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Soll ich die Frau meines Lebens gehen lassen?

O
Hallo an Alle,

ich habe eine Trennung einer 9 jährigen Beziehung hinter mir. Ich bin Anfang 30. In den letzen Wochen habe ich viel in diesem Forum gelesen und damit meinen Schmerz etwas gelindert. Das hat mir auch sehr geholfen. Der Auslöser war vor ca. 3 Wochen, die endgültige Trennung wurde von ein paar Tagen Ihrerseits ausgesprochen. Den Schock habe ich schon überwunden (In den 3 Wochen zuvor). Nun habe ich mich entschlossen meine Geschichte euch zu schreiben, um möglicherweise besser damit klarzukommen und loslassen zu können. Weil damit habe ich ein unglaubliches Problem. Genug gelabert los gehts:

Ich habe sie kennengelern als ich 23 war. Beiläufig auf einer Party. Sie ist mir aufgefallen, weil sie wunderschön war. Ich war ziemlich angetrunken und habe meinen Mut zusammengenommen und mit Ihr geredet und Ihre Nummer bekommen. Unsere Annäherung war sehr behutsam und der erste Kuss war nach einer Woche ca. Wir sind dann zusammengekommen und wir waren lange Zeit im siebten Himmel. Jahrelang. Wir haben uns gegenseitig gestützt. Sie hatte anfangs Probleme mit such und Ihrer Familie. Ich war gerne und immer für Sie da. Nach ein paar Jahren traff mich ein Schicksalschlag (ein sehr sehr harter) und Sie war für mich da. Sie hat alles getan um mir beizustehen. Ohne sie hätte ich das wohl nicht geschafft. Man muss dazu sagen, dass ich eigentlich nicht soetwas wie eine Familie habe. Sie hat mir Halt gegeben. Danach ist Sie in eine Krise gekommen (Studium, wo gehts hin). Und ich habe wieder versucht für Sie dazusein. Wir waren viel mit uns selbst. Wir kannten den anderen in und auswendig. Auch bin ich 1 Jahr in eine andere Stadt gezogen (Studienabschluss). Wie haben das hingekriegt, ich bin sooft ich konnte (eigentlich jedes Wochenende) 3h nach Hause gefahren, damit wir uns sehen können. Ich habe das gern gemacht. Es war selbstverständlich. Danach habe ich einen Job gefunden und wir sind zusammengezogen. Die erste Zeit war sehr gut. Nur dann fing es an. Wir haben uns in den letzen 2 Jahren auseinandergelebt. Wir haben unseren Zugang verloren. Ich war sehr mit meinem neuen Leben beschäftigt. Ich habe mich zurückgezogen. Nicht nur von Ihr sondern von fast allenm. Ich habe mich selbst aus den Augen verloren. Sie ist eine Person, die Probleme nicht offen anspricht und so habe ich das nicht zur Kenntnis genommen. Ich habe Sie in derzeit trotzdem über alles geliebt, aber ich konnte es nicht zeigen. Bzw so hat Sie das aufgenommen. Ich habe mich quasi selbst verloren. Sie ist leider keine 100% stabile Person und hat deswegen die Schuld bei sich gesucht und damit haben wir uns entfehrnt. Wie gesagt ich wollte das nicht aber so ist es gekommen. Nach einem Vorfall, dass ich mich nicht gekümmert habe, ist Sie dann explodiert und zu Ihren Eltern. Ich will und darf nicht mir die Schuld für alles geben. Aber mein Verhalten war einfach nicht OK. Aber es ging nicht anders, ich kann es nicht anders sagen.

Offene Kommunikation war unser Problem.

Ich habe mich in ca. 7 Tagen auf das besonnen, was wichtig ist im Leben. Ich bin innerhalb von wenigen Tagen von einem kalten Menschen wieder in einen guten Menschen mutiert. Den dieser war ich mal. Ein sehr herzlicher Mensch und das hat mir auch gefallen. Aber der Alltag und der Stress (Studium in Akkord plus Job) hat mich erkaltet.

Menschlich bin ich wieder genesen. Nur mein Problem ist. Ich habe das wichtigste zurückgewonnen MICH und habe dafür das zweitwichtigste (Obwohl es eigentlich das wichtigste ist) SIE verloren. Dieser Tausch bringt mich fast um. Der Schmerz ist nicht auszuhalten, weil ich Sie liebe und wir soviel zusammen durchgemacht haben. Seelenverwandschaft quasi. Wir haben uns alles aufgebaut (Wohnung etc) und Kinder wären der nächste Schritt gewesen.

Jetzt stehe ich vor der Wahl Sie gehen zu lassen oder alles zu versuchen um Sie zurückzugewinnen. Aber zweiteres ist nicht kontrollierbar. Ich habe mich die letzen Tage gefangen. Aber der Schmerz in mir ist unfassbar groß. Ich habe Sie verloren ohne es zu wollen.

