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Sinnkrise in der Ehe

S
Zitat:
Du nimmst ihm alles uebel, vom Kleidungsstil, sein Auftreten, und aergerst dich auch drueber, dass er sich nicht trennt. Das klingt sehr verfahren.
a


Genau diese Dinge musste ich mir in der Salamitrennung meiner EXE auch anhören und noch etwas mehr.

Und trennen sollte ich mich auch. Sie wollte nicht die Böse sein. Ihr O-Ton. Also die Rolle sollte ich dann auch noch übernehmen. Sie hatte damals zu dem Zeitpunkt allerdings schon Neuland im Visier.

Wenn Trennung: Dann offen, bitte erwachsen, ohne dauernde Schuldzuweisung an den Partner. Zieh das halt durch. Aber dann bitte mit allen Konsequenzen. Ob es dann schöner wird? Musst Du meine EXE fragen. Die Rahmenbedingungen die seit 5 Jahren vorliegen scheinen das nicht wiederzugeben. Sonst würde sie nicht 5 Jahre so abstruse andauernde Rechtsstreitigkeiten vom Zaun brechen. Sonst hätte ich auch noch Kontakt zu meiner ältesten Tochter. Sonst hätte sie für nix nicht die Kleine durch die Gerichtsflure gejagt mit dem Ziel mir den Umgang zu untersagen. Sonst würde sie nicht dauernd wegen Unterhalt klagen etc. Wenn da Glück und Zufriedenheit wäre, würde man versuchen als Elternteile noch einigermaßen mit Respekt umzugehen, da man ja Mutter und Vater gemeinsamer Kinder ist und man ja auch lange Zeit eine gemeinsame Familie war. Die Kinder leiden definitiv. Aber weniger wenn es gesittet von statten geht. Dafür braucht man aber Respekt voreinander.

Wenn ich heute schon so getriggert bin von der Kleidung des anderen, seiner Musik, etc. dann weiß ich nicht, ob Du diesen Respekt ihm überhaupt noch entgegenbringen kannst, wenn es dann härter wird. Und das wird es im Rahmen einer Trennung. Harte Worte. Ich weiß.

12.08.2019 07:11 • #571


F
Zitat von Mia2:
Warum konntest du nicht sagen, ich moechte mal dahin fliegen?

Das habe ich. Wir sind dann noch einmal zusammen geflogen, danach nicht mehr, weil er sagte, seine Flugangst sei zu groß.
Das war auch nur ein Beispiel und an der Stelle auch nicht relevant, weil ich damals davon ausgegangen bin, dass ich auf bestimmte Dinge eben einfach verzichte und gut ist. Welche Priorität diese Dinge in meinem Leben haben: darüber hatte ich nicht nachgedacht.
Bei allem anderen dachte ich eben ganz naiv, es würde sich ändern/geben.
Immer wenn ich z.B. in puncto S. meine Meinung geäußert habe, gab es heftigen Streit.

Zitat von Mia2:
Du nimmst ihm alles uebel, vom Kleidungsstil, sein Auftreten, und aergerst dich auch drueber, dass er sich nicht trennt.

Das ist dann falsch rüber gekommen.
Ich nehme es ihm nicht übel.
Er ist eben so wie er ist.
Ich denke nur zunehmend, dass wir auf der charakterlichen und menschlichen Ebene nicht (mehr?) besonders gut zusammen passen.
Da schwingt auch gar kein Groll mit, es ist eine nüchterne Feststellung.

Zitat von Mia2:
egal was er tat, du warst unzufrieden

Da geben wir uns die Hand.
Er ist mit dem, was ich tue, ebenfalls ständig unzufrieden. Und mit dem, was er selber tut im Übrigen auch.
Zitat von Mia2:
Was wuenscht du dir. Was wuensche ich mir?

Das haben wir in der Paarberatung getan. Ergebnis: Kompromisse, die keine 4 Monate durchgehalten werden. Bei den Themen, die besprochen wurden zumindest.
Und das waren bisher nur die Kleinigkeiten. Nebenschauplätze.
Die richtig fetten Brocken (Freizeitgestaltung, Urlaube, Erziehung, Umgang mit Geld, Kommunikation und S.) wurden noch gar nicht thematisiert.

