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Sinnkrise in der Ehe

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Zitat von Wewerad:
Er hat die Aufwände und verschlechtert sich von der Wohnsituation her, das findet er dann ungerecht.
Es liegt also an dir, Fakten zu schaffen. Entweder Hausverkauf

Ja, das ist eben mein Problem. Es liegt wieder an mir, die Entscheidungsverantwortung zu übernehmen.
Es tut mir ja auch leid für ihn, aber ich kann es nun mal nicht ändern.
Ich unterstütze ihn ja schon, indem ich ihm zugesichert habe, nicht den vollen Kindesunterhalt in Anspruch zu nehmen , sondern ihm jeweils dann 50% des Betrages wieder zurückzuzahlen oder über eine interne Verzichtserklärung - damit er mehr Geld für eine gescheite Wohnung und die Kinder hat.

Das Ding ist ja:
Das Haus muss gar nicht verkauft werden bzw. ich kann es in jedem Fall behalten
denn: wenn ich ausziehe, kann er es nicht finanzieren und mich nicht ausbezahlen und da ich ein Vorkaufsrecht habe, würde ich dann quasi mein eigenes Haus kaufen und wieder einziehen.
Also ist diese Überlegung eine theoretische - außer ich finde eine wirklich tolle Wohnung oder ein Haus zum Mieten oder Kaufen in der Stadt.
Hier sind die Wohnräume derzeit aber sehr knapp und sehr teuer, das kann also dauern.
Ziehe ich dann dort hin, hat er wieder die A-Karte, weil seine neue Wohnung dann ja wahrscheinlich hier im Dorf in der Nähe des Hauses und seiner Arbeit wäre.
Also alles irgendwie Unfug.

Zitat von Vegetari:
Hier gibt es einen neuen Threat :

Danke.
Haus plus 2 weitere Wohnungen sind auf keinen Fall drin.

Das würde hier auch definitiv nicht funktionieren, da mein Mann z.B. meine Renovierungspläne für das Haus ablehnt, ich mich aber im IST-Zustand des Hauses gar nicht wohlfühle, vor allem nicht im Wohnzimmer.
Ich würde - ohne Renovierung - das Haus nicht behalten wollen.
Auch mit Blick auf Wohnungseinrichtungen usw. bezweifel ich zu annähernd 99,9% dass wir eine Einigung erzielen könnten, mit der wir uns beide wohlfühlen - dafür sind wir zu weit auseinander.

25.01.2020 09:40 • #766


Mia2
Egal, was du tust, du haust ihm aus seinen ganzen Leben raus mit Umzug, und raus aus der Familie. Letzten Endes hast du in allem die besseren Karten. Sicher hast du in vielen Dingen recht, und trotzdem habe ich ein mulmiges Gefuehl. Man versteht erst, das man besonnener sein muss, wenn das Schicksal richtig zuschlägt. Deine Worte klingen fuer jeden Verlierer hart. Logisch,dass er nicht ausziehen will. Umfeld auch noch verlieren, neue Sorgen in neuer Wohnung. Auch wenn du ihm etwas finanziell entgegenkommt, sein Leben verändert sich brutal. Deines nicht. Das ist der Unterschied.

25.01.2020 10:13 • x 2 #767


A


Sinnkrise in der Ehe

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F
Zitat von Mia2:
Egal, was du tust, du haust ihm aus seinen ganzen Leben raus mit Umzug, und raus aus der Familie. Letzten Endes hast du in allem die besseren Karten. Sicher hast du in vielen Dingen recht, und trotzdem habe ich ein mulmiges Gefuehl. Man versteht erst, das man besonnener sein muss, wenn das Schicksal richtig zuschlägt.


Diese Formulierung würde er auch so wählen. Er hat sich selber auch aus seinem Leben rausgehauen.
Ich hab das Ding hier nicht alleine verbockt und er ist nicht Opfer - auch wenn er sich selber sicherlich so fühlt.

Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?
WIE soll ich denn besonnener handeln?
Ich habe in allem die besseren Karten.
Ja, das ist richtig.
Was soll ich tun?
Dafür KANN ich nichts, dass es so ist.
Er hat die Möglichkeit, mit seinem Chef zu sprechen und über Gleitzeit oder andere Optionen zu suchen, die es ihm möglich machen könnten, die Kinder auch mal morgens zu bringen, dass sie unter der Woche bei ihm übernachten können - hat Er nicht gemacht und wird er mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht.
Er hat die Möglichkeit, über eine VERNÜNFTIGE Lösung hier im Haus nachzudenken, wenn er hier wohnen bleiben möchte.
Den Kinder zu verbieten, im Wohnzimmer zu spielen, wenn er zuständig ist, damit er nicht in meinem Wohnbereich sich aufhalten muss, ist aber keine vernüntige Lösung. Wie soll das bitte praktisch laufen?

