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Sinnkrise in der Ehe

K
Zitat von Florentine:
Ich weiß ja, dass er auch nicht zufrieden ist dakit, wie unsere Ehe gerade läuft.
Es ist leider aber so, dass er eben der Meinung ist, mal wieder ein/zwei Abende ausgehen ohne Kinder usw und das kommt alles wieder in Butter.
Angesprochen auf Zärtlichkeiten von seiner Seite höre ich meist gar nichts, sondern bekomme einen genervten Gesichtsausdruck.
Spreche ich ihn an, ob er mich eigentlich noch wirklich toll findet, reagiert er ironisch/übertrieben.

Hm, bei so einer Reaktion stelle ich mir schon wieder die Frage, ob er dich überhaupt noch liebt oder ob er einfach zu bequem ist, die einzige Konstante in seinem Leben auch noch zu verlieren. Sorry!

Zitat von Florentine:
Was ich aber traurig finde, wenn ich es bei Freunden sehe: die sitzen da zusammen auf einer Party, küssen sich. Die geh'n zusammen auf ein Konzert und tanzen und haben da zusammen Spaß. Laden Freund ein und spielen. Und die sind auch seit 15 Jahren zusammen.
Sowas gibt es bei uns seit vielen Jahren nicht mehr.
Konzerte/Kneipe/Freunde. Mache ich alles alleine.

Wir hatten auch so einen Umgang miteinander. Tsja, aus eigener leidlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass das überhaupt nichts aussagt, wie es hinter den Kulissen aussieht.

Aber es muss was Entscheidendes bei euch passieren. Ihr geht beide vor die Hunde.

12.12.2017 14:50 • x 1 #31


F
Das nicht.
Aber einfach gemeinsam etwas unternehmen, was erleben!
Ich hab das Gefühl, ich versande hier langsam.
Man muss doch auch mal raus aus seinem eigenen Sud, mensch. Ich hätte hier schon lange einen Lagerkoller bekommen, wenn ich meinen Alltag so gestalten würde, wie mein Mann das tut. Was sehen, was erleben, wen treffen, worüber man sich dann unterhalten kann!
Das fehlt.
So. Ich muss meine Tochter abholen...mein Mann renoviert ja. Der kann nicht. Dann einkaufen, saugen, Kinder bespaßen, kochen. Heute Abend dann noch von 21-23 Uhr arbeiten.
Blöder Tag.

12.12.2017 15:04 • #32


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


Gast17
Uff, habe mir jetzt mal alles durchgelesen, das ist ganz schön hart, was du durchmachst. Du hast vor drei Monaten angefangen zu schreiben und seitdem scheint es schlimmer geworden zu sein.

Ich sag dir jetzt mal, was du meiner Meinung nach tun solltest, auch wenn es jetzt hart klingt und natürlich immer einbezogen werden muss, dass ich weder dich noch ihn persönlich kenne: Du solltest dich trennen. Ich versuch mal zu erklären, warum ich das so empfinde.

Da sind denke ich vier Punkte, die dich in der momentanen Situation verharren lassen (Reihenfolge egal):
1) Du selbst
2) Dein Mann
3) Die Kinder
4) Das Finanzielle

Du selbst: Ich könnte mir vorstellen, dass du unsicher bist, was deine Zukunft anbetrifft. Was wird aus mir? Werde ich wieder jemanden finden? Wann wird das sein? Was ist, wenn nicht? Und wenn es dann genauso blöd wird? Die 'Musterlösung' wäre es jetzt, dich aus der jetzigen Situation heraus zu entscheiden und die ist, dass du es schon seit geraumer Zeit sehr belastet und du am Zahnfleisch kriechst. Und JETZT ist es die beste Entscheidung, aus dieser destruktiven Beziehung auszubrechen. Andere Fakten hast du nicht und was die Zukunft bringt, weißt du nicht. Du kannst nur von deinem jetzigen Wissen und Kenntnisstand ausgehen und nach diesen Kriterien eine Entscheidung treffen. (Von außen ist das immer leicht so dahergesagt, ich weiß. Das ändert aber meines Erachtens an der Richtigkeit nichts.)

