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Starke Gefühle beim kennen-lernen

Vienne
Zitat von Aline_8:
Wobei ich ja nochmal nen Unterschied sehe zwischen verliebt sein und ich werde dich weiter lieben... @HeikoA13 war die Aussage trotz deiner kaputten Anteile von dir selbst oder kam sie von ihr?

Stimmt...das ist tatsächlich ein Unterschied, vielen lieben Dank, @Aline_8

Ich war verliebt ..von Liebe zu dem Zeitpunkt zu sprechen, wäre nicht richtig.
Liebe stellte sich da bei mir erst viel später ein.

11.02.2025 10:31 • x 3 #46


A
@Vienne Anziehung und Verliebtheit kann wenn es passt bestimmt auch schon sehr früh kommen, das glaube ich dir

11.02.2025 10:33 • x 3 #47


A


Starke Gefühle beim kennen-lernen

x 3


GreenTara
@Aline_8
Zitat von Aline_8:
Anziehung und Verliebtheit kann wenn es passt bestimmt auch schon sehr früh kommen, das glaube ich dir

Wenn es aber einseitig ungleich stärker kommt, kann es die andere Person durchaus mitreißen, sowie gleichzeitig überfordern. Und das, glaube ich, ist das Dilemma von Heiko.

11.02.2025 10:38 • x 2 #48


Vienne
Zitat von Aline_8:
@Vienne Anziehung und Verliebtheit kann wenn es passt bestimmt auch schon sehr früh kommen, das glaube ich dir

Die Anziehung war vom ersten Moment da auf beiden Seiten...

Erst 8 Monate später habe ich die ganze Situation komplett durch analysiert, um herauszufinden, wann, wie und warum ich mich verliebt hatte. Ich verliebe mich nur sehr schwer und ganz selten. Und ich war wirklich baff zu entdecken, dass es so früh war.

Aber von Liebe zu sprechen nach 6 Dates...das halte ich für ungewöhnlich... vielleicht hat @HeikoA13 's Date da doch Verliebtheit gemeint?

11.02.2025 10:41 • #49


A
Zitat von GreenTara:
@Aline_8 Wenn es aber einseitig ungleich stärker kommt, kann es die andere Person durchaus mitreißen, sowie gleichzeitig überfordern. Und das, ...


Ja voll.
So geht's mir ja regelmäßig.
MEin Gegenüber ist meist sehr schnell sehr euphorisch und für mich gefühlte 5 Schritte zu Schnell.
Das ist bei mir eher die Regel als die Ausnahme und setzt mich unter Druck und lässt mich wieder 1-2 Schritte zurück gehen

11.02.2025 10:44 • x 3 #50


Caya
Zitat von Aline_8:
Wobei ich ja nochmal nen Unterschied sehe zwischen verliebt sein und ich werde dich weiter lieben... @HeikoA13 war die Aussage trotz deiner kaputten Anteile von dir selbst oder kam sie von ihr?

Danke, genau das wollte ich auch gerade schreiben. Verliebt kann man schon nach dem 1. Date sein. das sind ja erstmal nur Hormone. Von lieben zu sprechen ist da eine ganz andere Hausnummer. Und von ich werde Doch weiter lieben erst recht. Find ich absolut strange und zurecht beängstigend.

11.02.2025 10:45 • x 3 #51


M
Zitat von Caya:
Und von ich werde Doch weiter lieben erst recht. Find ich absolut strange und zurecht beängstigend.



Ich finde man muss auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen!
In der Euphorie und im Überschwang sagt man schon mal Dinge,
die man vielleicht gar nicht zu 1000 Prozent so meint.
Aber ihm macht das eben alles Angst.
Ich hoffe,
dass er jetzt nicht mit der Frau in dieses fiese On/Off abgleitet.
Da täte mir die Frau echt leid!

11.02.2025 11:00 • x 2 #52


GreenTara
@Multiversum
Die Frau ist auch alt genug, um zu verstehen, dass sie sich selbst schaden kann mit ihrem impulsiven Verhalten
Aber der Heiko hat sich jetzt im Griff, und das ist dann auch gut für sie. Glaube ich.