Klar können wir auch das Haus verkaufen und uns beide ne Wohnung suchen, damit sich für mich auch was ändert.
Wäre ihm damit dann geholfen?
Ich weiß es nicht.

Womit wäre ihm geholfen? Die Situation bleibt doch immer gleich: ich verdiene deutlich mehr und habe mehr Zeit für die Kinder.
Das ist hart, ja. Aber es ist nichts, woran ich irgendwas ändern kann - das sind doch die Ungerechtigkeiten, die das Leben so mit sich bringt.

Wir ja eh es nicht mal geschafft, zu zweit den Haushalt hier fair und dauerhaft aufzuteilen. Mir fehlt der Glaube daran, dass das als Quasi-WG funktionieren kann, weiß es aber nicht.

25.01.2020 11:29 • #768


Mia2
Das sollte kein Vorwurf sein, nur die Sicht zeigen, dass Zuhause fuer ihn zusätzlich zu den Kindern zu verlieren. Ich denke wirklich, dass er auf Grund seines Alters, vielleicht auch viel fertiger ist, als du denkst. Das befürchte ich wirklich. Und in einem hast du Recht, du hast es nicht allein verbockt, er eben aber auch nicht. Und das ist die eigentliche Krux. Ich weiss ja nicht wo du arbeitest. Aber ausser im öffentlichen Dienst erhält man eher Absagen an Gleitzeit, um Kinder zu bringen. Vielleicht hat er auch Angst auf die Abschussliste zu kommen, zumal er ja dort noch nicht ewig ist. Du siehst wirklich vieles aus deiner Position der absoluten Sicherheit. Wenn Menschen verunsichert sind, wirkt sich das in allen Bereichen aus, und das ist bei deinem Mann so.

25.01.2020 11:47 • x 1 #769


F
Ja, Mia, das verstehe ich ja.
Aber das löst mein Problem halt nicht.
Alles Verständnis dieser Welt ändert doch an der Situation nichts.

Also was sollte ich deiner Meinung nach tun? Wie vorgehen?

Zitat von Mia2:
Vielleicht hat er auch Angst auf die Abschussliste zu kommen, zumal er ja dort noch nicht ewig ist.

Das ist sicher so.
Das sehe ich auch.
Ich sehe und denke aber auch, dass FRAGEN und sich an einen Tisch setzen zunächst mal nichts kostet, auch keinen Job.
Wenn der Chef ablehnt, ist es so, dann läuft es so weiter wie gehabt.

Zitat von Mia2:
Ich denke wirklich, dass er auf Grund seines Alters, vielleicht auch viel fertiger ist, als du denkst.

Auch das ist möglich.

Zitat von Mia2:
Du siehst wirklich vieles aus deiner Position der absoluten Sicherheit.

Nein, das täuscht.

Ich sehe das und ich versteh, dass er sich machtlos und ungerecht behandelt vorkommt.
Ich sehe und verstehe auch die Jobprobleme.
Und ich sehe auch, dass er mit Blick auf den Lebensstatus mit diesem Haus als Wert viel mehr verbindet als ich.

Die Frage bleibt:
Alles Verständnis ändert an der Situation nichts.
Was also tun?
Auf alles Geld verzichten? Auf den kompletten Unterhalt? Ja, auch das könnte ich theoretisch.
Damit wäre Ihm aber auch nicht wesentlich mehr geholfen.

Ihm das Haus schenken? kann ich nicht.
Einen anderen Job oder Freunde aus dem Hut zaubern auch nicht.

25.01.2020 11:53 • #770


W
Ich lese hier von Anfang an mit und ich bin überzeugt, dass das Leben im gleichen Haus nicht funktioniert. Du wirst dich dann weiterhin über die gleichen Sachen ärgern wie bisher. Ihr seid ja jetzt schon auch quasi getrennt. Änderung der Steuerklasse ändert ja nicht das Leben im Alltag.

Aber mal von der finanziellen Seite betrachtet: du musst ja nicht nur das Haus halten können, sondern auch den Mann auszahlen. Also die Hälfte der bereits geleisteten Tilgung und auch die Wertsteigerung. Die Summe wird oft unterschätzt. Kannst du dir das leisten?

