Hallo noch Mals und vielen Dank an jeden einzelnen für die Kommentare.
Als ich gestern Nacht das Thema verfasste und abgeschickt habe, muss ich ganz ehrlich zugeben, haben ich es bereut. Als ich aber eure Antworten darauf bekam ( die Sichtweisen und Reaktionen jedes einzelnen) war ich jedoch froh es getan zu haben. Eine Art Prozess meiner gedanklichen Ordnung hat begonnen.
Ich möchte aber noch einiges unbedingt erwähnen und aufgreifen, berichtigen(?).
Vor 10 Jahren bin ich sehr erkrankt. Die Genesung dauerte ganze 2 Jahre in denen es aber absolut unklar war wie es ausgehen wird. Es war eine sehr sehr harte Zeit für mich, geprägt von großen Schmerzen, starken Nebenwirkungen der Medikamente, und hinterher noch Depression. Ich war zu der Zeit absolut für nichts zu gebrauchen, habe meinen Job verloren, nicht mal die Kraft gehabt mir nen Tee zu kochen, die Ersparnisse schnell aufgebraucht, dazu neue Schulden gemacht usw usw usw. zwar hat mein Partner nie über eine Trennung gesprochen, doch hat er mit der Zeit angefangen sich zu distanzieren. In meinem damaligen Zustand war ich einfach nicht mehr ich. Mir gegenüber kühlte er sehr ab, war wenig zu Hause. Ich meine es fehlte mir nicht an essen oder trinken, hatte ein Dach über dem Kopf , dafür hat er gesorgt. Ich weiß dass es auch für ihn sehr schwere Zeit war in der er einfach dicht machte. Zudem war seine Familie ständig am nörgeln. Er solle mich verlassen und ich liege ihm auf der Tasche. Wir hatte wirklich große finanzielle Probleme, so groß dass ich nicht mehr weiter konnte.
Anyway…
Ich kam auf die Beine und boxte mich durch. Bekam einen tollen Job und es ging langsam bergauf.
Nur denke ich war mein Partner zu der Zeit schon viel zu sehr entfernt von mir. Es war so als ob ich mit einem Stein redete, es drang nichts rüber. Er wollte nicht reden, sich aber auch nicht trennen. Diese Phase war für uns beide sehr schwer. Eigentlich will ich mich daran nicht errinern.
Und etwa ab diesem Punkt meines Lebens begann der ‚wieder‘ Kontakt ( nach 10 Jahren) mit dem besagten Bekannten. Er hatte mich angeschrieben,Es war zu 100% ohne jegliche Hintergedanken ( meiner seits), absolut keine Suche nach einem neuen oder gar einer Affäre. Ich glaube fest daran dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau funktioniert ( Korrektur : funktionieren kann) zumal er auch nicht unbedingt meinem Typ Mann entspracht. Ich habe ihn einfach als Menschen gern gemocht, wir haben über Themen wie zb Zubereitung der Pfifferlinge gesprochen ( er kennt sich da besser aus als manch ein Profi Koch) , über Wehrdienst oder nervigen Schlaglöcher an bestimmten Stellen der Stadt… also laaaaangweilig eigentlich. Und solche oder solche ähnlichen Themen waren es. Und dieses ging ganz lange so. Ich habe mein reales Leben gespürt, meinen Partner geliebt und dennoch mir nichts dabei (chatten)gedacht weil es nichts dabei zudenken war.
Es ist offensichtlich dass ich jemanden zum reden brauchte, mein Partner war ja in seinem SteinModus., ich drängte mich aber niemanden auf, hab weder geklammert noch nach Bestätigung gesucht. Bei drohender Gefahr hätte ich sofort die Not Bremse gezogen, deshalb auch nicht auf die Liebeserklärung eingegangen, da ich vermutete er hätte vielleicht die Nachricht an eine falsche Person ( mich) adressiert, kann passieren wenn man einen über den Durst trinkt. Er hatte ja Freundin zu der Zeit .
Dann waren ja zwischen durch längere Pausen (seiner Seits). Weil es jedes Mals so plötzlich war sein abtauchen, hat es mich jedesmal irritiert. Aber nie an die Verzweiflung gebracht oder Tränen i. Mir ausgelöst. Nur das letzte verschwinden hat mich getroffen da war ich aber bereits einige Wochen schwanger, vielleicht spielten die Hormone schon verrückt. (( falls es wichtig ist: er wusste nichts davon)). Ich war auf mein Leben konzentriert, auf die Zukunft. Mit meinem Partner lief es wunderbar. Und tatsächlich vergingen etwa 7 Jahre ohne Kontakt, ab und zu habe ich an den Bekannten gedacht war mir aber auch sicher er hat eine Familie gegründet, die ich ihm gegönnt und gewünscht hätte. Ganz aufrichtig und ohne "schmand". Zwar war er schon immer so, irgendwie unbeständig und unzuverlässig aber er war ein guter Mensch, zudem ganz klar humorvoll. Dieses ganze hin und her, es passte zu ihm, oft sprach er erst und dachte danach, weshalb ich nicht alles ernst nahm.
