Hallo,
da ich niemandem habe, bei dem ich mir Rat holen könnte, wende ich mich jetzt auch mal an die Mitglieder des Forums.
Auch meine Geschichte ist lang und endet im Grunde genommen mit der Tatsache: so blöd wie ich ist ist niemand.
Ich bin seit 22 Jahren verheiratet, 2 erwachsene Söhne. Mein Mann hat mich bereits im ersten Jahr unserer Beziehung betrogen und belogen. Wusste ich natürlich alles nicht (erst nach der Hochzeit erfahren). Insgesamt hatte er in all den Jahren in regelmäßigen Abständen Freundinnen (mal für mehr, mal für weniger). Er hat nicht vor Nachbarinnen halt gemacht und auch nicht vor weiblichen Familienangehörigen. Einen Tag vor der Hochezeit hat er es dann wohl nochmal bei der Familienangehörigen versucht, die jetzt aber Skrupel hatte.
Mit der Eheschließung wurde es natürlich nicht besser. Immer wieder Kontakte zu anderen Frauen. Dann auch mal die große Liebe dabei, sodass er mich und die kleinen Kinder verlassen hat. Eine Woche später saß er dann wieder hier.
Neben den Weibergeschichten kam es immer wieder auch zu körperlichen Übergriffen. Er schreit, schubst und hat mich auch mehrfach mit nur einem Schlag umgehauen.
Vor drei Jahren habe ich dann einen Mann kennen und lieben gelernt, der mir den Absprung jetzt leichter gemacht hat. Die Kinder waren groß und ich hatte wieder mal entdeckt, dass er zu einer anderen Frau Kontakt hatte. Da hat es mir dann gereicht und ich bin Dank des damaligen Freundes und meiner Eltern in nur wenigen Wochen in eine eigene Wohnung gezogen.
Ich war in all den Jahren depressiv und nehme bereits seit den 1990er Jahren täglich Antidepressiva.
Die Trennungsphase (vor dem Auszug) war die Hölle. ich wurde geschlagen, eingesperrt und musste teilweise auswärts schlafen, weil er nicht für meine Sicherheit garantieren könne.
Nach meinem Auszug ging es einerseits schlecht, da ich ein extrem schlechtes Gewissen hatte und mir mein Mann sehr leid tat. Auch wegen der Kinder.
Andererseits kam ich bei meinem Freund zur Ruhe und auch die Depressionen waren schnell weg.
Aber lange Rede kurzer Sinn: ich bin nach einem Jahr wieder zu meinem Mann zurück. Ich dachte wirklich, jetzt würde alles anders werden und jetzt könnten wir endlich glücklich und zufrieden leben. Dem war jedoch nicht so.
Ich wurde wieder wegen jeder Kleinigkeit angeschrien, geschubst, mir wurden Sachen nachgeworfen etc.
Hätte ich meine Wohnung noch gehabt, wäre ich natürlich gleich wieder zurück - aber das ging nicht mehr.
Und jetzt ist auch wieder die nächste Frau da. Ich hatte wieder dieses Bauchgefühl, habe rumgeschnüffelt und bin auch fündig geworden. (ich weiß, dass man sowas nicht macht).
Gespräche waren und sind nie möglich. Er schmeißt immer den Ball zurück, meint, ich würde übertreiben, da wäre nichts, ich mache aus einer Mücke einen Elefanten, mache einen Aufstand. Dazu Schreiereien etc. Gut, ich weiß das das nicht richtig ist kommt vielleicht mal ganz lapidar. Aber was ich daraus mache wäre ja wohl das letzte.
Ich bin jetzt völlig fertig und weiß jetzt auch keine Lösung mehr. geld für einen weiteren Auszug ist nicht vorhanden, meine Eltern würden dieses Fiasko nicht nochmal durchstehen und meine Söhne sollen natürlich auch nicht denken, dass die Eltern nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Und das Gerede im Dorf könnte ich auch nicht nochmal ertragen.
Ich dachte wirklich, es würde irgendwann alles gut.
Da ich ja nun kürzlich eine völlig normale, vertrauensvolle Beziehung geführt hatte, weiß ich natürlich, was ich brauche, damit es mir gutgeht. Es ist nicht viel, aber es war dieses grenzenlose Vertrauen, was ich so geschätzt habe.
Das war mit meinem Mann nie möglich und es wird auch nie möglich sein.
Ich bin ein sensibler Mensch, der so viel zu geben hätte. Aber ich komme jetzt nicht mehr vor noch zurück. Mittlerweile kann ich meinen mann kaum noch etragen und bin froh, wenn er nicht da ist. Doch ist das eine Dauerlösung? Ich schade mir ja selbst.
Er wiederum wartet jetzt darauf, dass ich mich (wie immer) wieder einkriege.
ich glaube mittlerweile, dass ich es mit einem Menschen zu tun habe, der an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Das aber nur bei mir, denn nach außen hin ist er der smarte, freundliche, hilfsbereite und insgesamt der Gute.
Jahrelang habe ich mich gefragt, was ich falsch mache. Er zeigt kein Mitgefühl (könne er nicht, weil er ja der Verursacher sei), er trivialisiert Verheimlichungen und Lügen, wird laut und handgreiflich, wenn er nicht mehr weiter weiß und schiebt jegliches Handeln seinerseits mir in die Schuhe (wenn ich nicht so wäre etc.)
Ich weiß jetzt gar nicht mehr, was ich machen soll. Mittlerweile bin ich natürlich auch endlich an den Punkt gekommen, wo ich weiß, dass er es nie lassen wird, dass ich mit diesem Mann niemals mehr glücklich werden kann.
30.11.2014 19:19 •
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