Moin Zusammen, nach 14 Jahren leide ich nun auch mal wieder unter Liebeskummer... und laut Stefan Waggershausen tuts beim ersten mal noch weh, beim zweiten mal nicht mehr so sehr... Pustekuchen.
Meine Frau und ich sind seit 14 Jahren ein Paar und seit fast genau einem Jahr verheiratet.
Bei uns hat alles vor ca. einem halben Jahr angefangen. Ich habe an meiner Frau zunehmend Stimmungsschwankungen und schlechte Laune wahrgenommen und sie natürlich darauf angesprochen. Ihre Antwort: Ich solle mir keine Sorgen machen. Ich muss dazu sagen, dass meine Frau zu dieser Zeit auch die Pille abgesetzt hat und so habe ich diese Verstimmungen auch auf die hormonelle Umstellung geschoben.
Vor ca. drei Monaten kam dann der erste Gong. Da die Stimmung bei ihr nicht besser wurde, habe ich sie nochmal gezielt darauf angesprochen... dann rückte sie damit raus, dass sie im Moment nicht weiß was sie für mich empfindet, ihr Herz wäre zu und sie spürt momentan absolut gar nichts. Das saß... Im Prinzip sind wir, drei Monate später noch immer auf diesem Stand. Zwischenzeitlich haben wir uns räumlich getrennt (wir sind aber laut ihrer Aussage immernoch ein Paar), damit wir aus dieser Rede- und sich Erklären-müssen-Spirale, die meine Frau sehr zu schaffen macht rauskommen. Ich will die Dinge halt klären, will darüber sprechen und sie blockt ab, weil sie einfach momentan nichts fühlt und mir einfach nicht mehr sagen kann. Trennen möchte sie sich nicht von mir - erst wenn sie sich zu 100 % sicher sein kann, dass da nichts mehr ist. Sie sagt in ihr herrscht momentan ein totales Gefühlschaos.
Klar, bei uns war nicht alles gut! Bei uns hat sich der Alltag eingeschlichen, ohne das wir beide das gemerkt haben. Außerdem fällt bzw. fiel es mir in der Vergangenheit sehr schwer offen über meine Gedanken und Gefühle zu reden. Das hat sie wohl belastet. Sie hatte laut ihrer Aussage das Gefühl, dass sie mich mehr liebt, als ich sie. Leider hat sie über all diese Dinge mit mir nicht gesprochen sondern nun einfach dicht gemacht und ich komme nicht an sie ran. Jeder versuch mit ihr über die Dinge, die ihr fehlen bzw. gefehlt haben zu reden, endet zwar nicht im Streit, aber in Tränen, Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen ihrerseits gepaart mit kleinen Nervenzusammenbrüchen. Aus diesem Grund auch die räumliche Trennung um diese Zusammenbrüche zu vermeiden.
Ich habe eine gemeinsame Paartherapie vorgeschlagen, aber die möchte sie momentan nicht. Sie hat eine Psychologin gefunden und hofft dort auf Hilfe, Ihre Gefühle wieder ins Lot zu bringen und herauszufinden, ob und was sie für mich empfindet. Allerdings hat sie diese Dame das erste mal vor vier Wochen aufgesucht, der nächste Termin ist leider erst Ende September.
Ich selbst weiß, dass ich diese Frau über alles Liebe und ich - auch wenn es langsam an meine Substanz geht - noch nicht bereit bin unsere Ehe und die gemeinsame Zeit aufzugeben.
Die Stimmung zwischen uns ist so la la... wenn wir miteinander sprechen, dann kommen wir natürlich trotzdem meistens auch auf die Gefühlswelt zu sprechen... dann merke ich, wie die Stimmung bei ihr kippt.
Ich weiß nicht, ob Rückzug hier die beste Verteidigung ist? Wir haben momentan keine feste Kontaktsperre, aber ausgemacht, dass wir uns zumindest ein bis zwei mal die Woche sehen und den Nachrichtenverkehr zwischen uns gering halten. Trotzdem ist es meist krampfig wenn wir uns sehen und reden.
Manchmal frage ich mich auch, ob das wirklich ein Beziehungsproblem ist oder ob meine Frau ein Problem mit sich selbst hat (sie hat ein geringes Selbstwertgefühl, viele Ängste etc.), welches sich nun langsam nach oben kämpft.
Da wir unseren Familien und Freunden von der Krise noch nichts gesagt haben (O-Ton meiner Frau: Im Bestfall werden die nie was davon erfahren), kann ich meinen Schmerz und Kummer gerade mit niemanden teilen.
Ich danke Euch fürs zuhören - und wenn jemand einen Tipp oder einen Rat für mich hat - ich freue mich über jede Hilfe und Nachricht!
07.09.2016 19:35 •
#1