Hallo,
möchte mich auch mal wieder melden.
Das wird wohl jetzt etwas länger, aber vielleicht hat jemand, die Zeit und Lust, es zu lesen und mir zu schreiben.
War die letzten Tage nur stille Mitleserin.
Kann so vieles nachempfinden und für mich ist es schon tröstlich zu wissen, dass es andere gibt, die in ähnlichen Situationen sind, mit dem gleichen tiefen Schmerz und großer Verzweiflung zu kämpfen haben.
Fühlt euch alle ganz herzlich umarmt!
Gestern war mein Geburtstag...
Und ich habe mich schon vorher immer wieder gefragt, schreibt er nur oder gratuliert er mir persönlich?
Dann kam folgende Nachricht:
natürlich denke ich schon die ganze Zeit (seit Tagen ...) dran und bin sehr unsicher ...aber das verdränge ich jetzt ....gratuliere Dir ganz herzlich zum Geburtstag. Viel Glück Gesundheit...und vor allem Gottes reichen Segen ! dein ...
Eine liebe Nachricht, aber meine Enttäuschung war groß... habe ihn dann angerufen und es ihm gesagt und geweint... er meinte er wäre noch vorbeigekommen und habe auch ein kleines Geschenk.
Dann noch folgender Nachrichtenwechsel:
ER: es wird alles gut !
du bist eine starke Frau!
ICH: nein, das bin ich nicht...
ER: doch ..hej ..ich kann mich kaum bewegen .. so Rückenschmerzen
ICH: das wird schon wieder... ich würde meine seelischen Schmerzen gerne gegen körperliche eintauschen... verzeih mir bitte... mir geht's heute einfach richtig besch... wünsche dir, dass es ganz bald besser wird!
ER: ich kann dich verstehen ..und denke nicht ..dass ich keine seelischen Schmerzen habe ..die Rückenschmerzen sind harmlos dagegen !
ICH: und das ist das, was ich nicht verstehen kann... warum müssen wir beide so leiden... wir lieben uns und ... glaubst du wirklich, dass alles gut wird?
ER: ja !
und es ist genug Zeit ..
aber ich muss erst funktionieren
ICH: danke
Habe dann den ganzen Tag auf ihn gewartet, ich weiß, blöd...
Abends um 8 habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und ihn nochmal angerufen... er war unsicher, sagte, weiß nicht, ob es gut ist, wenn er vorbeikommt...
es kam, wie es kommen musste...
Er kam vorbei. Umarmung, dann reden, weinen, Ratlosigkeit... alles im Flur... er meinte, wir sollten uns nicht sehen, totaler Kontaktabbruch oder von ihm aus schon ab und zu sehen, aber eben nur rein freundschaftlich. Ich nur geweint... er überfordert. Dann hat er mich doch nochmal in den Arm genommen... Kuscheln im Bett... Aussagen, wie er weiß nicht was vermissen ist, wenn er alleine ist, geht's ihm gut. Dann wieder, dass er sich schon nach mir sehnt, Aber er hat alle lieb, kennt keinen Unterschied. Ich verzweifelt, weine in seinen Armen, er tröstet mich... ich rede davon, dass es wohl das letzte mal sei und dann nie wieder... er meint nur, das habe ich schon öfters gesagt... die Nähe löst Lust bei uns beiden aus, Berührungen, aber er ist konsequent... geht... ohne mich in der Tür nochmals zu umarmen... ich bleibe weinend zurück...
Eine halbe Stunde später Nachricht von ihm... belanglos aber der Hintergedanke ist klar... ich steige sofort darauf ein... Gläschen Wein? Ja...
Er kommt nochmal vorbei... es bedarf keiner Worte, ein kurzer Schluck und...
es ist wunderschön... wir leben nur den Moment, lieben uns, alles andere ist ausgeblendet... aber die Zeit bleibt nicht stehen... und vielleicht war es das letzte mal... wer weiß das schon... er sagt, er wirft es nicht weg, ABER... er braucht noch viel Zeit, frühestens in ein, zwei Jahren kann er es sich vorstellen... er hat immer noch Angst... er weiß nicht, was er will, was kommt und was passieren wird... er will vielleicht ins Ausland gehen... und er genießt seine Freiheit... endlich frei und unabhängig zu sein... sein ganzes Leben war er das nicht... und die Zukunft ist ungewiss... eins weiß er, jetzt will er keine Beziehung. Es sind klare Worte, die nicht viel Spielraum zulassen. Vielleicht in ein paar Jahren... ausschließen will er es nicht... ich werfe nochmal alles in die Waagschale, dass er meine große Liebe ist, was ganz Besonderes und das das zwischen uns ein Riesengeschenk für mich ist... erzähle ihm auch von meiner großen Angst, ihn zu verlieren, dass er dem Reiz erliegt, eine andere zu erobern und mit ihr unsere Träume lebt und verwirklicht... erinnere ihn an ganz besondere Momente, seinen romantischen Antrag vorletztes Jahr am Strand... es ändert nichts... es ist und bleibt aus und was die Zukunft bringen wird, weiß niemand.
Er geht... wahrscheinlich für immer...
ich bin wie gelähmt... habe nochmal alles in mich aufgesaugt... den Moment gelebt... aber jetzt ist er weg und das wahrscheinlich für immer. Vielleicht wird es noch das ein oder andere Intermezzo geben, wenn überhaupt... aber ich kann ihn nicht halten, auch wenn ich ihn vielleicht noch nicht ganz verloren habe, verliere ich ihn immer mehr... er ist wie Sand, der in meinen Händen zerrinnt...
Es hatte angefangen zu regnen... das Leben geht weiter... alles geht weiter... er geht weiter... lebt sein Leben ohne mich weiter und ohne mich richtig zu vermissen... weiter... immer weiter fort von mir... ich bleibe zurück... stehe still... bin wie versteinert... kann mich nicht bewegen... kann ihm nur hinterherblicken... sehe, wie er in der Ferne verschwindet... und er blickt sich nicht einmal um... oder doch?... ist da vielleicht noch ein kurzer Blick... oder nur eine Sinnestäuschung, Wunschdenken...
Hoffnung und Träume zerplatzen, werden vom Regen davongeschwemmt... was bleibt? Die Erinnerung, Fassungslosigkeit, Schmerz und Traurigkeit...
Ich weiß es und habe es den ganzen Abend gewusst, habe den letzten Hauch Liebe eingesogen, möchte es gerne in mir speichern und aufbewahren, aber es zerrinnt wie der Sand... nichts bleibt außer einer wagen Erinnerung, ungläubiger Fassungslosigkeit, stechendem Schmerz und tiefer Traurigkeit...
Ich will noch hoffen, aber es bringt nichts... es hält mich nur in einem Zustand fest, der einem Stillstand gleicht. Wenn es irgendwann sein soll, wird es sein. Aber nur wenn er seine Bindungsangst überwinden kann, er es schafft ein gesundes Gleichgewicht zwischen Selbstfürsorge und Partnerfürsorge herzustellen und vor allem nur wenn er erkennt, dass ich es ihm wert bin und er mich aufrichtig liebt sowie ich ihn.
Aber das ist alles viel zu ungewiss, jetzt gibt es erst mal nichts mehr zu hoffen... wie soll ich ihn nur loslassen? Es tut so unbeschreiblich weh, aber wem schreibe ich das... ihr wisst es alle nur zu gut! Weiß nicht, wie ich die nächste Zeit überstehen und durchhalten soll...
Bei mir ist heute wieder erst Tag 1...
27.03.2019 17:49 •
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