Fragen über Fragen . Also diese existentiellen Fragen habe ich mir in den ersten 3 Monaten dieses Jahres auch oft gestellt. Wobei das bei mir wohl eher eine Mischung aus dem sich nähernden 40er und eben der Trennung war. Gerade in der Zeit kurz nach der Trennung stand ich da, hab mir meine neue Bude und die Einrichtung angesehen und mich gefragt was bringt dir all das ohne sie? Als ich dann etwas weiter war in der Verarbeitung, kamen dann diese Fragen auf, die auch du dir derzeit stellst, Freya. Ist aber mMn in so einer Situation ganz normal, daß man plötzlich alles in Frage stellt. Und auch, daß eben Dinge, die einem früher Spaß und Freude bereitet haben, plötzlich keinen Sinn mehr ergeben. Das ist eben dieses Loch, in das man nach einer Trennung fällt.
Man hinterfragt plötzlich jeden Mist, fühlt sich innerlich ausgebrannt und nichts was man eigentlich macht, macht man mit dem Herzen. Und genau da muß man wieder hinkommen. Ich hatte mich die Tage mit einem Kollegen unterhalten. Auf meine Frage, was er am Abend zuvor so gemacht hat, meinte er: ich hab mir ein Glas Rotwein eingeschenkt und mich auf den Balkon gesetzt und mir die Landschaft angeschaut. Als ich danach wieder rein kam, war ich total entspannt. Das sind so diese kleinen Dinge, die einem in so einer Situation abgehen. Man muß erst wieder lernen, sowas zu schätzen, bzw den Blick dafür zu bekommen. Dann hat man auch wieder wirklich Freude, weil man das was man macht, bewusst und mit dem Herzen macht. Man sagt ja nicht umsonst das Leben ist das, was du daraus machst.
Freya, ich denke, daß du dich selber viel zu sehr unter Druck setzt. Ob das bewusst oder unbewusst geschieht, weiß ich nicht. Aber letztendlich stellst du immer die selben Fragen, die du dir eigentlich nur selber beantworten kannst. Wie lange dauert es, was passiert noch in meinem Leben usw. Das sind alles Fragen, die dir kein anderer beantworten kann. Aber derzeit fehlt dir noch der richtige Abstand zur Trennung. Du hängst noch zu sehr an deinem Ex, als das du diesen Abstand gewinnen kannst. Dein Wunsch, dein Leben und deine Beziehung mit ihm weiter zu leben, ist noch zu groß. Oder anders ausgedrückt. Du hast noch nicht verinnerlicht/akzeptiert das deine Beziehung zuende ist. Und solange das so bleibt, wirst du auch nicht wirklich weiter kommen.
Das ist wie bei mir mit meinen Gedanken. Ich weiß zwar das Schluß ist. Und ich weiß auch das nie und nimmer ein Weg für uns offen steht, jemals wieder zusammen zu kommen. Trotzdem wurmt mich diese Geschihcte nach wie vor und ich denk oft an Sie. Ich hader auch noch öfter mit dem Schicksal. So nach dem Motto nun stehst wieder mit leeren Händen da. Aber ich weiß eben das ich es nicht mehr rückgängig machen kann und versuch das Beste aus der Situation zu machen. Bleibt mir doch eh nichts anderes übrig. Einen gewissen Zeitraum funktioniert man einfach nur. Wie so eine Maschine, die eben ihr tägliches Programm abspult. Und irgendwann geht eben das Fenster ganz weit auf und frische Luft kommt rein. Man lebt wieder bewusster seinen Alltag und schaut nach neuen Ufern.
Auch wenns gerade ein total bescheidenes Lebensgefühl ist. Versuch die kleinen Momente, wo es dir mal besser geht, bewusster zu genießen und dich daran zu erfreuen. Versuch in dich reinzuhorchen, was dir wann gut tut und merk es dir. Dann hast in so Frustmomenten einen Fluchtpunkt oder einen Rettungsanker, an dem dich festhalten kannst.
26.05.2014 16:36 •
#3108