Sinnkrise in der Ehe

Zitat von Florentine:

Mein Mann sieht das übrigens überhaupt nicht so.
Er findet, wir haben zu wenig S. wegen der Kinder und weil ich ihn nicht scharf genug mache (er wünscht sich Kopfkino und schmutzige SMS und Fantasien und Bilder tagsüber usw.), ich kann das aber nicht liefern an jemanden, mit dem ich so wenig in Kontakt bin.
Außerdem kann ich das nur, wenn ich auch Freude an dem Drumherum habe, ich fühle mich von seinen Wünschen in der Richtung aber unter Druck gesetzt, ich hab das Gefühl, dabei geht's eben nur um ihn und seinen Kopf.

Auch ist er der Meinung, dass er zuhause genug macht und dass die Kinder eben anstrengend sind und er mehr Ruhe braucht.
Außerdem ist er ja krank (sein Knie oder Rücken oder sonstwas) oder übermüdet (ebenfalls Kinder).

Ich kriege regelmäßig von ihm zu hören, dass ich mal froh sein soll, dass ich ihn habe und dass ich das alleine alles gar nicht hinbekommen würde.

Hallo Florentine,

ich lese schon eine Weile mit, es tut mir richtig weh, wie Du versuchst eure Ehe zu retten und von ihm nichts, aber auch gar nichts kommt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Du kaputt gehst, wenn du so weiter machst. Du entscheidest alles, kümmerst dich um Haus und Kinder usw... Was ist eigentlich sein Beitrag? Am liebsten würde ich ihn mal packen, schütteln und anschreien, dass er seinen Ar... hochkriegen soll

Die Idee zu einer moderierten Paarberatung zu gehen ist in eurem Fall vielleicht das richtige. Ich glaube, du erreichst ihn nicht mehr mit deinen Botschaften. Ich vermute auch, dass er Depressionen hat. Ich kenne das von mir selbst, als Mann ziehst du dich zurück und kommunizierst nicht mehr wenn du solche Phasen hast. Das kann er nur mit Hilfe von außen überwinden.

Ich würde ihm aber in einer Beratung oder falls er nicht mitmacht, auch direkt ganz klar sagen, dass es so nicht weitergeht und Du dich trennen wirst. Denn alles andere ist doch für Dich keine Perspektive. Und bitte, trenne dich erst und suche dir dann einen neuen, nicht umgekehrt. So viel Anstand sollte sein.

LG nschulze

Ich hätte mir wirklich gewünscht, meine Frau hätte ansatzweise so viel getan um unsere Ehe zu retten wie du.

Aber es stimmt: Nicht planlos an allen Ecken und Enden arbeiten, das macht dich total kaputt. Ich würde ihn auch zu einem wirklich ernsten Gespräch bitten. Klar ansprechen, wie du dich fühlst und was sich ändern müsste. Schauen wir seine Bereitschaft zu diesen Änderungen und zu einer Eheberatung ist und dann Konsequenzen daraus ziehen.

Sonst verlierst du dich in sinnlosen Kämpfen.

Wir waren vor, hmmm, drei Jahren für drei gemeinsame Termine bei einer Paarberatung (und zwei Einzeltermine).

Wir waren da ziemlich fertig. Nur gestritten, auch bei Kleinigkeiten. Waren beide der Ansicht, eine Ehe SO nicht weiterführen zu wollen und haben es daher versucht.
Damals hat es eine zeitlang gut funktioniert, wir waren auch sehr motiviert beide haben fest geglaubt, es zu schaffen.
aber man rutscht in Alltag doch immer wieder in diese Kommunikationsmuster.
Damals ging es auch viel um Unterstützung und Absprachen.
Über alles was S. betrifft, weigerte er sich damals aber schon zu sprechen mit einem Dritten.

Heute ist das anders. Diesen offenen, lauten Streit hatten wir nicht mehr. Es macht jeder so mit sich selbst aus, habe ich das Gefühl. Da ist mehr Resognation, glaube ich.

Er ist ein guter Kerl. Ich glaube ihm wirklich, dass er irgendwie versucht, das alles gut und richtig zu machen.
Das ist das Schlimme.

Seine Art, Prioritäten zu setzen und zu planen, ist halt nur SEHR schwer kompatibel mit meiner.
Ebenso wie vieles andere.

