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Ständiges denken an Ihn

6rama9
Zitat von Julia66:
Wir sind fühlende Menschen

Ich finde dieser kurze Satz beschreibt sehr gut, was den Fremdgänger von demjenigen unterscheidet, der dem Partner zuliebe auf das Fremdgehen verzichtet (ich rede hier nur von heimlichem Fremdgehen und nicht von einer beidseitig akzeptierten offenen Beziehung).

Du sagst, Fremdgänger sind fühlende Menschen. Das unterschreibe ich voll und ganz. Aber Fremdgänger sind nicht mitfühlende Menschen. Bei Fremdgängern ist die Empathie geringer ausgeprägt als bei anderen Menschen. Das eigene Fühlen steht im Mittelpunkt und der Genuss des eigenen Fühlens rechtfertigt für den Fremdgänger, den Partner zu hintergehen, anzulügen und im ganzen Sinne des Wortes zu betrügen (Betrug = Erschleichung eines einseitigen Vorteils durch Täuschung oder Desinformation). Ein empathischer (mitfühlsamer) Mensch würde die tatsächliche oder mögliche Verletzung des Partners durch das eigene Tun in Betracht ziehen und wüsste, dass er tiefe oder gar unheilbare Wunden beim Partner erzeugen kann. Ein empathischer Mensch würde in diesem Fall auf den einseitigen Vorteil verzichten um seinen Patner zu schützen. Bei Fremdgängern ist diese Ausgewogenheit zwischen eigenem Fühlen und Mitfühlen massiv zum eigenen (egoistischen) Fühlen hin verschoben. Das Fühlen des Partners ist sekundär und erzeugt vielleicht ein schlechtes Gewissen, aber nicht genug, um das eigene Verhalten zu korrigieren.

Zusammengefasst: Ihr Fremdgänger seid für mich gefühlsbetonte und mitgefühlsarme Menschen.

Zitat von Julia66:
Wir sind keine Monster, die mal unüberlegt den eigenen Mann betrügen.

Da würde der ein oder andere Betrogene hier im Forum, der /die jahrelang an den seelischen Wunden knabbert, eindeutig widersprechen.

Ich gebe dir aber recht. Für mich sind Fremdgänger keine Monster, sonder eher Parasiten. Bezeichnend für einen Parasit ist, dass er nicht symbiotisch mit seinem Wirt lebt, sondern von diesem einseitig Nährstoffe absaugt. Das beschreibt eine/n Affärenführer für mich sehr gut. Es ist ein einseitiges Absaugen von partscherschaftlicher Energie. Ganz und ausschließlich auf den eigenen Vorteil bezogen. Ganz ohne dass sich der Wirt wehren kann, wird er durch das Lügengebilde doch in Unwissenheit gehalten. Ganz ohne Offenheit, denn sonst würde der Wirt den Parasit ja womöglich abschütteln und der Parasit müsste sich eine neue Heimat suchen.

20.08.2018 09:21 • x 4 #61


hahawi
@lilaline
Auf diesem infantilen Niveau führe ich keine Unterhaltung.

@Julia66
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst. ich bin selbst seit mehr als 19 Jahre verheiratet, kenne meine Frau schon 30 Jahre.
Wir haben 2 Kinder und all die Dinge, die sich in einer langjährigen Beziehung ansammeln können. In meinem Fall bin ich es, der die Defizite wohl als schlimmer empfindet und doch seit einigen Monaten einen harten Kampf mit sich selbst und auch um meine Ehe kämpft, das aber ohne Einfluss einer dritten Person.
das ist aber mein Weg, andere gehen andere Wege.
Die einzige Grundregel, die ich für mich habe und der ich folge ist absolute Ehrlichkeit, auch wenn sie oft verletzend ist.

20.08.2018 09:21 • x 3 #62


A


Ständiges denken an Ihn

x 3


Julia66
Dann bist du ein sehr starker Mann hahawi!
Finde ich toll!
Ich war es leider nicht ...eine starke Frau...

