Hallo!
Ja, Maik, grundsätzlich hast Du natürlich recht: wenn man bei einer Schlammschlacht den wahren Charakter des anderen erlebt, kann das natürlich hilfreich sein, um so leichter irgendwelche Idealisierungen loszuwerden.
Aber in meinem eigenen Fall gab es ja nicht einmal eine Schlammschlacht. Meine Ex hat mich gewissermaßen mit allem nur möglichen Mist überschüttet, und ich habe ihr daraufhin mehr oder weniger immer noch liebevolle Mails geschrieben, mich sogar entschuldigt, obwohl ich nicht einmal wußte wofür, und je defensiver ich war, um so mehr hat sie noch nachgelegt. Da kommt man sich irgendwann vor wie im Irrenhaus, nicht mehr nur wie in einer Schlammschlacht ...
Man kann sich das eben wirklich kaum vorstellen: denn was soll man sagen, wenn einem jemand vorwirft, man habe neben (in dem Fall) ihr noch zahllose Damen gehabt (was mir nicht nur gar nicht eingefallen wäre, wonach ich auch noch in keiner Beziehung auch nur das leiseste Bedürfnis hatte, sondern was auch praktische gar nicht möglich gewesen wäre, weil wir ja immer zusammen waren, immer Kontakt hatten, ich hätte nicht einmal gewußt, wie ich auch nur zu einer einzigen anderen Dame hätte kommen können ...), wenn man zu hören bekommt, man würde in Wahrheit noch immer seine Ex-Lebensgefährtin lieben (mit der ich damals schon seit mehr als drei Jahren nichts mehr zu tun hatte, und Gefühle waren schon längst keine mehr da, weder positive noch negative), oder auch (nach zwei Monaten), ich hätte sie (also die Ex) wahrscheinlich geschwängert und sie höchstwahrscheinlich mit HIV angesteckt ... und dann auch noch: sie habe aber einem anderen Mann ihr Herz geschenkt, und der wird auch zu ihr stehen, wenn sie von mir schwanger ist und mit HIV infiziert ist, sie werde ihn nie verletzen, weil er ihr dazu (im Gegensatz natürlich zu mir schlimmsten Bösewicht) nie Anlaß gebe werde ... und lauter solchen Schmarren, der ja vollkommen verrückt ist. Und gleichzeitig sagt sie, wenn sie nicht die Verantwortung für ihren Sohn hätte, würde sie sich das Leben nehmen. Und an einem Tag bekommt man zu hören: Ich habe dir ja längst verziehen, und am nächsten dann: das kann ich dir mein ganzes Leben nicht verzeihen.
Da kann man nicht mehr argumentieren oder sonst etwas, da steht man vollkommen auf verlorenem Posten und kommt sich vor wie der Vollidiot in einem Horrorfilm. Es ist ja nichts anderes, als würde man sich jeden Tag unter ein Fenster stellen, sich einer Kübel mit allem möglichen Dreck auf den Kopf schütten lassen, auch noch danke! sagen - und am nächsten Tag wiederkommen ...
Das ist nicht anders - nimm es bitte nicht persönlich, sondern nur zur Veranschaulichung! -, wie wenn ich jetzt plötzlich aus dem Nichts heraus über Dich herfallen und Dich auf das ärgste und wüsteste beschimpfen und verleumden würde, und Du würdest gar nicht wissen, wie Dir eigentlich geschieht, und würdest auch noch freundlich bleiben.
Und daher kann ich für mich nur sagen: wenn sich das alles gewissermaßen hellseherisch hätte voraussehen lassen, dann hätte ich mir das mit Sicherheit nicht angetan. Da wäre es mir noch bei weitem lieber gewesen, ich hätte für immer nur das Gute in ihr gesehen ...
Denn so etwas habe ich bisher nicht im entferntesten erlebt, was ich mir hier angehört habe, das habe ich nicht einmal noch von Leuten zu hören bekommen, die mich vielleicht nicht ausstehen können.
Ja, und so etwas würde ich mir, wie gesagt, nicht noch einmal antun - denn das ist keine Schlammschlacht, sondern Irrsinn.
Im übrigen sehe ich es aber ebenso wie Bifi: es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Denn die Dinge sind nun einmal so gelaufen, wie sie eben gelaufen sind. Ändern kann man es ohnehin nicht mehr. Nur habe ich daraus eben meine Lehren gezogen, und ich würde auch jedem raten, der nichts anderes mehr als mit Dreck überschüttet wird, sich darauf nicht länger einzulassen.
Ich hatte halt irgendwo die Hoffnung, daß sie vielleicht irgendwann doch zur Besinnung kommt, weil es mir unmöglich schien, daß jemand nicht irgendwann, in einem hellen Moment vielleicht, dahinterkommt, daß er nichts als zusammenphantasierten, nahezu psychotischen Unsinn redet und eine Wahrheit entwickelt hat, die mit der Realität nicht das geringste zu tun hat - aber diese Hoffnung oder vielmehr diese Annahme war eine trügerische: denn es ist nie besser, sondern immer nur schlimmer geworden ... Und aus diesem Grund würde ich heute spästens nach dem zweiten Mistkübel Leine ziehen.
Liebe Grüße