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Soll ich ihn zurücknehmen / er hat keine Gefühle mehr

alleswirdbesser
@Und_jetzt ich habe gerade ein Zitat in einem anderen Thread gelesen und sofort an dich gedacht:

„Jemanden eine Brücke zu bauen, der sie nicht beschreiten will, ist müßig“.

06.12.2024 17:40 • x 4 #151


GreenTara
@Und_jetzt Das ist doch ein guter Gedanke, dass du dich zunächst einmal zurückziehst und auf dich selbst besinnst.
Dein Mann kann den von ihm ausgehenden Abstand ruhig spüren. Für den Fall, dass er dann auf seine Rehabekanntschaft zurückgreift, würde ich ihm signalisieren, dass du seine Entscheidung respektierst. Unwiderruflich.
Ansonsten kann er sich bis zu seinem Rehabeginn klarwerden, dass du nicht nur Krankenschwester und Familienmanagerin bist. Die Idee mit der Wäscheschublade finde ich schon mal gut

06.12.2024 18:11 • x 1 #152


A


Soll ich ihn zurücknehmen / er hat keine Gefühle mehr

x 3


B
@Und_jetzt

Zitat von Und_jetzt:
Es trat erst auf, als er zurück kam. Die 2 Vorfälle waren im Auslandseinsatz

Das was du geschrieben hast ist für mich nachvollziehbar. Je nach Auslöser variert der Trigger. Ich kenne mich wie gesagt nicht damit aus (BW) , nur von wenigen Erzählungen
Betroffener und von Reportagen. Die Panik, wenn dein Mann auf Menschen trifft, das Aussehen, hörte ich bereits von einem ehemaligen Soldaten. Das kann für andere Auslöser übernommen werden, Aussehen, Geruch, Blaulicht, Geräusche. Dazu kommen andere Trigger die nichts bewusst mit dem Auslösenden direkt zu tun haben, man kann sagen Reizoffen und auf Gefahr Modus. Bei Soldaten ist es der Krieg, der nicht automatisch endet mit der Heimkehr. Zwei Welten und schwer zu trennen für einige.
Wenn man immer wachsam sein musste, ist das nicht automatisch abgelegt danach in Sicherheit.
Zitat von Und_jetzt:
Entspannungstechniken will er nicht, alles andere probiert er.

Nachvollziehbar für mich.
Zitat von Und_jetzt:
durch einen Übungsplatzaufenthalt so stark retraumatisiert

Nicht die beste Umgebung und auch nachvollziehbar. Retraumatisierungen empfand ich auch schlimmer- und ich dachte schlimmer kann es nicht werden.


Zitat von Und_jetzt:
Heute ist wieder ein Tag, an dem ich nicht glaube, dass er mich jemals wieder lieben wird, und ich hab keine Ahnung wie es dann weiter gehen soll. Es hängt so viel dran.

Erklärungen zu deinem Mann und seinem Trauma gehören mit zu dem ganzen, überlege allerdings was für dich am besten sein könnte in dieser Situation. Dir geht es nicht gut. Quälende Gedanke was wird und wie es weiter geht, die kann ich dir nicht nehmen. Wenn ich dir aber sage, dass im Fall einer Trennung, du ganz sicher eine bezahlbare Wohnung für dich und auch für deine Katzen finden wirst. Deine Unsicherheit ist der Situation geschuldet.
Dein Termin zur Therapie ist noch eine Zeit hin und bis dahin wäre es gut, wenn du für Ablenkung sorgen könntest- Freunde und Familie mit ins Boot holen könntest. Bei allem was du die ganze Zeit über organisiert hast, benötigst auch du Entlastung.
Ich frage dich am besten selbst. Was könnte dir jetzt helfen oder gut tun?

06.12.2024 18:15 • x 1 #153


Scheol
@Und_jetzt

Zitat:
Hab aber Angst, wenn er 2 Monate zB auszieht, dass er dann nicht für sich selbst sorgt und merkt, wie er mich vermisst.

Erst wenn man etwas vermisst wird man es suchen.

Zitat:
Sondern dass er dann direkt wieder Kontakt zu ihr aufnimmt und sich von ihr versorgen lässt.

