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Starke Verlust-Ängste schon zu Beginn

N
Mit belehrbar hat es nichts zutun.

Jetzt wäre der Zeitpunkt, sich in einer Tagesklinik anzumelden bevor man einfach weiter funktioniert. Und wieder unterdrückt.

Dein Alltag hat sich doch nicht geändert liebe TE, ausser das der Mensch aus Gründen die mit dir wohl nichts zutun haben keine Beziehung möchte.
Das Problem ist, das du all das was du dir selbst geben solltest sehr schnell in einer anderen Person suchst und damit dieser Person sehr viel Verantwortung für deine Emotionen überträgst.

Ich kenne das Gefühl es nicht aushalten zu können. Kannst du einzelne Emotionen benennen, achtsam oder ist das ein undefinierbarer Wulst?

07.03.2022 11:44 • x 1 #181


alleswirdbesser
Zitat von Tin_:

Ich glaube, nun wo auch der Liebeskummer dazukommt, ist es für sie nicht wirklich machbar, sich um ihre grundlegenden Baustellen zu kümmern.

Das vielleicht nicht, die jetztige Situation zeigt aber deutlich wie hart es für die TE ist mit Zurückweisung bei einer gescheiterten Beziehungsanbahnung umzugehen. Es trifft ja jeden im normalen Maße, den einen mehr, den anderen weniger, je nachdem wieviel Hoffnung und Investition man reinsteckt und wie gut es um das Selbstwertgefühl bestellt ist. Die TE trifft es doppelt so hart, aufgrund ihrer Probleme, die sie beschreibt. Und da stellt sich halt wirklich die Frage wie oft sie das noch testen und ertragen kann. Denn es tut ihr einfach nicht gut. Und man muss auch sagen, dass ihr Bauchgefühl bei Bob offenbar Alarm geschlagen hat, nicht umsonst ist sie in diesem Forum gelandet, noch bevor er gesagt hat, dass seine Gefühle nicht ausreichen. Sie fühlte, dass etwas nicht stimmt an seinem Verhalten, konnte aber von sich aus keine Konsequenzen ziehen. Hätte Bob 6 Monate gebraucht, um mit der Wahrheit rauszurücken, würde die TE 6 Monate lang diese Achterbahn fahren und selbst nicht aussteigen können.

Auch wenn es sich hart anhört, jeder Versuch eine Beziehung zu starten birgt für sie eine Gefahr mit dem Misserfolg nicht klarzukommen, solange es diese grundlegenden Baustellen gibt.

07.03.2022 11:51 • x 1 #182


A


Starke Verlust-Ängste schon zu Beginn

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R
Zitat von Nostraventjo:
Jetzt wäre der Zeitpunkt, sich in einer Tagesklinik anzumelden bevor man einfach weiter funktioniert.


Das Thema mit der Tagesklinik habe ich dir schon erklärt.
Und selbst wenn nicht der Job und die Probezeit der Grund dafür wäre, dass das jetzt nicht geht, stellt sich doch die Frage ob es was bringen würde.
Bisher haben die Standardtherapiemethoden nicht angeschlagen weil mir der Zugang zum Unterbewusstsein fehlt.
Eine normale (von der gesetzlichen KK getragene) Tagesklinik macht genau so Standardtherapiemethoden.

Alles was vielversprechend bzgl. Zugang zum Unterbewusstsein wäre (Hypnose, die meisten körperbasierten Methoden, u.Ä.) zählt nicht zu den kassenzugelassenen Methoden und wird deshalb auch in Tageskliniken nicht angewendet....

Außerdem bin ich so durchtherapiert....ich brauch keine Gesprächtherapie mehr, ich weiß ja was in mir vorgeht, wie die Mechanismen sind....ich bräuchte jemanden der mir Methoden zur Stressreduktion und Emotionskontrolle und sowas beibringt und mit mir zusammen durchführt (nicht nur erklärt wie man es macht).

Zitat von Nostraventjo:
Ich kenne das Gefühl es nicht aushalten zu können. Kannst du einzelne Emotionen benennen, achtsam oder ist das ein undefinierbarer Wulst?


