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Sinnkrise in der Ehe

E
Zitat von Florentine:
Wir haben uns relativ schnell wieder los gelassen, aber die Situation fand ich sowohl befremdlich als auch bedrückend und sie hat mich tatsächlich sehr nachdenklich gemacht.


Ja sowas kenne ich. Und das ist ein deutliches Zeichen eine Entscheidung zu treffen. Natürlich hoffen Kinder immer, dass sich Mama und Papa lieb haben. Aber eure merken ja, dass das nbicht mehr der Fall ist. Und da sind dann klare verhältnisse besser.

11.08.2019 17:39 • #556


A
Zitat von Florentine:
Wir gingen spazieren und die Große sagte plötzlich: Nehmt euch doch mal an den Händen, na los! Sie hat unsere Hände ineinander gedrückt und es fühlte sich ganz seltsam an. Sie grinste hochzufrieden und sagte : Also X und Y (meine Schwester und ihr Mann) laufen immer so.
Wir haben uns relativ schnell wieder los gelassen, aber die Situation fand ich sowohl befremdlich als auch bedrückend und sie hat mich tatsächlich sehr nachdenklich gemacht.


Daran siehst du doch, wie gerne die Kinder euch beide zusammen sehen möchten.
Willst du ihnen nun den Gnadenstoß versetzen, weil du noch etwas erleben willst...weil Eltern immer glauben, dass sie noch ein Recht auf ihr eigenes Leben haben?
Meine Meinung dazu ist, an der Tür zur Zeugung von Kindern, gibt man eigene Wünsche ab - solange bis die Kinder ihr eigenes Leben haben. Daran scheint kaum jemand zu denken, wenn er sich Kinderwünsche erfüllt.

Dein Mann scheint mit der Situation auf jeden Fall anders umzugehen, er scheint mehr an die Kinder zu denken.

11.08.2019 17:42 • #557


A


Sinnkrise in der Ehe

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E
Zitat von Angi2:
Willst du ihnen nun den Gnadenstoß versetzen, weil du noch etwas erleben willst...weil Eltern immer glauben, dass sie noch ein Recht auf ihr eigenes Leben haben?


Was stiummt denn bei Dir nicht? Natürlich haben Eltern ein Recht auf ein eigenes Leben. Deine Ansichten sind ja noch älter als 50er....das ist ja Mittelalter

11.08.2019 17:44 • x 1 #558


F
Zitat von Angi2:
Daran siehst du doch, wie gerne die Kinder euch beide zusammen sehen möchten

Sie möchten uns aber auf eine Art und Weise zusammen sehen, die wir nicht herstellen können.
Nämlich als Liebespaar.

Oben schriebst du, das sei egal für die Kinder.
An dieser Szene kannst du sehen: ist es nicht. Sie spüren, Dass wir anders miteinander umgehen als die anderen Ehepaare in unserer Umgebung.
Und sie möchten, dass wir genauso liebevoll und nah miteinander sind.
Aber das wäre Possentheater.

Zitat von Angi2:
Dein Mann scheint mit der Situation auf jeden Fall anders umzugehen, er scheint mehr an die Kinder zu denken.

Nein.
Er denkt an sich.
An das, was er an Status und an Verlass-System verlieren würde. Dass er sich NICHT trennt, ist KEIN Votum für die Beziehung. Das haben die Paarberatungssitzungen deutlich gezeigt.
Er drückt sich, ebenso wie ich, vor einer Entscheidung.

11.08.2019 18:00 • #559


E
Zitat von Florentine:
Aber das wäre Possentheater.


Eben...und darum MUSS eine Entscheidung her. Das drücken um eine Entscheidung ist nicht zum Wohl der Kinder. Aber Einer von Euch musss Verantwortung übernehmen....oder wie stellt ihr euch euer Rumgeeiere vor?

11.08.2019 18:09 • x 1 #560


F
Zitat von AlexH:
Einer von Euch musss Verantwortung übernehmen

Das werde am Ende vom Tag wohl (wieder) ich sein. Das ist ein Grund, warum ich mir wünsche, ABSOLUT sicher zu sein, wenn ich eine Entscheidung treffe.
Die Sicherheit wächst stetig.

Ich weiß nicht, wie er sich das vorstellt, ich weiß auch nicht, wo er im Moment emotional steht (ich vermute anhand der Annäherungsversuche, dass er grade durch Urlaub etc. ganz guter Stimmung ist - aber das war letztes Jahr nach dem Urlaub auch schon so...und schlussendlich muss es im Alltag funktionieren). Auch weiß ich nicht, wie viel Zeit er noch bereit ist, dem Ganzen einzuräumen...

