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Sinnkrise in der Ehe

Fanta1
Zitat von Florentine:
Ich habe doch noch ziemlich Angst davor, auf mich alleine gestellt zu sein.


Das ist ja total normal. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und erträgt lieber das Schlechte, weil es gewohnt und vermeintlich sicher ist. Jetzt im Moment weißt du genau, was du hast ( in eurem Fall besser was du NICHT hast). Im Rahmen der katastrophalen Beziehung ist alles irgendwie geregelt, jeder weiß was er zu tun hat, wie der andere reagieren wird, man hat sich irgendwie arrangiert und in dieser Situation eingerichtet. Dein Leidensdruck ist zwar hoch, aber irgendwie noch nicht groß genug, damit du handelst und die Situation änderst. Kann ich alles komplett nachvollziehen, habe ich auch alles durch.Aber glaube mir: es wird dir so viel besser gehen wenn du dich ENDLICH zu dem unausweichlichen Schritt der Trennung durchringst ( ob auf Probe oder endgültig ist ja ersmtal egal). Anfangs ist noch ein bisschen Wehmut und Bauchdrücken dabei, aber das sollte sich bei dir schnell legen. Du bist weder finanziell abhängig von deinem Mann noch wirst du die große Stütze vermissen, da er ja eh nur Belastung ist. Das Leben ist z u kurz, die Kinder werden so schnell groß, du hast jetzt schon zwei Jahre verschenkt, die du viel, viel fröhlicher und unbelasteter hättest verbringen können.

Ich wünsche dir die Kraft, die dringend nötige Veränderung herbeizuführen.

27.12.2018 06:09 • x 2 #286


W
Zitat von Florentine:
Ich habe doch noch ziemlich Angst davor, auf mich alleine gestellt zu sein.


Jetzt packst Du doch auch alles alleine und hast ihn noch als Ballast dabei. Wo unterstützt er Dich denn?

27.12.2018 07:55 • x 1 #287


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


Mia2
Ja, Florentine ist taff und stemmt viel allein. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man dann wirklich allein mit den Kindern ist. Ich halte es auch nicht für verschwendete Jahre. Es ist doch nicht so, dass der nächste Traummann morgen da ist und alle Sorgen mit dir teilt. Ich halte das für eine Illusion. Auch wenn er viel seine Ruhe will, die Kinder lieben ihn trotzdem und sie werden bei einer Trennung leiden. Du hast für dich noch weniger Ruhe. Nimm dir Zeit und setze dich nicht unter Zeitdruck.

27.12.2018 08:55 • x 3 #288


M
Zitat von Mia2:
Du hast für dich noch weniger Ruhe. Nimm dir Zeit und setze dich nicht unter Zeitdruck.

seh ich anders. Wenn sie eine eigene kleine Wohnung hätte - wäre Zeit und Ruhe kein Problem

27.12.2018 09:13 • x 1 #289


W
Zitat von Mia2:
die Kinder lieben ihn trotzdem und sie werden bei einer Trennung leiden.


Oder aufblühen weil ihnen keiner mehr beim Frühstück sagt wie doof sie sind. Wäre genauso gut möglich.

27.12.2018 09:26 • x 1 #290


F
Es sind so die kleinen Termine.
Wenn ich zum Arzt muss, wenn ich mal länger arbeiten muss und er die Kinder aus der Kita abholt...das kommt nicht sehr oft vor, aber es kommt eben vor und das sind so Dinge, wo ich nicht genau weiß , wie die laufen sollen, alleine.
Andererseits: die Kinder werden größer und mit 6 werde ich die Große auch mal 20 Miuten alleine zuhause lassen können oder sie kann zu Freunden.
Irgendwie wird es sich finden.

Meine Familie ist da. Ich nehme das viel weniger in Anspruch als z.B. meine Schwester und eine zuverlässige Babysitterin haben wir auch seit über einem Jahr.

Verschwendet sind die Jahre nicht. Ich brauchte diese Zeit, um zu verstehen. Um zu reflektieren, mir Hilfe zu suchen und an mir zu arbeiten.
Es ist ein Entwicklungsprozess, den ich nicht als verschwendet betrachten kann.
Es gab gute Zeiten und ich habe sicherlich durch und mit meiner Wendung hin zu mir selbst/ meinen Rückzug /meinen weniger werdenden Invest auch dazu beigetragen, dass er sich abgelehnt fühlt.

Es tut mir leid, sehr leid, dass es so ist.

Nur glaube ich, dass ich nicht eines Morgens plötzlich aufwachen werde und ihn als Mann wieder begehrenswert finden werde.

