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Ständiger Streit wegen Schwiegervater Trennung?

C
Hallo zusammen,
ich habe ein Riesenproblem, das scheinbar nicht lösbar ist und ich überlege nun mich zu trennen. Vor gut 10 Jahren habe ich meine heutige Ehefrau kennengelernt. Wir haben uns sehr ineinander verliebt und vor gut 8 Jahren geheiratet. Wir hatten beide eine gescheiterte Ehe hinter uns. Vor 9 Jahren sind wir in eine ganz tolle gemeinsame Wohnung gezogen und waren extrem glücklich. Nachdem wir vor 7 Jahren zwei Kinder bekommen haben, haben wir meinen Schwager ausbezahlt und sind in das elterliche Haus meiner Frau eingezogen und haben dieses übernommen. Meine Schwiegereltern wohnten unten und wir mit den Kindern in Etage 1 und 2. Am Anfang war alles OK, aber schon nach einem halben Jahr ging es mit Kleinigkeiten los. Die Kleinigkeiten häuften sich auf, sodass ich immer genervter wurde. Über Jahre wurden für uns als Familie notwendige Veränderungen am Grundstück von meinem Schwiegervater blockiert, obwohl immer suggeriert wurde, dass wir freie Hand hätten. Meine Schwiegermutter ist vor zwei Jahren schwer erkrankt und seitdem im Altenheim. Er führte sich über die ganzen Jahre aber immer noch als der Herr im Haus auf. Meine Frau geht jeden Morgen in die Wohnung meiner Schwiegereltern und abends erfolgt i. d. R. nach dem zu Bett gehen der Kinder nochmals ein Besuch im Erdgeschoss. Mich nervt das alles ganz extrem, da ich immer im Hintergrund bin und überhaupt keine Lust habe täglich bei meinen Schwiegereltern reinzuschauen, zumal ich meinen Schwiegervater überhaupt nicht leiden kann. Er ist besserwisserisch, spießig bis zum geht nicht mehr und rechtsradikal. Darüber hinaus kümmert er sich extrem wenig um seine Enkel. Das kotzt mich einfach an. Ich habe das schon mehrfach bei meiner Frau angesprochen, aber sie ändert nur wenig bis gar nichts an ihrem Verhalten. Ich habe immer das Gefühl, dass sie zu 50 % bei Papi lebt und fortwährend an ihn denkt und ihn bemuttert. Obwohl er noch sehr fit ist. Vor 1,5 Jahren hat er uns avisiert, dass er in eine Wohnung für betreutes Wohnung zieht. Meine Frau hat daraufhin bitterlich geweint und seit dieser Zeit habe ich nie wieder etwas vom Auszug gehört. Ich fühle mich seit Jahren in der Situation komplett unwohl und der Einzug dort war so ziemlich der größte Fehler meines Lebens. Ich erkenne, dass meine Frau sicherlich zwischen den Stühlen steht. Aber nach allen erfolglosen Gesprächen sehne ich fast schon dem Zeitpunkt entgegen die Sache zu beenden. Ich war deshalb sogar schon in psychologischer Behandlung. Mir täte es nur um unsere Kinder total leid.
Gebe ich zu schnell auf? Habt Ihr Tipps für mich?
Danke und liebe Grüße
Michael

09.09.2019 12:29 • x 1 #1


50sven
Hallo Michael,

Blut ist dicker als Wasser. Du fühlst dich mir all dem seit Jahren nicht wohl. Dann wird es Zeit Konsequenzen zu ziehen, weil etwas an dem Schwiegervater und deiner Frau zu ändern ist praktisch nicht möglich. Du kontest aber nicht wissen wie sich das nach 6 Monaten entwickelt. Somit sind Vorwürfe an dich selbst völlig unnötig. Kannst Du vllt. dort in der Nähe eine kleine Wohnung für dich finden? Dann käme da für dich erst einmal etwas Ruhe hinein und die Kinder sind nicht weit weg.

09.09.2019 12:40 • x 1 #2


A


Ständiger Streit wegen Schwiegervater Trennung?

