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Sinnkrise in der Ehe

K
Danke für die genesungswünsche.
Mir geht es gut, ich bin krebsfrei und quäle mich noch durch die Nebenwirkungen der Therapien.

Sehr gute Entscheidung.
Ich wünsche dir, dass du so glücklich wirst wie ich jetzt vier Jahre nach der Trennung.

12.12.2019 17:27 • #661


F
Zitat von Katip:
Sehr gute Entscheidung.


Ich weiß es nicht. Ich weiß nur dass eine Entscheidung her muss, weil ich sonst irgendwann mental am Teller drehe.
Ich möchte mich frei machen von diesen Bewertungen mit gut oder richtig, denn das zeigt sich ja meist erst rückblickend, wenn man über Erfahrungen verfügt, die man vorher nicht hatte, nicht vorhersehen könnte und so ggf auch nicht gemacht hätte.

Ich glaube, für mich kann es hilfreich sein, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen.
Allein.
Ich war nie wirklich allein, es ist eine Lernaufgabe.

12.12.2019 19:04 • x 1 #662


A


Sinnkrise in der Ehe

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S
Wenn es zur Trennung kommt wünsche ich Euch wenigstens das es hoffentlich fair über die Bühne geht. Die Kinder müssen aufgefangen werden. Es muss klar sein, dass die Parameter sich mit einer Trennung vollkommen verschieben. Beide sollen Eltern bleiben, beide sollen auch noch Leben können. Finanziert nicht die Anwälte. Lebt mit der Verantwortung die ihr auch in der Zukunft noch als getrennte Eltern habt. Bleibt respektvoll miteinander.

12.12.2019 20:16 • x 2 #663


F
Ich hoffe sehr, dass uns das gelingt und werde dafür auch alles einsetzen.

Zum Glück bin ich nicht angewiesen auf Unterhalt o.ä. sodass hier schon mal, zumindest in finanzieller Hinsicht, einiges an Streitpotential wegfällt.

Ich habe immer noch Angst davor, diese Lawine loszutreten, der Weg ist schon eingeschlagen, die Beratung eingeschaltet usw.
Meinen Mann trifft es sicherlich nicht (mehr) aus dem Nichts heraus, wir hatten beide viel Zeit zum Nachdenken, ich spüre zumindest im Moment keinen Groll oder Abneigung, insofern hat die Beratung schon etwas gebracht.

13.12.2019 09:28 • #664


Mia2
Es wird trotzdem immer ein grosser Schmerz bleiben. Aber da merkt man erst spaeter. Es ist ein riesiger Lebensbruch, der nicht mehr zu aendern ist. Auch wenn du sehr gut gestellt bist, wirst du finanziell grossen Einbruch erleiden. Das ist leider so, schon durch die Steuer. Trotzdem wirst du noch halbwegs gut durchkommen. Ihr habt einfach die liebe Kommunikation verloren, uns ging es nicht anders. Eines musst du dir aber vor Augen halten. Ein Neuanfang mit 40 ist nicht mehr wie mit 20. Es wird gerade in Hinblick auf eine Partnerschaft alles viel komplizierter. Ich verstehe auch, dein, ich kann nicht mehr. Heute denke ich, wenn ich geahnt haette was noch alles kommt, dann war ich einfach nur dumm. Und da ging es auch nicht um Maenner. Wir erhoffen Illusionen, und manchmal treffen dann Schicksalsschläge so massiv, dass man feststellt, man erwartet einfach zuviel. Etwas mehr Zufriedenheit, Eigenreflexion und Demut waere wohl schon in Ehekrisen hilfreicher gewesen. Manchmal ist es aber zu spaet. Liebe Florentine, genieße das Weihnachtsfest, und versuche seine Fehler nicht persönlich zu nehmen. Ich denke wirklich, er ist auch platt vom Leben und hat viel resigniert. Er ist aelter. 15 Jahre sind manchmal viel. Er ist zufrieden, was er erreicht hat mit Familie. Das sollte man nicht Boese auffassen, egal seid ihr ihm sicher nicht, aber er kann es leider, wie viele Maenner nicht zeigen.

13.12.2019 11:24 • x 2 #665


F
Zitat von Mia2:
Es wird trotzdem immer ein grosser Schmerz bleiben. Aber da merkt man erst spaeter

Das merke ich jetzt schon. Er ist mir ja nicht egal.

Zitat von Mia2:
Eines musst du dir aber vor Augen halten. Ein Neuanfang mit 40 ist nicht mehr wie mit 20. Es wird gerade in Hinblick auf eine Partnerschaft alles viel komplizierter.

