Stalking ohne dass es einem bewusst ist?

Diesen Thread erstelle ich nicht für mich, sondern für meine Schwester. Wir sprachen gestern ausführlich über ihren ExFreund, den ich übrigens auch schon viele Jahre gut kenne und eigentlich immer schätzte. Die beiden sind seit 2 Jahren getrennt.
Meine Schwester meinte, dort wo sie ist, ist auch er immer. Das klingt romantisch, aber es ist mMn eher gruselig.
Als wir ihn parallel kennenlernten, fanden wir ihn beide toll - er entschied sich für meine Schwester, weil ich zu wild und unbezähmbar sei. Ist egal, damit hab ich Frieden
Meine Schwester war hilflos und heillos überfordert mit ihren 3 Kids, von dem eines ADHS hat und dementsprechend Gas gibt. Er konnte mit seinem Fleiß brillieren und für alle 5 ein Haus mit riesigen Garten mieten (mit dem er sich schlussendlich maßlos überschätzte). Sie trennten sich, sie zog fort und er quasi in die Nachbarwohnung. In der Zeit war er immer noch für sie und die Kiddies da. Sie trafen sich regelmäßig, kochten zusammen etc (kein Sechs). Vor kurzem zog meine Sis in die Wohnung unter mir. Er half beim Umzug mit und sagte, er würde sich verahscht fühlen, da er jetzt schon wieder umziehen müsste und es langsam ans Geld ging.
Wir lachten darüber, weil wir das für Spaß hielten. Aber er guckt hier im Ort tatsächlich nach Wohnungen und hat sich um 2 Stellen beworben (zufällig möchte meine Sis in der einen Firma auch anfangen zu arbeiten).
Vorgestern diskutierte ich mit ihm, weil er meiner Schwester vorwarf, sie hätte keine Ausdauer, zu hohe Ansprüche, weil es ihr nicht ausreichen würde, dass er für sie und die Kiddies arbeiten würde, dass Zweckgemeinschaften nicht so schlecht seinen, außerdem wäre sein Herz sein Verstand.
Er warf ihr vor, dass er ihretwegen seinen Hund abgeben musste, nachdem das Tier nach ihrer 3jährigen Tochter schnappte. Sie hätte das Tier ja woanders einsperren können und hätte nichts dafür getan, dass der Hund die Chance bekam zu bleiben.
Ja, man gibt keine Tiere ab. Aber - ihr Ex kam eine Woche zuvor ungefragt mit einem Koloss von Hund an, der nicht nur ein illegal gehaltener Listenmischling war, sondern auch monatelang sein Leben auf einem kleinen Balkon und in einer kleinen Wohnung fristete, nein, das Tier hörte auch ausschließlich nur auf ihren Ex, der das Tier präsentierte und am anderen Tag wieder arbeiten ging. Und als er meiner Sis versagen vorwarf, mischte ich mich ein und fragte ihn ob er noch sauber tickt.

Wie dem auch sei - er ist omnipräsent, kennt ihr Leben beinahe besser wie sie es kennt und nach dem Gespräch gestern hat sie Angst, er würde sie stalken und/oder toxisch sein.
Ich habe ihn zwar niemals so betrachtet, sondern eher als Fels in der Brandung (für sie), aber aufgrund unserer Vorgeschichte (Mutter diagnostizierte NPSlerin und eiskalter Vater) halte ich es für überhaupt nicht abwegig, dass es wirklich so ist.
Ich habe ihr geraten mit ihm über ihre Ängste zu sprechen, da er damals einen Zusammenbruch von ihr erlebte und auch unsere Vergangenheit kennt. Ich denke, wenn es nicht so sein sollte, wird er Verständis für sie habwn und ihren Wunsch nach Abstand akzeptieren. Ein toxischer Mensch dagegen würde sich gekränkt und zurück gewiesen fühlen.

Aber ich bin nicht objektiv, weil ich ihn echt gut leiden kann. Kann es denn wirklich sein, dass man jahrelang verfolgt, begleitet wird, ohne dass man es wirklich realisiert?

Für mich liest sich das ehrlich gesagt, als habe hier gar keine wirkliche Trennung stattgefunden, auch seitens deiner Schwester nicht. Ein bisschen kommt es sogar so rüber, als würde seine Hilfe gern angenommen, Kritik seinerseits ist aber absolut unerwünscht.

Clever von ihr, geht aber irgendwann eben nach hinten los und zwar genau dann, wenn es ihr zuviel und ihm bewusst wird, dass sein Geben ein Fass ohne Boden und ohne abschließende Wertschätzung war.

Stalking lese ich hier noch nicht.