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B
Das ist eine schlimme Situation die du schon lange mitmachst. Gespräche haben bis jetzt nichts gebracht wie du schreibst und deine Hoffnung schwindet dahin, das sich die Verhältnisse im guten wenden. Deine Frau wird wahrscheinlich immer wieder von ihrem Vater daran erinnert das sie zu ihren Eltern dankbar sein muss. Diese Grenzenlose Dankbarkeit wird euer Familienleben kaputt machen.
Mein Rat für deine Ehe ist folgender.
1)Der Vater kann sich entscheiden entweder in eine kleine Wohnung zuziehen oder zur Mutter ins Altenheim.
2)Oder Haus verkaufen und in einer neuen Stadt neu anfangen.
3)Eine Trennung/ Scheidung wäre dann allerdings deine alleinige Entscheidung.

Diese drei Vorschläge würde ich den alten Herrn bei einem Kaffeeplausch vorbringen und er soll sich inner halb von einer Woche entscheiden. Denn so wie bisher geht es nicht weiter. Das würde ich ich deiner Frau und den alten Herrn deutlich, sehr , sehr deutlich sagen.

Ich hatte in meinem Leben einmal eine böse Schwiegermutter gegen mich und hatte auf die Dauer keine Chance. Nur durch einen Umzug in einer anderen Stadt hatte sich später das Problem gelöst. Mein damaliger Partner lebte auf und der Jahrelangen Druck viel von ihm, wie eine reife Frucht. Nach meinen Erfahrungen, können Eltern auf ihre Kinder einen großen Druck erzeugen und lassen ihre Kinder nicht das Leben führen was sie wollen. Stirbt ein Elternteil ist der Ersatzpartner (Kind) sofort bereit einzuspringen. Ich lebe hier in einer Kleinstadt und gerade hier kann ich dir drei Beispiel vorführen , wo das Kind immer an der Seite des Elternteils verharren muss als Ersatzpartner. Diese Kinder haben immer bei den Eltern gelebt obwohl sie jetzt über die 40-50 Jahre alt sind. Eltern haben eine Macht, das ist in meinen Augen unfassbar und unmenschlich. Wenn Eltern oder Elternteile an ihre Kinder klammern versauen sie die Zukunft ihrer Kinder. Sie denken nur an ihre Bequemlichkeit und sind in meine Egoisten erster Güte.

09.09.2019 13:13 • x 4 #3


50sven
Zitat von bumali:
Diese drei Vorschläge würde ich den alten Herrn bei einem Kaffeeplausch vorbringen und er soll sich inner halb von einer Woche entscheiden. Denn so wie bisher geht es nicht weiter. Das würde ich ich deiner Frau und den alten Herrn deutlich, sehr , sehr deutlich sagen.


Der ändert nichts. Da rennt er gegen Windmühlen. Die Augen seiner Frau kann er meines Erachtens öffnen wenn er plötzlich nicht mehr da ist. Dann sollte sie sich im Normallfall gedanken machen.

09.09.2019 13:20 • x 2 #4


W
Zitat von countach:
nach allen erfolglosen Gesprächen


Wie sind die denn abgelaufen? Nimmt Deine Frau Dich in Deinem Unwohlsein ernst? Wie gut könnt ihr reden?

09.09.2019 13:24 • x 1 #5


C
Zitat von willan:

Wie sind die denn abgelaufen? Nimmt Deine Frau Dich in Deinem Unwohlsein ernst? Wie gut könnt ihr reden?


Sie zeigt Verständnis und kann sich nach Ihrer Aussage auch gut in mich einfühlen. Sie sagt selbst, dass ihr Vater ein sehr schwieriger Charakter sei. Nach dem Gespräch bessert es sich meist auch und ihre Kontakte mit ihm verringern sich. Aber nach kurzer Zeit ist es wieder dasselbe. Sie macht wahnsinnig viel für ihre Eltern, hat zwei Kinder, einen anspruchsvollen Job, Haushalt und mich auch noch...
M. E. ist das alles zu viel! Aber sie scheint auch einen inneren Druck zu haben. Wenn ich mich mal wieder über ihren Vater beschwere, spricht sie auch durchaus (alleine) mit ihm. Fazit: Sie will es allen Recht machen.

09.09.2019 13:42 • #6


Kummerkasten007
Bring Deine Kinder irgendwo unter für eine Woche, schnapp Dir Deine Frau, fahr mit ihr irgendwo alleine hin und macht einen Schlachtplan, an den sich dann beide halten müssen.