Ich habe immer geglaubt (und tue es zum Teil auch immer noch), dass meins und seins in der Mitte dann was Vernünftiges ergibt.

So als Beispiel: ich bin der Typ Schlüsselvergesser und Auto Offenlasser. Mein Mann halt der Typ 3 x abschließen, Fensterriegel und Wegfahrsperre.

Er hat auch nicht Unrecht. Ich überplane mich schnell, fange zu viel gleichzeitig an, mache x Sachen parallel. Oder versuche es zumindest.
Sicherlich neige ich auch dazu, sehr dickköpfig zu sein, bin meistens voll von meinen Ideen überzeugt da ist es auch gut, jemanden zu haben, der mich bremst und sagt: Schluss jetzt, reicht.

Inzwischen weiß ich aber nicht mehr zu sagen: ist das Henne oder Ei? Bin ich tatsächlich egoistisch und voreilig oder reagiert er nur total sensibel auf so etwas? Ich weiß es nicht.

Herrje. Ich weiß nicht mal mehr genau, wie ich so ein Gespräch überhaupt anfangen soll.
Und wann.

Jedes Mal, wenn ich dann doch konkret beginne, an eine Trennung zu denken, befällt mich Panik und ich schlage meine Krallen wieder irgendwo ein.

Ich muss jetzt erstmal diese blöde Steuererklärung fertig machen . . .
Gute Nacht euch.
Und danke für eure netten und kritischen Gedanken.

Hallo, ihr Lieben.
Ich habe mich zumindest zu eine erste Entscheidung getroffen:
Am Dienstag, habe ich mir vorgenommen, werde ich ihn um ein Gespräch bitten.
Ich möchte auch aus seine4 Sicht hören, wie er uns sieht und wie er einschätzt, wo wir stehen.
Ich kann einfach nicht glauben, dass er so zufrieden ist.

Irgendwann muss ich es ja tun, oder?
Ich denke immer, komm, geh nochmal auf ihn zu, Versuch es nochmal.
Und frage mich dann: beim wie vielten Versuch reicht es denn?

Das war längst überfällig.
Gut so.

Ich hab allerdings echt Schiss.
Hätte ich mehr auf ihn zugehen sollen? Mehr tun?
Ich weiß nicht. Ich bin so voller Zweifel.

Da sitzt er mit den Kindern. Ich schaue das an und in mir zerbricht alles.
Aber ich möchte doch auch wieder glücklich sein.
Leben. Mit einem Partner, der gerne mit mir Zeit verbringt. Bei dem ich nicht ständig das Gefühl bekomme, ein Idiot zu sein.
Das geht auf Kosten unserer Kinder , da wird mir ganz schlecht.
Ist es da nicht besser, wenn nur ich mich blöde fühle?
Wir haben die Kurve ja letztes Mal auch nicht wirklich gekriegt.
Ich habe Angst vor den Vorwürfen und dem Frust, vor dem, was gesagt und getan wird.
Ich hab das Gefühl, dass ist so unaufhaltsam.
Fakt ist: ich bin nicht glücklich.
Ich habe sicher meinen Teil zu der Situation jetzt beigetragen, das tut mir bitter leid.

Keiner hetzt dich. Irgendwann ist die Entscheidung einfach da. Auch in dir.
Angst vor einer völligen Veränderung ist ganz normal.

Ich kann @frischgeföhnt nur zustimmen.
Keine Panik.
Ihr redet doch erstmal nur. Ihr sitzt noch nicht beim Anwalt.
Vielleicht tun sich im Gespräch nochmal Optionen auf, vielleicht möchte er eine Beratung. Wer weiß.
Wichtig ist m.E. dass du deine Ziele nicht aus den Augen verlierst.
Du hast für dich festgestellt , was dir wichtig ist in der Beziehung. Das müsst ihr besprechen.

Zu dem S. ding : lass dich nicht belagern.
Ich kenne das von meinem Mann: Ich habe doch gesagt, dass ich das und das möchte und toll finde, aber du hast ja nix davon gemacht, deswegen lief nichts.
Ich finde, du hast durchaus recht damit, wenn du dich da wegen zu wenig Nähe rausziehst. Würde ja auch nicht jeden von der Straße damit behilflich sein.
Vorschläge und Anregungen von seiner Seite sind nett, aber er muss auch was abliefern, du bist nicht alleine dafür verantwortlich ob was läuft oder nicht.

