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Sinnkrise in der Ehe

Vegetari
Zitat von Florentine:
Wie soll das also gehen, wenn nicht gleichzeitig eine totale Verhaltensänderung erfolgt?


Eine totale Verhaltensänderung halte ich menschlich für unwirklich.

100% Änderung zu einer Sache wohl schon, aber eine 100%ige charakterliche Verhaltensänderung wohl von beiden kaum möglich.

Und hat damals u.and. geholfen zeitlich befristetes getrennt wohnen und Paarberatung

07.06.2019 14:51 • x 1 #526


F
Ja, diese Paarberatung....die sind wirklich gut und es ist gut, einen Raum zu haben, zum strukturiert Reden...an meinen Gefühlen ändert sich leider gar nichts.

Auch MEIN Verhalten müsste sich ja grundlegend ändern, um mit all dem umgehen zu können.
Ich merke, wenn ich meinen Beitrag von eben lese, dass ich mich schon wieder tief innen drin frage, ob ich einfach schlecht bin im Verzeihen oder dass ich das unbedingt probieren muss und mich damit wieder unter Druck setze.

Dabei bräuchte es nur das Rückgrat zu sagen: Ich hege keinen Groll gegen dich. Es ist ok. Aber ich ziehe hier meine Konsequenz, denn der Moment ist zu spät und meine Gefühle sind erloschen. Weswegen jeder Versuch hier, inklusive der Bratung meinem Zwang und Druck geschuldet ist, genau diesen Worten hier auszuweichen und dem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Ich muss wieder für mich leben und erstnal wieder für mich leben üben und eine Linie finden und meine Grenzen abstecken. Das kann ich nicht, wenn ich mich gleichzeitig permanent in Frage stellen muss und ständig gegen mein Gefühl und meinen Bauch ankämpfe in dem Versuch, diese Ehe über die volle Distanz zu hieven.
Deswegen möchte ich mich trennen.

Das wäre eigentlich alles. Und klingt ganz leicht.
Und ist so schwer für mich.

07.06.2019 16:34 • x 1 #527


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Mein Groll-Bild habe ich noch nicht angefangen.

Ich habe dafür heute einen Sommerurlaub im Ferienhaus gebucht. Mein Mann ffteut sich unheimlich, für ihn Der erste Urlaub seit (dann) 14 Monaten. Meine Freude hält sich in des Reiseziels und Der Umstände (so knappe Planung, kaum mehr Auswahl) in Grenzen, ich denke aber, dass wir eine gute und entspannte Zeit haben können.

Der Tag heute war eigentlich ganz gut verlaufen aber auch wieder nur angesichts sich ansammelnder Schwierigkeiten.

Wir scheinen echt nur unter Druck von außen zusammen einigermaßen zu funktionieren. Es ist zum Heulen.
Allerdings hatte ich heute auch mal wieder zwei kurze Sekunden lang ein einigermaßen warmes Gefühl: ich habe ihn geneckt, er hat gelacht und ich fand in dem Moment nicht mal die Berührung komisch.

Aber das ist alles nur die Oberfläche und die glänzt in solchen Momenten ganz locker den darunter liegenden Morast weg. Aber der ist da und zwar viel davon,.

Solange wir das nicht geklärt haben auch im Rahmen der Beratung, wird sich nichts langfristig verändern lassen.

20.06.2019 20:11 • #528


Vegetari
Zitat von Florentine:
Solange wir das nicht geklärt haben auch im Rahmen der Beratung, wird sich nichts langfristig verändern lassen.



Wenn eure Ehe sich radikal ändern soll dann nur miT intensivem Reden ,offen ,schonungslos über Gefühle reden : Das kann schon was bringen und Beziehung ist auch Arbeit, von nichts kommt nichts. Erst wenn der andere den anderen wirklich tiefer gefühlsmäßig versteht, gibt es eine tiefere Begegnung und Folge tiefere Bindung

20.06.2019 20:16 • x 1 #529


F
Ach, ich weiß gar nicht, ob ich sie noch will, diese tiefere Begegnung.
Wenn es so läuft wie in den letzten Jahren, dann nicht. Und was darüber hinaus möglich ist: ich weiß es nicht.
Ich fühle mich emotional abgestumpft und müde von diesen ständigen Gedanken.
Mein nächster Arzt Termin wegen einer Kur ist in 2 Wochen, vielleicht klappt es ja diesmal.

Die Atmosphäre ist jetzt durch das lange Wochenende wieder entspannter und gelöst, aber das ist eben auch nur so, solange wir nicht über die Beziehung reden.

Fast schon ist es mir peinlich, hier noch zu schreiben und so gar nicht wirklich vorwärts zu kommen.
Keine Ahnung, wie lange das noch so weitergeht.
Wahrscheinlich male ich auf mein Bild am besten nur mich...