Zitat von Mia2:
du hast inzwischen ein neues getraeumtes gedankliches Bild von einer neuen anderen Partnerschaft

Nicht wirklich. Es ist immer noch weitgehend dasselbe, was ich mir wünsche und vorstelle.
Ok, anderer S. und andere Urlaubsreisen...aber das war bei uns zu Beginn der Beziehung ja auch anders.
Ansonsten stelle ich mir eine schöne Beziehung immer noch so vor, wie ich sie mir zu Beginn mit meinem Mann mal vorgestellt habe (was hält völlig an der Realität bzw. Der Persönlichkeit vorbei ging).

Zitat von Elvisett:
Wir schaffen es tatsächlich die Vorteile von beidem zu nutzen und da das ganze ne klare Sache ist verstehen es dann auch die Kinder gut- die wollen nur keinen Streit

Dafür müsste aber immer erstmal eine Trennung ausgesprochen werden und dann muss man, glaube ich, sehen, was geht und was nicht.
Auch emotional.

12.08.2019 07:40 • #572


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


Satori
Hallo Florentine,

dass Du Angst vor der Trennung hast, ist verständlich. Es ist die Unsicherheit, du weisst nicht wie die Kinder reagieren, wo du wohnen wirst usw. Aber das lässt sich alles gut lösen, wenn ihr beide vernünftige Kompromisse macht und die Kinder da heraushaltet. Sie werden auch größer und können mehr verkraften, als du vielleicht denkst.

Es tut mir richtig weh, seit zwei Jahren hier mitzulesen, mitzuleiden eher, wie du ohne Liebe und unter dauerndem psychischen Druck leben musst. Das ist doch eine Zumutung, die du dir selbst auferlegst. Du leidest für die Kinder, aber machst dich damit selbst kaputt. Eine gute Mutter denkt auch an sich, sonst kann sie sich nicht gut um ihre Kinder kümmern!

Denk doch nicht nur kurzfristig an die Zeit der Trennung, sondern etwas langfristiger. Was wird denn passieren? Das erste halbe Jahr wird es schwierig für alle, ihr sortiert euch aus, die Kinder sehen den Vater nicht mehr so oft, du musst vielleicht umziehen etc. Alles anstrengend, aber so ist das nun mal. Haben andere tausendfach auch geschafft und du bist eine starke Frau. Aber mit dem Schlussstrich wirst du merken, wie du Kraft findest, wie du aufweckst aus deiner Starre. Das werden auch die Kinder spüren.

Und nach einem Jahr oder so wagst du dich langsam wieder an die Partnersuche. Vielleicht ergibt sich etwas, oder du suchst aktiv. Wer weiss? In deinem Alter gibt es viele Männer, die sich gern neu binden wollen. Und ich bin mir sehr sicher, dass du jemanden findest, der viel besser passt. Dann wirst du besseren S. haben, im Alltag entspannt und liebevoll miteinander umgehen und wieder als neue Familienkonstellation gut zusammenleben.

Also, trau dich und beende diese langsame Spirale nach unten. Ich sehe keine Perspektive für Euch.

12.08.2019 09:46 • x 1 #573


E
Zitat von Florentine:
Ich hatte meine Bedenken zu Beginn der Beziehung.

Zitat von Florentine:
Also habe ich seine Videospiele gespielt, habe den S. gemacht, den er wollte (der immer extremer und extremer wurde, aber dann konnte ich auch nicht mehr Nein sagen) und wir sind in die Länder gefahren, die er wollte.


Um es kurz zu machen...Du hast Dich aufgegeben...warum? Dieses Verhalten scheint mir nicht durch ihn hervor gebracht zu sein. Dieses verhalten liegt wohl eher in Dir selbst oder?

12.08.2019 16:35 • x 1 #574


F
Ja.
Daran

12.08.2019 16:41 • #575


E
Dann solltest Du erst mal deine eigenen Muster erkenne und diese mögichst durchbrechen...ganz ehrlich da hast Du genug zu tun.....also keine Gedanken, warum er ist wie er ist....