Hast du denn grundsätzlich überhaupt noch Lust auf ihn?
Wie weit weg fühlst du doch emotional?

Hast Du mal an eine Mutter Kind kur gedacht :Abstand auch räumlich kann sehr inspirierend sein. Vielleicht bekommt er Sehnsucht nach dir?

Im Moment fühle ich mich sehr sehr weit entfernt.

Wir reden ja gar nicht mehr.

Am Freitag war ich abends aus mit Freunden. Er hat nicht mal gefragt, wie es war oder wann ich heim gekommen bin (er hat geschlafen).

Morgen habe ich eine Fortbildung, die so zunächst nicht geplant war. Meine Tochter hat einen Arzttermin und ich hatte erst gesagt, dass ich mit ihr hin kann. Klappt aber jetzt nicht, weil mein Diensttermin eben vormittags ist.
Habe ich ihn heute dran erinnert, ist er total aggressiv an die Decke gegangen. Von wegen er würde nie seinen Kram fertig bekommen.
Ich habe dann vorgeschlagen, dass auch der Großpapa mit ihr gehen könnte (um ihn eben zu entlasten), da hat er mich total angefaucht mit: was ist das denn für ein blödsinniger Schwachsinn?!

So kann man doch in einer Beziehung nicht miteinander reden, das ist doch nicht normal, auch wenn man frustriert ist.
So was verletzt mich, eine Entschuldigung höre ich nie.

Nee. Im Moment habe ich gar keine Lust mehr auf ihn. Wie auch? Wovon?
Hin und wieder gebe ich ihm noch einen Kuss oder nehme ihn in den Arm, das ist zu einem großen Teil aber auch einfach Gewohnheit und weil ich eben immer wieder Nähe aufbauen möchte.

Eine Kur?
Nein, habe ich noch nicht dran gedacht. Aber mit welcher Begründung sollte ich die beantragen? Ich war ewig nicht mehr beim Arzt und die Kinder sind auch gesund.

Eine Kur? [quote][/quote]

Um mal länger aus dem Alltag gezogen zu werden. Da kommt man durch Abstand auf andere Gedanken und zu sich selbst.
Du kannst allein eine psychosaomatische Kur machen oder mit Kindern. Z.B. wegen Burnout , Stimmungsschwankungen usw. beantragen! Am besten zum hausarzt gehen und darüber reden!

Das werde ich nach unserem Gespräch mal anpeilen, gute Idee.

Ich fühle mich heute sehr schlecht. Sitze hier mit Herzrasen und Beklemmungen, habe Angst vor der Zukunft und bin ohne Ende traurig.
Er sitzt wieder am Pc, raucht und spielt da irgendwas.

Wie ist das so weit gekommen?
Warum gelingt es nicht, einfach eine normale Partnerschaft zu führen? Mit gelegentlichen gemeinsamen Akitivitäten und Achtung voreinander.

Ich sehe, dass er hier vor sich hin werkelt und macht und tut und vielleicht ist das auch seine Art, mir zeigen zu wollen, dass er mich noch liebt, indem er diese Dinge tut.
Aber was soll ich tun? Ich fühle mich einsam mit dieser Art von Liebesbekundungen. Und ich habe Angst, allein zu sein mit den Kindern. Dass ich das nicht schaffe.
Aber es würde keinen Unterschied machen, oder? Ich verbringe ohnehin seit Wochen jeden Abend alleine.

Nicht kommunizieren ist auch eine KommunikationForm.

Auf mich wirkt es so, er kann nicht aus seiner Haut, vielleicht ist er selbst innerlich blockiert oder depressiv? Ich könnte mir vorstellen, er will mit Dir auch glücklich sein , er weiß nur nicht wie man das kommuniziert. Denn Beziehung bedeutet auch Arbeit, von nichts kommt nichts!

Euch würde eine Paartherapie Sinn ergeben. Aber vorher müsste vielleicht jeder mit sich selbst ein Selbstfindungstrip machen .

Depressiv kann schon sein.
Ich weiß nicht, was er will, außer Ruhe und dass ich eine wilde *beep* bin.