Dein Mann: Es kann sein, dass du eine gewissen (falsche!) Verantwortung für deinen Mann verspürst: Du hättest ihm doch versprochen, bei ihm zu bleiben, und gerade jetzt in der für ihn so schwierigen Situation bräuchte er dich doch so besonders und so weiter. Hier gibt es denke ich keine zwei Meinungen: Dein Mann ist alt genug, er kann und muss für sich selbst sorgen. Es ist NICHT Deine Aufgabe, ihn glücklich zu machen. (Das kannst du auch gar nicht.) Wenn du ihm den Boden unter den Füßen wegziehst, gibst du ihm die Möglichkeit, sich selbst aus dem Schlamassel zu herauszuziehen. Wenn du ihm weiter den Strohhalm hinhältst, wird er sich daran klammern und keine Notwendigkeit sehen, sich zu verändern.

Die Kinder: Auch wenn man hier vielleicht drüber streiten kann, aber meine Meinung ist da ziemlich klar. Es ist BESSER für die Kinder, wenn sich eine festgefahrene Ehe, die mehr Kraft kostet als gibt und die mehr Schmerzen als Freude schafft, NICHT in die Länge zieht. Kinder können so etwas gut verkraften. Ja, es ist schmerzhaft für sie, aber es ist noch schmerzhafter, wenn sie täglich auf langen Zeitraum deine Überforderung und Unzufriedenheit erleben müssen.

Das Finanzielle: Hierzu gehört vor allem das Haus, sämtliche Geldausgaben aus der Vergangenheit und dergleichen. Dem würde ich die geringste Bedeutung beimessen, auch wenn es natürlich weh tut. Aber ich denke, du verdienst genug, dass du dich und die Kinder (dann in einer kleineren Wohnung, aber egal) gut über Wasser halten könntest.

Also wie gesagt, es ist einfach so ein Gefühl, dass du euch allen Vieren einen großen Gefallen tun würdest, wenn du es schaffen würdest, diesen Schritt zu gehen.

Dir weiterhin alles Gute und freu dich, dass du gute Freunde und bestimmt auch verständnisvolle Eltern hast, die dich gut durch diese Zeit hindurchtragen.

12.12.2017 18:53 • x 2 #33


F
Heute habe ich nochmal gefragt: findest du mich eigentlich noch gut?
Er lachte und sagte: Jaja.
Ich: ich weiß oft nicht, ob du so was ironisch meinst oder ernst.
Er: ich hab doch ja gesagt.
Ich: Nein. Du hast Jaja gesagt und gelacht.
Er: äffst du mich nach?
Ich: bist du noch gern mit mir verheiratet?
Er: manchmal.
Ich: willst du dich trennen?
Er: manchmal.
Ich: wann? Warum?
Er: meistens freitags.
Ich: hä? Verarschst du mich schon wieder? Willst du dich trennen?
Er: neee. Ich hab nur nen Witz gemacht. Komm schon.
Ich: ich fühle mich nicht wirklich geliebt und gemocht seit einiger Zeit.
Er (lacht): na, da bist du auch oft genug selbst Schuld dran.
Ich: Warum?
Er: ach komm. Das weißt du selber. Da hab ich jetzt auch keinen Bock drauf.
.
So läuft das dann.
Heute Abend haben wir etwas Zeit.
Aber er ist (mal wieder) nicht geduscht (wann hätte ich das heute machen sollen?), also kein S. und einfach schmusen will er auch nicht.

Vielleicht tue ich uns mit all dem auch Unrecht.
Vielleicht vielleicht.
Die Kinder hängen mit einer Affenliebe an ihm.
Er ist meinetwegen umgezogen. Er war früher schon depressiv. Er ist Mitte 40wenn ich ihn verlasse, wars das mit Familienleben usw für ihn.
Er sagt immer, dass er für den Trennungsfall (so wie für jede andere Eventualität im Leben) einen Plan B in der Tasche hat: keine Ahnung welchen.

