Also, es war so: nach einer Liebesenttäuschung 2005 entwickelte ich mich nach und nach zur begeisterten Radfahrerin. 2011 fing ich an in einer Gruppe zu fahren, auch weil ich mal ganz andere Menschen kennen lernen wollte. Dort begegnete ich einem Professor meiner Berufsgruppe, der inkognito mitfuhr. Ich erfuhr, dass er Doppelkopf spielt.,ein anderes Hobby von mir, und lud ihn ein in meiner Runde mit zu spielen. Wir alle hielten ihn für solo. Meine langjährige Freundin Swantje machte mich darauf aufmerksam, dass er mich umwirbt und dass er auch was für mich wäre. Sie wusste, dass ich mich schon lange nach einem ganz anderen Typ Mann sehne, als die mit denen ich bisher zusammen war. Die letzten Partner hatte ich allesamt in der Disco kennengelernt. Inzwischen hatte ich herausbekommen, dass er Prof. ist, weil ich meine Arbeitsstelle verloren hatte und auf Arbeitssuche war. Da stolperte ich im Internet über seinen Namen. Ich rief ihn sofort an, um ihm zu sagen, dass ich sein Geheimnis kenne. Trotzdem warf er mir später vor, ich liebe ihn nur, weil er Professor ist. Vorher hätte ich mich nicht für ihn interessiert.
Wegen Arbeitssuche und meiner pflegebedürftigen Mutter zog ich 5 Monate später weg. R. besuchte mich in der neuen Stadt. Kurz vor dem Treffen mailte er mir, dass er eine Freundin habe. Es war ein Schock fürmich. Inzwischen hatte ich mich in ihn verliebt. Wider besseres Wissen ließ ich mich auf ihn ein. Es stellte sich heraus, dass er Erektionsstörungen hat. Deshalb bildete ich mir ein, dass er eine eher platonisch Beziehung zu seiner Freundin hat (ich schäme mich, wenn ich das schreibe, dass ich so doof war)
Ich wollte seine Geliebte sein und eine Fernbeziehung mit ihm führen. Knall auf Fall war alles vorbei, als ich in seiner Wohnung seinem 16jährigen Sohn über den Weg lief. R. beschuldigte mich plötzlich es auf sein Geld abgesehen zu haben und wollte keinen Kontakt mehr. Am Tag nachdem ich die mail erhalten hatte, stürzte ich mit meinem Fahrrad und hatte ein Gehirnerschütterung, Amnesie und war 3 Tage lang im Krankenhaus. Als sich wieder draußen war, schrieb ich ihm, wenn er so über mich denken will, dann soll er es tun. 2mal hatte ich seine Vorwürfe zurück gewiesen, darauf hingewiesen, dass ich nie einen Cent von ihm genommen hatte. Aber er hielt seine Vorwürfe aufrecht. Nach dem Unfall wollte ich davon nichts mehr hören.
Als ich so im Wald lag und mich nicht an die letzten 6 Jahre meines Lebens erinnern konnte, merkte ich, dass ich ohne meine Erinnerung nicht leben möchte. Auch nicht ohne meine Erinnerung an ihn, egal wie bitter sie war. Ich wußte nur noch, ich habe geliebt, es ist aber etwas furchtbares passiert. Als es mir dann wieder einfiel, war ich ziemlich platt, Denn das was passiert war, war allerdings ziemlich furchtbar. Und unverständlich. Aber seitdem bildete ich mir ein, dass es Liebe war, denn das war ja für ca. 20 Minuten das einzige, was von den letzten 6 Jahren in meinem Gedächtnis war. Das war Mitte Juni 2012
Nach einigen Monaten begegnete ich ihm beim Doppelkopf (doko) wieder. ich widerstand seinen Verführungsversuchen. Im November besuchte mich. Ich war erstaunt, denn zwischenzeitlich hatte er sich nicht um mich bemüht. Im Januar kam er wieder. Zwischenzeitlcih hatte sich der mailkontakt intensiviert, er schickte Päckchen, wir begannen zu telefonieren. Ich konnte mir immer weniger vorstellen, dass es eine andere gibt. Ich versuchte, die mir entgleitende Realität festzuhalten, wußte, wie gefährlch es ist, wenn ich mir in diesem Punkt was vormache. trotzdem beschloß ich, mich nun meinerseits mehr auf ihn einzulassen, entwickelte vertrauen und wir hatte im Januar 2 wunderschöne Tage miteinander. Danach telefonierten wir einmal die Woche. und trafen mehrere Verabredungen für die Zukunft. Nach Ostern sollte ich sogar mehrere Tage bei ihm verbringen. 3 wochen vor Ostern war ich auf ein Wochenende bei ihm. Ich hatte schon ein komisches Gefühl, alser mich auf der Hinfahrt anrief und sagte, seine Mutter hätte wieder einen Schlaganfall gehabt. Ich wünschte, ich wäre ausgestiegen und gleich zurück gefahren. Am ersten Tag besuchte er seine Mutter im Krankenhaus. Wir fuhren mit dem Rad dahin (35 KM) und wieder bei ihm zu Hause gingen wir in die Badewanne. Wir hörten beide ein Geräusch, es kann sein, dass es die zuschlagende Haustür war (mein herz klopft so doll während ich dies schreibe)
Es war wohl seine Freundin. und anscheinend kam sie spät abends zurück, als r. und ich schon im bett waren. Sie erwischte uns wohl inflagranti ohne dass wir es merkten. Sie sagte es ihm eine Woche später, ich erfuhr es erst eine weitere Woche darauf. Er dachte immer noch, ich komme nach Ostern bei ihm vorbei.
Fortsetzug folgt
17.05.2013 18:51 •
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