Ich kann es leider nicht genau definieren....meistens ist es Schmerz oder Angst....aber davon dann ein riesiger Wulst

07.03.2022 12:04 • #183


R
Zitat von alleswirdbesser:
Sie fühlte, dass etwas nicht stimmt an seinem Verhalten, konnte aber von sich aus keine Konsequenzen ziehen.


Ich hab nicht gefühlt dass etwas nicht stimmte, die Probleme bis Freitag hatten nichts mit Bobs verhalten zu tun....
Sondern mit meiner Unsicherheit, meiner riesigen Angst vor Ablehnung und Verlust und der panischen Angst vor der emotionalen Bindung (bzw. dem Schmerz falls es schief gehen sollte).....

Zitat von alleswirdbesser:
Auch wenn es sich hart anhört, jeder Versuch eine Beziehung zu starten birgt für sie eine Gefahr mit dem Misserfolg nicht klarzukommen, solange es diese grundlegenden Baustellen gibt.


Das war mir vor Bob bewusst, das war mir während Bob bewusst und das ist mir auch jetzt bewusst.....

Aber was soll ich machen? Wirklich jeden Mann den ich wirklich mag direkt abblocken, für die nächsten Jahre (je nachdem wie lange ich brauchen werde um endlich voran zu kommen)?

07.03.2022 12:07 • #184


N
@Ro_Lina was mir geholfen hat, sich hinsetzen und versuchen schriftlich die Gefühle auseinander zu klamüsern und dann auch aufzuschreiben warum du diese Gefühle hast. Angst zb, wie fühlt sie sich an, vor was genau hast du Angst usw .. es ist sehr schwierig Gefühle richtig benennen zu können aber sehr wichtig damit man damit arbeiten kann.

Ich habe zb immer nur Wut gefühlt bzw wütend reagiert, dabei war ich traurig. Ich habe Gefühle falsch gedeutet. Mir war gar nicht klar dass ich eigentlich immer mit Wut reagiert habe egal welche Gefühle ich hatte.

Was kannst du denn in dieser Ausnahmesituation jetzt tun, wie geht es weiter? Hast du vor arbeiten zu gehen?

07.03.2022 12:10 • x 4 #185


T
Zitat von Nostraventjo:
Jetzt wäre der Zeitpunkt, sich in einer Tagesklinik anzumelden bevor man einfach weiter funktioniert. Und wieder unterdrückt.

Kein Stück! Soll sie noch ihren Job verlieren bzw die Angst dazubekommen, dass sie ihn verlieren kann? Das also noch ON TOP? Der Job gibt ihr Struktur und Ablenkung. Wichtige Faktoren beispielsweise in einer Therapie, gerade im Bereich Tagesklinik und Stationärer Therapie.
Zitat von alleswirdbesser:
Auch wenn es sich hart anhört, jeder Versuch eine Beziehung zu starten birgt für sie eine Gefahr mit dem Misserfolg nicht klarzukommen, solange es diese grundlegenden Baustellen gibt.

Verstehe ich das (mit meiner Analogie) richtig?
Sie ist mit 180 km/h aus der Kurve geflogen beim Autorennen und soll nun, während sie im Krankenhaus noch komplett out-of-Order ist ein Fahrsicherheitstraining machen und das dem Team auch noch erklären, bei dem sie gerade einen Vertrag unterschrieben hat, dass das nach der Krankenhausentlassung als erstes dran wäre?
Für mich wäre gesund werden das erste und DANACH dann ein Fahrsicherheitstraining.

Ich lege ihr auch nahe, etwas für sich zu tun - auch weiterführende Dinge (Hypnose, EMDR, Traumabewältigung, usw.), sogar (und da bin ich kein Freund von, weil ich nicht daran glaube) Naturheiler oder Eso-Praktiken. Die Werkzeuge, die man für sich findet, sind sehr individuell und ihr vielleicht noch nicht bekannt. Ich kenne das von mir. Aber hier permanent den Imperativ anzuschieben, was sie doch alles machen müsse und (ja, das lese ich daraus) ihr sogar subtil den Vorwurf zu machen, sie wäre sogar selbst schuld... Nein, damit gehe ich ganz und gar nicht konform. JETZT scheint für mich einfach nicht der richtige Zeitpunkt der Bearbeitung ihrer Probleme.
Merkt denn hier sonst keiner ihre Überforderung mit sich und nun auch der Situation?