Manchmal hört es sich so an, als wäre er lieber alleine und er sagt auch immer wieder, wie glücklich er war als er allein gewohnt hat und wie toll das war ohne Verantwortung.
Aber wenn wir über andere getrennte Menschen bzw. Trennungen reden, sagt er immer, wie schrecklich er das findet wegen der Kinder und so.

In Bezug auf mich selber und die Finanzen habe ich gar keine Angst, wohl aber davor, alleinerziehend zu sein.

Ich denke in meinem nahen Umfeld wären nicht allzuviele Leute erstaunt, wenn ich mich trennen würde.

Ich weiß nicht. Ich weiß nicht ob ich ihn noch liebe.

12.12.2017 20:16 • #34


G
Du sagst du hast Angst vor dem Alleinerziehen. Das kann ich richtig gut verstehen. Aber ich an deiner Stelle hätte auch Angst vor einem eigenen Burn-Out angesichts der von dir geschilderten Situation. Du klingst hier sehr belastet und ich weiß aus Erfahrung, dass man das Ausmaß der Belastung oft erst im Nachhinein richtig erkennt.

Hast du mal mit Listen gearbeitet? Vielleicht hilft es, dir die Situation etwas zu veranschaulichen, wenn du mal niederlegst, welche Dinge für oder gegen die Trennung sprechen. Oder einzukreisen, exakt welche Unterstützung du jetzt hast, die du als Alleinerziehende dann nicht mehr hast. Für mich liest sich vieles von dem, was du aus eurem Alltag beschreibst, wie das Leben einer Alleinerziehenden mit zusätzlichem Klotz am Bein. Welche Aufgaben in der Betreuung und Erziehung übernimmt er? Wer könnte diese Aufgaben übernehmen, wenn du dich von ihm trennst? Das sind Fragen, die es wert sein könnten, sie näher zu beleuchten.

14.12.2017 19:32 • x 2 #35


F
Hallo,

im Grunde kann ich mit allen Aufgaben auch alleine fertig werden.
Es sind aber die kleinen Dinge, die dann doch entlasten. Mal kurz unter die Dusche springen zu können oder jemanden zu haben, wenn man krank ist usw.

Heute sollte es nach langer Zeit mal wieder intim werden. Naja. Der Umstand, dass ich nun hier sitze und schreibe zeigt wohl etwa, wie es gelaufen ist.
Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass es ihm. hm. wie soll ich sagen, langweilig mit mir ist.
Wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er mir zwar, das wäre nicht so, aber halt nicht:Nein. , sondern mehr so:Neeeee. Ist doch alles ok.
Wenn wir mal dabei sind, gefällt es mir meistens auch, aber da muss ich mich echt drauf konzentrieren und ich könnte ehrlich gesagt auch ohne leben. Also ohne DIESE Art S., den leidenschaftslosen.

Ich werde auf jeden Fall nach Weihnachten nochmal ein Gespräch führen. Er sagt immer, für ihn sei alles soweit ok usw. ich kann das immer gar nicht so richtig glauben.
Ok ist doch auch nicht glücklich oder zufrieden.

Nächste Woche habe ich meinen Termin in Tattoostudio zur Vorbesprechung.
Auch bei der Krankenkasse habe ich einen Antrag für eine Op eingereicht und mich im Fitnessstudio angemeldet, allerdings nur für einen Kurs einmal pro Woche eineinhalb Stunden abends.

Vielleicht muss ich mich auf die Art und Weise freischwimmen und lösen.
Vielleicht hilft es mir auch, zufriedener mit mir selber zu sein und dadurch auch wieder einen anderen Blick auf mein Leben und meine Partnerschaft werfen zu können.
Aus der aktuellen Situation traue ich mich keinen Schritt nach vorne.
Zu groß ist die Anfst, einen bösen Fehler zu machen.

16.12.2017 22:20 • x 2 #36


F
Guten Abend!