Ich brauche erstmal keine Partnerschaft, bloß nicht, das bis hierher hat gereicht und wird viel Zeit zur Verarbeitung und Reflexion kosten. Ich bin froh, wenn ich einigermaßen zurecht komme und mich neu sortieren kann und es den Kindern gut geht.
Alles andere interessiert mich gerade nicht so sehr.

Zitat von Mia2:
Wir erhoffen Illusionen, und manchmal treffen dann Schicksalsschläge so massiv, dass man feststellt, man erwartet einfach zuviel. Etwas mehr Zufriedenheit, Eigenreflexion und Demut waere wohl schon in Ehekrisen hilfreicher gewesen.

Schicksalsschläge passieren immer, ob mit Partner oder ohne.

Was ich erwarte? Gar nicht viel. Ich erwarte Kummer, eine hohe Belastung. Etwas Freiheit. Alleinsein. Mich neu sortieren. Mich um die Kinder kümmern.
Das erwarte ich.

Zitat von Mia2:
Auch wenn du sehr gut gestellt bist, wirst du finanziell grossen Einbruch erleiden. Das ist leider so, schon durch die Steuer.

Hab ich durchgerechnet. Ich werde gut leben können ohne jeden Groschen 10mal umzudrehen, egal ob im Haus oder in einer Mietwohnung.
Selbst mit 75% Arbeitszeit werde ich noch gut über die Runden kommen, auch OHNE Kindesunterhalt.

13.12.2019 14:11 • #666


Mia2
Das freut mich, ich denke du bist gut aufgestellt, aber dennoch wirds ein schwerer Bruch werden. Wie man es wirklich verkraftet, kann man wohl erst hinterher sagen. Manch einer schafft es besser.

14.12.2019 00:04 • x 1 #667


F
Ja, und ich habe natürlich Angst davor.
Vielleicht wäre es sogar einfacher, wenn ich mir mein Leben danach weiß Gott wie glücklich ausmalen könnte, umso schwerer erscheint es mir im Moment, weil ich ja nichtmal etwas Großartiges erwarte.

16.12.2019 00:09 • #668


K
Ich habe mir mein Leben nach der Trennung so schlimm wie möglich vorgestellt und wollte trotzdem gehen .
Damit war die Sache dann wirklich klar für mich.
Heute, vier Jahre später geht es mir sehr gut.

16.12.2019 08:58 • x 2 #669


S
Zitat von Florentine:
Ja, und ich habe natürlich Angst davor.
Vielleicht wäre es sogar einfacher, wenn ich mir mein Leben danach weiß Gott wie glücklich ausmalen könnte, umso schwerer erscheint es mir im Moment, weil ich ja nichtmal etwas Großartiges erwarte.


Kommt darauf an, wie ihr das mit Euch hinbekommt und den Kindern.

Meine Ex ist jetzt 5 Jahre nach ihrer Trennung immer noch extrem klagewütig.
Und die Familie existiert nicht mehr. Die Kinder habe m.E. das Maximum an elterlichen Hass gezeigt bekommen.
Ich Frage mich immer noch:
Trennung ok. Aber warum der Rest?

16.12.2019 10:25 • x 3 #670


F
Zitat von Solskinn2015:
Die Kinder habe m.E. das Maximum an elterlichen Hass gezeigt bekommen.

Ich hasse meinen Mann nicht und ich habe die ehrliche Hoffnung, dass wir es mit Beratung und Vernunft und Anstand schaffen werden...aber diese Hoffnung hatten wohl schon viele.
Im Januar war er noch so voller Wut und Verletzungen usw. Da hat sich einiges bewegt und allein dafür hat sich die Beratung gelohnt: wir können wieder netter miteinander umgehen.

18.12.2019 00:06 • #671


Vegetari
Zitat von Florentine:
wir können wieder netter miteinander



Das ist doch schon mal was!