Zitat von Acht:

Für mich liest sich das ehrlich gesagt, als habe hier gar keine wirkliche Trennung stattgefunden, auch seitens deiner Schwester nicht. Ein bisschen kommt es sogar so rüber, als würde seine Hilfe gern angenommen, Kritik seinerseits ist aber absolut unerwünscht.

Clever von ihr, geht aber irgendwann eben nach hinten los.

Das hab ich ihr auch gesagt, dass beide keinen Abstand voneinander hatten/haben. Im Grunde genommen eine geführte Beziehung ohne Sechs.
Er wollte ihre eine Küchenarbeitsplatte besorgen, ich bin aber der Ansicht, dass sie es sein lassen soll, damit er sich hinterher nicht zu Recht ausgenutzt fühlt.

Zitat von GemEinsam:

Das hab ich ihr auch gesagt, dass beide keinen Abstand voneinander hatten/haben. Im Grunde genommen eine geführte Beziehung ohne Sechs.
Er wollte ihre eine Küchenarbeitsplatte besorgen, ich bin aber der Ansicht, dass sie es sein lassen soll, damit er sich hinterher nicht zu Recht ausgenutzt fühlt.

Sollte sie mal dringend auf ihre Schwester hören

Zitat von Acht:

Sollte sie mal dringend auf ihre Schwester hören

ich hoffe es und vertraue darauf

Eieieiei, was ein Durcheinander.
Ich lese hier viel Tohuwabohu, das liest sich sehr anstrengend.

Zu aller erst, Hunde sind keine Spielzeuge, wie kann man einen Hund mit Vorgeschichte einfach in eine Familie mit kleinen, lauten Kindern werfen und sich dann wundern, dass dieser schnappt, nachdem er vermutlich kaum Ruhe in diesem Haushalt erleben durfte...

Man man man, da stimmt es vorne und hinten und überall gar nicht!

Von Stalking lese ich hier jetzt nichts, ich lese hier von einem Mann, der sich nach der Trennung vielleicht aus einer einer Abhängigkeit heraus seiner Ex und den Kindern verpflichtet fühlt, der viel getan und unterstützt hat, wo es nur ging.
Der ihr und den Kindern kurzzeitig sogar ein Haus mit Garten bieten konnte, wo liegt ihr Anteil?

Seine Anwesenheit wird deiner Schwester nun aber langsam zu viel - nach zwei Jahren...

Wo genau liegen nun die Anteile deiner Schwester?
Gibt sie auch oder nimmt sie nur?

Zitat von GemEinsam:

Das hab ich ihr auch gesagt, dass beide keinen Abstand voneinander hatten/haben. Im Grunde genommen eine geführte Beziehung ohne Sechs.

So ist es. Eine Beziehung ohne Emotionen und S. nennt man Freundschaft. Hat deine Schwester mal deutlich kommuniziert, dass sie Abstand und Autonomie möchte?
Ich meine, sie lässt das alles zu. Klar, dass er sich dann in seinem Tun bestätigt fühlt.

Nein, Stalking ist das nicht. Es ist übergriffig, ja - aber eben nur, wenn man Grenzen überschreitet, die aber abgesteckt sein müssen.

Das, ich bin das Opfer eines langsam irre werdenden Ex, der stalkt - Verhalten deiner Schwester, würde ich definitiv null mit bestätigen.

Deine Empfehlung, das sie das Gespräch zu ihm sucht, um eine Loslösung und überhaupt erstmal´ne wirkliche Trennung herbeizuführen, finde ich gut.

Aber um noch etwas abschließend zu sagen: Ne Macke hat der Typ schon, wenn er ihr hinterher zieht.

Zitat von GemEinsam:

Meine Schwester war hilflos und heillos überfordert

Zitat von GemEinsam:

Vorgestern diskutierte ich mit ihm, weil er meiner Schwester vorwarf, sie hätte keine Ausdauer, zu hohe Ansprüche, weil es ihr nicht ausreichen würde, dass er für sie und die Kiddies arbeiten würde, dass Zweckgemeinschaften nicht so schlecht seinen, außerdem wäre sein Herz sein Verstand.

Zitat von GemEinsam:

Und als er meiner Sis versagen vorwarf, mischte ich mich ein und fragte ihn ob er noch sauber tickt.

Zitat von GemEinsam:

Ich habe ihn zwar niemals so betrachtet, sondern eher als Fels in der Brandung (für sie),

Zitat von GemEinsam:

Ich habe ihr geraten mit ihm über ihre Ängste zu sprechen, da er damals einen Zusammenbruch von ihr erlebte und auch unsere Vergangenheit kennt.