Ich versuche gerade, mich emotional für die nächste Beratungssitzung zu wappnen...und diese Fragen zu stellen. Das Gute ist, dass ich im Rahmen dieser Termine dann auch auf jeden Fall eine Antwort bekommen kann und ich selber auch schlechter kneifen kann.

Ich brauche auf jeden Fall diese Termine noch, da ich schon im Rahmen der Beratung diese Gespräche stressmäßig echt nur schwer aushalten kann (ich friere dann, meine Zähne klappern, Übelkeit) und das alleine zu Hause, glaube ich, nicht kann.

11.08.2019 20:58 • x 1 #561


Vegetari
Zitat von Florentine:
Ich brauche auf jeden Fall diese Termine noch, da ich schon im Rahmen der Beratung diese Gespräche stressmäßig echt nur schwer aushalten kann (ich friere dann, meine Zähne klappern, Übelkeit) und das alleine zu Hause, glaube ich, nicht kann.



Ach Du meine Güte !
Was tust Du Dir da an Florentine ?
Ich bin ja ansonsten sehr für Beratung oder Therapie, aber manchmal kann sowas zu früh oder spät sein. Du leidest also lieber mit Zähne klappern und Magenschmerzen, als das Du für Dich gut sorgst oder Konsequenzen ziehst?

Ist Dein Energieaufwand für Stress und Schmerzen das wert ,immer wieder blos keine Entscheidung zu treffen?


Ich habe Dir schon früher empfohlen, zeitlich befristete räumliche Trennung. Ich denke nur wenn man nicht mehr so häufig negativen Reizen täglich ausgeliefert ist ,kann die Psyche sich besser beruhigen und man bekommt klarere Gedanken, was man will oder nicht mehr will .

Ich denke in der befristeten Trennung liegt bei euch beiden die Chance. ....wer weiss ,durch Distanz kann auch er sich vielleicht später postiv entwickeln?

Das Ergebnis könnte dann klarer erkennbar sein : Trennung oder kämpfen für die Ehe

11.08.2019 22:25 • #562


Mia2
Ach Florentiner, eigentlich möchtest du keine Trennung, aber du kämpfst halbherzig. Ihr muesstet wirklich ernsthaft versuchen, euch aufeinander einzulassen. Du schreibst, du koenntest allein leben, aber willst du das wirklich. Oder hoffst du, dass eines Tages noch eine grosse Liebe vorbeikommt? Nehmt ihr euch irgend etwas uebel, was ihr euch gegeneinander nicht verzeiht? Irgendwie wirkt das so. Auch mit einer neuen Liebe musst du viel Kompromisse machen, wahrscheinlich sogar mehr als jetzt. Und wie es wirklich am Ende fuer die Kinder wird, weiss keiner. Fuer die Kinder ist eine Trennung selten besser.Es ist eine Illusion zu glauben, die Kinder wuerden nicht leiden.

11.08.2019 22:52 • x 1 #563


Vegetari
Zitat von Mia2:
Nehmt ihr euch irgend etwas uebel, was ihr euch gegeneinander nicht verzeiht?


Ist das vielleicht die grosse Preisfrage?

11.08.2019 23:01 • x 2 #564


F
Zitat von Mia2:
eigentlich möchtest du keine Trennung, aber du kämpfst halbherzig.


Eigentlich möchte ich nicht mehr so lieblos und passiv-aggressiv leben und eine Trennung, die schmerzlos ist.
Die gibt's aber nicht.
Das macht das Ganze schwierig.

Zitat von Mia2:
Oder hoffst du, dass eines Tages noch eine grosse Liebe vorbeikommt?


Ich bin nicht sicher, ob das Wort NOCH an der Stelle richtig ist.
War mein Mann jemals diese große Liebe für mich?
Rückblickend betrachtet nicht.
Dazu gab es schon zu Beginn der Beziehung zu viel Streit, zu viele Trennungsgedanken und zu viel, was ich von mir aufgegeben habe in dem Glauben, ich könnte mich mit all dem gut arrangieren und immerhin liebte er mich ja!

Zitat von Mia2:
Fuer die Kinder ist eine Trennung selten besser.Es ist eine Illusion zu glauben, die Kinder wuerden nicht leiden.

Ich glaube nicht, dass die Kinder nicht leiden.
Im Gegenteil.
Deswegen bin ich noch hier.

Die Preisfrage ist: was ist die Alternative?
In den letzten 4 ...eigentlich 5 Jahren hat sich nichts verbessert zwischen uns. Trotz diverser Anläufe.
Ich bin müde vom vollherzig Kämpfen und dabei das Gefühl zu bekommen, immer wieder an den selben Stellen zu hängen.
Also zusammenbleiben?
In Abstinenz leben und ohne Zärtlichkeit?
Die nächsten 10 Jahre weiter hoffen, dass es sich nochmal ändert?
Weiter alle Themen meiden im Gespräch, die haarig werden könnten, weil wir leider nicht in der Lage sind, miteinander noch vernünftig zu kommunizieren?

Es gibt ein paar Sätze, die dafür gesorgt haben, dass ich massiv Respekt vor ihm als Person verloren habe. Verziehen ist das. Vergessen nicht. Und der Schaden auch deswegen nicht ausgebügelt. Die Sätze sind aber alle aus einer Zeit, in der wir uns emotional voneinander entfernt hatten.

Ich hatte meine Bedenken zu Beginn der Beziehung.
Der Altersunterschied ganz voran, da am offensichtlichsten.
Seine Einsiedelei. Von der ich mir eingeredet habe, das werde sich schon geben, wenn man dann einen gemeinsamen Freundeskreis hat usw.
Der erste Urlaub damals mit meiner besten Freundin und ihrem Mann: einsame Streit-Katastrophe.
Seine Ordnung und Exaktheit und Planungspedanterie. Bei der ich mir sagte: ok, ist ein guter Ausgleich zu meiner Unordnung.
Seine seltsame Familie, bei der ich dachte: naja, der Arme.
Sein Kleidungsstil, der so ganz anders war als meiner und Ich dachte: was soll's. Sind nur Äußerlichkeiten (heute denke ich, dass doch die Wahl der Kleidung eben nach außen den Charakter zeigt).

Ich fühlte mich einsam, entwurzelt und unsicher, und da vor er mir all die Struktur und Sicherheit, die ich suchte. Er sagte, er liebt mich und stückchenweise habe ich auch Emotionen zu ihm aufgebaut.
Heiraten? Ok, warum nicht. Ich war nicht nervös bei der Hochzeit.
Also habe ich seine Videospiele gespielt, habe den S. gemacht, den er wollte (der immer extremer und extremer wurde, aber dann konnte ich auch nicht mehr Nein sagen) und wir sind in die Länder gefahren, die er wollte. Ich habe mir immer gesagt, dass das ok ist für mich und mehr gibt's eben nicht - ehe ich es recht bemerkte - waren 4 Ehejahre um und ich fand mich in einer Stadt, deren Angebot ich nicht nutzte, dickgefressen, ohne Freunde.
Immer diesen ja WENN erst Das und Das..DANN wird die Beziehung toll! Gedanken im Kopf.

Das bin ich aber heute nicht mehr.
Und ich habe diesen Gedanken so oft gedacht, dass es mir heute schwer fällt, noch zu denken: Ja, WENN du erst in der Therapie 148% gibst, DANN...

Wie soll man sich auf jemanden einlassen, mit dem man nicht reden kann?

12.08.2019 02:00 • #565


Fanta1
Zitat von Mia2:
Fuer die Kinder ist eine Trennung selten besser.Es ist eine Illusion zu glauben, die Kinder wuerden nicht leiden.

Ja,die meisten Kinder finden eine Trennung der Eltern nicht toll,das ist ja klar. Auf der anderen Seite kann man seine Kinder nicht ewig vor unangenehmen Situationen und Entscheidungen fern halten. Sie werden in ihrem Leben noch oft Trauer und Enttäuschung erleben und dadurch erfahren, dass das Leben trotz dieser unangenehmen Gefühle weiter geht. Mittlerweile werden mehr als 50% der Ehepaare wieder geschieden, wenn alle Kinder so unendlich unter den Trennungen leiden würden wie manche hier suggerieren wollen, dann würden nur noch psychische Wracks rumlaufen.

Die Kinder leiden nur dann irreversibel, wenn die Eltern eine Schlammschlacht daraus machen. Wenn man ihnen vernünftig erklärt, dass man sich nicht mehr liebt und es besser ist, wenn jeder in einer eigenen Wohnung wohnt und wenn die Ex-Partner jederzeit die Kinder sehen/abholen können und man einen entspannten Umgang miteinander pflegt, dann hält sich das Leiden der Kinder in Grenzen. Und jedes Kind hat mindestens 2-3 Freunde im Umfeld, wo die Eltern ebenfalls getrennt sind und können daher einschätzen, dass das nicht zwangsläufig zu einer Katastrophe führt.
Zitat von Angi2:
Meine Meinung dazu ist, an der Tür zur Zeugung von Kindern, gibt man eigene Wünsche ab - solange bis die Kinder ihr eigenes Leben haben.

Damit dann die Eltern psychische Wracks werden oder was ? Lieber auf Teufel komm raus zusammen bleiben, zur Not mit Hilfe von Psychopharmaka, damit man es noch irgendwie ertragen kann oder Alk. ? Menschen entwickeln sich nunmal im Laufe der Jahre und verändern sich auch. Und der Mann, den ich mit 20 Jahren als lustigen Studenten kennenlernte, mutierte mit erfolgreicher Karriere zu einem fremdgehenden A....Ich bin heilfroh, dass ich damals die Reißleine gezogen habe und meine Kinder auch. Sie haben heute ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Vater, ein sehr enges zu mir und sind fröhliche, zielstrebige Menschen mit netten Partnern.

12.08.2019 04:01 • x 1 #566


Vegetari
Die Frustration derEltern soll also den Kindern weiter vorgelebt werden?
Nicht dein Ernst!
Ich behaupte, so ein negatives Vorbild an Eltern, die lieblos und kalt miteinander wirken und keine Konflikte lösen können, bringt die Saat für die Kinder. Oft ahmen sie später solche frustrierte Partnerschaften der Eltern selbst nach.

Übrigens kann man psychosomatisch sehr krank werden ,wenn man weiterhin in einer unglücklichen Ehe verhaftet bleibt.

Florentine,
So gibst Du weder Dir noch Deinem Mann Entwicklungspotential !

Ich war mit meinem Mann 9 Monate getrennt, jeder hatte eigene Wohnung. Er hat weniger als ich daran gedacht ,dass es wieder wird. Nur durch die Distanz und auch später Paarberatung konnten wir uns wieder annähern.
Die Ehe, die so nicht mehr funktionierte haben wir begraben und später eine andere Viel bessere geschaffen.
Übrigens stand es damals 5 vor 12. Scheidung war bei uns alles geplant. ....Wir haben uns beide total geändert, auch unsere Ansichten.

Entweder geht es nicht mehr :Scheidung oder gemeinsam sich besser verändern!

Eins von beiden kann nur gesund sein, aber nicht das ,wie Du /ihr weiterhin lebt

12.08.2019 06:11 • x 2 #567


S
https://www.bento.de/gefuehle/fremdgehe...1#refsponi

Netter Artikel. Leider ohne Lösung.

12.08.2019 06:39 • #568


Elvisett
Guten Morgen- hab jetzt nicht alles gelesen- aber dachte grad nur spontan vielleicht wäre meine/unsere Lösung was für dich.
Wir also mein Mann und ich sind nach ewigem hin und her schon ne ordentliche Weile getrennt aber als Familie noch zusammen- das haben wir aber ganz klar abgegrenzt. ZB Jetzt im Urlaub teilen meine Tochter und ich das Zimmerund unser Sohn und mein Mann.
Wir schaffen es tatsächlich die Vorteile von beidem zu nutzen und da das ganze ne klare Sache ist verstehen es dann auch die Kinder gut- die wollen nur keinen Streit.

12.08.2019 06:44 • x 1 #569


Mia2
Liebe Florentine, wenn man deine Zeilen liest, hast du wenig deine Meinung zu Beginn der Beziehung ruebergebracht. Warum konntest du nicht sagen, ich moechte mal dahin fliegen? Allerdings denke ich auch nach deinen Zeilen, egal was er tat, du warst unzufrieden, und er hat das dann zunehmend gespürt, und dann eine neue Depression entwickelt. Du ebenfalls leich latent. Du nimmst ihm alles uebel, vom Kleidungsstil, sein Auftreten, und aergerst dich auch drueber, dass er sich nicht trennt. Das klingt sehr verfahren. Es gibt nur die Möglichkeit, erstmal den kleinsten Nenner zu suchen, und nach und nach wieder neu aufzubauen, um das Gesamtpaket zu retten. Nach dem Motto. Was wuenscht du dir. Was wuensche ich mir? Wo koennen wir uns treffen, ohne den anderen voellig zu verbiegen? Ohne Vorwürfe.Was hat dir an ihm gefallen? Allerdings denke ich, du hast inzwischen ein neues getraeumtes gedankliches Bild von einer neuen anderen Partnerschaft, und dadurch wird es sehr schwer. Leider gibt's keine Glaskugel. Ich kann dir nur sagen, dass eine Trennung viel haerter ist, als man vorher denkt, fuer alle Beteiligten. Aber vielleicht geht's dir danach besser. Aber eben nur vielleicht. Es kann auch sein, du vermisst dann dein Gesamtpaket.

12.08.2019 06:58 • x 1 #570


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