Traumatisierte ziehen traumatisierte an. Weil sie Traumasensibel reagieren. Sie sehen / empfinden Dinge bei der anderen Person anders.

Zitat:
Dann merkt er nicht, was ihm fehlen würde, weil er sichs gleich woanders holt.

Ich verstehe Deinen Gedankengang , aber Du gehst in Konkurrenz mit der anderen Frau.

Du hast deinen wert , entweder sieht das einer und wertschätz das , oder er sieht es nicht und hält alles was du tust für selbstverständlich.


Zwei Ertrinkende können sich nicht retten . Sie lenken sich vielleicht von ihren eigenen Probleme ab und gehen wie die anderen Problemen ein , nur übersehen sie , da sie die ihre Probleme zur Seite , oder vor sich hin geschoben haben , und die Welle wird irgendwann über die Person zusammen brechen.

Es gibt den Begriff des toxischen Verständnis, dieser Begriff fand ich damals interessant und hilfreich. Das toxische Verständnis ist ein über verstehen wollen , ja der darf dies und das , „weil er ist ja traumatisiert“, er darf jenes und welches , „ weil er hatte ja eine schwere Kindheit“.
Wir entschuldigen alles auf unsere eigenen Kosten. Wir stellen unsere Gefühle unsere Bedürfnisse unsere wüsche unter die Krankheit / Störung / usw. des anderen und verlieren uns dabei selbst.

Du selbst hast ein Leben und das soll für dich lebenswert sein.

Du bist kein schlechter Mensch wenn du 1,2,3,7 Tage in den Urlaub fährst und nicht die private Krankenschwester, Sekretärin spielst für ihn.

Ich kenne solch Frauen ( auch Männer ) wie dich aus der Beratung ,…. Die nur noch für den kranken Partner leben , und sich selbst fast auflösen nur um das Problem des Partners hinzubekommen , damit alles wieder wie früher ist.

Ich stellte unerwartet eine Frage an diese Frauen . „wie geht es ihnen ?“

„ es ist doch sch. egal wie es mir geht , das interessiert seit Monaten niemanden wie es mir geht. Die Kassiererin im Laden fragt wie es mein mann geht , mich fragt niemand wie ich das hier alles stemme und ertrage“. Usw.

Dann sagte ich „ ich frage sie nochmals , weil es mich interessiert , wie geht es ihnen“

Ich glaube mir fällt jetzt kein Gespräch ein wo ich die frage stellte und keine Personen angefangen hat zu weinen.

Auch du darfst eine Reha beantragen , auch du darfst eine Therapie machen und dir Hilfe suchen.

ich weiß nicht was ihm passiert ist, aber es gibt den Begriff der Trauma übertragung, wenn durch erzählen einer Geschichte der Zuhörer traumatisiert wird.

Auch ist dies Beruf ein Beruf wo man jeden Tag schwere Sachen mit bekommt und auch dadurch traumatisiert werden kann.

Mach Sport , Kauf dir neue Wäsche und nimm dich wahr.

Auch darfst du zu ihm sagen , du stopp heute nicht , das ist mir Zuviel . Auch das sind gesund Grenzen haben. Dir darf auch etwas zu viel sein.und das darfst du auch sagen.

06.12.2024 18:19 • x 7 #154


Ema
Zitat von Und_jetzt:
Hab aber Angst, wenn er 2 Monate zB auszieht, dass er dann nicht für sich selbst sorgt und merkt, wie er mich vermisst. Sondern dass er dann direkt wieder Kontakt zu ihr aufnimmt und sich von ihr versorgen lässt. Dann merkt er nicht, was ihm fehlen würde, weil er sichs gleich woanders holt.

Wäre das nicht genau die Gelegenheit, den Test zu machen, ob es wirklich so ist?

Denn mal ehrlich: Was ist eine Liebe wert, wenn du für ihn wirklich so schnell und so einfach austauschbar sein solltest?
Willst du dir das wirklich antun?

06.12.2024 18:39 • x 7 #155


Scheol
@Und_jetzt

Zitat:
Es trat erst auf, als er zurück kam. Die 2 Vorfälle waren im Auslandseinsatz. Dunkelhäutige Menschen sind auch heute noch überall eine riesige Gefahr. Er hat *beep* Panik.

