Hallo,
erstmals zu mir ich bin neu hier, männlich 24 Jahre jung und komme gerade aus einer schwierigen „Situationship“. Ich hoffe ich bekomme ein wenig Aufmunterung und möchte einfach mein Problem und meine Situation bestmöglich schildern, vielleicht auch als ein Art Verarbeitungsprozess.
Wir haben uns über eine Datingapp im April 2023 kennengelernt und normal getroffen, gut gevibet nochmal getroffen etc. Problem von vorne rein von mir war, dass ich sie an meinem Studienort kennengelernt habe und nicht an meinem eigentlichen Wohnort der 200Km von dort entfernt war. Ehrlicherweise dachte ich nicht dass aus diesem Treffen so viel mehr wird.
Sei‘s drum… Der Kontakt intensivierte sich, man schrieb tagtäglich und wir verbrachten eine gute Zeit, sowohl bei Ihr als auch bei mir, denn sie kam mich tatsächlich an einem Wochenende bei mir in der Heimat besuchen. Das war ca. 3 Monate nach dem ersten Treffen. Das Wochenende war wunderschön, man kam sich körperlich sehr nahe und dort fühlte es sich erstmals wie eine „Beziehung“ an, ohne dass es jemals zur Sprache kam. Nach dem Wochenende kam es nochmals zu einem Treffen ca. 1-2 Wochen später, wieder bei Ihr, bei dem Sie erstmals mit dem Thema „Beziehung“ kam und wie meine Gefühle stehen. Das Treffen war wieder sehr schön und das Thema kam gegen Ende auf den Tisch und versaute die Gesamtsituation ein wenig, denn hier traten erstmals Probleme auf
Ich war mir extrem unsicher, da es mir selbst psychisch nicht 100% gut ging und ich irgendwie nicht bereit war für das Label „Beziehung“. Ich sprach um den heißen Brei ohne wirklich irgendwelche Gründe zu nennen. Sie war natürlich maßlos enttäuscht und wollte den Kontakt abbrechen, da für sie eine Freundschaft unter den Umständen kaum möglich war. Man muss auch sagen, ich wäre ihr erster Freund gewesen. Als Grund nannte ich auch die Entfernung, was tatsächlich ein bedeutsamer Punkt für mich war, da die Entfernung wie erwähnt 200Km waren und ich nur in Monatsabschnitten in der Gegend war, aufgrund meines dualen Studiums. Klingt für viele sicherlich nach keinem großen Problem, für mich jedoch schon, da ich dort aktuell in einem Heilungsprozess meiner mentalen Verfassung stand und mir nicht noch weitere Strapatzen auferlegen wollte. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt von meinen mentalen Problemen nichts, da ich mich diesbezüglich nur sehr schwer öffnen konnte.
Lange Rede kurzer Sinn, wir telefonierten nochmal und kamen zu dem Entschluss erstmal den Kontakt abzubrechen.
Soweit so gut, das hielt ganze 2 Tage… Wir versöhnten uns und sprachen nochmal über die Situation. Ich kam zu dem Entschluss mich bezüglich meiner psychischen Probleme Ihr gegenüber zu öffnen. Wir telefonierten lange, da ich zu dem Zeitpunkt nicht in der Studiumsgegend war und erklärte Ihr meine Sorgen und Probleme. Sie verstand es und bat um Entschuldigung bezüglich des Druckes. Also alles in allem ein versöhnliches Gespräch, bei dem wir beide respektvoll miteinander umgingen und sehr schnell wieder in den alten Flow kamen. D.h wieder tagtäglich geschrieben, Emotionen, Alltagserlebnisse etc. ausgetauscht. Irgendwie ohne es gewollt zu haben, weil es sich einfach richtig angefühlt hatte. Die Treffen blieben jedoch erstmal aus, da ich sowieso nicht vor Ort war, Urlaub geplant war etc. Außerdem stand bei Ihr auch ein Ortswechsel bevor, denn sie startete in ihr Masterstudium, leider noch ein Stück weiter von mir weg. So Lief das eben ca. Juli bis Dezember… Tagtäglicher Kontakt… Bis Sie wieder mit dem Thema um die Ecke kam wie es mit uns weitergehen solle. Natürlich waren Ihre Gefühle nicht von heute auf morgen weg.
