Hallo Sabine,
... ja das ist die Frage. Nun war es ja bei uns so, dass unsere Trennung sich schon das ganze Jahr geradezu angebahnt hat. Wir sind seit 6 Jahren in einer Beziehung, die schwierig anfing, wie Du sicher nachgelesen hast. Aber wir haben uns zusammengerauft und er hat sein Alk. sogar in den Griff bekommen. Er ist seitdem trocken.
Bis heute wohnen wir zwar im selben Ort, aber nicht zusammen in einer Wohnung. Er lebt nämlich nach wie vor noch auf dem Gehöft seiner Eltern, wo auch der Bruder eine Wohnung hat. Also drei Parteien, die sich ständig über den Weg laufen. Das hat mir nicht gefallen, zumal es immer wieder Stress dort gab und die Harmonie dort sehr zu wünschen übrig ließ.
Ich habe immer wieder mit ihm darüber gesprochen, aber er konnte sich nicht darauf einlassen, dort wegzugehen bzw. was Neues für uns beide zu suchen. Ist ja schließlich auch eine finanzielle Angelegenheit, so seine Meinung.
Wir fanden dann sogar, dass durch die räumliche Trennung über die Woche die Liebe frisch bleibt. Er hat ein kleines Gewerbe, ist also den ganzen Tag bis spät abends unterwegs. Ich hingegen habe durch meine Frühberentung ganz viel Zeit. Also wir haben sozusagen völlig verschiedene Alltagssituationen. Nur soviel dazu...
Alles, was uns verband, haben wir also geballt am Wochenende gehabt und natürlich ging es vordergründig um sein kleines Geschäft, was er auch da aufrechterhalten musste. Ich machte seinen Bürokrams, Mittag, die Wohnung sauber, Waschen, na alles, was er in der Woche nicht geschafft hat.
Ich hatte für meine Wohnung ja die ganze Woche Zeit und hatte alles in Ordnung.
So kam es natürlich zur Unzufriedenheit meinerseits, weil ich mich ein wenig ausgenutzt fühlte. Denn gemeinsame Zeit zu verbringen, das war so gut wie gar nicht möglich, weil soviel anlag in seinem Zuhause.
Ich habe mich zum Schluss um alles gekümmert, um alle Termine, die einzuhalten waren, um die Bankgeschäfte, wirklich um alles.
Heute wirft er mir vor, dass er sich zu sehr bemuttert gefühlt hat und ich in ihm wohl einen Kind-Ersatz gesehen habe. Wir haben keine Kinder, beide nicht.
Ich hatte zwischendurch des öfteren den Gedanken, dass wir vielleicht wirklich nicht zusammen passen.
Letztendlich kam es immer wieder wegen jeder kleinen Sache zu Streitereien, wo er fluchtartig die Situation verließ.
Reden half gar nicht mehr und ich zog mich auch mehr zurück.
Bis nun letztendlich der Tag kam, wo er mich vor vollendete Tatsachen stellte und sagte, dass es nicht mehr passt mit uns.
Ja und alles andere weißt Du ja.
Und nun, wo er weg ist, vermisse ich das alles. Ich werfe mir vor, seine Zeichen, dass er mein Mann sei und nicht sein Kind, nicht erkannt habe.
Aber leider habe ich die Kurve wohl nicht gekriegt. Die Anfangszeiten, wo ich ihn auf den richtigen Weg geholfen habe, raus aus der Alk., haben mich so geprägt, dass ich mit ihm nicht anders konnte.
Ich hätte so gerne eine Chance, denn ich liebe ihn als Mann. Und ich glaube auch, dass wir eine Chance hätten.
Ich war sogar schon bei einer Kartenlegerin, die ziemlich bekannt ist, die mir gesagt hat, dass diese Pause jetzt sein muss, damit wir den richtigen Weg finden können.
Ich solle nach ihrem Rat meine Sachen machen und er wird auf jeden Fall wieder kommen.
Nun hoffe ich wahrscheinlich jeden Tag, obwohl die Zeit erst im nächsten Jahr sein soll.
Ich liebe ihn einfach, obwohl die letzte Zeit wirklich nicht mehr schön war.
Sorry Sabine, es ist jetzt sehr ausführlich geworden. Aber ich wollte Dir nur sagen, dass ich ihn wahrscheinlich da hingetrieben habe. So sehe ich das. Die junge Frau wird aufgrund des Alters ganz anders drauf sein und ihm das jetzt geben, was er bei mir so sehr vermisst hat.
Ich weiß nicht, ob ich da noch eine Chance habe.
Birgit
01.11.2013 19:19 •
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