22.06.2019 18:47 • #530


F
Ich habe mein Bild heute fertig gezeichnet.
Ich bin nun darauf, meine Wut, meine Traurigkeit. Aber auch die in mir widerstreitenden Gefühle von Hoffnung und Resignation, ein (halb skelettiertes) Herz.
Ich habe auch lange nachgedacht, wie ich damit umgehe.
Einen Teil meines Grolls kann ich gut beiseite und weglassen, sehe ich doch, dass er auch entstanden ist, weil MIR ebenso wenig wie meinem Mann, ein vernünftiges Gespräch darüber gelungen ist.

Da sind aber auch ein paar Ereignisse, die ich nicht einfach streichen und ruhen lassen kann.
Warum nicht?
Weil sie zu tief in mein Selbstverständnis und mein Welt und Partnerschaftsverständnis geschnitten haben. Sozusagen waren das Schäden an der Basis.
Ich habe keine Idee, wie ich damit umgehen soll, haben diese Ereignisse leider auch dazu geführt, dass ich einen erheblichen Teil Respekt vor der Integrität meines Mannes verloren habe.
Wie ich den wieder aufbauen soll, ist mir im Augenblick ein Rätsel, denn das betrifft eben kein Verhalten wie aufräumen oder Kompromissaspekte wie Urlaub, sondern (für mich) das Wesen und So-Sein, den Charakter meines Mannes.
Also nichts, wo man mit einem Putzplan oder Ähnlichem weiter kommt.

03.07.2019 09:19 • #531


F
Komisch.
Ich kann mir vorstellen, alleine zu wohnen.
Ich kann mir vorstellen, die Kinder alleine zu versorgen.
Ich kann mir vostellen, eine Wohnung ganz neu einzurichten.
Ich kann mir vorstellen, den Garten alleine zu machen.

Ich kann mir das Dazwischen nicht vorstellen.
Dass wir gehen und eine Wohnung suchen.
Dass wir hier tatsächlich unsere Sachen packen.

Warum?
Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Kinder so weinen und leiden.
Das zerbricht alles in mir.
Fatalerweise pochen sie um so mehr auf Zusammenhalt, grade die Große, je weiter wir auseinander driften.

Nach dem Urlaub wollten die in der Paarberatung mal die so richtig eibgemachten und tiefen Konflikte anfangen zu besprechen.
Die, die in einem die blanke Wut hochkochen lassen, wenn man nur dran denkt.
Die, die mich den Respekt vor seiner Integrität haben verlieren lassen.
Ich bin gespannt auf den Termin.
Und nervös
Es schlaucht mich körperlich extrem, diese Sitzungen, da bricht sich alles Aufgestaute Bahn...ich reagiere mit Kälteempfinden bis hin zum Zähneklappern. Eigentlich kein Wunder, da es nach wie vor zwischen den Sitzungen kein Gespräch ÜBER die Sitzungen gibt und auch die Absprachen kaum eingehalten werden.
Zum Beispiel wollten wir einen Purzplab machen.
Ich hatte ihm gebeten, das zu tun, weil ich echt viel zu arbeiten hatte. Hat er zu gesagt , aber nicht gemacht.
Und ich hänge wieder drin.
Soll ich ihn nochmal dran erinnern?
Es zeigt doch an sich nur, dass wir hier grade beide nicht 100% geben um die Ehe zu retten, oder?
Ich mein, ER ist der, der sich über Unordnung beschwert. Purzplab in seiner Hand...dann sollte er doch auch was bringen, nicht?
Oder sollte ich ihn nochmal erinnern?
Die Absprache ist nun etwa 5 Wochen her.

20.07.2019 02:18 • #532


Tiefes Meer
Zitat von Florentine:
Zum Beispiel wollten wir einen Purzplab machen.

Zitat von Florentine:
Ich hatte ihm gebeten, das zu tun, weil ich echt viel zu arbeiten hatte. Hat er zu gesagt , aber nicht gemacht

Wessen Wunsch war es , dass dieser Plan aufgestellt wird ?

Zitat von Florentine:
Oder sollte ich ihn nochmal erinnern?
Die Absprache ist nun etwa 5 Wochen her.

Kommt drauf an, was Du willst und wie es Dir damit geht, dass er Zusagen nicht einhält.

Für mich klingt es so, als wenn Du leise vor Dich hinköchelst und immer wütender wirst, weil es so läuft . Spontan wäre es da nach meinem Bauchgefühl angezeigt, ihm Deine Wut darüber mitzuteilen und die Einhaltung von Zusagen einzufordern.

20.07.2019 11:27 • x 1 #533


F
Er wollte, dass dieser Plan erstellt wird.
Das war im Rahmen der Paarberatung besprochen worden, nachdem ich mehr Unterstützung bei der Hausarbeit gefordert hatte, er fand das dreist von mir. Ende vom Lied war, dass er meinte, dann müsse ein Plan her.
Er hatte zwischendurch dann noch zweimal drüber geredet, passiert ist aber nichts.