Zitat von Ro_Lina:
Eine normale (von der gesetzlichen KK getragene) Tagesklinik macht genau so Standardtherapiemethoden.

Und hier möchte ich etwas anmerken: Mit hat der Umgang mit Menschen, die ähnliches erlitten haben wie ich und das offene Reden darüber vielleicht mehr gebracht, als die ganzen Standardtherapiemethoden, die du vielleicht auch kennst. Es war sehr gut sich mit Menschen auszutauschen, die es kennen und man sich somit angenommen und ernstgenommen fühlt.

07.03.2022 12:17 • x 3 #186


T
Zitat von Nostraventjo:
@Ro_Lina was mir geholfen hat, sich hinsetzen und versuchen schriftlich die Gefühle auseinander zu klamüsern und dann auch aufzuschreiben warum du diese Gefühle hast. Angst zb, wie fühlt sie sich an, vor was genau hast du Angst usw .. es ist sehr schwierig Gefühle richtig benennen zu können aber sehr wichtig ...


Danke, dass du die Schärfe runtergeschraubt hast

07.03.2022 12:32 • x 1 #187


alleswirdbesser
@Ro_Lina
Zitat von Ro_Lina:
Ich hab nicht gefühlt dass etwas nicht stimmte, die Probleme bis Freitag hatten nichts mit Bobs verhalten zu tun....

Ich hatte diese Beschreibung von dir noch in Erinnerung gehabt und habe deshalb behauptet, dass dein Bauchgefühl angeschlagen hat:

Zitat von Ro_Lina:
Ich verzweifel aktuell etwas daran dass Bob eben recht passiv ist und ruhig ist....
Wie gesagt, er sucht nicht viel Nähe von sich aus, es gibt (noch) keine überschwänglichen/intensiven Begrüßungen, irgendwie macht es nicht den Anschein als wäre es ihm wichtig mich um sich zu haben (sonst würde er ja fragen, womit wir wieder oben beim ersten Punkt wären)
Und er redet eben auch nicht viel über Emotionen oder sowas und ist im darüber reden auch nicht sonderlich geschickt...


Zitat von Ro_Lina:
Also super viele Punkte die meine Unsicherheit nur noch mehr nähren....ohne dass ich Bob daraus jetzt einen Vorwurf machen möchte!


Und was das angeht

Zitat von Ro_Lina:
Aber was soll ich machen? Wirklich jeden Mann den ich wirklich mag direkt abblocken, für die nächsten Jahre (je nachdem wie lange ich brauchen werde um endlich voran zu kommen)?

Musst du wissen, ob du die Kraft hast es immer wieder zu versuchen. Gibt es denn keine Selbsthilfegruppen in diesem Bereich? Wenn Tin sagt, ihm hat der Austausch mit Betroffenen am meisten geholfen, wäre das vielleicht auch für dich einen Versuch wert?

07.03.2022 12:34 • x 1 #188


T
Zitat von alleswirdbesser:
Ich hatte diese Beschreibung von dir noch in Erinnerung gehabt und habe deshalb behauptet, dass dein Bauchgefühl eingeschlagen hat:

Puh, Bauchgefühl ist so eine Sache. Als es mir damals schlecht ging, wusste weder meine Ration noch mein Bauch was richtig war. Vermutlich ist diese Inkongruenz sogar typisch für Menschen, die stark emotional belastet sind. Zumal ich kein ZUUU großer Fan vom Bauchgefühl bin. Meinung des Bauches anhören - Sicherlich! Auch mit in die Entscheidungsfindung einfließen lassen. Eine Hyperbel für dich zum Thema Bauchgefühl:

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich Menschen, die anderen Menschen sehr großes Leid antun (Gerade bei Gewalt gegen Frauen und Kinder), die Unterkiefer rausreißen und damit ihren Hals füttern sollte, nachdem ich ihnen alle Fingernägel rausgerissen und alle Gelenke gebrochen habe. Ist das richtig? Wohl eher nicht...