Vlt sollte ich noch erwähnen dass es bis zu dieser langen Pause einige zufällige Treffen gab mit ihm, es ist eine kleine Stadt in der wir lebten (er ja danach nicht mehr). Wir haben uns jedesmal gefreut sich wieder zu sehen, aber ich habe nie einem geplanten Treffen zugesagt, hatte viel zu viele andere Baustellen.
Als er dann Jahre später mit der heftigen Liebeserklärung ankam war ich wie bereits geschrieben wirklich schockiert. Ich habe ihn all die Jahre als einen Bruder ( klischeehaft ich weiß) gesehen aber nie als Verehrer. Es hat mich ab diesem Zeitpunkt mehr von ihm entfernt als zu ihm geführt. Ich war irgendwie auch enttäuscht von davon. Mein Gedanken Karussell ließ nicht nach. Der Kontakt , vor allem dieses unbeschwert sein, fiehl mir sehr schwer. Als erstes dachte ich : ich kanns nicht, weil ich es nicht kann, er verliebt ich nicht, was wird es hier für ein kranker Film- , als nächstes dachte ich: ich kanns nicht, weil er spielt eindeutig einen Spiel, er versucht hier etwas was er nicht schaffen wird, reizt dabei aber unsere Freundschaft bis ans äußerste-, . Ab hier habe ich die Gefahr gesehen und ab hier habe ich die Notbremse gezogen. Bis hierher hätte ich ohne ein schlechtes Gewissen oder Zweifel ihn vor jedem Gericht verteidigen können, aber ab hierhier war das schlechte Gefühl in mir und es ist absolut allen Beteiligten gegenüber nicht mehr fair gewesen.
Nach dem der Abschied meiner Seits erfolgte habe ich einige Tage später angefangen von ihm zu träumen. Und das mehrmals die Woche. Zb er Sitz mir gegenüber und läuft blau an. Oder wir spazieren auf einem zugefrorenen See und plötzlich ist er nicht mehr da, oder wir sitzen auf einem Sofa im Freien und warten auf unsere Termine… für die Träume kann ich doch nichts. diese Träume führten nur noch mehr dazu dass ich ständig an ihn denken musste, ich habe ihn von 0 auf 100 aus meinem Leben ausgesperrt und hatte solche seelische Schmerzen dabei. Sowas habe ich durchgezogen obwohl er mir so viel bedeutet und ich ihn wertschätze. Ich empfinde tiefe Trauer. Und dann kommen die Gedanken a la "hätte hätte fahrradkette ". Ich bin maximal durcheinander und emotional am Ende. Ich will all diese Gedanken nicht. Es ist etwas über mich gekommen, wie eine Art Bienenvolk.
Mit meinem Partner werde ich über die Sache natürlich nicht reden. Ich hoffe nur dass ich emotional ganz bald wieder stabil bin und über den Dingen stehen werde. Übrigens gegen unser S. Leben haben wir beide in den 19 Jahren keine Einwände gehabt. Es ist immer noch genauso fantastisch wie am Anfang. Nur er, Ich und sehr viel Leidenschaft.
Wenn wir Probleme haben ( sicherlich haben wir welche) dann auf ganz anderen Gebieten. Klar die Kinder und Arbeit rauben viel Energie, das versteht sich von alleine.
Ich lass hier in einem der Kommentare : mir ginge es einfach zu gut in leben, nach dem Motto wird es dem Esel zu langweilig geht er aufs Eis ( ergänzt von mir). Nein damit hat es nichts zu tun. Ich habe es nicht kommend gesehen. Ob du mir glaubst oder nicht. Affären jeglicher Art sind nichts für mich. Ich bin eher ein unermüdlicher workoholik, ich komme als erste zur Arbeit und gehe als letze. In meiner freien Zeit bin ich an viel zu vielen Dingen auf diesen Erden interessiert, regelrecht begeistert vom neuen. Wenn ich könnte würde ich weitere 10 Berufe studieren, und anders rum wenn ich die Wahl hätte keinen anderen Mann wählen als den den ich bereits habe.
Ich werde aber stark bleiben. Danke sehr für die Kraft die mir geschickt wurde.
Bleibt gesund
MariahM