Ich schreibe, weil ich grade irgendwohin muss mit meiner Frustration.
Ich arbeite Vollzeit. Er ist zuhause.
Jetzt vor den Feiertagen und nach den Feiertagen bis Mitte Januar steht bei mir besonders viel Arbeit an.
Er weiß das.
Gestern: heim gekommen. Haus sieht aus wie sau. Aufgeräumt, gesaugt, 2 Maschinen Wäsche gewaschen, gekocht, Kinder ins Bett. Abends dann noch 2Stunden am Schreibtisch gesessen.
Heute: komme von der Arbeit. Haus sieht immer noch aus wie gestern.
Ich wieder gesaugt. Wäsche. Kochen.
Hatte ihn gebeten, mit zu helfen, damit wir in einem sauberen Haus Weihnachten feiern können.
Was höre ich stattdessen heute?
Dass er es ja überhaupt nicht schafft, oben das Zimmer zu Ende zu renovieren und es deshalb jetzt lässt.
Wir sollen jemanden komen lassen und das zahlen. Bzw ich.
Ich bin innerlich aus der Haut gefahren.
Hab ihm dann gesagt, er braucht das dann auch nicht weiter machen .
Dann mache ich's selber mit Freunden Ende Januar wenn ich wieder mehr Luft hab mit der Arbeit.

Aber meine Fresse! 5 Monate an einem Zimmer?! Die Kater sitzen im Dreck, der eine hustet, die sauen alles ein, ich kann nicht ins Arbeitszimmer ... Das alles, damit er mir jetzt sagt, er bekommt das nicht fertig?!?! Ich Fass es nicht.

Wenn ich ihn frage, was er den ganzen Tag gemacht hat, kommt üblicherweise eine patzige Antwort oder er geht gleich an die Decke.
Ich mein, ich weiß das, ich war in Elternzeit und auch schon arbeitslos.
Ich weiß, dass es Tage und manchmal auch ne Woche gibt, in der man einfach nichts schafft oder sich nicht aufraffen kann.
Aber so was hatte ich nie.
Wenn ich sehe, dass meine Tiere leiden, muss man doch handeln?!?!
Meine Tochter wollte oben ihr Kinderzimmer. Eigentlich sollte das im Sommer laufen. Dann hieß es Herbst.
Jetzt heißt es dann gar nicht.
Da hätte ich auch gleich jemanden bezahlen können, verdmmte scheize.

20.12.2017 17:31 • #37


monchichi_82
Zitat:
Ich bin 35 Jahre alt und seit 9 Jahren verheiratet.


Dasselbe wie bei mir.

Zitat:
Wir haben vor unserer Ehe gar nicht zusammen gewohnt und das erste Ehejahr war fast schon die Scheidung.
Er wurde arbeitslos, depressiv, hat viel getrunken. wieder getrennt gewohnt, gependelt. es war schwer, aber es ging weiter.

Das sind schwierige und auch kontraproduktive Voraussetzungen. Allerdings erkenne ich in diesem Satz nirgendwo das er ordentlich, strukturiert ist und klare Linien fährt, ganz im Gegenteil.

Zitat:
Haus gekauft, schwanger geworden. wir dachten: wow, jetzt ist der Knoten geplatzt!

Entschuldigung wenn ich das so schreibe aber das halte ich für sehr naiv! Schon so eine schwierige Ausgangssituation mitbringen und das mit noch mehr Veranwortung und finanziellen Hürden zu belasten wo ihr mit euch selbst schon nicht gut zurecht kommt das kann langfristig nur nach hinten losgehen.

Zitat:
1. Das leidige S. Thema. seit der Geburt läuft praktisch nichts mehr. Was nicht an mir liegt. Mein Mann schläft seit 1 Jahr auf dem Sofa, weil das Baby mit im Ehebett schläft. Dazu: ich habe voll gestillt und habe 1 Jahr lang JEDE (!) Nacht allein gemacht, weil er meinte, er könne das Geweine nachts nicht aushalten usw. (unser 1. Kind hatte schnell prima durchgeschlafen, der Kleine nun mal nicht) und es mir schlicht zu mühsam war, 6 mal pro Nacht aufzustehen und ihn dann wieder ins Bett zu heben (wobei er jedes Mal aufwachte und dann erstmal wieder brüllte).
Wir haben ein Gästezimmer . nachdem wir 2 (!) mal durch Babygebrüll den S. unterbrechen mussten, meinte er: ok, das war's dann auch erstmal. So geht das nicht. - danach ging dann auch erstmal gute 7 Monate nichts mehr. Die letzten 3 Monate waren es dann immerhin mal wieder 3 mal. aber mir ist das einfach zu wenig.


Zu dem Absatz finde ich das euch Struktur fehlt. Das ist nicht notwendig das ein 1-jähriges Kind nach wie vor im Elternschlafzimmer ist und der Mann auf dem Sofa schläft. Ein Kind muss lernen alleine zu schlafen und je länger du das aufrecht erhältst umso schwieriger wird für das Kind die Umgewöhnung.

So wie du das Gemüt deines Mannes schon in den ersten Sätzen beschrieben hast wundert mich auch der Umgang mit den Kindern nicht. Er scheint heillos überfordert zu sein. Das jemand mit Depressionen und einem - ich mutmaße Schreikind - nicht zurecht kommt, kann ich nachvollziehen.

Zitat:
Ich habe neulich mal ein drittes Kind angesprochen (in einer guten Phase) und er hat bloß gelacht und gesagt auf keinen Fall. das hat mich ziemlich getroffen.

Nachdem was du bisher beschreibst musste ich an der Stelle vermutlich genauso auflachen wie dein Mann. Verzeih bitte aber du bist doch nicht ganz bei Trost! Ihr kommt mit dem was ihr habt hinten und vorne nicht klar, beschwerst dich von oben bis untern nur über deinen Mann und denkst dann über ein 3. Kind nach. Als hättest du keine anderen Sorgen. Eure Beziehungsqualität - so wie du sie beschreibst - lässt nicht mal ein Kind zu geschweigedenn drei.

Zitat:
Ich sollte doch jetzt grade glücklich sein, dass alles einigermaßen im Lot ist?

Ich finde nicht, dass bei euch irgendwas im Lot ist sondern das ihr vor dem Aus der Ehe steht. Ihr passt nicht zusammen, ihr habt verschiedene Lebensmodelle, überfordert euch gegenseitig am laufenden Bande. Es wirkt als müsstest du bei jeder Gelegenheit noch eins oben drauf setzen. Lies dir das was du geschrieben hast nochmal selbst in Ruhe durch und dann denk nochmal über deine Sätze nach das zwischen euch alles im Lot ist und deinem Kinderwunsch. Hier muss dir selbst auffallen, dass da etwas nicht stimmen kann.

20.12.2017 23:31 • x 2 #38


F
Hallo, monchichi

Danke für deine ausführliche Antwort.
Möglicherweise wirkt es hier beim Schreiben anders, als es ist.
Ja, ich bin an vielen Stellen unzufrieden und mecker, das liegt hier auch daran, dass ich mich hier mit dem, was ich belastet mitteilen möchte und nicht mit dem Gegenteil.
Wie ich weiter vorne schrieb: es gibt durchaus auch schöne Momente mit Zärtlichkeiten, aber es sind eben weniger geworden.
Ich habe nicht den Einduck, dass alles rettungslos verloren ist. Manchmal. Und manchmal eben schon.
Und ich weiß nach wie vor nicht, ob das nicht auch an mir und meiner Unzufriedenheit mit mir selber liegt.

Zu meinem Mann: mein Mann ist sehr ordentlich. Er liebt Listen und Strukturen , ist pünktlich. Er überlässt ungern Dinge dem Zufall und mag keine spontanen Planänderungen. Das meinte ich damit.
Natürlich ist man während einer depressiven Phase ganz anders als sonst.

Für uns war das Haus eine gemeinsame Entscheidung. Wir waren seit über 4 Jahren verheiratet. Es war klar, dass wir Kinder wollen und wo wir unser Leben führen werden.
Die Alternative wäre gewesen, wieder mit Sack und Pack in eine Mietwohnug umzuziehen. Nach 5 Umzügen waren wir aber beide der Meinung, dass es einfach reicht ud wir müde sind vom Umziehen und Kartons packen und renovieren für fremde Vermieter.

Die Tiere, der Hund und die Katzen, das waren vor allem Wünsche meines Mannes. Ich hätte (und sehe das auch heute noch so) auch ohne leben können. Ich finde daher auch nicht, dass ich immer noch eins drauf setze.

Zu unserem Kind: das, was du Struktur nennst, ist für mich nicht praktikabel und ich finde es darüber hinaus auch nicht richtig. Das Kind braucht viel Nähe und Zuwendung von mir, mehr als unsere Große das brauchte. Vielleicht auch grade weil ich eben arbeite und er Mama dann tagsüber auch noch teilen, muss.
Er wird aus dem Bett ausziehen, wenn er aus dem Bett ausziehen kann. Im Moment, das merke ich, ist er eben einfach nicht so weit.
Die ersten 3 Monate hat er viel gebrüllt, aber ein Schreikind war er nicht. Und inzwischen sowieso nicht mehr.

Mit alles im Lot meinte ich, dass wir mal eine stabile Phase erreicht haben, 8m der wir einen festen Wohnsitz haben, beide einen Job (hatten) und ausnahmsweise mal keine Geldsorgen. Also die Schwierigkeiten aus dem letzten Jahren mehr oder weniger mal weggefallen sind.

Zu dem 3. Kind habe ich mich ja nun schon ein paar Mal geäußert.
Der Wunsch ist da, aber wenn es nicht ist, dann ist es nicht.

Das schräge ist, ich glaube, ich nehme viel von dem, was er an Gefühlen zeigen will, gar nicht so wahr.
Ich denke schon, dass er mich liebt. Aber ich glaube, ihn macht die ständige Anforderung des Lebens an ihn total mürbe und er kommt da halt nicht mehr raus aus der Nummer.
Er will und wollte die Familie und hat danach zu seinem eigenen Entsetzen wohl festgestellt, dass er nun seine selbstbestimmte Einsamkeit nicht mehr haben kann. Dass eben beides nicht geht.

Ich komme so aber nicht mehr an ihn dran. Ich weiß , dass er unzufrieden und unglücklich mit sich und seiner Situation ist, aber ich kann ihm nicht helfen.
Meine Angebote schlägt er aus, einen Plan B gibt es von seiner Seite aus nicht.

Nach den Feiertagen werden wir mal probieren, die Kinder eine Nacht bei meinen Eltern schlafen zu lassen.
Mal schauen, wie das funktioniert.

Euch allen gemütliche Feiertage!

23.12.2017 14:38 • x 1 #39


S
Frohe Weihnachten, Florentine!

Ich kann rauslesen, dass du tatsächlich hin und hergerissen bist.

Ob es nur eine Phase ist oder an deiner eigenen Unzufriedenheit liegt, kann dir hier im Forum aber wohl niemand beantworten.

Ihr habt eine bewegte Zeit hinter euch. Jetzt habt ihr alles und diese Ziele, die ihr vorher hattet (Familie,feste Wohnung usw.) sind plötzlich weg.
Naturgemäß muss man sich dann als Paar neu orientieren bzw. auch jeder für sich. Worauf soll/will man hinleben? Was sind weitere Ziele, die man erreichen möchte?
Du versuchst grade, diese Fragen für dich zu klären, lese ich (Tattoo , Veränderung usw.).
Du solltest sie aber auch gemeinsam mit deinem Mann besprechen. Was nehmt ihr euch als Paar vor?
Ich meine langfristig. Nicht mal ausgehen in 2 Monaten.
Das gehört gemeinsam besprochen, insbesondere dann, wenn du den Eindruck hast, dass er ebenfalls nicht so richtig weiß , wohin mit sich (Job usw.).

Ich glaube, es ist richtig, wenn du doch nun erstmal um dich kümmerst und abklopfst, was dich zufriedener und glücklich macht/machen könnte.
Wenn du dich besser fühlst, schaust du auf deine Beziehung.
Umgekehrt macht es m.E. nicht viel Sinn, weil du, wenn du mit dir selber unzufrieden bist, viel zu viel davon auf deinen Partner projezierst und es dann schwierig wird zu sehen, was nun wirklich bei deinem Mann liegt und was bei dir.

Du wirkst unsicher auf mich. Als hättest du Angst, das Leben zu verpassen, dabei bist du mittendrin.
Du kannst mit solchen Entscheidungen sehr sehr viel falsch machen und kaputt machen. Aber auch viel richtig.

Daher halte ich es für vernünftig, wenn du dich nun um dich kümmerst, eventuell auch mit Unterstützung und anschließend zusammen mit deinem Mann schaust, wie viel ihr beide noch von einem gemeinsamen Leben habt.

Die Verantwortung, die du fühlst, ihm die Familie wegzunehmen und dass er deinerwegen umgezogen ist: diese Entscheidungen hat er als erwachsener Mann alle mitgetroffen.
Wichtiger ist, sollte es denn schief gehen, dass ihr eine vernünftige Lösung findet.

Ich würde aber ehrlich gesagt wirklich nichts übers Knie brechen.
Lass dir Zeit.
1 Jahr oder so.
Mach deine Op, deine Tattoos , dein Fitnessstudio, lass Zeit verstreichen und schau gut hin, wie es dir dann geht.

Alles Gute!

24.12.2017 14:13 • x 1 #40


F
Danke.
Ich mache mir selber viel Druck, merke ich und setze damit meinen Mann auch unter Druck.
Die Feiertage liefen bisher ganz harmonisch und schön.
Ich werde für 2018 ins Auge fassen, mich um mich zu kümmern und den Druck etwas rauszunehmen.
Viel wird auch davon abhängen, wie es bei meinem Mann beruflich weitergeht. Das wird Einfluss nehmen darauf, wie wir unseren Alltag gestalten.
Das wird sich aber erst nächstes Jahr ergeben (hoffentlich).
Mit den neuen Zielen hast du recht. Wir haben da nie so konkret drüber gesprochen (bis auf das Gespräch mit dem Kind), auch ein gemeinsames Hobby o.ä. haben wir nicht. Wir haben einige Sachen angefangen, aber nichts weiter gemacht (Tanzkurs ging nicht mehr wegen seines Knies, Angeln nicht wegen der Kinder).

Ich Zweifel hält immer noch daran, wie normal solche Zweifel in einer langen Beziehung sind.
Im Umfeld wirkt es immer so, als gebe es mal Streit, aber die eigentliche Beziehung wird so nicht in Frage gestellt.

Viele Grüße

26.12.2017 11:52 • #41


S
Liebe Florentine,
nun ist es schon ein Weilchen her seit deinem letzten Beitrag hier.
Wie geht es Dir, wie geht es Euch? Hat es sich zum Besseren gewendet, ist alles noch unerträglicher geworden?
Es interessiert mich.
Ich finde mich ein wenig in Deinem Mann wieder, die Überforderung, das Ausweichen vor Fragen und Zärtlichkeit. Die Meinung, alle anderen seien blöd.
Mir ging es ähnlich, habe mich zurückgezogen. Und mich festgebissen. Dann ist es schwer wieder herauszukommen aus dem Loch. Je länger es dauert , je schwieriger wird es. Dein Mann weiß das er sich nicht richtig verhält. Würde er es sagen, würde er dir den Spass am S. eingestehen und all die anderen Dinge, müsste er zugeben zuvor viel falsch gemacht zu haben.
So wartet er auf den großen Knall, eine Affäre, die Trennung, irgendwas.
Männer halt und sicher auch ein wenig Depression. Such Dir eine Affäre, hol Dir die Zärtlichkeit die Du so dringend brauchst, geniesse es und konfrontiere ihn damit. Dann kommt der große Knall und ihr könnt, vielleicht, noch mal den Startknopf drücken.
Aber bestimmt ist das ja alles Makulatur, und ihr habt die Kurve gekriegt.

Ich wünsche Dir ein spektakuläres Wochenden

19.01.2018 19:43 • #42


F
Hallo,
nein, es hat sich nicht wirklich etwas bewegt.
Mein Mann hat zum Glück ein paar kleinere, aber längst überfällige Reparaturen im Haus erledigt (Schuhregal/Garderobe) , die großen Baustellen sind unfertig.

