Ja kann ich. Also ich versuche es zu erklären. Es sind mehrere Faktoren, die zusammen dann ein ganzes ergeben. Kann etwas länger werden... Achtung
Also:
Vor ihm war ich lange in einer Beziehung. Es ging kaputt und ich habe meinen ex sehr schnell (einige wochen später) kennengelernt. Ich bin aus meiner Wohnung die ich mit dem Mann davor hatte, sofort bei meinem ex eingezogen. So brauchte ich mir keine Wohnung suchen, seine Wohnung war toll und er hat sofort alles so gemacht, wie ich es schön fand. Es ging so schnell alles, vom alten ins neue leben. Ich dachte Hop oder Top, das ist er, hab mich total verliebt. Nur leider war ich noch nie alleine. Immer hatte ich einen Partner und habe mich in SEIN Leben integriert. Immer den Freundeskreis des Partners angenommen und nie selbst was aufgebaut. Keine eigenen hobbys, nur Freund, Freund, Freund. Alles zusammen machen und immer warten bis er kommt --- Abhängigkeit. Wir haben zusammen meine Alte Beziehung aufgearbeitet, er hat mit mir die Wohnung ausgeräumt und ich war hin und weg. Ja und so lebten wir zusammen, er hat sein Ding, also Sport, Freunde, Familie weiter gemacht und ich hab versucht mich einzugliedern. Nur leider habe ich mich dabei vergessen, habe für die Beziehung gelebt und Probleme mit seiner Familie gehabt. Wir hatten eine tolle Beziehung, alles war perfekt. Nur ich habe mich einsam gefühlt... Ohne ihn war ich nichts. Ich saß alleine da, anstatt mir was aufzubauen. Meine Welt ist irgendwie stehen geblieben und ich wurde unglücklich. Auf der Arbeit liefs nicht so. Er konnte sich dann jeden Tag anhören, wie schlecht es mir geht. Dass ich Freunde vermisse, dass ich mich irgendwie aufgebe. Das ging dann so weit, dass ich mich immer mehr zurück gezogen habe. Alles hat mich genervt, ich bin nicht mehr gerne zu seiner Familie gegangen. Wenn die gekommen sind hab ich emotionslos am Tisch gesessen oder bin ins Schlafzimmer gegangen. Ich bin nicht mehr zu Geburtstagen seiner Freunde mitgegangen, hatte keine Lust mehr was mit ihm zu unternehmen. Fand mich hässlich, dick, unattraktiv... Er wollte mir helfen, hat sich Überraschungen überlegt, mir die tollsten Sachen gekauft, mir jeden Tag gesagt wir s.y und schön ich bin. Aber je mehr er das getan hat, desto mehr bin ich auf Abstand gegangen. Weil ich mich selbst nicht so gesehen habe und nicht annehmen konnte, wie sehr er mich liebt. Gegen Ende der Beziehung ging es dann völlig den Bach runter. Ich kam von der Arbeit nach Hause, habe mich ins Bett gelegt und geweint. Ich habe nicht mehr gekocht, nicht mehr eingekauft, ihn nur noch angemeckert und jeden Tag betont, dass ich dermaßen unglücklich bin und nicht weiß ob ich die Beziehung noch möchte. Ich habe ihn nicht mehr an die hand genommen, wollte immer mehr allein sein. Ja, und ich habe ihm keine liebe mehr gegeben und gezeigt. Weil ich selbst keine liebe für mich hatte. Ich würde schon sagen, dass ich in eine kleine Depression abgerutscht bin. Ich wäre da so einfach nicht mehr rausgekommen, wenn er nicht die Notbremse (trennung) gezogen hätte. Er konnte nicht mehr. Ich habe ihm nichts mehr gegeben, außer Ablehnung. Ich selbst bin richtig kaputt gegangen.
Ich habe mich lange gefragt ob er der Grund für mein verhalten war. Nein! Ich war der Grund. Ich hatte wirklich alles, meinem traummann, traumwohnung... Alles! Aber ich war mit mir selbst, mit meinem eigenen ich nicht im reinen. Und das hat sich auf die Beziehung ausgewirkt. Es war eine schlimme zeit für mich. Und trotzdem liebe ich ihn. Aber ich muss jetzt alleine sein und mir zum ersten mal mein eigenes Leben aufbauen. Und das weiß er! Ich muss lernen mich zu lieben, damit ich liebe geben und annehmen kann. Und ich hoffe wirklich, dass er sieht, dass ich krank geworden bin und nicht aus einer Laune heraus so geworden bin.
Jetzt muss ich weinen !
02.01.2014 14:49 •
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