Guten Morgen zusammen und erstmal ganz lieben Dank an alle die konstruktiv und respektvoll geantwortet und versucht haben zu helfen. Scheinbar fühlen sich einige durch meinen Post sehr getriggert? Schwierig wenn man dann von der eigenen Situation auf andere schließt, denn es ist eben nicht immer gleich und es ist absolut NICHTS passiert zwischen dem besagten Mann und mir. Und ich versuche auch alles, dass das so bleibt! Wer sagt mir denn, dass mein Mann nicht auch so seine Fantasien hat? Solange man diese nicht auslebt und dies auch nicht möchte, ist das für mich kein Betrug.
Warum ich mich hier an euch gewandt habe ist, dass zwar nichts passiert ist und hoffentlich auch nichts passieren wird und ich das auch nicht möchte, dass ich aber merke wie diese Gedanken an S. mit diesem Mann immer mehr meinen Alltag einnehmen (auch zyklusabhängig) und mich das sehr beschäftigt. Ich bin mir darüber im Klaren, dass das gerade sehr dünnes Eis ist auf dem ich mich bewege und dass es meiner Meinung nach aufgrund des Ausmaßes nicht einfach nur eine harmlose Fantasie ist, die nie Wirklichkeit werden kann. Ich sehe die Alarmsignale und wenn es nicht der Mann ist, der aktuell meine Gedanken (und meine Libido) beherrscht, dann wird es vielleicht irgendwann ein anderer sein, wenn sich nicht zeitnah etwas in meiner Ehe ändert.
Ich möchte meine Familie nicht kaputt machen. Ich wollte immer einfach nur eine glückliche Familie. Mann, Kinder, Haus, Garten. Aber ich möchte eben auch in meiner Ehe glücklich sein. Mir meiner Gefühle für meinen Mann bewusst sein. Ihn lieben. Ich brauche kein mega aufregendes S. Leben. Aber ich brauche eben befriedigenden S., den ich auch möchte. Wer sagt mir denn, dass es zwischen meinem Mann und mir wieder besser wird? Aktuell bin ich von so vielen seiner Eigenschaften genervt, kann seine Nähe teilweise nicht ertragen, fühle mich eingeengt. Ja, ich wollte einen Mann der mir Sicherheit gibt. Bei dem ich mich fallen lassen kann, dem ich zu 100 % Vertrauen kann. Der für uns als Familie da ist. Ich wusste vor 10 oder auch vor 5 Jahren nicht, dass wir heute an diesem Punkt stehen. Und glaubt mir, wenn ich könnte, würde ich einmal schnipsen und würde eine glückliche erfüllende Ehe führen. Ich möchte nichts lieber als zu meinem Mann zurückzufinden. Aber aktuell sind wir uns so fern wie nie und ich schaffe es nicht mich ihm emotional zu nähern. Es ist wie eine innere Blockade.
Mein Mann war 15 Jahre lang in Therapie. Auch mit seiner Ex Freundin hatte er so gut wie gar keinen S. – ging von ihrer Seite aus. Sie hat ihn irgendwann betrogen und verlassen. Die Verlustangst wurde ihm von seinem Therapeuten diagnostiziert. Er hat viele Tipps während seiner Therapie bekommen, setzt aber leider nur wenig um bzw. wenn dann nur für kurze Zeit. Ich müsste sicherlich auch auf mich schauen. Da gibt es auch ganz viel was unserer Ehe schadet bzw. im Weg steht. Einen Therapeuten zu finden ist nur heutzutage leider alles andere als leicht. Ich habe schon zig verschiedene angeschrieben.
Eine räumliche Trennung wäre sicherlich eine Möglichkeit um herauszufinden was ich wirklich will. Aber mit den beiden Kindern einfach schwierig. Was sagt man ihnen? Warum ist Papa gerade in einer anderen Wohnung und nicht bei uns? Verlieren wir uns dann nicht vielleicht ganz?
Mit meinem Mann rede ich übrigens nicht nur im Streit über diese Situation wie hier fälschlicherweise gemutmaßt wurde. Wir reden relativ häufig, er fragt immer mal wieder, ob sich was geändert hat. Spricht aber auch ständig davon, dass er das Gefühl hat, dass alles gut läuft. Dass es in mir drin anders aussieht, spielt er runter…