Nach dem Feiertagen war ein Großfamilienwochenende im Schnee geplant. Er ist nicht mitgekommen. Er ist zugause geblieben und wollte die 4 Tage zum Arbeiten an der Renovierung nutzen.
Schlussendlich war dann 1 Zimmer gestrichen (10m2), sonst war nichts weiter fertig.

Ich habe mich erst ziemlich geärgert.
Ich versuche es jetzt, es lockerer zu nehmen und mir zu sagen: ok, er hat halt so viel gemacht, wie er eben geschafft hat.

Meine beste Freundin ist aktuell schwanger, da bin ich im Moment wieder etwas traurig, versuche aber das hochzuhalten, was ich habe.
Die Kinder schlafen im Moment schlecht, das merkt man ihm auch an. Morgens sehr schlecht gelaunt, kommt kaum hoch.
Meistens muss ich ihn wecken, wenn ich zur Arbeit gehe.
Dafür sitzt er grade noch am Pc und spielt (oder was weiß ich).

Eigentlich habe ich ihn die ganze letzte Woche/am Wochenende außer zum Abendessen kaum gesehen.
Ich musste abends immer noch arbeiten und er schien ganz froh zu sein, sich zurück ziehen zu können.

Eine Affäre will ich nicht. Ich würde mich sofort verknallen, wenn einer nett zu mir ist.
Mir fehlt, glaube ich, jemand zum Reden. Zum Austauschen, diskutieren, Erlebnisse besprechen.
Das habe ich leider nicht und diese Ebene fehlt mir noch mehr als S..
Die letzten Wochen habe ich mich ziemlich einsam gefühlt.
Ich verabrede mich dann viel.
Aber wie schräg, wenn ich dann schon denke: oh man, schon wieder Wochende. Was sollst du denn jetzt zwei Tage machen?

Mein Mann beschwert sich umgekehrt, dass ich Termine mache ohne Absprache. Das stimmt und das ist auch doof von mir, oft genug. Ich mache das aber, weil er mit seinen Planungen hält ewig nicht aus dem Quark kommt.
Jetzt hab ich mit seinen Eltern verabredet, dass wir die über Ostern besuchen.ich dachte auch, er will mal wieder nach Hause , davon redet er ja ständig.
War auch wieder nicht richtig.
Er will das erst machen, wenn hier alles fertig ist.
Aber das ist ja nie?!?!

22.01.2018 23:14 • #43


F
Jetzt ärger ich mich natürlich, dass ich das vorgeschlagen habe.
Ich fahre da nämlich gar nicht gerne hin und denke jetzt: du dusseliger Schafskopf! Wenn du gewartet hättest, bis er was orgsnisiert, hättest du erst in 1 oder 2 Jahren wieder dahin fahren müssen !
Das finde Ich aber auch irgendwie nicht richtig, seine Trantütigkeit da auf Kosten seiner Eltern auszunützen.
Ich steh nicht auf diese Besuche , aber es ist immerhin Familie.

Mein Mann sieht das übrigens überhaupt nicht so.
Er findet, wir haben zu wenig S. wegen der Kinder und weil ich ihn nicht scharf genug mache (er wünscht sich Kopfkino und schmutzige SMS und Fantasien und Bilder tagsüber usw.), ich kann das aber nicht liefern an jemanden, mit dem ich so wenig in Kontakt bin.
Außerdem kann ich das nur, wenn ich auch Freude an dem Drumherum habe, ich fühle mich von seinen Wünschen in der Richtung aber unter Druck gesetzt, ich hab das Gefühl, dabei geht's eben nur um ihn und seinen Kopf.

Auch ist er der Meinung, dass er zuhause genug macht und dass die Kinder eben anstrengend sind und er mehr Ruhe braucht.
Außerdem ist er ja krank (sein Knie oder Rücken oder sonstwas) oder übermüdet (ebenfalls Kinder).

Ich kriege regelmäßig von ihm zu hören, dass ich mal froh sein soll, dass ich ihn habe und dass ich das alleine alles gar nicht hinbekommen würde.

22.01.2018 23:43 • #44


Vegetari
Wart ihr mal in der Paarberatung?

23.01.2018 05:48 • x 1 #45


A


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