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Sinnkrise in der Ehe

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Ein heikles Thema. Vegetari schildert vielleicht die Ängste, die Florentine verspürt. Ja, wir haben Mitverantwortung für unsere Nächsten.
Das war auch meine Angst damals, dass mein Mann auf meine Trennung depressiv oder mit Wutausbrüchen reagiert. Es gab solche Reaktionen von ihm in der Vergangenheit.
Ich war dann überrasch und verletzt, als er nach 3 Wochen eine Freundin hatte.

Niemand kann mit Gewissheit sagen wer wie reagiert.
Jedoch hat jeder Mensch vorrangig selber Verantwortung für sich.
Florentine übernimmt diese Verantwortung für sich. Sie ist respektvoll ihrem Mann gegenüber.

18.01.2020 00:02 • x 1 #736


A
Florentine, könnten in diesem Fall die Eltern oder Freunde Deines Mannes ihn unterstützen oder ihn etwas an die Hand nehmen? Ich stelle mir das etwas schwierig vor, sich allmählich ablösen zu wollen und gleichzeitig die Trösterin zu sein.

18.01.2020 00:25 • x 2 #737


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Sinnkrise in der Ehe

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F
Zitat von AufDemWeg:
Florentine, könnten in diesem Fall die Eltern oder Freunde Deines Mannes ihn unterstützen oder ihn etwas an die Hand nehmen?

Er hat keine Freunde und seine Eltern sind 500km entfernt.
Deswegen hatte ihm der Berater den Zettel gegeben mit der Beratungsadresse.

Zitat von Vegetari:
Eine Trennung muss nicht immer das Ende sein .Auf jeden Fall gibt es die Chance aus der negativen Stimmung später in eine bessere zu kommen
.. Sag ihm das bitte so

Das weiß er. Darüber haben wir auch gestern geredet, er sagte ja selbst, dass es ihm wahrscheinlich besser geht und er gesünder ist, wenn er aus diesem Ablehnungsgefühl, was ihn vermeintlich umgibt, raus kommt und dass er keine Angst vorm Alleinsein hat usw.
Es kam jetzt eben viel zusammen.

Andererseits hatte er das im Frühjahr ja schon mal ganz ähnlich geäußert.
Zitat von Florentine:
Er fühlt sich am falschen Platz im falschen Leben, wie ein Pinguin in der Wüste, sowohl in seiner Rolle als Ehemann als auch als Vater.
Gefragt nach seiner Lebensenergie von 1 bis 10 meinte er, er sei nicht auf der Skala


Dann war es wieder besser, jetzt ist es wieder so...ich komme nicht umhin zu fühlen, dass er seinen Zustand massiv an unseren Beziehungsstatus und mein Verhalten bindet.

Er will keine Hilfe. Ich kann ihn nicht einfach ins Auto setzen und zum Arzt fahren, ich bin nicht seine Mama.

Und zum ersten Mal in all der Zeit bin ich angepisst.
Da reden wir monatelang nicht weiter über uns, nicht über Gefühle. Nix. Nada.
Dann reden wir über Trennung und einen Tag später kommt er aus dem Krankenhaus und erzählt mir was von Panikattacken.
Warum?
Hätte es doch gereicht zu sagen: ich hatte Schwindel und Herzrasen, ist aber alles geklärt.
Oder was in Die Richtung.
Aber nein, er packt das so auf den Tisch.
Ohne Option.
Also ohne Frage nach Hilfe, ohne sie überhaupt in Anspruch zu nehmen und ohne einen Plan machen zu wollen.

Er verhält sich so und sofort geht bei mir das Kopfkino an:
Dass er eigentlich noch ganz viele tiefe Gefühle hat und nur eingewilligt hat in die Trennung, weil er es von mir spürte. Dass er nun zutiefst verletzt und am Boden ist, weil ich seinen Lebenstraum und diese tiefen Gefühle kaputt gemacht habe und es ihm deswegen nun so schlecht geht....usw.
Ich sehe inzwischen, dass das auch von mir eine brutal ungesunde Denkweise ist und die muss ich genau hier abstellen. Sonst werde ich niemals in der Lage sein, mich zu lösen.

Ich kann ihm nicht helfen.

Zitat von Vegetari:
Was wenn Du irgendwann einen neuen Threat eröffnen musst , der z.B. heisst : Ich wollte eigentlich die Trennung , aber er hat sich das Leben genommen und kam mit Trennung nicht klar

Ja, was ist dann? Ich weiß es nicht.
Ich kann aber auch nicht aus Angst davor, so etwas irgendwann vielleicht schreiben zu müssen, hat nichts tun und bis ans Ende meiner Tage lächeln und auf ihn aufpassen.
Denn er wird, so wie ich das sehe, nichts aktiv tun, um seine Probleme zu lösen.