11.02.2025 11:19 • #53


M
Zitat von HeikoA13:
Könnte jedoch auch sein, das meine Bindungs-Angst größer ist, als gedacht.
Und bis vor 3 Wochen wusste ich noch gar nix über Bindungsangst.
Jetzt hab ich es aber erlebt

Tja, das ist das Los der Bindungsvermeider. Sie verspüren oft eine große Sehnsucht nach einer Liebesbeziehung mit viel Nähe, Vertrauen und Beständigkeit und stellen sich das wunderbar vor. Endlich mal irgendwo ankommen und sich wohl und aufgehoben fühlen. Wie schön wäre das!
Dann kreuzt ein/e potentielle/r Partner/in den Weg und es stellt sich Verunsicherung ein. Passen wir wirklich zusammen, am liebsten würde ich gleich alles mit ihr oder ihm teilen, aber ist das nicht alles ein wenig zu viel Gefühlsüberschwang?

Dann stellt sich heraus, dass - oh was für ein Glück - dieser neue Mensch im Leben ebenfalls etwas Festes anstrebt und wenn das dann der Bindungsängstliche instinktiv erspürt, schlägt das Pendel um. Und wie bei einem Automatismus, bei dem ein bestimmtes Knöpfchen gedrückt wurde, spürt der Vermeider, dass ihm jetzt schon alles zu viel wird und geht auf Distanz. Das Engagement lässt spürbar nach, weil der Betroffene jetzt auf einmal seine Unabhängigkeit und Ungebundenheit in den Vordergrund stellt. Schleppt sich die Beziehung dennoch weiter, so wird daraus ein Eiertanz aus aktiven und passiven Bindungsvermeider.

Der aktive verteidigt seine gefühlte Freiheit mit Worten (die auch verletzend sein können) und Taten (z.B Abtauchen, den Anderen im Ungewissen lassen, auf Fragen verschwurbelte Antworten geben, die alles und nichts bedeuten, selbstständige Unternehmungen, über die man den Partner wenn es hoch kommt, gerade noch informiert, aber gleichzeitig signalisiert, dass man ihn nicht dabei haben will usw.). Am Ende kommt es noch zur Abwertung des Partners. Ach die oder der, ja, er/sie ist ja sehr liebevoll und sehr bemüht sich nach mir zu richten, aber dennoch geht mir diese Anhänglichkeit, um nicht zu sagen Affenliebe, gehörig auf die Nerven. Ein aktiver hat oft ein hübsches Repertoire an Nähe vermeidenden Mechanismen.

Und der passive läuft quasi hinterher, macht und tut, um den Partner im Orbit zu halten und entwickelt auch seine Mechanismen, mit der gefühlten Misere umzugehen. Er begibt sich auf den Pfad der Hoffnung. Wenn ich nur schön brav abwarte, nicht zu viel verlange, keine deutlichen Forderungen ausspreche, dem Partner nicht auf die Nerven gehe mit meiner Bedürftigkeit, dann wird er ...eines Tages. Nur dass eines Tages nie kommt.
Es entstehen Konflite, die entweder offen oder verdeckt ausgetragen, aber nicht gelöst werden. Es kommt zu Frust und Enttäuschung und letzendes zu einer Ermüdung. Am Ende steht die Trennung, die meist vom aktiven ausgesprochen wird, denn er wollte ja schon lange wieder seine Ruhe haben. Bloß dass ihm die auf Dauer dann auch nicht gefällt, weil die Einsamkeit auf längere Sicht auch nicht glücklich macht.

Insofern ist es besser, solche Beziehungen erst gar nicht anzufangen und den/die Partner/in nicht erst hinzuhalten. Aber natürlich ist der nun doch enttäuscht. Denn erst sah doch alles so vielversprechend aus, wir hatten doch gemeinsame Interessen, unsere Treffen waren doch schön und harmonisch und nun das!
Traurig, aber Bindungsvermeider sind so und gehen aufgrund innerer Mechanismen oft auch unempathisch und rücksichtslos vor, denn die Eigenständigkeit des aktiven Vermeiders darf nicht eingeschränkt werden.
Der spürt nur, dass der Partner Gas gibt, Erwartungen hat, Unternehmungen vorschlägt, aber auf einmal will er das alles doch gar nicht mehr. Es wächst ihm über den Kopf und eine innere Abwehrreaktion tritt ein.

