Hallo, ich lese schon länger hier im Forum, schreibe aber heute zum ersten Mal einen Beitrag und hoffe etwas Hilfe zu bekommen.
Kurz meine Geschichte: Ich bin seit 11 Jahren verheiratet und habe eine Tochter. Seit November hat mein Mann mich betrogen, was ich im Januar herausgefunden habe. Er hat diese Beziehung sofort beendet - es war überwiegend telefonischer Kontakt gewesen, da diese Frau 200km entfernt wohnt. Er hat mir zunächst versichert, daß er unsere Ehe aufrecht erhalten wolle und ich habe das ganze als Chance gesehen an unseren Problemen zu arbeiten. Vor zwei Jahren war auch ich soweit mich trennen zu wollen - wir haben aber damals mit Hilfe einer Paartherapie zumindest gute Ansätze gehabt unsere Schwierigkeiten zu meistern. Wie so oft ist aber vieles eingeschlafen - letztendlich haben wir beide nicht vehement genug daran gearbeitet sondern lieber wieder unter den Teppich gekehrt. Nun habe ich diese Geschichte mit dem Seitensprung als große Chance gesehen endlich wirklich über einen längeren Zeitraum die Probleme anzugehen. Ich möchte ihn nicht verlieren, sehe auch viele Wege die uns offen stehen.
Nun läßt mein Mann mich seit Januar in der Luft hängen - er weiß nicht was er will, kann sich keine Zukunft vorstellen, glaubt mich nicht mehr zu lieben...usw. Nachdem ich immer mehr Druck gemacht habe weil die Situation unerträglich ist, hat er vor zwei Wochen geäußert er wolle ausziehen und einen klaren Kopf bekommen - an irgendetwas arbeiten aber nicht, mehr oder weniger deutlich hat er sich getrennt und hält sich aber ein kleines Türchen auf.
Hinzu kommt, daß wir ein Haus haben mit hoher Belastung - d.h. die finanzielle Situation wird sehr sehr eng mit der zusätzlichen Mietbelastung.
Mein Mann hat zunehmend depressive Züge - meiner Meinung nach weil er nicht mit den Konsequenzen seiner Entscheidung leben will - am liebsten würde er von mir hören, daß es ja so das Beste sei. Ich habe ihm am Wochenende einen langen Brief geschrieben, mehr oder weniger ein Abschiedsbrief - woraufhin er wieder ins Wanken kam und äußerte an seiner Entscheidung zu zweifeln. Er ist vollkommen verhaftet in seinen Gedanken und ich habe ihm die Pistole auf die Brust gesetzt, sich entweder sofort Hilfe zu suchen (Beratung, Therapie) um zu einer Entscheidung zu finden oder umgehend vorübergehend zu einem Freund zu ziehen. Er äußert er könne niemandem zumuten ihn aufzunehmen, aber mir mutet er diese unerträgliche Situation zu? Er liebt mich nicht mehr, hat keine Hoffung mehr, weiß nicht ob es jemals die große Liebe war usw., diese Sätze mußte ich mir alle anhören. Jetzt hat er auf meinen Druck hin einen Beratungstermin gemacht - das kann aber noch 2-3 Wochen dauern! Für mich ist die Situation unerträglich, ich lebe unter einem Dach mit jemandem der mich gar nicht mehr will??? Er schiebt alle Verantwortung auf mich - äußert sogar nicht mit unserer Tochter sprechen zu können (bzgl.) Trennung, weil er das nicht schafft!
Wieviel muß ich denn noch aushalten? Wenn da nicht die Hoffnung wäre.... Soll ich ihm die Koffer packen???
17.05.2006 08:50 •
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