18.01.2020 00:51 • x 5 #738


Vegetari
Zitat von Florentine:
Ich kann aber auch nicht aus Angst davor, so etwas irgendwann vielleicht schreiben zu müssen, hat nichts tun und bis ans Ende meiner Tage lächeln und auf ihn aufpassen.
Denn er wird, so wie ich das sehe, nichts aktiv tun, um seine Probleme zu lösen.



Da hast Du völlig Recht!
Du kannst nicht ein Leben neben ihm schauspielern aus Angst vor seinem möglichen Suizid ,nur weil er nicht allein sein kann ohne Dich und Kinder.
Es muss eine Lösung her....eine jetzige ,die nicht entgültig sein muss . Professionelle Hilfe.

Zitat von Florentine:
Also ohne Frage nach Hilfe, ohne sie überhaupt in Anspruch zu nehmen und ohne einen Plan machen zu wollen.


Suizidale Menschen fragen nicht nach Hilfe und haben keinen Plan B. Weil sie sich selbst nicht fühlen und steuern können ,gehören sie in die Klinik ,bzw. in ärtzl. Betreuung.

Ich würde Florentine mich an eine Beratungsstellle für Angehörige von Depressiven wenden.

Ich würde ihn fragen ,ob er denkt es hat alles keinen Sinn mehr und sollte ja sagen ,dann mit ihm schriftlich vereinbaren das er sich nichts antuen wird und Hilfe nehmen wird....ok das wäre nur ein kleines Lösungskonzept

18.01.2020 08:28 • x 1 #739


K
Das hat er, wie du erkannt hast, prima eingefädelt.
Schön dein schlechtes Gewissen schüren.
Er ist erwachsen und macht seine Kinder verantwortlich.
Er ist erwachsen und lehnt Hilfe ab.
Stattdessen bürdet er dir die Verantwortung auf.
Mieser Zug.

Mein Ex hat mir auch erzählt, dass ich deine große liebe bin und wie ich nur könnte.
Zwei Wochen später hatte er ne neue und konkrete Zukunftspläne.

18.01.2020 08:35 • x 1 #740


F
Ich weiß bei ihm halt gar nicht, wie ernst ich das nehmen kann.
Das, was er im Frühjahr sagte, klang für mich weitaus dramatischer und blieb auch folgenlos.

Bei einer Angehörigengruppe war ich vor 10 Jahren schon einmal.
Das war aber auch wieder anders. Da hatte er den Job verloren und getrunken.
...damals hatte ich ihm übrigens auf Anraten der Gruppe so eine schriftliche Vereinbarung vorgelegt.
Er hat sich das durchgelesen und mich ausgelacht.
Ohne zu unterschreiben.
Heißt nicht, dass das wieder so läuft, klar.
Er bräuchte einen Therapeuten...aber schon seit 5 Jahren. Mehrere Ratschläge von mir und von Ärzten - und auch jetzt von den Beratern - wurden ignoriert.

Er erzählt halt nen langen Ast, dass er sich Hilfe suchen wird usw und sich bei Bedarf an die Beratungsstelle wendet...genauso wie er erzählt, dass er aufhört zu rauchen, abnehmen wird oder oder... Er braucht Urlaub, sagt er. Hat mir letztes Jahr im Herbst erzählt, dass er im Mai nach Schweden will...davor das Jahr war es Irland...
Urlaub eingereicht? Nein
Irgendwas gebucht? Nein.

Aber das ist halt seit JAHREN so. Da sehe ich keine akute Gefahr oder Veränderung.

...und schon wieder bin ich mit seinen Problemen beschäftigt und mein Kopf kreist darum und um ihn.

18.01.2020 08:53 • #741


Vegetari
Zitat von Katip:
Das hat er, wie du erkannt hast, prima eingefädelt.
Schön dein schlechtes Gewissen schüren.
Er ist erwachsen und macht seine Kinder verantwortlich.
Er ist erwachsen und lehnt Hilfe ab.
Stattdessen bürdet er dir die Verantwortung auf.
Mieser Zug.

Mein Ex hat mir auch erzählt, dass ich deine große liebe bin und wie ich nur könnte.
Zwei Wochen später hatte er ne neue und konkrete Zukunftspläne.



Katip
Jeder Fall ist anders!

Im Gegensatz zu Deinem Ex ist Florentines Mann anscheinend sehr depressiv und früher hatte er schon mal versucht sich das Leben zu nehmen.Depression ist eine schwere Erkrankung

18.01.2020 08:54 • #742


Vegetari
Zitat von Florentine:
Ich weiß bei ihm halt gar nicht, wie ernst ich das nehmen kann. Das, was er im Frühjahr sagte, klang für mich weitaus dramatischer und blieb auch folgenlos. Bei einer Angehörigengruppe war ich vor 10 Jahren schon einmal. Das war aber auch wieder anders. Da hatte er den Job verloren und getrunken. ...damals hatte ich ihm übrigens auf Anraten der Gruppe so eine schriftliche Vereinbarung vorgelegt. Er hat sich das durchgelesen und mich ausgelacht. Ohne zu unterschreiben. Heißt nicht, dass das wieder so läuft, klar. Er bräuchte einen Therapeuten...aber schon seit 5 Jahren. Mehrere ...