Wir vereinbarten Mitte Dezember also ein Treffen im Studienort da ich wieder vor Ort war und sie wegen Weihnachten sowieso heim fuhr. Das Treffen war wieder sehr schön, unkompliziert und so leicht wie davor. Wir trafen uns an einem neutralen Ort, schlenderten über den Weihnachtsmarkt und setzten uns in ein Kaffee. Wir hatten aber im Vorhinein schon abgemacht uns persönlich nochmal über unsere Situation zu unterhalten. Das taten wir auch gegen Ende des Treffens und einigten uns, dass wir uns nochmal eine Chance geben. Hierzu wollten wir wieder regelmäßige Treffen ausmachen, trotz der Distanz. Dies taten wir auch, sie besuchte mich relativ zügig, nämlich Anfang Januar. Wir verbrachten wieder ein ganzes Wochenende, kamen uns körperlich näher und alles war wunderschön und auch ohne großen Druck. In der Zwischenzeit ging es mir mental etwas besser und ich wäre wohl für eine Beziehung bereit gewesen. Mitte Januar war dann mein Geburtstag, an dem Sie mir auch ein wunderschönes Geschenk bastelte.
Da wir beide leidenschaftliche Tischtennisspieler waren, wollte Sie mich 2 Wochen später bei mir auf ein wichtiges Spiel besuchen. Natürlich super süß von Ihr. Ich hatte mir in der Zwischenzeit aber wieder Gedanken gemacht wie das Weiterlaufen solle. Ich hatte solch eine Angst vor diesem Treffen und habe wieder fadenscheinige Argumente gebracht um das Treffen abzusagen. Ich habe es auf Distanz oder sonst etwas geschoben, weil ich mich irgendwie nicht binden wollte oder konnte. Das Gefühl dass ich die Distanz und die ganzen „Verpflichtungen“ einer Beziehung nicht nachkommen könnte war zu groß und ich beschloss bevor ich richtig tief in diese Sache einsteige oder mit Ihren Gefühlen spiele und ihr etwas vorspiele das ganze Ding wieder abzubrechen.
Diesmal hielten wir ca. 2 Wochen durch ehe ich mich wieder meldete. Ein kurzes Gespräch dass es ihrerseits einfach noch nicht geht und das Ding war wieder durch. Damit schwor ich mir, aus Respekt Ihr gegenüber mich nicht mehr zu melden, trotz dass ich oft an uns denken musste und natürlich die täglichen Gespräche unheimlich vermisste.
Ihr ahnt es schon, das wars natürlich trotzdem noch nicht.
Anfang März, ich war ca. vor 2 Wochen mit meinem Tischtennisverein Meister geworden und sie arbeitete bei einem Tischtennis Content Creator. Sie schickte mir eine Story über Instagram, bei dem Sie meinen Mannschaftskollege verlinkte, da er Kommentator bei einem Bundesligaverein war und gratulierte mir nachträglich zur Meisterschaft. Zur zeitlichen Einordnung: Mitte Januar „trennten“ wir uns, Ende Januar kontaktierte ich sie nochmal und jetzt. Ca 1,5 Monate nach der offiziellen Trennung meldete sie sich wieder.
Natürlich kamen wir wieder ins Gespräch und wie es der Zufall so wollte war sie wieder daheim und ich auch am Studienort. Wir trafen uns spontan abends für ein kleines Gespräch ca. eine Stunde und die Tage darauf auf ein Tischtennistraining. Da es aber meine letzte Woche vor Ort war, verabschiedeten wir uns auf ungewisse Länge, sie sich wieder in Ihren Studienort, ich nach Hause.
Ich fühlte nach dem Tischtennistraining eine gewisse Leere und musste die komplette Heimfahrt weinen. Ich teilte Ihr das noch am gleichen Abend mit und wir unterhielten uns über die Situation, bei der sie mir ähnliches schilderte. Und wieder waren wir vor dem alten oder neuen Problem. Wie geht es mit uns weiter? Können wir Freunde sein? Meine Zweifel nicht weg, aber irgendwas in mir wusste die Gefühle sind echt. Irgendwie liefen wir das aber einfach so laufen.
Ich schlug dann vor geraumer Zeit vor ob ich sie nicht besuchen kommen sollte. Sie stimmte sofort zu und wir machten auch einen Termin für 11.05-13.05, also letztes Wochenende aus.
