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Sinnkrise in der Ehe

M
Was spricht gegen oder für die von vorgeschlagenen, noch möglichen Lösungen oder Veränderungen?

04.12.2018 14:39 • x 1 #226


F
Gegen das Akzpetieren spricht, dass ich nicht glücklich bin und so in dieser Beziehung auch nicht mehr werde und die Angst, später einmal bitter zu bereuen.

Gegen eine Trennung sprechen meine Kinder und die Angst, einen Fehler zu machen, der nicht wieder gut zu machen ist.

Alles andere spricht dafür.

04.12.2018 16:19 • #227


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


M
Die Trennung würdest du wegen der Kinder als Fehler sehen? Was würde dich denn da entlasten?

Entscheidend ist deine erste Aussage.

04.12.2018 16:30 • #228


F
Ja, würde ich.
Da bin ich old-school.
Ich bin der Überzeugung, dass es für Kinder traumatisch ist, eine Trennung aus einer ansonsten stabilen Familie (d.h.Vater-Mutter und Kinder ohne Gewalt oder eskalierende Streits) mitzuerleben.
Ich habe die Pflicht als Mama, meine Kinder nach bestem Vermögen vor so etwas zu bewahren, nicht?
Natürlich kann ich nicht alles verhindern, aber auf das hier habe ich Einfluss.

Was da entlastend wirken würde? Eine Kristallkugel, die mir zeigt, dass dieser Schritt meine Kinder in ihrer Entwicklung nicht massiv negativ beeinträchtigt und mir zeigt, dass ich den dann durch mich verursachten Kummer aushalten kann.

04.12.2018 17:14 • #229


M
Kinder brauchen glückliche Eltern.
Kinder sollten Beziehung als positiv gelebtes Vorbild erleben
Kinder brauchen Liebe und Unterstützung.

04.12.2018 21:11 • x 1 #230


F
Der Hochzeitstag ist vorüber.
Ich habe drei Rosen bekommen, mein Mann einen Whiskey. Es gab eine Umarmung, einen Kuss auf die Wange. Die letzten zehn Jahre seien schön gewesen, sagte er.
Abends haben wir uns was zu essen bestellt.
Ich bin eingeschlafen, als ich unseren Sohn ins Bett gebracht habe und bin erst um halb zehn wieder aufgewacht (ich hatte meinen Mann gebeten, mich in diesem Fall zu wecken, hat er aber nicht gemacht), da saß mein Mann dann schon oben am Pc und wollte nicht mehr runter kommen.
Hochzeitstag Nummer 10 zu Ende.

Ebenso schweigsam und klanglos vorüber gestrichen, wie die letzten Jahre unserer Ehe.

07.12.2018 15:30 • #231


M
Zitat von Florentine:
Ebenso schweigsam und klanglos vorüber gestrichen

Immerhin Rosen
hab ich nie, nicht zu Burzel oder mal eben so, einfach nie bekommen

07.12.2018 15:35 • x 1 #232


F
Ja, das ist es eben.
Wir sind einander ja nicht egal und wir finden uns auch nicht blöd.
Aber na bemerkt eben einfach, dass auf beiden Seiten keine richtige Lust und Energie mehr da ist, auf den anderen zuzugehen und ihm eine (wirkliche) Freude zu machen und/oder Zeit miteinander verbringen zu wollen.
Auch der Hochzeitstag ist sicherlich nicht einerlei gewesen.

Das macht es für mich aber leider auch so schwierig, einen Schlussstrich darunter zu setzen.

07.12.2018 18:01 • #233


hahawi
Hast Du ihm gesagt, dass Dich sein Verhalten am Abend verständlicherweise so gestört hat?

07.12.2018 18:05 • x 1 #234


F
Nein, das habe ich nicht.
Kann sein, dass das eines meiner größten Kommunikationsprobleme ist.
Es fällt mir schwer, meine Gefühle im Gespräch zu verbalisieren.
Was mir bei Freundinnen problemlos gelingt, und bei meiner Familie zumindest meistens/oft, gelingt mir bei meinem Mann nicht.
Woran das liegt?
Ich weiß es nicht. Vermutlich weil ich mich vor der Auseinandersetzung scheue. Vor den aber DU hast doch auch..oder das ist DEINE Interpretation und DEINE Baustelle...!-Phrasen, die dann immer kommen, die mich in eine Rechtfertigungsecke bringen.
Davor scheue ich mich auch, weil es mich notwendigerweise mit der Nase auf mein (Fehl-)verhalten stößt.

Er sagt, er küsst mich nicht auf den Mund, weil er Halsweh hat und mich nicht anstecken will.
Er sagt, er hat mich schlafen lassen, weil ich ja offenbar müde gewesen bin und er nicht den Kleinen wieder aufwecken wollte, indem er reinkommt um mich zu wecken.

Was soll ich da sagen?
Das kann man alles freundlich und zugewandt auslegen.

Deswegen fühle ich mich umso schlechter, wenn ich dann motze, also lasse ich es.

07.12.2018 18:48 • #235


hahawi
Zitat von Florentine:
Vor den aber DU hast doch auch..oder das ist DEINE Interpretation und DEINE Baustelle...!-Phrasen, die dann immer kommen, die mich in eine Rechtfertigungsecke bringen.
Davor scheue ich mich auch, weil es mich notwendigerweise mit der Nase auf mein (Fehl-)verhalten stößt.

Ich hab heute leider keine Zeit mehr, aber ich schreib Dir morgen was dazu, weil genau das ein halbes Jahr lang mein/unser Problem war.
Es gibt da einige gute Ansätze, solche Gespräche zu führen, ohne auf die Rechtfertigungsebene zu kommen. Musste ich auch erst lernen.

07.12.2018 19:29 • x 2 #236


F
Danke.
Dazu habe ich unter Anderem meine Therapie begonnen, um mehr Herr über diese Verhaltensweisen zu sein.
Die Rechtfertigung im Außen ist eine Sache.

Auch haben wir in unserer letzten Paarberatung dazu einige Ansätze gelernt. Diese im Alltag dann durchzuhalten ist sehr schwer.

Ich lese es gerne. Es werden in der nächsten Zeit noch einige Gespräche notwendig sein und es wäre gut, wenn ich dann auch in der Lage wäre, die angemessen zu führen.

07.12.2018 21:07 • x 1 #237


F
Wisst ihr, was sich die letzten zwei Jahr an schlimmsten angefühlt hat?
Die guten Ratschläge aus dem Umfeld. Die Tipps, was man alles noch tun oder machen könnte.
Daneben diese Unzufriedenheit und Einsamkeit und die gefühlte Belastung.
Und der Druck: Du MUSST das doch jetzt nochmal versuchen, du darfst/du kannst das nicht einfach hinwerfen. Du MUSST das doch wollen!
Jetzt spüre ich zunehmend, dass ich das nicht mehr will.
Mein Mann ist nach wie vor ein guter Mann. Ich bezweifel aber, dass ich ihn je wieder begehren kann, dass ich ihn irgendwann wieder vermissen werde, wie man seinen Liebsten eben vermisst.

Noch mache ich mir das selber zum Vorwurf. Mache mir zum Vorwurf, dass ich, ganz schlicht formuliert, keine Lust mehr habe. Ich habe keine S. Lust auf ihn mehr, keine Lust mehr zu kämpfen und keine Lust, mich zu vertragen.

Denn, wenn ich ehrlich bin zu mir, weiß ich: seine grundlegende Persönlichkeit wird sich nicht ändern. Es werden an allen Stellen immer nur Kompromisse sein, mit denen ich mich arrangiere.
Und das ist mein Problem mit der Situation: ich sehe nicht, an welchen Stellen er sich für mich/uns bewegt. Er bleibt einfach so, wie er ist und immer war.

08.12.2018 12:03 • x 1 #238


Vegetari
Liebe Florentine.

Deine Erkenntnisse klingen bis hier hin erstmal etwas traurig und bitter.

Du kannst ihn nicht ändern, Du kannst keinen anderen erwachsenen Menschen ändern! Du kannst nur bei Dir selber anfangen : Wenn Du Dich und Deine Wahrnehmung änderst, änderst sich Deine Sicht auf Dinge.
Man kann auch sagen : Wenn Du Dich änderst , müsste sich Dein Umfeld zwangsläufig auch ändern· Fang bei Dir selbst an , versuche Deine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen. Erwarte nicht zuviel anderen oder von ihm ! Entweder geht er später mit in Deine Richtung oder nicht.

Ist er noch immer depressiv ? Depressivität macht ja nicht anziehend, vielleicht bekommt er den Dreh , wenn Du ihm eine Grenze aufzeigst , dass er sich pychologisch helfen lässt und an sich arbeitet ?

Liebt er Dich ?
Hast Du noch Gefühle für ihn ?

09.12.2018 01:23 • x 1 #239


Gretel
Zitat von Florentine:
Ja, würde ich.
Da bin ich old-school.
Ich bin der Überzeugung, dass es für Kinder traumatisch ist, eine Trennung aus einer ansonsten stabilen Familie (d.h.Vater-Mutter und Kinder ohne Gewalt oder eskalierende Streits) mitzuerleben.
Ich habe die Pflicht als Mama, meine Kinder nach bestem Vermögen vor so etwas zu bewahren, nicht?
Natürlich kann ich nicht alles verhindern, aber auf das hier habe ich Einfluss.

Was da entlastend wirken würde? Eine Kristallkugel, die mir zeigt, dass dieser Schritt meine Kinder in ihrer Entwicklung nicht massiv negativ beeinträchtigt und mir zeigt, dass ich den dann durch mich verursachten Kummer aushalten kann.


Wenn, dann mache es jetzt!
NOCH sind Deine Kinder in einem Alter, wo sie die Scheidung gut verkraften können - vorausgesettzt natürlich, beide Elternteile kooperiieren als Eltern weiterhin.

09.12.2018 01:40 • x 1 #240


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