20.08.2018 09:26 • x 1 #63


Z
Das fremdgeher Parasiten kann man voll und ganz unterstreichen

20.08.2018 09:26 • x 1 #64


6rama9
Zitat von Lilaline:
Wer sagt denn, dass man nicht zwei Männer gleich lieben kann? Dieses Monogamiedenken ist absolut veraltet. Ich bin in fünf Jahren pro Jahr vielleicht 2-3x intim geworden. Immer dann wenn mein Mann mich verletzt hat. Nicht aus Rache sondern mehr aus dem Gedanken heraus -jetzt gehts mal um mich

Mir ist es unverständlich, dass Fremdgänger nicht verstehen, dass Polyamorie und außerhäuslicher 6 doch nicht das Problem ist. Das lässt sich mit dem richtigen Partner und der richtigen partnerschaftlichen Vereinbarung doch wunderbar lösen.

Das Problem ist der grundlegende Vertrauensbruch durch monströse Lügengebäude, durch geplantes und hinterlistiges Täuschen, durch Hintergehen und Verschleiern. Das ist doch der springende Punkt. Die Unehrlichkeit in einem elementaren Grundpfeiler einer Beziehung. Der heimliche Fremdgeher nimmt die Annehmlichkeiten seiner Beziehung mit, weil er zu feige, zu träge, zu verwöhnt, zu geizig, zu was auch immer ist sich zu trennen. Und darüber hinaus missbraucht er parasitär die Beziehung, indem er sich seine eigene egoistische Verwirklichung heimlich woanders holt.

Da fehlt es einfach an grundlegenden Elementen eines partnerschaftlichen Wertesystems.

20.08.2018 09:29 • x 5 #65


hahawi
Zitat von Julia66:
ch war es leider nicht ...eine starke Frau...

das kann ich nicht beurteilen.
Deine Defizite sehe ich eher darin, Dich selbst in Deiner Situation zu verlieren, weil Du versuchst, alles unter einen Hut zu bringen. Doch so grosse Hüte gibt es nicht. Man muss manchmal Grenzen ziehen, man muss manchmal nein sagen können, man muss vor allem, wenn es zu viel wird, raus aus der eigenen Komfortzone.
Überlege dir einmal, ist es wirklich bei Dir, niemanden verletzen zu wollen, oder ist es eher die Angst vor Konsequenzen, die sich ergeben würden.

20.08.2018 09:32 • x 3 #66


Julia66
Zitat von hahawi:
das kann ich nicht beurteilen.
Deine Defizite sehe ich eher darin, Dich selbst in Deiner Situation zu verlieren, weil Du versuchst, alles unter einen Hut zu bringen. Doch so grosse Hüte gibt es nicht. Man muss manchmal Grenzen ziehen, man muss manchmal nein sagen können, man muss vor allem, wenn es zu viel wird, raus aus der eigenen Komfortzone.
Überlege dir einmal, ist es wirklich bei Dir, niemanden verletzen zu wollen, oder ist es eher die Angst vor Konsequenzen, die sich ergeben würden.


Gute Frage!
Beides!
Niemals wollte ich jemanden weh tun. War mir aber bewusst, dass ich das tue. Aber da war ich schon längst im Rausch der Gefühle gefangen. Ich fürchte Konsequenzen...ja. Auf beiden Seiten. Und sie werden sich ergeben. Ergeben müssen.
Ich stelle mir oft die Frage, wo will ich eigentlich hin und mit wem. Bei meinem Mann spüre ich keine körperliche Anziehung mehr, trotzdem ich ihn immer noch sehr mag. Wir sind einfach über die Jahre zusammengewachsen. Andererseits habe ich die große Liebe durch meinen AM kennengelernt...
Alles nicht so einfach. Aber ich habe es ja nicht anders gewollt. Nun muss ich mich entscheiden.

20.08.2018 09:46 • x 2 #67


hahawi
Wodurch hat dein Mann an Anziehung verloren? Kannst Du das festmachen?

20.08.2018 09:48 • x 2 #68


tesa
Zitat von Lilaline:
Ich finde das überhaupt nicht verwerflich, meiner Meinung nach ist jeder der betrogen wurde zur Hälfte mit dran schuld


Bei aller Liebe und allem Verständnis für Eure Situation, aber das geht ja wohl zu weit!

