Wie hab ich das gefühlt, was Abschied heißt. Wie weiß ich's noch: ein dunkles, unverwund'nes, grausames Etwas, das ein schön verbund'nes noch einmal zeigt und hinhält und - zerreißt. " (Rilke)
Ja, wie hab ich gefühlt, was Abschied heißt! Über Monate und Jahre. Und immer wieder habe ich mir das Schönverbundene selbst vorgehalten, hingehalten und noch einmal angeschaut und dann den Riss, den Verlust, die Ablehnung gespürt. fast zelebriert in seiner Tragik und Tiefe.. immer mit der Hoffnung, dass es ihm leid tun würde, dass er es merken müsste, was ihm fehlt, was ich bin und war.
Dass er irgendwann kommen würde. um es mir zu sagen.
nun habe ich es begriffen, nochmal erfahren, weil ich wieder einen Abschied forciert habe. Und er hat abweisender denn je reagiert. Es gab diesmal kein Schönverbundenes mehr, nur absolute Distanz, Fremdsein, Wut, Hass, Ablehnung.
Es wurde nichts mehr hingehalten und gezeigt und dann genommen. Es war nichts mehr Schönes da. In keinster Weise. Weder der Mann, noch seine Worte, noch seine Hände und Gesten, noch seine letzte kalte Umarmung. Kein Gefühl mehr im Blick. Einfach nichts, was uns je verband. Zwei Fremde auf einem Parkplatz, die keine Erinnerung mehr haben.
Auch so kann Abschied sein.
Grausam real.
Grausam einsam.
Grausam ungerecht.
11.07.2021 21:32 •
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