Guten Morgen.
Mir ist da gestern was bewusst geworden. In mehrerlei Hinsicht.
Wenn Menschen, ich sage absichtlich Menschen, da ich hier mal jetzt nicht Mann/Frau trenne,
auch wenn mich mit meiner Ex nur eine Frau betrifft..
also wenn Menschen eher profillos sind..dann werden sie auch nicht wirklich das Wesen,
den Kern, die Interessen des Partners zu schätzen wissen.
Für mich ist das auch eine Antwort darauf, dass meine Ex mich garnicht vermissen kann,
da sie die Dinge, die mich umgeben, entweder schlichtweg nicht interessierten (richtig)
oder sie das natürlich als bereichernd in der Zeit ansah, als wir zusammen waren,
jedoch ist für sie sowas austauschbar.
D.h. ein neuer Partner hat eben wieder andere Interessen oder Dinge, die sie durch ihn kennenlernt.
Das ist zwar soweit auch normal und macht jeder..
Wenn man aber selbst quasi nichts an tiefergehenden Interessen und Profil hat und mit in eine Beziehung einbringt,
dann entsteht natürlich auch keine tiefere Bindung auf diesen Ebenen mit dem Partner.
Und daher gibt es auch kein Vermissen. Denn was soll man denn vermissen, wenn man es kaum teilt
oder eben immer nur kennenlernt, aber selbst nicht annimmt oder mitbringt.
Das hat zur Folge, dass es, denke ich, einfach solchen Menschen leichter fällt,
jemanden Neues kennenzulernen, das sie direkt für eine Weile deren Interessen und Profil assimilieren.
Was dabei aber nicht erkannt wird, ist, dass sie sich damit ein Ohnmachtsgefühl anlachen,
dem sie die ganze Zeit hinterherrennen. Sie haben das Gefühl, dass sie alles nur mitmachen würden.
Woher das kommt ist klar. Wenn man selbst nicht für Profil sorgt, kommt das zwangsläufig so.
Ich finde das einen wichtigen Punkt, denn diese Ohnmacht ist eine ganz schlechte Basis,
eben auch für die anderen Bereiche. Da kann der Partner noch so oft sagen, entscheide Du,
mach mit in der Beziehung usw...sie werden es einem immer hinschieben.
Der zweite Punkt, der mir auffiel..
Wenn man das Gefühl hatte, es entstand ein Missverhältnis von Geben und Nehmen..
was ich auch hatte in meiner letzten Beziehung, dann liegt das natürlich in den ersten Gedanken
an dem, der weniger gibt. Der nicht mitmacht in der Beziehung. Derjenige, der gerne nimmt.
Und wenig empathisch sieht, dass er ebenfalls mitgestalten kann in einer Beziehung
und sich nicht zurücklehnt und sagt: Mach mal.
Das ist der erste Eindruck, den man hat.
Mittlerweile denke ich eher, dass die Schuld bei einem selbst liegt.
Ich habe mich in manchen Bereichen nicht gerade zum Otto gemacht,
aber spürte früh, dass ich die Empathie und das Sorgentelefon, dass ich darstellte oft,
niemals von ihr so zurückbekommen würde.
Mir das aber ebenfalls wichtig ist, dass ich als Mann vertrauensvoll in einer Beziehung ankommen kann.
Meine Schuld liegt darin, dass ich offensichtlch es mit mir machen lasse.
Ich setze keine Grenzen, aus Angst, die Harmonie zu stören oder zu verlieren.
Dabei habe ich jetzt alles verloren.
Die Ironie ist..je weniger man selbst Grenzen setzt (die mit Verlaub nur natürlich sind
und sowas von menschlich herzlich in dem Fall sind. Das ist ja eben gerade nicht so,
als ob man eine absurde Mauer hochziehen würde (als Grenze), sondern das absolute Gegenteil!),
desto mehr setzt dann dieser Partner welche.
Man rennt nur noch an. Im Bedingungskatalog. Das ist das schlimmste.
Vielleicht erkennt ja jemand diese Verhaltensweisen hier
oder teilt diese Gedanken oder findet sie nicht richtig.
Finde das sehr interessant zu erkennen, welche Muster da herrschen,
da man auch einiges über sich selbst lernt.
Ich weiß nun, dass ich (noch mehr) am Anfang kenntlich machen muss,
wer ich bin. Und was ich bin. Dass ich dadurch kompromisslos werde,
ist absolut nicht der Fall. Ich bringe viel Empathie und Beziehungskonstruktives mit
in eine Beziehung. Da zweifele ich nicht dran. Nur darf das nicht ausgenutzt werden
von Menschen, die mit ihren persönlichen Lebenswünschen die Beziehung diktieren
und Druck ausüben.
Natürlich hat jeder Wünsche, Vorstellungen. Ich auch. Jeder.
Und das ist auch gut so. Aber es ist, bei normalem Menschenverstand doch klar,
dass manches einfach partnerschaftlich entstehen sollte.
Und mein Eindruck ist mittlerweile, dass manche Frauen (ich kann ja nur aus der Sicht eines Mannes reden),
in eine Beziehung gehen und ihre Vorstellungen haben. Und der Mann ist gut und wird geliebt,
der das relativ schnell alles mitmacht und derjenige ist schlecht, der auch seine eigene Meinung und Vorstellung hat.
Aufeinander zugehen gibt es da nicht von Frauenseite. Man will sich nie wieder unterordnen (meine Ex sagte das genauso)
und zurückgestellt fühlen.
Aber ist das nicht eher ein Gefühl, das aus einem selbst kommt?
Denn ich war ja, wenn ich das im Nachhinein betrachte, womöglich noch viel zu weich für sie.
Wie dem auch sei...ich glaube einfach nicht, dass sowas Bestand hat.
So eine Einstellung. Für eine längerfristige Beziehung. Weil es Unzufriedenheit und Ohnmacht bei einer Seite zurücklässt.
Und die andere Seite, die nur ihre Vorstellungen durchgesetzt wissen will,
wird mit sowas auf Dauer auch nicht glücklich, da ein Contrapunkt und Zusammenrausfinden essentiell für eine Beziehung ist.
20.01.2017 08:36 •
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