1667

Sinnkrise in der Ehe

M
Boah, Sagmal was ist denn dein wirkliches Problem? Liebst du ihn nun noch oder nicht?

Wo ist sind dein Selbstbewusstsein und dein Selbstwert hin? Dieser Mann ist ein emotionales Wrak. Er ist schrecklich zu den Kindern und du jammerst immernoch rum, weil du dich nicht entscheiden kannst?

Du lässt zu, dass er deine Kinder wie Störenfriede behandelt und du nimmst sowas noch in Schutz?
Fang bei dir an. Du musst deinen Selbstwert erkennen und auch sehen, dass Du genauso daran Schuld hast, wenn er eure Kinder so behandelt. Du lässt es zu!
Ändere DU was! Hör auf nach Liebe zu hecheln. Die bekommst du nur dann, wenn er es gerade für richtig hält. Und exakt so hat er dich abhängig gemacht.
Meine Frage, ob er deinem Vater ähnelt, kam nicht umsonst. Auch dieser versucht dich zu bevormunden. Jetzt lass mal deine Ehe , Ehe sein und arbeite nur noch an Dir. An deinen Baustellen, die was mit deiner Kindheit zu haben. Danach, das versichere ich dir, wird sich das mit der Ehe von allein regeln.

Klammere nicht wie eine ertrinkende an einer schon längst vergifteten Ehe.

Du bist NICHT, für deinen Ehemann verantwortlich. Er ist kein Kind mehr. Du bist für Dich und für deine Kinder verantwortlich. Lies dir mal die kritischen Beiträge durch und nicht die, die dich dazu ermuntern bei einem Ehemann zu bleiben, der dich nicht wertschätzt!

03.01.2019 07:43 • x 3 #376


M
Nachtrag: höre auf einen Menschen verstehen zu wollen, der sich selbst nicht versteht. Du wirst niemals herausfinden was mit deinem Mann los ist. Das weiß er nämlich selbst nicht.


@Vegetari hast Du kinder? Wenn ja, wundert es mich sehr, dass Du dich lieber in die Lage des Ehemanns anstatt in die Lage der Kinder und der Ehefrau versetzt. Wenn nicht, solltest Du dennoch dringend deinen Rettungsversuch überdenken.

03.01.2019 08:35 • x 2 #377


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


W
Hallo Florentine, ich lese schon von Anfang an mit. Ich finde du machst es wirklich gut! Und auch deine Gewissensbisse kann ich nachvollziehen. Ich denke, du hast dich richtig entschieden. Jetzt ist es wichtig, dass du das durchziehst. Zumindest während des Trennungsjahres hat er zumindest eine theoretische Möglichkeit dich zurückzugewinnen. Die Voraussetzung ist, er sucht nicht nach Ausreden, sondern nach Möglichkeiten.
Ich wünsche dir viel Kraft Florentine!

03.01.2019 09:35 • x 2 #378


F
@Mira_
Es wäre wesentlich einfacher, wenn ich das mit Bestimmtheit sagen könnte.
Wenn ich so drüber nachdenke, merke ich aber, dass meine Gefühle in Wesentlichen von seinem Verhalten abhängen.

Nein Selbstwert....ja ich bin nicht aus Spaß in die Therapie gegangen.
Dort sagte man mit auch schon, was über x Jahre eingeschleift ist, ist langwierig zum wieder Ausschleifen.

03.01.2019 09:41 • #379


M
Zitat von Florentine:
was über x Jahre eingeschleift ist, ist langwierig zum wieder Ausschleifen

heißt übersetzt, ändere es jetzt

03.01.2019 09:47 • x 1 #380


F
Ja, ich bin ja dran.
Darum bin ich ja in Verhaltenstherapie.
Es ist aber sehr anstrengend und fühlt sich an vielen vielen Stellen so gar nicht gut an, weil es ungewohnt ist.

03.01.2019 09:49 • #381


M
Verhaltenstherapie macht folgendes: sie sorgt dafür dass ein bestimmtes Verhalten um Konditioniert wird. Das wird Dir langfristig aber nicht helfen, weil du nicht an den Kern des Problems gehst. Du brauchst nichts Neues lernen sondern musst verstehen, warum du so denkst, fühlst und agierst. Das ist kein Schwerpunkt einer Verhaltenstherapie.
Was willst Du denn an deinem Verhalten ändern? Willst du lernen noch mehr klein bei geben? Willst du lernen die Situation zu ertragen wie sie ist? Wie lang hältst du das noch aus ohne selbst daran zu Grunde zu gehen?