Sauer bin ich, ja. Ich finde es so unverschämt, dass er sich zwar über Unordnung beschwert, aber seinen verdammten Beitrag einfach nicht leistet. So läuft es halt ständig. Am Ende mache ich dann den Kram und er motzt, dass er übergangen wird und ich alles allein entscheide und egoistisch bin.
Das ist ungerecht, anmaßend und geht mir v.a. auf der charakterlichen Ebene tierisch auf den Sender.

Ja, ich werde ihn heute nochmal erinnern. Ansonsten mache ich Ende der Woche einen, damit muss er dann eben leben.

20.07.2019 13:46 • #534


F
Ach guck. Ich hab ihn gefragt. Er hat in KW 24 (!) damit angefangen, ist aber am PC an Word und Excel gescheitert.
Jetzt will er es von Hand machen und hat sich extra einen Block gekauft...gut Ding will viel Weile haben...

20.07.2019 14:07 • #535


F
Ich weiß nicht.
Das ist doch noch normal, oder?
Sehe ich das zu eng, bin ich der Geisterfahrer?

20.07.2019 15:04 • #536


Tiefes Meer
Zitat:
Sehe ich das zu eng, bin ich der Geisterfahrer?

Ja, so ein Verdacht kann einen beschleichen, wenn man es mit so einem Gegenüber zu tun hat.
Erinnere ich mich richtig, dass er depressiv ist ?
Dann wäre seine Schlunzerei erklärbar. Macht sie aber nicht weniger nervig und aufreibend für Dich.

20.07.2019 18:33 • x 1 #537


Gorch_Fock
Für mich klingt das alles total unattraktiv. Gefangen in den typischen Mühlen des Alltags, die eigentlich auch jedes glückliche Paar kennt. Bei Euch aber auf die Spitze getrieben. Wen interessiert diese bekloppte Putzerei? Kauft Euch einen Saugroboter oder stellt eine Putzfrau ein. Problem gelöst. Aber wäre wahrscheinlich auch zu einfach. Letztlich kann ich nur raten, dass Du die Trennung durchziehst, wenn Du merkst, dass es nicht mehr geht. Ich stell mir das einfach nur gruselig vor, so weiter zusammenzuleben.
Kinder leiden auch nicht groß unter einer Trennung, wenn die Elternteile weiter Verlässlichkeit zeigen im Umgang. Wenn klar ist, wann wer beim Papa und der Mama ist (Umgangspläne sind auch wesentlich einfacher zu erstellen, Jahresplan 2x ausdrucken, farblich markieren, fertig).

20.07.2019 18:44 • x 1 #538


F
Zitat von Tiefes Meer:
Dann wäre seine Schlunzerei erklärbar. Macht sie aber nicht weniger nervig und aufreibend für Dich.

Das ist leider der Punkt. Er ist in vielen Dingen unglaublich umständlich und langsam.

@Gorch_Fock
Die Putzerei interessiert aus folgendem Grund:
Der Herr meinte, er sei in die obere Etage gezogen, weil wir (die Kinder und ich) ihn quasi mit unserer Unordnung vertrieben (!) (das Wort kam original von ihm) hätten und er hätte ja kaum noch Lebensraum für sich (er ist der einzige hier, der komplette 3 Zimmer nur für sich allein nutzt).

Und wenn jemand SOWAS äußert und quasi mit dem Finger auf mich zeigt und Schuldzuweisungen ausspricht, dann muss diese Person selber auch abliefern. Und zwar ganz amtlich.
Das tut er aber nicht. Sein Arbeitszimmer und das Bad oben sehen aus wie sch....
Dann ist es (für mich) keine Putzfrage mehr, sondern eine Charakterfrage.
mir ist das per se egal, ob er putzt oder nicht. Aber wenn er es NICHT tut, soll er, verdammt nochmal, den Mund halten.

Das ist Verhalten, was mich massivst antriggert und tierisch auf die Palme bringt.
Ein Punkt der dann hoffentlich beim nächsten Termin besprochen wird.

20.07.2019 19:37 • #539


H
Meine jetzige Lebenspartnerin war vor unserer Beziehung mit einem ähnlich veranlagten Mann lange Zeit zusammen. Ähnliche Situation wie bei dir, Kinder, allerdings kein Haus. Sie hat es sich wahnsinnig schwer gemacht die endgültige Trennung auszusprechen. Mehrere Versuche des Neustarts sind gescheitert. Was ich sagen will: ihr seid nicht (mehr) kompatibel. Versuche die Trennung durchzuziehen und lass das rumeiern. Was das endgültig alles nach sich zieht, weiß ich selbst sehr gut aber es bringt so nix mehr.

Ich habe damals auch viel zu lange an einer lieblosen Beziehung festgehalten. Wollte wegen den Kindern nicht gehen und mir ging es sau schlecht. Hab aber durch die Trennung später dann die Frau gefunden die sag ich mal kompatibel zu mir ist.

20.07.2019 22:24 • x 1 #540


A


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