Ich lese sehr viel Fremdbestimmung im und über das Leben deiner Schwester. Deine Schwester kommt in deinem Text nur passiv vor, nicht als starke, aktive Frau und Mutter. Traut Ihr -der Ex und Du- der erwachsenen Mutter von drei Kindern nicht zu, ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Was ist der Hintergrund, dass du dir erlaubst, aktiv in ein Streitgespräch zwischen deiner Schwester und dem Ex einzugreifen? Mir gibt das ein schlechtes Gefühl, ich empfinde es so wie es bei mir ankommt, es als bevormundend und übergriffig. Darf deine Schwester auch ganz allein über ihr Leben entscheiden, ohne dass entweder du oder der Ex zu steuern versucht?

Zitat von Tin_:

Aber um noch etwas abschließend zu sagen: Ne Macke hat der Typ schon, wenn er ihr hinterher zieht.

Das ist auch das, was mich stutzig an der ganzen Sache macht - es besteht für ihn keinen Grund hierhin zu ziehen. Er ist erst vor 1,5Jahren in ihre Nachbarschaft gezogen und im Grunde genommen brauch er maximal 20 Minuten um hier zu sein.

Und ich lese eine Frau, die gerne genommen, aber nichts gegeben hat, ihr es gelegen kam, dass der Babysitter hinterherzog, ein Haus mietete, die Kinder aufpasste etc. Hier buddelte, da wühlte und tat.

Nun aber ist sie genervt, da er so nie den Absprung schaffen konnte, wo sie ihn doch gelassen hat.

Und da das Kind einen Namen braucht, bringt sie den Begriff Stalking mit ein...

Tipp an deine Schwester: reden hilft!

Zitat von GemEinsam:

Das ist auch das, was mich stutzig an der ganzen Sache macht

Vielleicht gibt es einen Deal zwischen deiner Schwester und ihm, vielleicht wurde mal besprochen, sich trotz Trennung gegenseitig noch zu unterstützen, who knows?

Was mich stutzig macht, ist deine Rolle in dem Geschehen. Da ist ein Mann, für den du dich interessiert hast, der sich aber für deine Schwester entschieden hat. Jetzt geisterst du immer noch überall in deren Leben rum und mischst kräftig mit. Was ist der Hintergrund, was ist dein Motiv? erst nach dem Gespräch mit dir, hat deine Schwester Sorge, ihr Ex sei toxisch oder ein Stalker. Bringt dich das nicht zum Nachdenken?

Zitat von Brightness2:

Ich lese sehr viel Fremdbestimmung im und über das Leben deiner Schwester. Deine Schwester kommt in deinem Text nur passiv vor, nicht als starke, aktive Frau und Mutter. Traut Ihr -der Ex und Du- der erwachsenen Mutter von drei Kindern nicht zu, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Was ist der Hintergrund, dass du dir erlaubst, aktiv in ein Streitgespräch zwischen deiner Schwester und dem Ex einzugreifen? Mir gibt das ein schlechtes Gefühl, ich empfinde es so wie es bei mir ankommt, es als bevormundend und übergriffig. Darf deine Schwester auch ganz allein über ihr Leben entscheiden, ohne dass entweder du oder der Ex zu steuern versucht?

Sie ist in mein Wohnhaus gezogen, weil sie tatsächlich emotionale Unterstützung (von mir) braucht. Nein, ich möchte nicht über ihr Leben bestimmen, sie ist eine erwachsene Frau und ich habe genug mit meinem eigenen Leben zu tun. Außerdem hasse ich alle Arten von Abhängigkeiten.
Aber - es ändert nichts an der Tatsache, dass ich sie liebe und für sie da bin, wenn sie mich braucht.

Warum ich mich eingemischt habe - weil er sich das Recht rausgenommen hat in meiner Wohnung mit etwas völlig lächerlichem anzufangen und meine Schwester die Schimpftiraden über sich ergehen ließ. Klar, sie ist schon groß, aber ich weiß wie klein und schwach man sich gegen jemand Großen fühlen kann. Ich wäre das ein und andere Mal dankbar darüber gewesen, hätte ich Zuspruch bzw Unterstützung bekommen. Sowas gibt Kraft zu sich selbst zu stehen

Zitat von LoveForFuture:

Und ich lese eine Frau, die gerne genommen, aber nichts gegeben hat, ihr es gelegen kam, dass der Babysitter hinterherzog, ein Haus mietete, die Kinder aufpasste etc. Hier buddelte, da wühlte und tat.

Nun aber ist sie genervt, da er so nie den Absprung schaffen konnte, wo sie ihn doch gelassen hat.

Und da das Kind einen Namen braucht, bringt sie den Begriff Stalking mit ein...

Tipp an deine Schwester: reden hilft!

Wie gesagt, das hab ich ihr gesagt. Und ihr Empfinden ändert ja nichts daran, dass ich den Mann mag