Ich verstehe durchaus, dass man sich in eine heile Welt flüchtet, den Reiz des neuen auskosten möchte und es genießt, wenn man begehrt wird, wenn man sich zu Hause ungeliebt fühlt, nicht wertgeschätzt oder was auch immer! Aber dem EM dafür die Hälfte der Schuld in die Schuhe zu schieben, geht zu weit! Er mag den Nährboden dafür - unbewusst - mitgestaltet haben! Aber nicht er ist es, der lügt und betrügt!

Mimiii ... ich verstehe dich und meine Intention hier mitzuschreiben ist nicht die, dich zu verurteilen! Was könnte dir helfen? Beantworte (für dich) mal die Frage: Was würde die ganze Geschichte noch unerträglicher machen? Was würde passieren, wenn der AM die Geschichte beenden würde? Wie würde es dir gehen? Was würde passieren, wenn du drauf kämst, dass der EM auch eine Affäre hat? Was muss passieren, damit du den AM loslässt?

20.08.2018 10:10 • x 3 #69


Julia66
Zitat von hahawi:
Wodurch hat dein Mann an Anziehung verloren? Kannst Du das festmachen?


Er lässt sich leider sehr gehen. Auch wie er mich wahrnimmt, wertschätzt und liebt. Ich merke da bei ihm nichts mehr. Ich habe um uns gekämpft. Er konnte damit nicht umgehen und macht dicht. Zur eigenen körperl. Befriedigung näherte er sich mir nur noch. Doch das konnte ich dann nicht mehr. Ich muss etwas fühlen. Und da war kein Gefühl mehr. Kein Begehren, keine Lust auf ihn.
Mag sein, dass da der AM viel kaputt gemacht hat. Er war so vollkommen anders als mein Mann. War höflich, zuvorkommend, aufmerksam und leidenschaftlich. Und das nicht nur in der Verliebtheitsphase. Allerdings hatten wir ja nie richtig Alltag. Und gerade dann, wenn Routine einkehrt, zeigt sich ja, wie es dann passt oder nicht.
Mein Leben mit meinem Mann ist durchaus erträglich, aber ohne Gefühle? Wie soll das gehen? Natürlich habe ich darüber schon nachgedacht, ob man diese wieder in mir wieder wecken kann. Nur befürchte ich, dann immer zu vergleichen mit dem AM. Der AM ist von seiner Zuneigung zu mir, eigentlich so, wie ich mir immer einen Mann vorgestellt habe (seine Affäre jetzt mal unberücksichtigt).
Warum ich dann überhaupt meinen Mann genommen habe?
Er war mein erster Mann überhaupt. Ich dachte, es ist richtig und gut so. Als ich dann den AM kennenlernte, wir intensiver zusammen kamen, erst da habe ich gemerkt, wie schön Liebe eigentlich sein kann. Vielleicht bin ich auch deshalb so verpeilt.

20.08.2018 11:04 • x 2 #70


hahawi
Ich weiss, was du meinst.
Dieses sich gehen lassen ist ein tödliches Gift in einer Beziehung.
Es zeigt am deutlichsten, wie weit es mit der Wertschätzung für sich und seinen Partner bestellt ist.
es passiert gar nicht absichtlich, es geschieht langsam, weil andere Einflüsse in die beziehung kommen, sei es Kinder, Krankheiten, Jobverlust, was auch immer.
das war auch mein grösster Kampf, ist es noch immer. Aus dieser Spirale der Selbstverwahrlosung herauszufinden.
Sich seiner selbst bewusst sein.
Hast Du mit ihm darüber gesprochen, hast Du ihm gesagt, wie sehr es Eure Beziehung beeinflusst, Dich stört?

20.08.2018 11:13 • x 3 #71


Julia66
Ja natürlich. Aber er ist wie er ist und sich wirklich was eingestehen, ist nicht so sein Ding. Auch ist er ein Mann, der nicht groß über Gefühle redet und viel mit sich ausmacht. Wurde es mal kritisch im Gespräch von meiner Seite, steht er einfach auf und geht. Einzig, als ich ihm sagte, dass da noch jemand sei, zeigte er Emotionen. Weinte, beachimpfte mich aufs Übelste und zog sich zurück. Ich versuchte, uns zu erhalten. Er hatte ne große OP vor sich. Ich trennte mich von meiner affäre und hielt zu ihm. War für ihn da. Legte mich so richtig ins Zeug für ihn. Wollte ja unsere Ehe erhalten. Von ihm kam keine Reaktion. Auch kämpfte er nie um mich, zeigte mir nie, was ich ihm noch bedeute. Ich gab irgendwann einfach auf.
Nunmehr verstehen wir uns sehr gut, nur, dass da nichts mehr läuft.
Mein Mann nimmt es so hin. Besser so, als gar keine Frau. Hätte er nur 1x richtig das Gespräch mit mir gesucht, sich offenbart...ich hätte meine Affäre nie weitergeführt. Damals, vor etwa 2 Jahren, war noch die Zeit, als ich mich ohne Probleme hätte lösen können von meinem AM. Nun aber bedeutet mir der AM sehr sehr viel.

20.08.2018 12:47 • x 2 #72


hahawi
Diese Unfähigkeit, etwas anzusprechen, und viel mehr noch, etwas anzunehmen ist leider weit verbreitet.
Man nimmt es nicht ernst, nimmt es zu persönlich (ist es ja auch, aber anders!), nimmt es hin, aber nimmt es einfach nicht an. Schrecklich, diese Hilflosigkeit, die man empfindet, weil es erstens Überwindung kostet, etwas zu sagen und man ja auch Hoffnungen verbindet.
Und man dann ins Leere läuft.
Deine Affäre begann also, noch bevor du eine Aussprache gesucht hast?

20.08.2018 12:56 • x 2 #73


Julia66
Ja. Ich wollte nur mal wieder begehrt werden. Dass es sich so entwickeln würde, lag mir fern.
Dass wir uns dann noch ineinander verlieben, war nu das blödeste, was passieren konnte.
Als ich merkte, es wird jetzt ernster mit uns, mein Mann das auch irgendwie spürte, erst da redeten wir.
Ich wollte das anfangs ja gar nicht ausweiten. Nur mal kurz wieder leben. Ja...ist nicht ok gewesen. Doch ich fühlte mich total wohl beim AM.
Mein Mann und ich sprachen über die Situation. Hab ihm aber keine Details über den AM berichtet, wie er was besonders macht. Wollte ihn nicht noch mehr verletzen. Wir redeten schon, aber nicht wirklich effektiv. Manchmal redete ich einfach gegen die Wand. Wenn ich Bemühungen seitens meines Mannes gesehen, ja wenigtens geahnt hätte....hab ich aber nicht.
So kam es, dass ich mich letztlich ganz dem AM hingegeben habe...

20.08.2018 13:27 • #74


hahawi
Weisst Du, ich persönlich würde eine Affäre meiner Frau wohl nicht akzeptieren, weil mich das Kopfkino nicht mehr loslassen würde.
Ich würde es ihr wohl irgendwann verzeihen können, vergessen nicht.
Es ist leider so, dass du das Gespräch mit Deinem Mann durch Deine Affäre auf eine schiefe Ebene gebracht hast, wo er nur noch reagieren konnte und nicht mehr agieren.
Ob das der Grund war, warum er sich keine Mühe mehr gab, oder es mehr mit seiner Persönlichkeit zusammenhängt, das ist halt im Nachhinein schwer zu sagen.
Aber das ist auch verschüttete Milch, über die hier diskutiert wird.
Wichtiger wird sein, wie Du Dein Dilemma in Zukunft auflösen willst.
Du hast Dich eigentlich eh entschieden, wobei ich ja befürchte, dass Du Dich da auch in etwas verkennen wirst. Denn diese Geschichte wackelt ja auch an allen Ecken und Enden.

20.08.2018 13:34 • x 3 #75


A


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