25.01.2020 11:56 • #771


Mia2
Einen wirklichen Ratschlag kann dir keiner geben. Ihr habt euch leider zu sehr verfahren. Irgendwann wirst du aber erkennen, dass du dich ueber Dinge aufregt, die sich auch allein oder mit neuen Partner nicht aendern. Du wirst es eines Tages sehen, du musst mehr Kompromisse machen. Aber das sieht man im aktuellen Frust nicht. Oder glaubst du, das ein neuer Partner deine Kinder zur Schule bringt? Du hast schon verstanden, was ich meine. Bei euch sehe ich es so fuer die Zukunft. Du bleibst im Haus und wirst dich erholen, allerdings fuer die Kinder verantwortlich sein. Und irgendwann vielleicht neuen Partner haben. Dein Mann wird weiter abstuerzen, so wie du ihn beschreibst. Er ist jetzt schon fix und fertig, aber wie soll das besser werden mit diesem Absturz. Ich denke gesundheitlich wird er auch reagieren, ist ja jetzt schon so. Das sind leider die Realitaeten.

25.01.2020 12:06 • #772


W
Zitat von Mia2:
Dein Mann wird weiter abstuerzen, so wie du ihn beschreibst. Er ist jetzt schon fix und fertig, aber wie soll das besser werden mit diesem Absturz. Ich denke gesundheitlich wird er auch reagieren, ist ja jetzt schon so. Das sind leider die Realitaeten.


Das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich auch, dass es auch ein Weckruf sein kann. Je früher der Mann aus seiner Bequemlichkeit raus kommen muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er doch noch sein Leben in den Griff bekommt. Je älter er wird, desto schwieriger wird es sein.

25.01.2020 12:15 • x 2 #773


J
Gäbe es eine Möglichkeit, das Haus so umzubauen, dass es zwei getrennte Wohneinheiten gibt? Und dass die Kinder dann nur bei ihm sind, wenn er sie betreut?

Ansonsten stelle ich mir das sehr schwierig vor...

25.01.2020 12:29 • x 1 #774


F
Zitat von Wewerad:
Kannst du dir das leisten?


Ja.
Dafür war ich bei der Bank, das geht.
Ich kann das von ihm eingebrachte Kapital zurückzahlen, die Hälfte der Kredite und die noch offenen Summen bedienen.

Wertsteigerung vollständig: Nein.
Das müsste ein Anwalt prüfen, falls er auf dieses Geld zusätzlich noch bestehen würde, da ein wesentlicher Teil der wertsteigernden Maßnahmen über eine beurkundete Schenkung meiner Eltern (ausdrücklich an mich allein) finanziert wurde. Daneben haben wir das Haus damals sehr günstig gekauft und durch die allgemeine Verteuerung der Immobilien der letzte Jahre entstünde da eine größere Differenz.
Im Ernstfall könnte ich das aber mit dem Kindesunterhalt verrechnen .

Zitat von JustSmile:
dass es zwei getrennte Wohneinheiten gibt? Und dass die Kinder dann nur bei ihm sind, wenn er sie betreut?

Nein, das geht leider nicht. Die Kinderzimmer sind oben und wir können nicht in einem Haus 4 Kinderzimmer einbauen...

Zitat von Mia2:
Du wirst es eines Tages sehen, du musst mehr Kompromisse machen.

In welcher Hinsicht?

Zitat von Mia2:
Einen wirklichen Ratschlag kann dir keiner geben. Ihr habt euch leider zu sehr verfahren.

Warum dann die Vorwürfe? Sorry, aber so klingt es einfach, wenn du schreibst, meine Worte seien hart und er wäre der Verlierer und ich würde zu wenig Kompromisse machen.

Zitat von Mia2:
Oder glaubst du, das ein neuer Partner deine Kinder zur Schule bringt?

Muss er doch gar nicht.
Woher nimmst du das denn?
Ich bringe meine Kinder morgens gerne, das ist doch gar kein Problem für mich?!
Du hast schon öfter auf eine neuen Partner angespielt und dass sich dadurch ja nichts ändert und es da eben dann andere Baustellen gibt.
Ich denke grade 0 über einen neuen Partner nach.
Ich MÖCHTE grade gar nichts von irgendeinem Partner wissen.
Wenn ich irgendwann jemanden kennenlernen sollte, kann ich darüber nachdenken.
Im Moment ist das für mich so irrelevant wie ptentiellees Leben auf dem Mars.

Zitat von Mia2:
dass du dich ueber Dinge aufregt, die sich auch allein oder mit neuen Partner nicht aendern.

Das bezweifel ich.
Dass ich mich alleine über meine eigene Urlaubsplanung aufrege.
Oder über meine Renovierungsplanung.
Oder meine Freizeitgestaltung mit den Kindern.
Oder meinen Umgang mit den Haustieren und deren Pflege.
Oder der Hygiene im Bad.
Bezweifel ich SEHR, dass ich mich darüber dann alleine auch aufregen werde.

