Soll ich aufgeben oder weiter Kämpfen?

Hallo alle zusammen,

Zu meinem Freund: Er ist 18 (ich bin 19) und leidet seit ich ihn kenne unter Depressionen und raucht sehr viel Gras was kontraproduktiv bei ihm ist. Letztes jahr war er zwei monate in einer Entzugs Klinik. Danach war er ein monat Clean hat aber wieder angefangen. Fand ich nicht so schlimm da er trotzdem seinen Schulabschluss nach gemacht hat und eigentlich sein Leben auf die Reihe bekommen hat. Ich habe übrigens ab und an mit geraucht.
Im August haben wir uns dann einen Welpen geholt und wollten Anfang nächstes Jahr zusammen ziehen. Alles lief gut zwischen uns und im Januar wären wir 3 Jahre zusammen.

Doch am Dienstag sagt er mir plötzlich das er nicht weiß ob er mich noch liebt und er nicht weiß was er überhaupt fühlt. Am Samstag abend bin ich dann zu ihm weil er reden wollte und er hat mit mir schluss gemacht. Einfach so. Er meinte er habe davor schon zwei monate lang diese Unsicherheit wegen uns gehabt. Das kann ich aber nicht nachvollziehen er war nicht distanziert oder kalt mir gegenüber von wegen er war wie immer lieb zu mir. Wir hatten viel miteinander geschlafen, haben quatsch gemacht, haben viel unternommen mit unserem Hund und mit Freunden. Wir haben auch mal einfach nur zu zweit Gekocht und Filme geschaut. Ich dachte alles lief gut weshalb mich das jetzt total aus der Bahn geworfen hat.

Am Sonntag bin ich dann mit meiner Mutter zu ihm meine Sachen holen und ihm seine bringen. Er sah total fertig aus und seit 3 Tagen war ein Freund bei ihm. Zusammen haben sie sich zu geknallt mit Gras ohne ende. Ich hab nochmal mit ihm geredet und er meinte ich soll es lassen für diese Beziehung zu kämpfen denn er habe einfach keine Kraft mehr. Es tut ihm leid und er habe auch geweint weil es ihm so leid tut mich so leiden zu sehen.
Er meinte dann noch vielleicht können wir dann irgendwann in der Zukunft Freunde sein. Und ich unseren Hund sehen darf wann ich will.

Ich kann ihm das alles einfach nicht glauben ich habe so das Gefühl das er einfach im Moment durch das Gras rauchen noch mehr in die Depressionen rein rutscht und deshalb so reagiert. Seine Mutter ist der gleichen Meinung wie ich und versucht ihn in heute über das Jugendamt in eine Psychiatrie Zwangs einweisen zu lassen. Er hat auch die falschen Freunde und sieht es nicht ein. Trotzdem macht mich das total fertig ich bin nur noch am Dauer heulen und kann nicht mal mehr eine nacht durch schlafen.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen und hoffen das er das überlebt oder soll ich ihn zeigen das er mir trotzdem nicht egal ist und ich nicht so schnell aufgeben werde. Es tut halt so weh und davor hieß es immer ich bin die erste mit der er sich vorstellen kann Kinder zu bekommen und zu heiraten und das er so dankbar ist mich zu haben da ich ihm bei all seinen Problemen immer geholfen habe.

Ich hoffe ihr habt mir ein paar Tipps was ich machen soll.

Liebe Grüße Lauta

Liebe Laura, zu jung, zu früh, zu chaotisch. Ganz ehrlich - und mir ist klar, dass ich gerade wie eine alte Frau klinge - Du bist doch viel zu jung für so einen Balast. Sorry, wenn das hart klingt. Aber Du kannst niemanden retten der so derart neben der Spur ist, sollst und musst das nicht. Kämpfen? Hat für mich immer was mit an was festklammern was nicht gut ist zu tun. Sonst müsste man nicht kämpfen. Zu jemanden halten der Probleme hat, ja, nicht gleich alles hinwerfen, ja, aber das ist doch ein Fass ohne Boden.

Zitat von willan:

.... zu jung, zu früh, zu chaotisch....

Das stimmt aber es ist einfach nicht so leicht nach drei Jahren abzuschließen. Vor allem wenn wir beide dachten wir werden zusammen alt (auch wenn wir erst so jung sind). Wir haben vorhin noch mal geschrieben und für ihn ist es zu Ende mit uns, klar er vermisst mich schrieb er aber es ist einfach zu ende für ihn. Was mich auch noch so total stört ist als ich ihn kennen gelernt habe saß ich in einem ziemlichen Loch keine freunde und seit 3 jahren nur drinnen am PC gesessen. Dank ihm hab ich neue leute kennen gelernt und war wieder ein normaler Mensch. Jetzt bin ich wieder alleine ich hab eine beste Freundin die mit ihrem Freund beschäftigt ist und keine Zeit hat. Andere Freunde habe ich einfach nicht. Ich hab auch mega Probleme andere kennen zu lernen ich geh nicht gerne auf Partys oder so etwas.
Ich weiß einfach nicht was ich jetzt machen soll.....
Manchmal wünschte ich man könnte seine Gefühle einfach ausstellen. Das Leben ist einfach so Kompliziert.

Zitat von Laura295:

Vor allem wenn wir beide dachten wir werden zusammen alt (auch wenn wir erst so jung sind)

Ich glaube das denkt jeder bei seiner ersten großen Liebe/ erste ernste Beziehung. Zumindest habe ich das auch mal gedacht.
Ich erkenne auch mich in dir wieder und kann verstehen was für ein Gefühl das ist.
Trotzdem musst du dir ganz klar werden wo die Grenzen verlaufen - denn du bist nicht zuständig für ihn, nicht verantwortlich. Auch wenn es schlimm ist zuzusehen wie er in was abrutscht. Es wird schwer sein ihn zum umkehren zu bewegen. So hart es ist, ist es seine Entscheidung.
Helfen kann man auch nur, wenn die Hilfe erwünscht ist und sich diese Person auch selber hilft. Ansonsten wie schon geschrieben, ist es ein Fass ohne Boden.
Ich würde sagen, du könntest gerade rein investieren wie du magst es würde am Ende nichts oder wenig übrig bleiben.
Du brauchst deine Energie ja auch für dich.
Natürlich ist das blöd, wenn jetzt so ein zentraler Punkt deines Lebens mit ihm verloren geht, gerade aber das ist auch nicht wirklich gut.
Es ist einfach wichtig und auch schön noch mehr enge Kontakte zu pflegen als nur die zum Partner. So merkt man am Ende dann doch eine leichte Abhängigkeit.
Neue Leute wirst du kennenlernen, ganz sicher. Ob durch das Studium, Arbeit was du auch machst. Hobbys.
Eben genau solche Dinge würde ich jetzt machen. Versuchen wieder andere Punkte in dein Leben zu bekommen, als nur ihn.
Neues ausprobieren und schauen was einem vielleicht gefällt. Zum Beispiel verschiedene Sportarten.

Ich glaube du hast wirklich viel für ihn getan. Du hast dein Bestes gegeben ihm zu helfen und für ihn da zu sein. Nun ist es an der Reihe, dass er selbst sieht er braucht Hilfe unzwar schnell. Du hast gesehen, dass er sich helfen lässt. Er war schon einen Monat clean und das ist schonmal was. Die Schwierigkeit darin ist es, den Erfolg beizubehalten.
Mag jetzt vielleicht bisschen hart klingen aber früher oder später wird er schon merken, dass er Hilfe braucht. Professionelle Hilfe. Du hast wirklich alles getan was du konntest.
Er weiß wie wichtig er für dich ist und das er dir nicht egal ist. Zuallererst muss er auf stabilen Beinen stehen. Seinen Schulabschluss hat er ja schon nachgeholt. Jetzt kann er weitermachen.

Wenn es ihm irgendwann besser gehen wird, dann könnt ihr euch mal zusammen setzen und mal in Ruhe und mit klarem Kopf reden. Du verstehst gerade die Welt nicht und fühlst dich hilflos und das kann deine Gedanken ziemlich vernebeln. Es ist hart ich weiß aber versuch in erster Linie mal an dich zu denken. Damit meine ich nicht, dass du deinen Freund komplett aus deinem Gedächtnis verbannen sollst. Einfach mehr Zeit für dich nehmen. Für deine Gefühle. Für deine Gedanken.

Es wird immer schlimmer mit ihm......

In 30 min geh ich los und hole unsere Hündin ab (Sie ist gerade mal 7 Monate) denn seine Mutter hat ihn rausgeworfen da er absoluten misst abzieht..... Sie bleibt dann erst mal bis Sonntag bei mir und wenn er bis dahin wieder einigermaßen normal ist und sich zusammen reißen kann darf sie wieder zu ihm. Seine Mutter ist total am Ende und froh das ich obwohl er so ein A. war (ihre Worte) trotzdem noch versuche ihr zu helfen.

Bei dem Jugendamt steht gerade alles still da es kurz vor Weihnachten und Neujahr ist..... Ich hoffe das er bis dahin einfach kein misst baut da er damals schon durch seine Depressionen Suizidal angehaucht war........ Aber mir geht es tatsächlich schon besser. Hätte nicht gedacht das es so schnell geht.

Danke an alle die mir hier geantwortet haben und Tipps gegeben haben.

Liebe Grüße Laura

Halt die Ohren steif. Und passt gut aufs Hündchen auf!