Bleibe ich in dieser Ehe, bedeutet das für mich, dass ich mich selbst, wie in den letzten Jahren fortwährend motivieren, selbst überzeugen und mir Dinge schön reden muss.
Ich müsste so weiter machen wie bisher und einen Weg finden, mich damit zu arrangieren, sowohl mit der S. losigkeit als auch mit dem Rest, denn ER wird sich nicht ändern.

Ein neuer Partner... Das klingt für mich grade so wie: wander aus an den Nordpol.
Ich habe für so etwas keinen Platz in meinem Herz und auch nicht in meiner Seele.
Da ist grade mehr Kummer und Bedauern und Selbstvorwürfe.

Ich habe noch nie wirklich alleine gelebt (Familie, WGs, Ehe), brauche Zeit, um mich zu erden und einen Lebensentwurf für mich zu gestalten, der sich stimmig anfühlt.
Wenn dann, irgendwann, mal ein Mann auftritt, für den ich mich begeistern kann: vielleicht.
Wenn nicht: auch gut.

Die Kinder werden leiden. Das tun alle Kinder (und wie man in meinem Fall sieht: auch Erwachsene) wenn sich etwas Gewohntes im Grundsatz ändert, weil Angst entsteht.
Ich kann nur hoffen, dass wir so stabil für die Kinder da sein können, dass die Angst auch wieder verschwindet.
Ich bin Pädagogin und weiß um diese Prozesse, vielleicht mache ich es mir auch deswegen so schwer, allerdings habe ich auch keine Hemmungen, mir Hilfe beim Jugendamt oder anderen Stellen zu suchen.

27.12.2018 09:49 • x 3 #291


M
Zitat von Florentine:
allerdings habe ich auch keine Hemmungen, mir Hilfe beim Jugendamt oder anderen Stellen zu suchen.

das hilft auch den Kindern - ich denke, du machst das schon. Auch in deinem Tempo

27.12.2018 09:52 • #292


M
Ich respektiere deine Herangehensweise sehr aber bei den Kindern verstehe ich dich leider nicht. Du scheinst eine liebevolle Mutter zu sein aber:
Zitat von Florentine:
Er kam um 11Uhr aus dem Gästezimmer runter, hat den Kleinen als A..Loch beschimpft, weil er mit dem Brot in der Hand rumgelaufen ist, dann unsere Tochter (sag mal, bist du komplett dumm?) , ist dann wieder hoch, weil es zu laut war.


gerade weil Du Pädagogin, mit ähnlicher Geschichte bist, weißt du auch, was das bei deinen Kindern anrichtet. Du sollst nicht sanktionieren aber deinen Kindern zeigen, dass niemand so mit ihnen umgehen darf. Wie? Indem du nicht still daneben sitzt und es zulässt sondern ihn in die Schranken weist. Auch in einem schärferen Ton!
Niemals, hätte der Vater so mit meinen Kids reden dürfen.

27.12.2018 10:12 • x 5 #293


W
Liebe Florentine,

nur Mut!

Ich (37 J., 1 Kind, 14 Jahre Beziehung) weiss leider so ungefähr wie du dich fühlst bzw. mir kommt deine Situation sehr bekannt vor. Ich hatte mich mit den selben Gedanken beschäftigt und hatte auch schreckliche Angst vor der Zukunft (denn ich war davor auch nie wirklich alleine). Nun, ich habe den Schritt gewagt (vor knapp 2 Jahren) und mich von meinem Mann getrennt... und was soll ich sagen, es war wirklich sehr schwer und mir kam es zeitweise unerträglich bis hoffnungslos vor. ABER ich habe die Entscheidung meinen Mann zu verlassen (weil ich ihn nicht mehr liebte und so nicht weitermachen wollte/konnte) keine Sekunde bereut! Das gab mir Kraft sowie die Erkenntnis genau das richtige gemacht zu haben und das alles wieder gut wird!

Viel Glück!

27.12.2018 11:09 • x 1 #294


Fanta1
Zitat von Florentine:
Die Kinder werden leiden. Das tun alle Kinder


Da muss ich widersprechen. Es kommt ganz darauf an, wie man als Eltern damit umgeht. Wenn man denen das vernünftig erklärt und danach klug und im Team damit umgeht, wird es für die Kinder sogar eine Bereicherung. Wenn sie merken, dass Mama auf einmal viel glücklicher ist, weil ihr eine Last von den Schultern genommen wurde( Papa vielleicht auch, weil sein Bedürfnis nach Ruhe maximal gestill ist und er auf einmal mehr Geduld mit den Kindern hat), dann leiden die nicht. Was wird ihnen denn genommen ? Doch nur die häufigere physische Anwesenheit des Vaters, den sie aber zur Zeit als ungeduldig, genervt und oft lieblos erleben.