09.09.2019 14:01 • x 3 #7


W
Zitat von countach:
Sie will es allen Recht machen.


Oh je, damit kann ich so gar nichts anfangen.

Mal so gefragt: Was müsste sich für Dich ändern, dass Du Dir vorstellen kannst, dort angenehm (!) zu wohnen?

09.09.2019 14:08 • x 1 #8


K
Weiß sie von deinen Trennungsabsichten?
Das könnte ihr die Augen öffnen.
Sie wird ihren Kindern sichert nicht den Vater nehmen, nur weil sie nicht erwachsen werden kann.
Eine Paarberatung könnte euch helfen den Konflikt zu lösen.

09.09.2019 14:21 • x 1 #9


C
Zitat von willan:

Oh je, damit kann ich so gar nichts anfangen.

Mal so gefragt: Was müsste sich für Dich ändern, dass Du Dir vorstellen kannst, dort angenehm (!) zu wohnen?

Es gibt für mich spontan eigentlich nur zwei Optionen:
1. Mein Schwiegervater zieht aus und wir modeln das Haus für uns vier um. Es gehört ja auch meiner Frau.
2. Meine Frau läuft nicht ständig zu ihm. Ich habe einfach keine Lust ständig im Treppenhaus zu stehen, wenn meine restliche Familie (auf Antrieb meiner Frau) bei ihm an den Küchentisch läuft und abends das gleiche Spiel. Mittags wette ich, dass meine Frau auch nochmal hinläuft. In das Pflegeheim wird auch noch jede Woche ca. 3-5 Stunden gefahren. Ich gebe es mittlerweile auf. Da wird sich nichts ändern...

Eine weitere Lösungsoption ist unser Auszug und Anmietung einer familiengerechten Wohnung. Das ist gar nicht mal so einfach bei uns vor Ort, aber mittelfristig machbar (wenn auch teuer). Wir müssen ja auch auf die Schulsituation unserer Kinder achten.

Egal was wir machen; ich glaube es ergibt ein gefühltes Erdbeben.

09.09.2019 14:28 • #10


C
Zitat von Katip:
Weiß sie von deinen Trennungsabsichten?
Das könnte ihr die Augen öffnen.
Sie wird ihren Kindern sichert nicht den Vater nehmen, nur weil sie nicht erwachsen werden kann.
Eine Paarberatung könnte euch helfen den Konflikt zu lösen.


Ich habe schon mehrfach klar gesagt, dass ich so auf Dauer nicht leben kann und zur Not gehen würde. Daraufhin ist meine Frau schon vor vier Jahren zu ihren Eltern gegangen und hat ihnen angedroht, dasss es so nicht weiter geht und wir zur Not ausziehen. Daraufhin hat ihr Vater beleidigt reagiert und bockig gesagt, dass dann sie ausziehen würden. Bei dem Gespräch ist es dann geblieben...
Vor einem halben Jahr habe ich dann begonnen nach einer Familienwohnung zur Miete zu suchen.
Also grundsätzlich ist alles bekannt.

09.09.2019 14:35 • #11


K
Dann würde ich als letzte Option einen Termin zur Paarberatung machen.
Wenn sie wirklich ihrem Vater zuliebe den eigenen Kindern den Vater nehmen will, muss sie das so machen.
Da kann man nix tun.
Wenn der Opa sich nicht für die Enkel interessiert, warum rennen diese dort hin?

09.09.2019 14:49 • x 1 #12


C
Zitat von Katip:
Dann würde ich als letzte Option einen Termin zur Paarberatung machen.

Wenn der Opa sich nicht für die Enkel interessiert, warum rennen diese dort hin?


Die Paarberatung werde ich jetzt vorschlagen und in Angriff nehmen.

Oftmals werden sie von meiner Frau zu ihm geschickt, vor allem morgens. Manchmal gehen sie aber auch von sich aus wenn sie ihm irgendetwas zeigen möchten.