Das alles findet im Unterbewusstsein statt, denn dort sind die Bindungsängste angesiedelt, die man meistens schon in der Kindheit erworben hat .Instabile familiäre Verhältnisse, Trennungen der Eltern, plötzliche Abwesenheit enger Bezugspersonen oder eben auch ein falsches Erziehungsmuster, das dem Kind unbewusst beigebracht wird. Liebe und Bestätigung gegen Leistung, was für das Kind heißt, für ein bißchen Lob und Bestätigung muss ich mich schon anstrengen, etwas bringen und das tun, was Mama und Papa von mir erwarten. Es gibt noch weitere Fehler, die Eltern machen können wie ein Kaltstellen des Kindes, mangelnde Berücksichtigung der kindlcihen Bedürfnisse. Das Kind erfährt sehr früh, Bindungen sind problematisch und konfliktbeladen und überhaupt bin ich sowieso nicht gut genug. Wäre ich anders, würden sie mich vielleicht lieben, aber so...? Und so wird in einem verankert, dass man Bindungen lieber aus dem Weg gehen sollte, denn sie werden einem zwangsläufig weh tun.

Das alles wird im Lauf der Zeit ins Unterbewusstsein verlagert, also verdrängt, weil man es nicht spüren will. Aber das Unterbewusstsein ist kein hermetisch abgeschlossener Raum, sondern eine sehr mächtige Instanz und steuert uns eben unbewusst mehr als wir glauben. Hinter bindungsvermeidenden Verhaltensweisen stehen immer Ängste, die sich maskieren, aber wer verspürt schon gerne Angst?
Und auch der passive ist mit im Boot, denn welcher Mensch mit einem klaren Verstand würde sich eine Beziehung mit einem aktiven Vermeider freiwillig antun? Keiner, aber der ist eben auch gesteuert von denselben Ängsten, die sich hier nur anders maskieren. Nämlich in Anhänglichkeit, dem Bestreben, die fragile Beziehung um jeden Preis zu halten, Hinterherlaufen und natürlich auch dem Aushalten von Enttäuschung. Irgendwann muss er mich doch lieben, ist das Mantra, das verfolgt wird. Und das wiederum geht ja nur mit dem aktiven Bindungsvermeider, denn dem kann man gefühlt gefahrlos hinterher laufen. Auf der bewussten Ebene ist eine große Sehnsucht nach Beziehung spürbar, aber der passive sucht sich unbewusst, aber pfeilgerade einen Partner, mit dem genau das nicht möglich ist. Dem Unterbewusstsein ist das egal, ob der Mensch auf der bewussten Ebene Enttäuschung und Traurigkeit empfindet, es lehnt sich bequem zurück und sagt sich: Passt alles, soll sie oder er sich abstrampeln , mir egal, Hauptsache es gibt gar keine Beziehung, die diese Bezeichnung verdient.

Solche Menschen können oft keine gesunden Beziehungen halten und stehen sich selbst im Weg, was sie nicht merken. Zwar würde man sich ja eine Beziehung wünschen und all das, was dazu gehört, aber wenn man es dann haben könnte, macht man es sich wieder kaputt, weil die unbewussten Mächte das Steuer übernehmen.
Und es ist sehr schwierig und langwierig, Bindungsängste abzulegen. Oft geht das nur mit einer langen, tiefenpsychologischen Behandlung, für die es einen geeigneten Therapeuten bräuchte.
Und so bleibt es meistens dabei, dass jeder sein inneres Programm weiter abspult, denn Änderungsbedarf wird nicht gesehen. Nur dann, wenn die innere Verzweiflung groß genug ist, aber da gibt es ja auch andere und bequemere Wege. Da bleibt man halt wieder allein, bis der nächste potentielle Partner den Weg kreuzt, mit dem sich alles gut anfühlt, ehe das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt.