12.08.2019 16:50 • x 1 #576


Nachtlicht
Hallo Florentine,

seit zwei Jahren haderst du hier online mit deiner Ehe und wünschst dir eine Trennung. Alle paar Wochen/Monate gibst du dazu einen Statusbericht, in dem du mit deiner Ehe haderst und dir eine Trennung wünschst. Zuletzt schriebst du hier sinngemäß, dass du mit deiner Ehe haderst und dir eine Trennung wünschst .... und dass du an der Umsetzung näher seist als früher.

Da musste ich ein wenig schmunzeln, so als Außenstehende. Man weiß gar nicht recht, ob man dir im übertragenen Sinne in den Hintern treten oder dich schützend in den Arm nehmen soll.

Du hast hier schon sehr viel sehr wertvollen Input bekommen, den ich nicht wiederholen mag, und du bist selbst sehr reflektiert, zu reflektiert wahrscheinlich, angesichts der Grübelspiralen. Kenne sowas von mir auch gut, kann noch ewig so weiter gehen.

Zu einer Trennung kann ich dir also nicht guten Gewissens raten, denn du hast eine starke Stimme in dir, die dir sagt was du zu tun hast. Du sollst bei deinem Mann bleiben bis die Kinder groß sind, und dann sollst du bei ihm bleiben bis er ein Pflegefall wird, und dann sollst du ihn pflegen bis er stirbt. Eine Flugreise kannst du dann anschließend immer noch machen, richtig?

12.08.2019 16:50 • x 1 #577


F
Ja, daran habe ich in den letzten Jahren gearbeitet.
Ich hatte immer wenig Selbstbewusstsein und damit meine ich: 0.
Ich habe schon als Kind mir Geschichten ausgedacht, um Bewunderung zu bekommen oder wenigstens Mitleid. Das blieb mir lange erhalten und scheint auch heute noch dann und wann durch, ich kann mich aber heute in diesen Impulsen wesentlich besser kontrollieren und reflektieren.
Nach dem Ende meiner ersten Beziehung hätte ich ALLES getan, um diesen Jungen zurück zu bekommen (und habe auch diverse, teils manipulative Versuche unternommen). Es war mir unerträglich, dass er mit einer anderen zusammen war und ich ihn schlicht nicht mehr interessierte.

Ich wollte immer allen gefallen und habe mich dann danach gerichtet, was andere gut fanden.
So ging ich selber auch durch z.B. verschiedene Klamottenphasen...sehr unterschiedliche.

Inzwischen, durch Therapie und Reflexion (Tagebücher, Elternbeziehung etc.), bin ich wieder weitgehend so, wie ich mit 20 auch war (aber halt psychisch nicht so abgewrackt) und fühle mich wohl. Meine Freunde sind aus ganz vielen unterschiedlichen Kreisen und ich bin einfach ich.
In dem Zusammenhang musste ich eben auch persönliche Prioritäten suchen und erarbeiten.
Ich habe quasi meine Persönlichkeitsbildung eben nicht mit 18 gemacht, sondern mit Anfang 30.

Angesichts meiner persönlichen Entwicklung und der Veränderungen traue ich mir wohl immer noch nicht selbst, dass es diesmal Bestand hat.

12.08.2019 16:59 • x 2 #578


Mia2
Oh man, ich sehe auch dass die Ehe von Florentine nur schwer zu retten waere. Aber die Empfehlungen, du findest dein neues Glueck, einen der besser passt, bei dem du keine Kompromisse machen musst, ist einfach leicht her gesagt. Das das unter Umständen schwierig sein kann, sieht man hier im Forum jeden Tag. Es kann sein, muss aber nicht sein. Und das mit dem Urlauben und dem Pflegefall finde ich total daneben. Auch Florentine kann krank werden.

12.08.2019 17:02 • x 2 #579


E
Zitat von Florentine:
Ich hatte immer wenig Selbstbewusstsein und damit meine ich: 0.
Ich habe schon als Kind mir Geschichten ausgedacht, um Bewunderung zu bekommen oder wenigstens Mitleid. Das blieb mir lange erhalten und scheint auch heute noch dann und wann durch, ich kann mich aber heute in diesen Impulsen wesentlich besser kontrollieren und reflektieren.


und damit ist der Mangel an Entscheidungsfähigkeit bei Dir erklärt. Nur wie willst Du das ändern?

12.08.2019 17:11 • x 1 #580


E
Zitat von AlexH:
scheint auch heute noch dann und wann durch, ich kann mich aber heute in diesen Impulsen wesentlich besser kontrollieren und reflektieren.