18.12.2019 06:11 • x 1 #672


F
Gestern hatte ich einen interessanten Besuch bei der Therapeutin, in dem ich der Anmerkung von @tiefesmeer
nochmal nachgegangen bin.
Meine Eltern waren und sind so klassische Eltern, sie waren beide sehr jung (Mama 20) und haben wohl versucht, alles richtig zu machen.
Mein Vater war immer sehr furchteinflößend und laut, ich kann mich an Situationen erinnern, in denen ich vor ihm davon gelaufen bin und mich in meinem Zimmer eingeschlossen habe. Auch an Ohrfeigen kann ich mich erinnern. Meine Mama war IN den Situationen immer zurückhaltend, hat selten (oder nie?) Partei für uns Kinder ergriffen.
Oft hörte ich Sätze wie Nein, weil ich es sage!, du musst dich mehr anstrengen, mehr üben... Meine Leistungen in der Schule waren nie gut genug, weil ich ja theoretisch mehr gekonnt hätte.
Meine und die Pubertät meiner Schwester verlief entsprechend heftig. Voller Revolten, Extremen, Eskalationen bei meiner Schwester nach außen laut und streitend, bei mir, indem ich schwänzte, viel trank, mich extrem kleidete...ich glaube, alles was es gebraucht hätte wäre jemand gewesen, der mal gesagt hätte: ok, du musst dich nicht anstrengen, um was Besonderes zu sein. Du bist es. Du musst nicht überall supergut sein, ich liebe dich so wie du bist.
Den Mut, offen meine Bedürfnisse anzusprechen in der Familie, den hatte ich nie oder sie wurden übergangen (ja, nett, aber du musst jetzt trotzdem...).

Bevor ich meine Kinder geboren habe, kann ich mich nicht dran erinnern, mal richtig stolz und zufrieden mit etwas gewesen zu sein. Das war ein neues Gefühl für mich und es war toll.

Mein Mann bot diesem Mädchen einen Schutzraum aus klaren Strukturen, Unveränderlichkeit. Er liebte meine unkomplizierte Art, das ich keine Tussi bin und anpacken kann.
Ich habe dafür viele Kompromisse und Abstriche gemacht und mir wichtige Bedürfnisse immer wieder verschoben (z.B. Reisen) und verleugnet (z.B. 6 )

Ich glaube, ich laufe immer noch rum wie dieses Mädchen und bin auf der Suche nach mir und nach jemandem, der mich wirklich sieht.

21.12.2019 09:32 • x 3 #673


S
Möglich, aber so geht es vielen Menschen. Mein Bruder hat Karriere gemacht und ist immer noch irgendwie ein kleines Kind. Er sucht immer noch Anerkennung von meinem Vater, der Leider nicht mehr lebt. Er ruft wegen jedem Pups bei seiner Mama an. Mit 56 Jahren. Auf Ihre Bedürfnisse nimmt er leider keine Rücksicht. Da ist immer noch ein Kind, dass ein starkes Mitteilungsbedürfnis ggü. seiner Mama hat. Mein Vater hat ihm eigentlich nur immer vermitteln wollen, dass Erfolg im Beruf, in der Schule oder im Studium kein Gradmesser von Bildung ist. Für ihn war Bildung halt auch Selbststudium. Interesse in Kultur, Literatur, Musik, Sprachen, Philosophie. Er wollte ihm klar machen, das Noten nicht der ultimative Gradmesser sind. Etwas was mein Bruder nie verstanden hat. Mit der Basis, die mein Vater ihm mitgeben wollte, wäre er heute emotional privat und beruflich besser aufgestellt, was seine persönliche Zufriedenheit und Ausgeglichenheit angeht.

Meine EX ist das möglicherweise auch betroffen. Sie lebte halt in ihren Strukturen, um durch das Leben zu kommen. Ich nicht. Aber ich habe zum Teil auch von den Strukturen profitiert. Sie vermutlich von meinem etwas flexibleren Ansichten zu Dingen und Abläufen. Ich denke sie ist am Schluss an den Strukturen zerbrochen und hat sich bis heute nicht richtig mehr neue aufgestellt. Ihr Leben ist jetzt halt im Fluss und durch die Scheidung etc. für sie nicht mehr so klar definiert. Damit kommt sie nicht klar. Für Umbaumassnahmen ist ihre emotionale Struktur nicht ausgelegt. Schlecht. Ihr Bruder hat auch massive Probleme damit gehabt, vom Vater nie Anerkennung bekommen zu haben. Der Vater musste immer besser sein als der Sohn und auch noch mit 80 Jahren.

Ja Liebe gibt Selbstvertrauen. Wahrscheinlich das bekannte Urvertrauen. Man muss gut mit dem Wissen umgehen können: Ich bin ich. Ich bin nicht perfekt. Aber so bin ich nun einmal und ich versuche da auf soziale Weise das Beste daraus zu machen.

21.12.2019 10:06 • x 1 #674


F
Zitat von Solskinn2015:
Ich bin ich. Ich bin nicht perfekt. Aber so bin ich nun einmal

Kann ich nicht bzw habe ich genau damit erhebliche Schwierigkeiten

21.12.2019 11:04 • #675


A


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