Hallo Maus,
schön, dass es Dir wieder ein bisschen besser geht!
Ich glaube ja auch, dass das alles normal ist. Also dass es eben noch nicht alles gut ist, sondern man schon durchaus noch Trauer oder Wehmut empfindet. Immerhin wurden unsere Beziehungen plötzlich und unerwartet und noch dazu ziemlich schäbig beendet. Ich denke einfach, dass es etwas ganz anderes ist, wenn man selbst vielleicht auch schon weiteraus intensiver über Trennung nachgedacht hat und der Partner dann geht. Dann ist es auch schmerzlich, aber man kann sich sicher leichter damit arrangieren, weil man auch dabei war, sich dem Schlussstrich anzunähern. Aber so war das eben nicht.
Eine Einigelphase hatte ich auch vor kurzem mal wieder. Man spürt schon, was gut für einen ist. Solange sowas nicht überhand nimmt oder merkwürdige Formen annimmt. Da würde ich mir an Deiner Stelle keine Gedanken machen. Und wenn man tut, was gut für einen ist, können einem die anderen eh den Buckel runterrutschen.
Bei mir ist es leider grad nicht so schön. Ich bin überhaupt nicht zufrieden grade. Ich kann aber schwer ausmachen, woran das liegt. Oder besser gesagt: ich weiß nicht, was ich ändern soll, und bei manchen Dingen kann ich es einfach gar nicht ändern. Aber mir reicht es auch nicht mehr, mich so halbwegs zu arrangieren. Schwierig.
Leider merke ich immer mehr, wie sehr ich ihn vermisse. Vielleicht wäre das anders, wenn ich jemand neuen kennenlernen würde, aber das möchte ich ja gar nicht. Zumindest keinen Partner. Er fehlt mir und ich möchte einfach mein Leben mit ihm verbringen. Irgendwann werde ich mich schon damit arrangieren, dass es nie so sein wird. Aber diese üble Zurückweisung, die unfaire Art, das ist alles nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Und doch fehlt er. Immernoch. Und das ist ätzend.
Ich habe sogar schonmal mit dem Gedanken gespielt, ihn um ein Treffen zu bitten. Einfach so. Weil ich mir wünsche, dass ich ihn sehe und dann merke, dass da auch von meiner Seite aus einfach gar nichts mehr ist. Aber was, wenn es genau anders ist? Und sich bewahreitet, dass ich noch mehr als Vertrautheit empfinde? Das wäre der absolute GAU. Also eine ganz, ganz blöde Idee. Auf der anderen Seite steht, dass ich mir nicht sicher bin. Vielleicht ist es auch nur die kränkende Zurückweisung, die an mir nagt. Es nicht selbst in der Hand gehabt zu haben und so behandelt worden zu sein. Denn ich glaube nicht, dass ich noch einmal Vertrauen zu ihm aufbauen könnte. Ich glaube schon, dass es zwischen uns nicht viel anders wäre, was das innere Gefühl angeht, aber die Taten, das was er gemacht hat, was einfach im Wiederspruch zu seinem ganzen Wesen, zu allem was ich kannte, zu den ganzen Jahren steht, das was ja trotzdem da und wird immer dazwischen stehen. Ich könnte gar nicht, denn ich müsste mich selbst schützen. Denn wenn ich dieser Person wieder vertrauen würde, öffne ich Tür und Tor, dass mir das gleiche noch einmal passiert. Das er das nicht wert ist, hat er ja gezeigt. Und doch fühlt es sich einfach immernoch nicht so an, auch wenn ich das alles weiß.
Ein Ende ist noch nicht in Sicht.