nächsten Schmerzwelle, wenn mir wieder bewusst wird, dass ich ihn verloren habe.
Aber meine Kinder schlafen bei mir, damit ich nicht alleine bin. Und meine Katzen. Und meine Mama kommt am Montag. Und ich habe eine Großpackung Baldriparan.
Ich wünsch euch allen eine gute Nacht. Wir schaffen das schon.

27.01.2018 22:17 • x 3 #25


Wandler
Toll Rala! Das von Dir zu lesen freut mich wirklich sehr!

Genau wie Du sagst: wir schaffen das!

27.01.2018 22:33 • x 1 #26


M
Zitat von rala:
Ich kann gerade nicht mehr weitermachen.
Jede Kleinigkeit ist unendlich anstrengend. Auch das Schreiben hier. Ich war vorhin duschen und das hat mich so erschöpft, dass ich fast zusammengebrochen wäre.


Zitat:
Ich finde es so unvorstellbar, dass man ohne den Menschen weiterleben muss, mit dem man so lange Zeit sein Leben geteilt hat. Jede Freude, jedes Leid, alle Feste und den Alltag. Es zerreisst mir fast das Herz.


Liebe Rala,
du bist an einem Scheideweg angekommen
du hättest weder mit ihm so weiter machen können, noch glaubst Du, jetzt so weitermachen zu können.
Du verabschiedest Dich von einem unguten Verhältnis. Er hat an dir gezogen, deine Energie, dein Lachen, dein Spaß am Leben, deswegen ist er auch nicht lebensfähiger, hat dir aber viel entzogen.

Ob dein Haushalt nu pikobello ist oder nicht, egal, läuft nichts weg
Fein das deine Mutter kommt zum trösten und Kopf waschen



Fazit, er hatte am Anfang viel Spaß mit dir, hat sich aber in eurer Beziehung nicht weiter entwickelt, wo du Sterne am Firmament sahst, sah er Nebel, und bist du ihn soweit hattest, das er die Sterne auch sah, mit deinen Augen, hast du nur noch Nebel wahrgenommen.
Und das ist jetzt vorbei
großen Respekt für Dich, das du deinen Energievampir, in den Sarg zurückstopfst, wo er hingehört.

Gib dich frei für die Trauer, wenn man sich von etwas verabschiedet, was potenzial gehabt hat, irgendwann ganz am Anfang.
Mach was mit den Kindern, auch wenn sie schon groß sind, man hat nur dieses eine Leben und du liebst sie alle innig. Geh mit ihnen zum Schwimmen, Konzert, Theater oder einfach ins Café, füll deinen Energiepegel auf, du wirst dich wundern, wie schnell du über den Kerl hinweg kommst, wenn er nicht mehr zu Dir kommt, zum rauben und brandschatzen

Ringel dich auf der Couch ein mit Decke, Katzen, Merlot und einem guten Film

Geh mit deiner Mutter zum Friseur und push dein Selbstwert auf mit neuer Frisur, Augenbrauen färben, Wimpern mit dazu, neues Kleid und lecker Abendessen beim Lieblingsitaliener

Du schaffst es, du wirst wie Phönix aus der Asche steigen und dich fragen, warum du dies nicht schon vor einem Jahr gemacht hast

28.01.2018 07:27 • x 3 #27


R
Vielen Dank für diese lieben Worte!
Ich werde sie beherzigen.
Und ich spüre schon ein klein wenig, dass der Energievampir nicht mehr an mir saugt.

28.01.2018 09:55 • x 1 #28


A
Liebe Rala! Ich habe eine ähnliche Geschichte wie du und fühle sehr mit dir! Ich bin auch an einen Energievampir geraten, der mich völlig ausgesaugt hat! Ich bin am gleichen Punkt wie du, mir geht es haarscharf wie dir - alles, was du schreibst, empfinde ich auch so! Kann es mir im Moment einfach nicht vorstellen, ihn nicht mehr in meinem Leben zu haben und ohne ihn weiterzugehen! Meine Kinder sind 10 und 13, ich bin 41 und er 29! Es tut einfach so weh.....
Der Unterschied ist, dass ER MICH zum wiederholten Male verlassen hat und vor 2 Wochen nun endgültig auf eine eiskalte herzlose Art und Weise! Seitdem Kontaktabbruch! Und ich kann keine Sekunde an etwas anderes denken!

28.01.2018 10:17 • x 1 #29


M
Zitat von anka76:
Und ich kann keine Sekunde an etwas anderes denken!

Und doch sollst du das, wende dich ab von ihm, mach was mit den Kindern
es bringt viel Energie zurück

28.01.2018 10:20 • x 1 #30


A


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