Florentine, ich habe wirklich ganz großen Respekt vor deiner Leistung und auch vor deiner besonnenen Herangehensweise aber irgendwann muss man auch mal Butter bei die Fische machen. Schieb nicht das Wohl der Kinder vor ( es ist KEIN Wohl zur Zeit für die beiden, wenn der Vater derart abschätzig mit ihnen umgeht). Vielleicht ist das was du als die hängen so am Vater wahrnimmst, eher der verzweifelte Versuch der beiden, irgendwann mal sein Wohlwollen zu erregen. Das ist ja oft so bei Kindern, die abgelehnt werden. Die klammern dann besonders doll, weil sie sich nach Liebesbekundungen und Anerkennung ihrer Eltern sehnen.

Was genau hindert dich noch daran, endlich den entscheidenden Schritt zu gehen und Nägel mit Köpfen zu machen? Niemals würde ich hier im Forum so vehement einer zweifachen Familienmutter zur Trennung raten, wenn ich nicht 100% überzeugt wäre, dass es die EINZIGE vernünftige Option ist.

27.12.2018 12:07 • x 1 #295


Mia2
Ich würde trotz allen nicht zu Trennung raten. Wenn man 2 Kinder in dem Alter allein hat und Vollzeitjob arbeitet, ist man völlig am Limit. Im Job nimmt keiner Rücksicht und das schlechte Gewissen bleibt immer, dass man zu wenig Zeit hat. Wohnsituation, Finanzen usw. Dränge Dich nicht. Du weisst, was du hast. Was die Zukunft bringt, weisst Du nicht. Um eine bessere Wortwahl würde ich ihn höflich bitten, um die Kinder nicht zu verletzen. Du musst ihm deutlich machen, dass sie dadurch verletzt werden. Freundlich, aber bestimmt. Viel Kraft.

27.12.2018 15:55 • x 1 #296


W
Zitat von Mia2:
Du weisst, was du hast. Was die Zukunft bringt, weisst Du nicht.


Naja, man kann auch im selbstgemachten Elend hocken bleiben. Stimmt schon.

27.12.2018 15:59 • x 2 #297


M
Zitat von Mia2:
Du weisst, was du hast

was hat sie denn? Einen Mann, der die Kinder verbal anpflaumt, ihr nicht mehr gibt, was eine Partnerschaft ausmacht - da kann sie auch ne WG machen mit ne anderen Alleinerziehenden

27.12.2018 16:04 • x 4 #298


Fanta1
Zitat von Mia2:
Du musst ihm deutlich machen, dass sie dadurch verletzt werden.

Wieso muss man einem erwachsenen Mann deutlich machen, dass er seine Kinder verletzt, wenn er sie A...nennt und ihnen sagt dass sie dumm sind ? Und dann soll sie das auch noch höflich machen ?


Zitat von Mia2:
Wenn man 2 Kinder in dem Alter allein hat und Vollzeitjob arbeitet, ist man völlig am Limit.

Korrekt. Daher hat sie keine Kraft mehr, auch noch das dritte Kind ( den ständig gestressten, überforderten, genervten, ungeselligen Ehemann) mit durchzuziehen.

27.12.2018 16:06 • x 2 #299


F
@Mia2

Das alles ist bereits am Limit.
Das schlechte Gewissen und den Zeitdruck habe ich auch jetzt, MIT der Partnerschaft.
Ich bringe dir Kinder morgens, hole sie ab, fahre zum Arzt, nehme mir frei, wenn sie krank sind usw.
Zeit, um zum Fitnessstudio zu gehen o.Ä. habe Ich jetzt auch nicht, da müsste Ich mich also nicht großartig umgewöhnen oder umstellen.
Ich verdiene genug, um das Haus auch alleine zu halten, davor habe ich keine Angst, auch habe ich die Ferienzeiten frei, sodass ich dann auch viel Zeit für die Kinder habe.
Ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.
Erstmal möchte ich den Kindern ihr gewohntes Umfeld und Zuhause erhalten.
2022 müssten wir umschulden, dann kann ich immer noch sehen, wie es dann weiter geht.

@mcteapot
Das könnte ich mir langfristig für vorstellen, zwei Zimmer an jemanden zu vermieten für schmales Geld und sich im Gegenzug gegenseitig etwas entlasten.

27.12.2018 16:07 • x 3 #300


A


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