Zwischendrinne erzählte mir sie einmal etwas von einem „Date“, was aber dann auch wieder verlief. Ich signalisierte Ihr dort auch schon dass das etwas komisch für mich war, aber schon ok so.
Naja, auf jeden Fall war das Treffen dann letztes Wochenende und es war wie immer sehr locker, schön und unkompliziert wieder in den Vibe reinzukommen. Doch was gänzlich fehlte war das körperliche und wir schliefen auch getrennt.
Sonntag abend merkte ich dann, dass etwas anders war. Sie drehte sich von mir weg und schrieb auffällig fiel am Handy. Ich sprach sie an und sie meinte sie date wohl gerade wen und wollte es mir eigentlich schon sagen, hatte aber Angst dass ich dann nicht gekommen wäre. Sie versicherte aber auch, dass sie sich trotzdem extrem auf das Wochenende freute, aber eben eher freundschaftlich.
Für mich war das ein absoluter Schock, auch wenn das natürlich Ihr absolut gutes Recht war. Irgendwie brach für mich eine Welt zusammen. Ich zog mich etwas zurück, begann aber irgendwann zu weinen an und irgendwie war das der Moment wo mir richtig bewusst wurde, *beep*, das wars mit uns. Sie erklärte mir, dass sie dachte dass das Freundschaftsthema für uns okay wäre und wollte es mir einfach persönlich dieses Wochenende erzählen, dass sie jemand anderes date. Natürlich hat sie auch nicht mit solch einer Reaktion meienrseits gerechnet. Ich meinte, dass ich das erst einmal verarbeiten müsse und mich melden werde. Habe dann noch bei Ihr übernachtet, natürlich getrennt, bin aber eigentlich sofort frühs nach Hause gefahren. Wir haben daraufhin jetzt nochmal Dienstag gesprochen, ich hab Ihr mein Herz ausgeschüttet und klar gemacht, dass ich wohl meine Gefühle unterschätzt habe und mir jetzt dieser Moment absolut klar machte, wow du verlierst nun diese Person die dir extrem wichtig ist, oder musst dich auf die Freundschaftsschiene einlassen. Klar war da das gemeinsame Wochenende auch sehr prägsam, vor allem weil ich irgendwie, ohne zu das zu kommunizieren, mit anderen Erwartungen ins Wochenende gestartet bin. Es machte mir irgendwie nochmal deutlich, dass ich mich einfach hätte trauen sollen.
Naja sie machte mir klar, dass für sie das Thema Beziehung wohl durch ist und sie sich damit schon abgefunden habe dass wir sowas wie beste Freunde sind. Das lief mir natürlich kalt den Rücken runter und ich meinte so ein Zwischending, das funktioniert halt nicht. Also hatten wir den Kontakt erstmal eingestellt.
Ich habe Donnerstag nochmal geschrieben ob ich nicht nochmal vorbei kommen könnte (um Ihr zu signalisieren, hey ich meins ernst diesmal!). Sie meinte sie könne das noch nicht und mir einen schönen Urlaub gewünscht, da ich nun morgen in den Urlaub fliege.
Man kann also sagen jetzt sagen, dass ich eine Beziehung wollen würde, sie aber nicht mehr. Obendrauf datet sie wohl jemanden, den ich nicht kenne, aber weiß, dass sie sich heute getroffen haben, da sie mir das noch erzählt hatte. Ich habe ein absolutes Gefühlschaos in mir.
Was sagt ihr? Wie sollte ich mich verhalten? Sie meinte ich kann mich natürlich trotzdem jeder Zeit melden und sie wird mich auch schrecklich vermissen.
Soll ich Ihr nach einer Zeit noch mal schreiben ? Ihr eine Postkarte aus dem Urlaub schicken ? (um ihr zu signalisieren, dass ich sie vermisse und uns niemals vergesse?) Oder die Füße still halten?
Bin wie gesagt echt etwas im Gefühlschaos und habe das Gefühl, dass es mich mehr mitnimmt als nach meiner letzten Beziehung. Ich würde natürlich gerne wieder in Kontakt mit Ihr treten und alles versuchen Ihr klar zu machen, dass ichs diesmal ernst meine. Verständlicherweise wird sie daran zweifeln…
Ich danke euch für jeglichen Input!
19.05.2024 00:47 •
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