Man kann schon was für sich tun, sich z.B. erinnern an uralte Gefühle, an Situationen von innerer Einsamkeit und Zusammenhänge herstellen, denn Bewusstwerdung ist auch hilfreich. Was für auf die bewusste Ebene holen können, steuert uns weitaus weniger, weil wir diese Gefühle besser einordnen können. Man kann lernen, damit umzugehen, aber es ist ein langer Weg.
Der Wunsch nach Bindung ist seit Urzeiten im Menschen angelegt, denn ohne Beziehungen hätten frühzeitliche Menschen nicht überleben können. Sie mussten in Gruppen, Sippen zusammenleben, sich arrangieren, Konflikte austragen, um Erfolg zu haben. Das steckt immer noch im Menschen drin, aber Manche tun sich damit sehr schwer. Heute macht es nichts mehr aus, wenn man allein lebt, aber auf lange Sicht ist es meistens auch nicht befriedigend.

Wenn Du magst, informiere Dich über Bindungsängste und darüber, wie sie sich äußern. Es gibt zahlreiche Bücher darüber und auch im Internet wirst Du fündig. Man kann sie durchaus erkennen, aber mit der Bewältigung sieht es oft schlecht aus.
Ich habe das Buch Jein. Bindungsängste erkennen und bewältigen von Stefanie Stahl gelesen und fand dort meine Beziehung mit einem aktiven Bindungsvermeider gut geschildert. Die Mechanismen ähneln sich immer stark. Aber die Tipps zur Bewältigung sind dann doch dünn und wenig hilfreich. Und ein gelesenes Buch informiert, führt aber keine Änderung von eingepflanzten Ängsten herbei. Aber es wäre ein Anfang sich selbst auf die Schliche zu kommen.

11.02.2025 11:35 • x 7 #54


HeikoA13
Zitat von Pippa:
@HeikoA13 Ach menno! Würde sie jetzt hier darüber schreiben, wüsstest Du schon, wie die Reaktionen Dir gegenüber wären, oder ? ( ) Ich schreibe jetzt aber einfach nur: Schade. Es war wohl zu früh. Immerhin warst Du ehrlich.


sie sagt schon: wie dumm bist Du eigentlich ? Aber andererseits findet sie es total traurig, das ich mich so verhalte

11.02.2025 13:25 • x 1 #55


HeikoA13
Zitat von alleswirdbesser:
Hat das etwas mit deinem anderen Thema zu tun?

muss ich erst noch gegen-checken.

Das Thema Bindungsangst ist mit jetzt das erste Mal begegnet.
Nachdem ich 24 Jahre verheiratet war, spricht vieles dafür, das ich das eigentlich schon kann

Aber im Moment ist das Thema auf jeden Fall gestört.

11.02.2025 13:31 • #56


A
Zitat von HeikoA13:
sie sagt schon: wie dumm bist Du eigentlich ?


Wow, klingt ja mal so richtig empathisch

11.02.2025 13:32 • x 1 #57


HeikoA13
Zitat von Jane_1:
Diesen Dreh finde ich faszinierend. Magst du drauf eingehen, was für Ängste das im einzelnen waren?

ICH wollte ab dem 3.Treffen keinen Seggs. Ich wollte SIE, ihre Wohnung, ihr Umfeld, ihr Leben kennen lernen. Es kam aber doch dazu, einfach weil wir soooo in Love waren

Beim Segss hat es das ein oder andere Mal auch nicht so ganz geklappt, wie gewollt (Errektion ).
Sie hat daraus gar kein Drama gemacht , ganz im Gegenteil, es wäre alles schön, so wie es ist.

Und ab da begann sich aber in mir ein Knoten zu bilden.
Unsicherheit, Unklarheit (wollte ja auch gar nicht...)
und:
Ich bin nicht genug, kann nicht voll performen (so richtig toxisches Mannsein-Ding ).

11.02.2025 13:38 • #58


HeikoA13
Zitat von Aline_8:
Wobei ich ja nochmal nen Unterschied sehe zwischen verliebt sein und ich werde dich weiter lieben... @HeikoA13 war die Aussage trotz deiner kaputten Anteile von dir selbst oder kam sie von ihr?

das hat sie mir gestern nacht noch geschickt:

Und weißt du was... grad hab ich das gefühl..dass ich dich liebe...mit all deinen kaputten und dunklen Seiten....und auch wenn du mich nicht liebst... tu ich es trotzdem gerade.

11.02.2025 13:41 • x 1 #59


alleswirdbesser
Zitat von HeikoA13:
muss ich erst noch gegen-checken.

Dein Thread vor diesem hier, Ende Januar.

11.02.2025 13:44 • x 1 #60


A


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