Zum Thema Opa-Unterstützung: Meine Frau engagiert meine Mutter aus 60 Km Entfernung um die Kinder bei Verhinderung von der Schule abzuholen und/oder zu betreuen, obwohl er unter uns wohnt. Meine Mutter hat die Kinder auch schon zum Fußballtraining gebracht oder sie haben Wochenenden bei ihr verbracht. Ich wüsste nicht, dass er bzw. sie das öfter als 2 oder 3mal in den letzten 7,5 Jahren gemacht hätten. Sie macht es aber auch gerne und bietet sich (unaufdringlich) aktiv an. Meine Frau ist dafür auch sehr dankbar, aber ich empfinde es als ein Unding, wenn Großeltern im eigenen Haus wohnen. Darüber hinaus haben wir noch ab und an einen Babysitter, obwohl er darunter im Wohnzimmer sitzt...

09.09.2019 14:59 • #13


W
Zitat von countach:
2. Meine Frau läuft nicht ständig zu ihm. Ich habe einfach keine Lust ständig im Treppenhaus zu stehen, wenn meine restliche Familie (auf Antrieb meiner Frau) bei ihm an den Küchentisch läuft und abends das gleiche Spiel. Mittags wette ich, dass meine Frau auch nochmal hinläuft. In das Pflegeheim wird auch noch jede Woche ca. 3-5 Stunden gefahren. Ich gebe es mittlerweile auf. Da wird sich nichts ändern...


Ich hake einfach mal weiter nach, ok.

Bei 2. fällt mir auf: Warum stehst Du im Treppenhaus? Mittags bekommst Du doch gar nicht mit wenn Du auf Arbeit bist oder? Was tangiert es Dich dann, was Mittag passiert? Welche direkten Konfrontationen hast Du mit ihm? Einmal die Woche ins Pflegeheim zur Mutter finde ich jetzt auch io.

Will das nicht klein reden, kenne das auch, wenn was nervt. Aber ich versuche rauszufinden, wo das konkrete Problem ist.

Zwischen Dir und Deiner Frau, oder zwischen Dir und dem Vater?

Denn Option 2 ist die einzige, die Du alleine (bzw. Deine Wahrnehmung davon) überhaupt beeinflussen könntest.


Zitat von countach:
hat ihnen angedroht, dasss es so nicht weiter geht


Was hat sie denn den Eltern angedroht? Bisher hatte ich es so verstanden, dass Deine Frau bzw. deren Aktionen das Problem sind?

09.09.2019 15:25 • x 1 #14


C
Bei 2. fällt mir auf: Warum stehst Du im Treppenhaus? Mittags bekommst Du doch gar nicht mit wenn Du auf Arbeit bist oder? Was tangiert es Dich dann, was Mittag passiert? Welche direkten Konfrontationen hast Du mit ihm? Einmal die Woche ins Pflegeheim zur Mutter finde ich jetzt auch io.

Weil ich zusammen mit den Kinder (Zwillinge) runtergehe, sie auf den Weg bringe und dann selbst zur Arbeit fahre. Dabei kommt man halt direkt bei ihm an der Tür vorbei. Und ich möchte ihn nicht sehen und auch nicht schon begrüßen.

Will das nicht klein reden, kenne das auch, wenn was nervt. Aber ich versuche rauszufinden, wo das konkrete Problem ist.

Zwischen Dir und Deiner Frau, oder zwischen Dir und dem Vater?

Wenn Du so fragst: ersteres, da sie m. E. zwar eine Verhaltensänderung zusagt, aber nicht einhält. ich bin einfach nur noch genervt und fühle mich von ihm auch beobachtet. Dann desöfteren die indirekten Arbeitsaufträge durch ihn (Hecke muss auch mal wieder gegossen werden; der Busch xy muss auch mal wieder geschnitten werden), anstatt das meine Frau das direkt abbügelt, da es ihn ja nichts angeht. Darüber hinaus habe ich ihm vorletztes Jahr mal die Meinung gesagt. Seitdem wird bis auf minimalen Smalltalk nur noch alles über meine Frau kommuniziert.

Denn Option 2 ist die einzige, die Du alleine (bzw. Deine Wahrnehmung davon) überhaupt beeinflussen könntest.


Zitat von countach:
hat ihnen angedroht, dasss es so nicht weiter geht


Was hat sie denn den Eltern angedroht? Bisher hatte ich es so verstanden, dass Deine Frau bzw. deren Aktionen das Problem sind? [/quote]

Die Drohung war, dass sie mit mir und den Kindern auszieht. M. E. war das aber eher eine leere Drohung.

09.09.2019 15:38 • #15


A


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