25.01.2020 12:33 • #775


Mia2
Ich wuerde 2 Wohnungen draus machen, und warum braucht ihr bitte 4 Kinderzimmer dazu. Es hätte den Vorteil, dass der Vater nicht vollends weg ist, und du auch Vertrauensperson hast zur Aufsicht, Abholung. Spätestens wenn die Kinder groesser sind, wuerden sie eh nur ein Zimmer nutzen, und die sind bei dir. Und falls er mal auszieht, kann ein Kind mit zwanzig rein und ihr koenntet im Alter auch mal tauschen, wenn gewuenscht. Man ist schneller aelter, als man denkt. Und das die Kinder in deiner Wohnung schlafen, duerfte doch nicht schlimm sein, falls du mal wegfaehrst. Spaeter sind sie eh gross. Eigentlich muesste nach soviel Ehe Jahren soviel Vertrauen da sein. Vertrauen mit Freundschaft, manchmal moeglich. Ist nur ne Idee.

25.01.2020 12:45 • x 1 #776


Mia2
Nein, Florentine, dass sind nur Dinge auf die ich dich hinweisen moechte. Man uebersieht vieles und lebt oft in einem Tunnel mit Tunnelblick. Es sollten nur Gedanken sein. Ich meinte ja, auf Partner vielleicht irgendwann mal. Du bist noch recht jung. Und Patchwork ist einfach viel schwieriger als man denkt. Dazu kann man viel nachlesen, auch eigene Erfahrungen. Es tauchen Probleme auf, die eigentlich keine sind, denkt man vorher. Ich sehe vieles inzwischen mit einem grossen Abstand, auch mit ordentlicher Selbstkritik. Ich habe dir nur geschrieben, damit du nicht mal sagst, warum hat mir keiner gesagt, wie schwer es werden kann. Es ist nun mal ein schwerer Bruch im Leben, den man vielleicht abmildern kann.

25.01.2020 13:04 • #777


F
Zitat von Mia2:
warum braucht ihr bitte 4 Kinderzimmer dazu.

Das war auf die Frage, ob es möglich ist, die Wohnungen so abzzteilen, dass die Kinder gar nicht in den anderen Wohnbereich reinmüssten.
Das würde aber nur gehen, wenn beide Wohnungen mindestens ein Kinderzimmer hätten - und das geht nicht.

Zitat von Mia2:
Eigentlich muesste nach soviel Ehe Jahren soviel Vertrauen da sein

Grundsätzlich ist es das in Bezug auf die Kinder.
Er war derjenige, der meinte, das oben sei dann SEINE Wohnung und die dürfe ich dann nur nach vorheriger Absprache betreten.

Ich habe auch nichts dagegen, wie ich ihm auch sagte, das auszuprobieren.

Nur muss dann klar sein: ok, wir setzen uns in einem Jahr nochmal hin und ziehen Bilanz.
UND es muss klar sein, was passiert wenn diese Bilanz negativ ausfällt...ich möchte dann nicht wieder bei 0 anfangen (am liebsten würde ich eine notarielle Trennungsvereinbarung treffen).
Außerdem müssen (schriftluche) Absprachen getroffen werden, was die Gartenpflege und Nutzung und die Instandhaltung des Hauses, Reparaturen usw. und die laufenden Kosten betrifft (so habe ich z.B. wenig Interesse, weiterhin seine beiden Aquarien mitzufinanzieren, die irrsinnig viel Strom ziehen): und da sehe ich bei 2 Menschen, die nichtmal abwechselnd staubsaugen können, halt durchaus Probleme.

Danke.
Wahrscheinlich bin ich da grade auch empfindlich, weil ich schon so viele Vorwürfe und Schuldzuweisungen von meinem Mann höre und mich da echt immer langwierig rauskämpfen und das abschütteln muss.

25.01.2020 13:09 • #778


Watte60
Es ist mir ein Bedürfnis, hier nur mal kurz was einzuwerfen:
Lass dir keine Vorwürfe machen und dich nicht verunsichern.
Auch wenn das jetzt hart klingt: Du bist nicht für das Wohlergehen und das weitere Leben deines Mannes verantwortlich.
Ich habe die Situation anders herum hinter mir, ist 20 Jahre her, und ich hatte es nicht leicht, aber ich kann heute sagen: Das Leben geht weiter, und es geht gut weiter, wenn man nur will, die A...backen zusammen kneift und sich nicht in der Opferrolle sieht.
Alles Gute.

25.01.2020 13:38 • x 3 #779


F
Zitat von Watte60:
Du bist nicht für das Wohlergehen und das weitere Leben deines Mannes verantwortlich


Ach ja. Wenn es ginge, würde ich ihn ja zwingen, sich einen Therapeuten zu suchen oder mal ne Kur zu machen.

Montag mehr.

25.01.2020 13:57 • x 1 #780


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