Mit einem Depressiven ,der sein Leben nicht lebenswerter machen kann ,kann man selbst keine gute gesunde Beziehung führen...

18.01.2020 08:57 • #743


S
Schwierig. Man kennt ihn ja nicht. Aber wenn er Depressionen hat, dann ist das halt zuerst seine Krankheit. Dann sollte ihm aber auch klar sein aus der Vergangenheit was man da so macht und wie man das behandelt. Eine medikamentöse Behandlung beim Psychiater wäre wohl angebracht. Es ist klar, dass das jetzt massive persönliche Einschnitte für alle Beteiligte darstellen. Wenn da alles so gelaufen ist wie von Dir geschrieben, dann ist das doch soweit fair und reflektiert verlaufen. Bei vielen Trennungen ist das definitiv nicht der Fall.
Meine EXE hat eher versucht mich durch ihr Verhalten in die Depression zu treiben. Mein Netzwerk vor Ort war auch nicht das Beste. Aber ich konnte mir Hilfe organisieren und habe dann in der Krise doch Menschen an meiner Seite gehabt. Man muss es aber wollen und erkennen, dass es einem gerade nicht gut geht. Einer meiner Hauptpunkte war irgendwann auszuziehen. Weg von den Kindern. Irgendwohin wo man nie hinwollte. Keinen Bezug zu hat. Tristesse. Das war Angst. Richtige Angst. Kann verstehen, wenn ihn das jetzt auch umtreibt. Mit seinen Baustellen, die er ja schon hat.

Was kannst Du machen? Wenn ich damals nicht so von der EXE offen und auch unterschwellig bedroht worden wäre in Sachen Existenz, Kinder etc. wäre mir vieles einfacher gefallen. Wenn ich gewusst hätte wir bleiben fair, respektvoll, machen uns nicht finanziell fertig etc. , dann wäre das eine andere Ausgangslage gewesen.
Vielleicht kann man das noch mal mit dem Berater in einer gemeinsamen Runde aufnehmen.

18.01.2020 10:15 • x 1 #744


F
Zitat von Solskinn2015:
Vielleicht kann man das noch mal mit dem Berater in einer gemeinsamen Runde aufnehmen

Die Beratung ist vorerst zuende.
Wir sind so verblieben, dass wir uns erstmal sortieren und falls wir dann Klarungs und Gesprächsbedarf haben, oder praktische Fragen z.B. in Bezug auf Kinderbetreuung o.Ä. dass wir uns dann melden und einen Termin ausmachen können, das geht dann auch kurzfristiger als bei der Paarberatung.

Heute morgen war er wieder ganz normal und gut drauf.
Echt, keine Ahnung was ich damit anfangen soll.
Habe jetzt erstmal den Antrag auf Änderung der Steuerklassen ausgedruckt und nächste Woche einen Termin bei der Bank.

18.01.2020 10:42 • #745


S
Ihr könnt die Steuerklassen ja dieses Jahr behalten. Macht mehr Sinn er zahlt Dir einen Ausgleich.

18.01.2020 12:14 • x 1 #746


Hagebau
Im Jahr der Trennung bleiben die Steuerklassen erhalten. Erst im Folgejahr müssen die geändert werden.

18.01.2020 12:41 • x 2 #747


F
Zitat von Hagebau:
Jahr der Trennung bleiben die Steuerklassen erhalten


Er hat aber im Moment 5 und ich 3, für dieses Jahr möchte ich deswegen aus Fairnessgründen in 4/4 wechseln, damit er nicht so viel Geld verliert.

18.01.2020 13:11 • x 1 #748


F
Bizarr.
Wir sind voll im normalen Alltagmodus trotz der Umstände.
Wenn ich nicht sicher wäre, dass das Gespräch stattgefunden hat: MERKEN würde ich davon heute NICHTS.
es ist wie immer.

18.01.2020 16:27 • #749


Vegetari
Zitat von Florentine:
Bizarr.
Wir sind voll im normalen Alltagmodus trotz der Umstände.
Wenn ich nicht sicher wäre, dass das Gespräch stattgefunden hat: MERKEN würde ich davon heute NICHTS.
es ist wie immer.



wenn ihr räumlich getrennt wohnen würde , wäre es anders.

Auf Dauer halte ich das schauspielern , Pokerface , sich nichts anmerken lassen , im Alltag so weiter machen als wäre nichts für psychosomatisch sehr bedenklich : ihr lebt so nicht gefühlsmäsig echt , nicht authentisch, es könnte bei allen in der Fyamilie auf die Gesundheit gehen.

Viel wichtiger halte ich für jetzt , dass er sich schnell um Psych. Hilfe kümmert , die Wartelisten ( 6 Monate ) ist nichts Ungewöhnliches

18.01.2020 16:35 • #750


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