Jettzt bin ich alleine und hasse mich dafür was ich getan oder nicht getan habe. Der Sinn meines Tuns ist irgenwie erloschen. Und ja befasse mich mit meiner Trauer und tue alles dafür klarzukommen. Aber tief im inneren weiß ich, dass es mein größter Fehler (unbewusst) war, ihr nicht zeigen zu können wie viel sie mir bedeutet. Ich werde sie die nächsten paar Wochen nicht sehen und konntaktieren, aber wir müssen unsere gemeinsame Wohnung noch auflösen bzw überschreiben.

Sie ist nicht perfekt gewesen, aber die Fau meines Lebens. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen kann. Ich bin ein guter Mensch und kann da nicht drauf schei. und einfach weitermachen.

Grüße

07.09.2016 08:33 • x 2 #1


C
Hallo Olsen!

Tut mir leid um dich. Meine Trennung ist fast 2 Monate her. Ich bin ebenfalls Anfang 30 und meine Beziehung hat 8,5 Jahre angehalten. Ich erkenne mich in vielen Facetten deiner Geschichte wieder. Auch ich war am Anfang ein sehr offener herzlicher Mensch der im Laufe der Beziehung durch Stress und andere Dinge emotional erkaltet ist. Auch wir haben uns im Laufe der Zeit auseinander gelebet und auch bei uns waren Kinder der nächste Schritt. Kommunikation war auch nie meine Stärke allerdings kann ich dir versichern, dass Kommunikation in den meisten Beziehungen ein Problem ist also gib dir nicht die Schuld dafür.

Ich kenne die Hölle durch die du jetzt gehst aus erster Hand. Sei dir sicher du bist nicht der Einzige mit diesem Loch im Herzen und du hast dir hier genau das richtige Forum ausgesucht um darüber zu reden. Ich verpreche dir aber, dass es besser wird. Vielleicht sogar schneller als du denkst. Ich für meinen Teil laufe bereits wieder lächelnd durch die Welt. Zunächst musst du aber noch durch ein furchtbar dunkles Tal und diesen Weg musst du leider größtenteils alleine beschreiten. Ich rate dir diese Phase so intensiv wie möglich zu erleben. Nimm dir frei oder melde dich krank, auf der Arbeit bist du wahrscheinlich gerade eh keine große Hilfe.

Du kannst dich nicht entscheiden ob du um Sie kämpfen oder sie los lassen willst? Das Interessante daran ist, dass man für beides ziemlich genau die selben Schritte gehen muss. 1. Kontaktsperre, 2. Um sich selbst kümmern. In sofern gibt es eigentlich nur einen Weg den du beschreiten kannst, macht die Sache doch gleich viel einfacher? Falls du es allerdings noch nicht getan hast würde ich mich aber auf jeden Fall noch aufrichtig entschuldigen für was auch immer du da am Ende falsch gemacht hast.

Viel Glück, viel Kraft und alles Gute!

07.09.2016 09:03 • x 2 #2


A


Soll ich die Frau meines Lebens gehen lassen?

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O
Danke für deine Worte. Sie tun mir sehr gut und haben Tränen fließen lassen. Eine Entschuldigung ist erfolgt und wir haben uns im Guten getrennt. Ich bin dabei mich um mich selbst zu kümmern und habe Kontakt zu meinen Leuten. Nach dieser langen Zeit ist unglaublich schwer zu begreifen, dass man nun ohne seine Frau isst, trink und lebt. Eine Widergeburt, die unglaublich schwer ist und weh tut.

Danke und auch dir alles Gute
Ich werde jetzt spazieren gehen

07.09.2016 09:31 • x 1 #3


VerwirrterHeinz
Hi Olsen! Schön das du dich angemeldet hast und deine Sorgen raus lässt!

zu erst tut es mir leid für dich und fühl dich gedrückt!
Deine Geschichte klingt leider (wie so oft) danach das der Alltag und die Karriere euch überholt haben!
Das ist wohl ein Problem unserer (modernen) Gesellschaft. Allerdings ohne dir zu viel Hoffnung zu machen, könnte bei dir noch eine Chance bestehen! denn eure Trennung ist noch jung! wie bei dir wird bei ihr auch gefühlschaos herrschen denke ich. Geht ein wenig auf Abstand und halt das (leicht gesagt) ne weile durch!

wenn du deine Fehler schon erkannt hast und auf dem besten weg bist sie zu ändern, könntest du ja zum alten werden! und wenn Sie dich auch als den EINEN sieht gibt's vielleicht noch ne Chance!
Aber Abstand ist erstmal wichtig um zu reflektieren was passiert ist! Und sollte es das glück nicht gut mit dir meinen bist du dann schonmal auf einem guten weg damit abzuschließen!

nach so einer Zeit, sovielen auf´s und ab´s die ihr zusammen gemeistert habt ist MEINER Meinung nach ein Kampf um sie noch sinnvoll! also wenn ich mich auf deine Schilderung beziehe.

Alles gute erstmal!

07.09.2016 09:46 • x 1 #4


O
Hi,
ich melde mich wieder, weil ich Hilfe bzw Ratschläge brauche. Die Trennung ist jetzt schon ein paar Wochen her. Ich habe mich in der letzten Zeit um mich selbst gekümmert, Sport, Freunde, Essen balbla. Der Schmerz hat auch etwas nachgelassen, aber ist dennoch vorhanden. Habe viel nachgedacht und bin mir der Fehler bewusst. Auch sind mir noch Dinge gekommen, die mein Verhalten und ihr Verhalten erklären.
Sie ist letzte Woche gekommen , um ein paar weitere Sachen zu holen, hat aber noch nicht alles mitgenommen. Ich entschied mich dazu, nicht da zu sein weil ich mich der Kontakt komplett aufgewühlt hat. Ich bin mir sicher, dass es so besser war.
Jetzt zu meinem Problem. Mir brennen ein paar Sachen noch auf der Zunge. Ich habe an ein Gespräch gedacht oder an einen Brief. Mein Dilemma ist, dass ich das gerne klären würde aber ich nicht möchste, dass sie mich verletzt (beabsichtig oder unbeabsichtigt). Es ist ja bekannt, dass man dadurch nicht wirklich Abtand gewinnen kann. Ich habe mich distanziert, aber sie ist immer noch tief in meinem Herzen und wird das vermuntlich noch bleiben. Sprich wenn ich warte bis das vorbei ist, dauert es ewig. Ich würde das Treffeb/Brief nicht dafür nutzen um ihr nochmal schöne Augen zu machen, aber der Kopf ist wie gesagt noch nicht frei. Der Schmerz ist noch da, auch weil ich denke, dass ich ein Großteil der Sache verbockt habe (nicht freiwillig, aber fakt ist fakt). Also sprich Liebe und Rückgewinnungsmomente habe ich noch.
Bitte liebes Forum ich baue auf euch. Ich bin wieder einigermaßen auf dem Dampfer, aber noch angeschlagen. Ich möchte auch nicht nichts tun, außer die Kontaktsperre verstreichen zu lassen.

Grüße

01.10.2016 11:27 • #5


C
Also, erstmal gite Entscheidung, dass du nicht da warst als sie ihre Sachen abgeholt hat. Ich war dabei, war die Hölle, hat mich 1 Monat zurück geworfen.

Was die Dinge angeht die du ihr sagne möchtest: Ich weiß nicht genau was das ist und inwieweit du dir davon einen Vorteil erhoffst aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, lass es lieber sein. Bei mir war das so: In der ersten Woche wollte ich ihr jeden Tag was anderes sagen. Es schien mir immer super wichtig zu sein ihr das zu sagen. Manchmal habe ich es ihr dann auch gesagt. Es hat weder ihre Entscheidung mich zu verlassen geändert noch
mich glücklicher gemacht. Im Gegenteil, danach hatte ich das Gefühl nicht das Richtige oder es falsch gesagt zu haben und wollte ihr dann unbedingt noch etwas sagen um das wieder gerade zu rücken. Wenn ich ihr das dann auch noch mitgeteilt hatte, wurde mir nach ein paar Stunden bewusst, dass ich schon wieder nicht das rüber gebracht habe was ich eigentlich vor hatte und der Teufelskreis ging von vorne los. Auch heute noch möchte ich ihr so viel an den Kopf werfen. Manches im positiven Sinne manches im negativen Sinne aber ich weiß mittlerweile, dass es niemandem helfen wird.

Kontaktsperre ist wichtig und richtig, bleibe dabei!

03.10.2016 19:38 • x 1 #6


B
Zitat von chinney:

Bei mir war das so: In der ersten Woche wollte ich ihr jeden Tag was anderes sagen. Es schien mir immer super wichtig zu sein ihr das zu sagen. Manchmal habe ich es ihr dann auch gesagt. Es hat weder ihre Entscheidung mich zu verlassen geändert noch
mich glücklicher gemacht. Im Gegenteil, danach hatte ich das Gefühl nicht das Richtige oder es falsch gesagt zu haben und wollte ihr dann unbedingt noch etwas sagen um das wieder gerade zu rücken. Wenn ich ihr das dann auch noch mitgeteilt hatte, wurde mir nach ein paar Stunden bewusst, dass ich schon wieder nicht das rüber gebracht habe was ich eigentlich vor hatte und der Teufelskreis ging von vorne los.


Das wurde mir, bei mir, auch zuvor bewusst, dass ich wieder in die Richtung laufe.

Habe mich Gott sei Dank gebremst und dein Post hat mich dbzgl auch wieder bestätigt.

03.10.2016 19:45 • #7




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