Hallo Kay,
ich war gestern mit im Chat, aber ich habe Dein Gespräch mit den beiden Männern nur am Rande mitbekommen (ging alles zu schnell für mich zu so später Stunde).
Die ganzen Einträge hier haben mich auch ins Grübeln gebracht. Spontan hätte ich auch gesagt: Wenn ich so was von dem Mann meiner besten Freundin mitgekriegt hätte: Sofort sagen! Aber wenn ich genauer drüber nachdenke, fällt mir zu jeder Variante mindestens ein lebendes Beispiel aus meinem Umfeld ein:
Menschen, die gar nicht den Anspruch an eine MONOGAME Beziehung haben, aber denen klare, direkte und offene Kommunikation sehr wichtig ist und die die Bedingungen VORHER aushandeln bevor sie jemanden verletzen.
Menschen, die wortlos Monogamie als Beziehungsgrundlage voraussetzen (wohl die Mehrzahl).
Menschen, die es lieber nicht wissen wollen, wenn der/die PartnerIn fremdgeht (darüber hatte ich schon hitzige Diskussionen mit einem Freund, weil ich eher eine Vertreterin von Ehrlichkeit bin); ein Geständnis kann ja auch einfach nur eine Entlastung des eigenen Gewissens sein und auch egoistisch gegenüber dem Partner, wenn die Sache wirklich keine Bedeutung hatte. Man selber hat sich offenbart, fühlt sich erleichtert und nun muss der Partner sehen, wie er damit klarkommt. Schweigt man, muss man selber damit leben und das tragen.
Mir fallen mindestens zwei Männer ein, die nach über zehnjähriger monogamer Partnerschaft plötzlich fremdgegangen sind und das erst mal in ihr Selbstbild integrieren mussten, weil sie das selbst nie von sich gedacht hätten. Das stützt die These von Nivea. Denn da war es genau so, dass das S. schon lange brach lag und dafür tragen immer beide die Verantwortung. Allerdings scheint das bei dem Typen, von dem Du schreibst, ja noch etwas anders gelagert zu sein, wenn er ein notorischer Flirter ist.
Frauen, die das insgeheim ahnen, aber sich IRGENDWIE damit arrangiert haben (kann ich nicht nachvollziehen - Selbstbeschiss). Geht so was auf Dauer gut? Was für ein Leid ist damit verbunden? Welchen Problemen weichen die Frauen damit bei sich selbst aus?
Ich denke, es KANN auch eine Chance für die Beziehung darin liegen, wenn das offen wird und das Paar diese Chance nutzt, ihre Beziehung und die dahinterliegenden Probleme genauer anzugucken. So habe ich das selbst mal erlebt, dass der Fehltritt sozusagen ein Katalysator für die Beziehung war, weil er endlich Missstände aufgedeckt hat, die sich über Jahre aufgebaut haben und von beiden verdrängt wurden. Das kann viel Arbeit und Schmerz bedeuten, aber danach kann es besser sein als vorher. Ich würde auch eher denken, dass es ein Zeichen dafür ist, dass in der Beziehung was nicht stimmt, wenn so was überhaupt passiert. Aber es gibt natürlich auch einfach A....löcher, die sich einen schei. um die Gefühle anderer Menschen scheren.
Das beantwortet nicht wirklich Deine Frage, aber eine Antwort hast Du ja auch schon für Dich gefunden.
Was mich wirklich noch beunruhigt hat, war Deine Andeutung: Was ist, wenn die beiden wirklich kein Kond. benutzt haben und er sich dabei vielleicht was eingefangen hat, was er jetzt an die nichts ahnende Ehefrau weitergibt?! Wie viele Frauen haben sich über den S. ihrer Ehemänner schon ein HI-Virus eingefangen?! Okay, die Wahrscheinlichkeit in unserem Raum ist immer noch wesentlich geringer als in/auf anderen Ländern/Kontinenten, aber auch eine wichtige Frage, oder nicht? DAS macht mich wirklich böse.
Musste einfach mal meine Gedanken dazu sortieren.
LG
Jazz
17.08.2004 14:46 •
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