Das mag ja sein. Aber damit ist es ja nicht getan. Es muss ja nun auch irgendwann auch im Sinne der Kinder eine Entscheidung her...und da liegt ja offenbar die Krux....theoretisch was zu verstehen, heisst noch lange nicht, dass man es praktisch umsetzen kann...aber Theorie hilft meist nicht in akuten Situationen...

12.08.2019 18:16 • x 1 #581


F
Indem ich weiter gehe.
Ich bin weiterhin in Einzeltherapie einmal pro Woche und daneben gehe ich zu der Paarberatung mit meinem Mann.
Ich habe das in der Einzeltherapie öfter thematisiert, da war die Marschrichtung aber, erstmal meine Baustellen aufzuarbeiten und mich selbst zu festigen bevor ich in irgendwelche seltsamen Entscheidungen schlidder.
Was ich auch nach wie vor richtig finde.

Das ist aber auch der Grund warum mich diese Termine so hart stressen: wenn ich ehrlich bin und sage was ich denke, wird es ungemütlich. Den üblichen Fluchtweg wie einfach nicken und ja ok sagen versperre ich mir selber.
Und dann finde ich mich plötzlich nicht mehr in der Rolle der, die geliebt wird und die glücklich ist und kämpft, sondern in der Rolle der, die resigniert hat,die wütend ist und/oder schlecht gelaunt.
Und das fühlt sich im Moment, nach so vielen Jahren, noch sehr anstrengend an und bringt bisherige Fundamente ins Wackeln.
Grenzen abstecken und verteidigen? Hab ich nie gemacht.
Fühlt sich auch erstmal schlimm an, ich denke sofort: ach komm, lenk halt ein, so wichtig ist es nicht...oder sag lieber gar nichts, sonst endet es wieder im Streit. - es erfordert viel meiner Energie dagegen zu halten innerlich und an den für mich wichtigen Stellen Haltung zu zeigen...und zu unterscheiden was ist wirklich wichtig und was nicht.

Insofern: doch, es hat sich für mich etwas bewegt in den letzten zwei Jahren. Es dauert.
Aber da geht es auch Muster, die über eine irrsinnig lange Zeit eingeschliffen sind.

12.08.2019 18:27 • x 1 #582


E
Zitat von Florentine:
daneben gehe ich zu der Paarberatung mit meinem Mann.


Das ist mir angesichts deines Trennungswunsches eh ein Rütsel. Hoffst Du dass er das bei eurer Therapie bemerkt unbd er dann bitte die Entscheidung trifft?

12.08.2019 18:29 • #583


F
Nein.
Als ich sagte, dass ich mich trennen möchte, war er so bitter, wütend und zornig, dass ich das so nicht aushalten konnte.
Ich will und wollte, dass wir reden können. Dass wir als Eltern den Respekt voreinander nicht verlieren.
Die Beratung hat gezeigt, dass auch bei ihm einiges im Argen ist und er hat/hatte Gelegenheit, die Gedanken, die ich mir seit zwei Jahren mache nachzuholen.
Ich glaube, die Beratung ist eine, wenn nicht die einzige Möglichkeit, dass er nachvollziehen kann und erfährt, wie ich mich fühle. Wie unsere Dynamik gelaufen ist und läuft und wieso ich (und schlussendlich er ja auch) damit so unglücklich bin.

Und am Ende, ja, will ich auch, dass er seine Anteile benennen kann und nicht alle Verantwortung, auch gegenüber den Kindern, bei mir ablädt.

12.08.2019 18:57 • x 1 #584


E
Zitat von Florentine:
Die Beratung hat gezeigt, dass auch bei ihm einiges im Argen ist und er hat/hatte Gelegenheit, die Gedanken, die ich mir seit zwei Jahren mache nachzuholen.
Ich glaube, die Beratung ist eine, wenn nicht die einzige Möglichkeit, dass er nachvollziehen kann und erfährt, wie ich mich fühle.


Aber Dir ist schon klar, dass er die therapie aus eventuell ganz anderen Gründen mitmacht. Nämlich wiel er nicht will, dass Du dich trennst. Und Du tust es genaus deswegen

12.08.2019 19:15 • x 1 #585


A


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