Das Bauchgefühl wird von eigenen Glaubenssätzen und Moral genährt und wertet dementsprechend. Wie oft lese ich hier von falschen Glaubenssätzen? Von daher....

07.03.2022 12:40 • #189


alleswirdbesser
Okay, ich gebe auf und räume dieses Feld für Tin.

@Ro_Lina, ich drücke dich mal virtuell ganz feste
Ich hoffe, dass es dir bald wieder gut geht und du irgendwann eine passende Lösung für dich findest. Ich wünsche dir alles Gute!

07.03.2022 12:48 • x 2 #190


T
Zitat von alleswirdbesser:
Okay, ich gebe auf und räume dieses Feld für Tin.

Warum das? Ich möchte hier gar kein Feld haben?! Deine Vorschläge waren doch sinnig - ich sehe einige Dinge aber anders. Deine und meine Meinung können doch Co-existieren. Verstehe ich nicht ganz...

07.03.2022 12:58 • #191


alleswirdbesser
Zitat von Tin_:
Warum das? Ich möchte hier gar kein Feld haben?! Deine Vorschläge waren doch sinnig - ich sehe einige Dinge aber anders. Deine und ...

Du hast selbst Erfahrung mit der Angsstörung gemacht, ich nicht, kann also nur aus Leihensicht spekulieren, was zugegebenermaßen möglicherweise nicht gut ist.

Die üblichen Verlustängste, Zukunftsängste, Panikattacken, die ich im Zusammenhang mit meinen Trennungen erlebt habe, sind kaum vergleichbar.

Ich frage mich ja selbst immer wieder, ob ich es tatsächlich noch einmal versuchen sollte mit einer Beziehung, weil die Trennung doch so sehr schmerzt. Aber ich bin ja auch schon viel älter als die TE.

07.03.2022 13:00 • x 1 #192


N
Zitat von Tin_:
Danke, dass du die Schärfe runtergeschraubt hast

Spiel dich doch nicht immer so auf wie Admins kleines Helferlein oder musst du damit irgendwas kompensieren?

07.03.2022 13:08 • x 1 #193


R
Zitat von Nostraventjo:
was mir geholfen hat, sich hinsetzen und versuchen schriftlich die Gefühle auseinander zu klamüsern und dann auch aufzuschreiben warum du diese Gefühle hast.


Das kann ich mal probieren.
Meine Mama sagt mir auch jeden Tag ich soll Tagebuch schreiben, völlig egal ob ich jeden Tag das gleiche schreibe (weil in mir das gleiche vorgeht).

Zitat von Nostraventjo:
Was kannst du denn in dieser Ausnahmesituation jetzt tun, wie geht es weiter? Hast du vor arbeiten zu gehen?


Natürlich geh ich arbeiten....es ist zwar unendlich schwer mich morgens in die Gänge zu bekommen, weil mich meine Emotionen so erdrücken. Aber krankschreiben lassen o.Ä. ist keine Option, dann sitzt ich ja wirklich nur noch auf meiner Couch und versinke in meinen Gedanken und Emotionen.

07.03.2022 13:09 • #194


N
Zitat von Ro_Lina:
Das kann ich mal probieren. Meine Mama sagt mir auch jeden Tag ich soll Tagebuch schreiben, völlig egal ob ich jeden Tag das gleiche schreibe (weil ...

Tagebuch schreiben ODER gezielt eine halbe Stunde am Tag (nicht abends!) mit den Ängsten auseinander setzen, diese aufschreiben und dich selbst fragen wie wahrscheinlich sie sind.

So gibst du den Ängsten gezielt Platz ohne sie zu verdrängen aber auch nicht den ganzen Tag darüber nach zu denken. Das dauert allerdings etwas bis das Hirn das verinnerlicht hat und so siehst du auch, welche Ängste und Gedanken häufiger auftreten.

07.03.2022 13:12 • x 1 #195


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