Vorallem, wo ist deine Wut? Manchmal blitzt die Wut raus aber dann dämpfst Du sie wieder ein, indem Du Dir selbst Vorwürfe machst.

Wo sind deine Grenzen? Hast Du überhaupt welche? Wenn ja, warum dürfen die Männer in deinem Leben darauf rumtrampeln?

Mach dir mal darüber Gedanken ob es nicht eher Pflichtgefühl gepaart mit einer großen Portion an Schuldgefühlen, anstatt Liebe ist.

03.01.2019 11:32 • x 2 #382


F
@Mira_
Ich weiß, warum ich so bin. Das ist das Problem.
Ich habe viel über meine Kindheit und meine Familie reflektiert. Über Prozesse und mein Verhalten.
Ich weiß, woher es kommt und wie es funktioniert.
Das rationale Wissen darüber hilft mir leider nicht, mein Verhalten auch dahingehend zu verändern, weil es Automatismen sind, die da ablaufen und die sich im Handlungsmoment meiner rationalen Kontrolle entziehen.
Deswegen die Verhaltenstherapie.

Ich verstehe die Mechanismen in mir: sei perfekt, zeige Leistung, dann bekommst du Wertschätzung und Anerkennung.
Halte dich zurück und nicke, dann fällst du anderen nicht zur Last und sie mögen dich mehr. Mach dich nicht zum Problem für andere, dann rutschst du glatter durch.
Sei aber auffällig, kommunikativ und sozial, denn das bringt ebenfalls Anerkennung.
Wenn du böse bist, oder selbst Schuld, tröstet dich niemand, du musst dann sehen, wie du zurecht kommst.
Wenn ein Mann was von dir will, sag ja. Immerhin findet er dich gut und ihn abzulehnen wäre nicht nett und schwierig, weil er dann enttäuscht wäre.

Das sind so Mechanismen, die ich gelernt habe.
Was auch beantwortet, wo meine Grenzen sind: da, wo andere sie festlegen.

Das alles verstehe ich irgendwie und versuche , mich davon zu lösen
Das Nicken und Ja-Sagen ist aber etwas, was tief in mein Verhaktensrepertoire eingeschliffen ist.
Da kann ich mir zehnmal sagen, du tust das aus den und den Gründen, es bleibt im Ergebnis gleich.

Um das Ergebnis zu ändern, bin ich in die Verhaltenstherapie gegangen. Weil ich sonst ewig an mir rumreflektiere und NACHTRÄGLICH mein Verhalten in Situationen besprechen kann usw...und in der nächsten Situation reflexhaft genau wieder so handel.

03.01.2019 12:52 • #383


F
Ich vergaß zu ergänzen: vergleiche dich immer mit anderen und sieh, dass du einfach nicht so gut bist, wie sie.

Geige spielen? Klar, Papa. Gerne. Aber leider nur mittelmäßig.
Reiten? Schule? Gerne. Aber nicht so gut wie die Schwester.
Reisen? Gerne. Auch weit. Aber nicht so abenteuerlustig und kosmopolitisch wie die Schwester und die Eltern.

Aufgeben? Niemals. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Nicht sofort alles hinwerfen, dann bist du schwach. Und wenn du schwach bist, bist du selbst schuld, dann hast du niemanden, der dich tröstet.

Gefühle? Schlechte Gefühle? Blödsinn, sagt Papa. Stimmt alles gar nicht. Schätzt du falsch ein.
Angst? Angsthase. Mach mal lieber.
Leistungsdruck? Soll dich eigentlich anspornen.

Ich habe als Kind/Jugendliche alles mögliche angestellt, um an die Aufmerksamkeit meines Vaters zu kommen.
Weil ich aber keine ausgezeichneten Leistungen irgendwo vorweisen konnte, war das mit fortwährendem Scheitern verbunden.