Und hier fehlt ihm vermutlich das Werkzeug der Selbstregulierung.


Zitat:
Entspannungstechniken will er nicht, alles andere probiert er.

Anspannung ist so schön oder wie.

TRE , abzittern kann er probieren


4,7,8 Atmung



Zitat:
Die Symptome werden seit Rückkehr kontinuierlich schlimmer. Anfang diesen Jahres wurde er durch einen Übungsplatzaufenthalt so stark retraumatisiert, dass er in diese schwere depressive Episode abrutschte. Ab dann war er auch suizidal....

Eine freunde sind bei verschiedenen Streitkräften gewesen . Ami, Israeli, Engländer , Franzose, deutsche.

Der Luftballon der auf dem Kindergeburtstag platze war ein Problem.

Über die grüne Liegewiese laufen ging nicht , und unter einem Bautunnel durch laufen , war nicht möglich.

Zitat:
Heute ist wieder ein Tag, an dem ich nicht glaube, dass er mich jemals wieder lieben wird, und ich hab keine Ahnung wie es dann weiter gehen soll.

Die Spannung im Körper ist oft hoch und das Trauma runter zudrücken wie ein Wasserball Unterwasser , und das ständig zu kontrollieren darin liegt der Fokus.

Zitat:
Es hängt so viel dran. Eigenheim, Katzen... Ich find doch mit 2 Katzen keine Mietwohnung.

Ich denke das ist kein großes Problem.

06.12.2024 18:39 • #156


N
Ich finde es richtig, dass du dir Meilensteine setzt. Eine psychische Erkrankung oder eine Belastungsstörung ist wie ein ungebetener Gast, der nur fordert und fordert. Igendwann verändert er alle Beteiligten und es wird immer schwerer festzustellen wer man selbst und wer die anderen eigentlich (noch) sind.

Als PTBS zu uns nach Hause kam, wurde ich immer wieder an ein altes Kinderbuch erinnert: Wenn ein Unugunu kommt.

Mir ist dadurch vieles klarer geworden und die Erkrankung wurde greifbarer. Später in der Therapie habe ich dann gelernt, dass ich auch sagen darf, dass mich die Situation erdrückt. Durch mein Organisieren und Machenmüssen habe ich selbst einen Panzer entwickelt, durch den ich zwar alles schaffen konnte, aber für andere nicht mehr wirklich erreichbar wurde. Ich musste Auszeiten nehmem, um mich wieder selbst zu finden. Mich wieder wirklich zu spüren und Nähe zuzulassen. Mir war nicht bewusst gewesen, wie sehr ich mich von mir und anderen entfernt hatte, weil ich die verdammte Servicekraft für diese verdammte Störung geworden war.

07.12.2024 04:13 • x 6 #157


U
@Blattfee Was mir helfen könnte? Das Einzige was ich nicht bekommen kann...

07.12.2024 06:13 • #158


U
@Ema Nein, ich will mir das nicht antun. Ich will nicht austauschbar sein.
Ich will nur mein altes Leben zurück.
(Und ja, mein Kopf weiß dass es das nicht mehr gibt, aber mein Herz brüllt)

07.12.2024 06:15 • #159


U
Ich halte mit aller Gewalt fest an ich will den Schmerz der Trennung nicht.
Ich weiß das, ich weiß dass das falsch ist.
Ich kanns grad nur nicht abschalten.

07.12.2024 06:20 • x 6 #160


Scheol
Zitat von Und_jetzt:
Ich halte mit aller Gewalt fest an ich will den Schmerz der Trennung nicht. Ich weiß das, ich weiß dass das falsch ist. Ich kanns grad nur nicht abschalten.

War dieses Verhalten von deinem Mann , dieses situation, für dich selbst als traumatisch anzusehen ?

Zitat:
Zitat:Ich halte mit aller Gewalt fest an ich will den Schmerz der Trennung nicht.

Ich kanns grad nur nicht abschalten.

Mir ist der Satz eingefallen .

Der traumatisierte erzeugt Sicherheit auch im nicht handeln. Das nicht handeln wird als sicherer empfunden als aus einer Situation die negativ ist herauszugehen.

Die Angst vor Veränderung , und das es danach noch schlechter gehen könnte , lässt ihm in der Situation verweilen.

Der Mensch handelt um Sicherheit zu erzeugen , egal wie seltsam es von außen aussieht.

Die starre ? Fawn Response ?

Trifft das zu ?

07.12.2024 07:13 • #161


Heffalump
Zitat von Und_jetzt:
Aber ich glaub, ich will doch garkeine Trennung. Nein, eigentlich weiß ich, dass ich keine Trennung will.

Kennst du die Definition von Wahnsinn?
Immer das Gleiche zu tun - aber auf andere Ergebnisse zu hoffen?

Es ändert sich nur was, wenn man es ändert. Dein Mann, die letzten 25 Jahre - sind nun Geschichte. Die Gegenwart noch dunkel, die Zukunft nebulös, aber sollte er dir bleiben - werdet ihr zwei, wegen dem Durchlebten - nicht mehr die Gleichen sein - also musst auch du lernen, diesen anderen Mann in ihm zu lieben.
Das Leben ist nicht Stillstand.

Du musst auch die Haut abstreifen, die du in den 27 Jahren dir hast wachsen lassen, damit du wieder mehr zu deinem neuen besseren Ich wirst. Vielleicht verliebt er sich in die neue Und_jetzt mehr, als er die alte zuvor mochte.

Alles ist möglich.
Viel Glück

07.12.2024 07:56 • x 1 #162


U
@Scheol Ja, für mich wars traumatisch. Ich glaub schon. Jedes Mal, wenn er jetzt den Mund aufmacht, krampft mein Inneres vor lauter Angst, er sagt wieder was, was mich verletzt.

Meinst du diese Starre, Angst bei mir? Dass ich nicht handle um Sicherheit zu fühlen?
Ja. Natürlich. Wenn ich hier verharre ist er da. Wenn ich handle, ist er weg. Und ich hab keine Ahnung, wie ich weiterleben soll.

Einen Tag bin ich stark (gestern Abend hab ich ihm gezeigt, dass in unserer Nähe ein möbliertes WG Zimmer frei wäre, und ihn gebeten für 2 Monate, nach Weihnachten auszuziehen, ich war böllig klar und stark).
Heute morgen würd ich mich gern an ihn kleben. (Vermutlich spielen auch ganz arg meine Hormone mit, ich bekomm meine Tage höchst unregelmäßig, und heute morgen gings los)

07.12.2024 09:03 • x 2 #163


W
Du darsft jetzt auch Forderungen an ihn stellen. Bisher war er es auf Grund seiner Situation scheinbar gewohnt, dass du seismisch auf jede seiner Veränderungen reagierst, um den gemeinsamen Untergang zu verhindern.

Du kannst ihm jetzt durchaus sagen, dass er trotz allem erwachsen und handlungsfähig ist. Und dass es jetzt an ihm ist, dich zu mindest erst einmal vor dem Untergang zu retten. Dass er das auch mal bei der Eheschließung versprochen hat. Du würdest jetzt auf ihn zählen, dass er dich nicht nach den auch für dich bitteren 3 Jahren in existentielle Unsicherheiten stürzt und er für dich da sein muss bis du im Februar Hilfe bekommst. Du hättest ihn als Mann gekannt, der Verantwortung übernimmt und zu seinem Wort steht. Jetzt würdest du beides brauchen, denn die Kraft, die du ihm in den vergangenen Jahren gegeben hast, würde dir jetzt für eine Trennung fehlen. Du hast keine Schuld an seinem Trauma, Du hast nichts verursacht und bist unverschuldet in den Sog der PTBS geraten. Er soll dich jetzt nicht in einem brennenden Haus zurücklassen.

Sag ihm das.

07.12.2024 09:47 • x 5 #164


U
@wiederda Er lässt mich nicht im finanziellen Ungewissen. Er sagt, ich kann die Wohnung haben, er unterstützt mich, ich habe und behalte die Verfügungsgewalt über alles Geld. Er würde mir die Wohnung überschreiben, ohne dass ich ihn auszahlen muss.
Aber was er JETZT sagt, und was er DANN will wenn evtl ne andere Frau, die selbst nix hat, mitmischt, das sind halt 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe...

07.12.2024 10:40 • x 5 #165


A


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