03.01.2019 13:14 • x 2 #384


M
Zitat von Florentine:
Weil ich aber keine ausgezeichneten Leistungen irgendwo vorweisen konnte, war das mit fortwährendem Scheitern verbunden.

da hiess es immer, du bist nur ein Mädchen

03.01.2019 13:20 • x 1 #385


F
Nicht mal. Aber mal als Beispiel:
Ich habe mit 5 angefangen, zu geigen. Weil die Lady aus der musikalischen Frühförderung meinte, das sei super, weil ich so ein gutes Gehör habe.
Also angefangen.
Unterricht, bis ich 14 war. Ich spielte wohl ganz gut, das war auch ganz nett, weil ich da meine Anerkennung bekam.
Dann ging ich ins Schulorchester und saß mit einem Schüler an einem Pult, der 3 Jahre älter war als ich und um Längen besser spielte.
Ich schämte mich.
Ich konnte kein gutes Vibrato spielen, hatte Schweirigkeiten mit manch einem Lagenwechsel.
Es war kein Ansporn, mich selber zu verbessern, es war einfach blöd.
Ein Jahr später habe ich das Geigen und das Orchester sein lassen.
Dann hAbe ich das Reiten sein gelassen, das Schwimmen, das Badminton.
War nur noch auf Partys, habe viel getrunken und wahllos mit irgendwelchen Jungs rumgemacht.
DAS konnte ich.
Bis zu meinem ersten Freund. Es war ähnlich wie mit meinem Mann jetzt. Er war verliebt, umwarb mich, ich war geschmeichelt. Daraus wurden 5 Jahre. Ich habe ihn betrogen.
Weil da auch andere waren, die mich toll fanden und ich nicht Nein sagen konnte.
Nach Ende dieser Beziehung war es grauenhaft.
Dann kam irgendwann mein Mann und umwarb mich. Versprach Stabilität und ein Abkommen. Ich fühlte mich nicht unter Druck gesetzt, er nahm mich so, wie ich war, er kannte meine Geschichte und meine Probleme, wir hatten darüber gesprochen.

Jetzt kann ich zwar zu anderen Männern nein sagen, aber leider zu ihm nicht mehr...

Naja.
Ein bisschen etwas hat sich ja bewegt in den letzten Jahren, au h durch meine Kinder habe ich an Selbstvertrauen gewonnen.
Ich bemühe mich, die Vergleiche zu unterlassen und mich auf mein eigenes Glücklichsein zu konzentrieren und Dinge zu tun, die ich mich nicht getraut habe oder die schwierig für mich sind.
Ich habe lange mit meinen Eltern gesprochen und mit meiner Schwester. Das hat gut getan.

Dennoch liegt da noch viel Arbeit vor mir

03.01.2019 13:42 • x 1 #386


M
Zitat von Florentine:
Ich habe lange mit meinen Eltern gesprochen und mit meiner Schwester. Das hat gut getan.

War ein Einsehen vorhanden?

03.01.2019 13:48 • #387


F
Ich würde eher sagen, ein Verstehen.
Sie haben ja nicht mit Absicht so gehandelt.
Mein Vater ist selber so groß geworden, fühlt sich selber oft unter Druck und weiß um diese Ansprüche.
Was das bei mir ausgelöst hat, wusste er nicht.
Meine Schwester hat gelacht und meinte, sie habe immer auf da gestanden und mich beneidet, weil ich so leicht Freundschaften fand....na klar. Ich habe ja jedem nach dem Mund geredet.
Heute ist sie die mit dem großen und stabilen Freundeskreis, die gemeinsam in den Urlaub fahren usw und die familiär und in ihrem Leben in ihrer Mitte angekommen ist.
Von meinen alten Freunden sind zwei übrig geblieben, die besten eben. Ich bin froh, dass ich sie habe.

Meine Mama hat sich nie gegen meinen Vater behaupten können. Sie war gekränkt, weil sie sich immer bemüht hat, uns die Liebe und Geborgenheit zu geben und war traurig, dass ihre Bemühungen an der Stelle nicht gereicht haben, um mich mit einem gesunden Selbstwert auszurüsten.

03.01.2019 13:54 • #388


M
Zitat von Florentine:
Ich würde eher sagen, ein Verstehen.

Immerhin. bist ich verstanden hab, was ich warum bin, war meine mutter schon tot und mein vater, naja, sie wollten es auch richtig machen, aber Generation Krieg - manches noch alt in den Köpfen

03.01.2019 13:56 • x 1 #389


F
Ich glaube, ich habe es verstanden und sie auch.
Jetzt muss als nächster Schritt eben folgen, dass mein Herz und mein Handeln meinem Verstand auch folgen.

03.01.2019 13:58 • #390


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag