Vielen Dank für die netten Worte und die Denkanstöße.
Nochmal für alle: ich kann verstehen, wenn mein Mann kein 3. Kind möchte und werde ihm auch sicher keins unterjubeln.
Ich glaube, ich habe bei allem Verständnis trotzdem das Recht, darüber traurig sein zu dürfen.
Nicht mehr und nicht weniger ist der aktuelle Stand.
Für mich ist es grade extrem schwierig zu sehen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Als Paar, als Familie und jeder für sich.
Es gibt im Moment eben Phasen, in denen ich genau das denke, was weiter oben stand: es kann doch nicht sein, dass man sich in einer ständigen Kompromisslage befindet. In so vielen Belangen. In diesen Phasen frage ich mich dann, ob ich in meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung überhaupt reif genug gewesen bin zum Heiraten oder ob ich mich damals vor allem nach Sicherheit und Stabilität gesehnt habe?
Dann wieder sind da Phasen, in denen ich genau das andere empfinde,was oben steht: dass mein Mann eben seine Ecken und Kanten hat, aber genau diese auch dafür sorgen, dass ich ihn nicht langweilig finde und dass wir uns in vielen Dingen eben auch ganz gut ergänzen. In diesen Phasen denke ich dann, dass es gut ist, wie es ist und es vermutlich in jeder Beziehung solche Punkte geben wird.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Abwarten? Wie lange?
Er ist ganz offensichtlich belastet und nervlich angegriffen im Moment. Ich weiß aber nicht, was ich an der Stelle noch anbieten oder machen soll?!
Seine Depressionen hat er damals nicht freiwillig behandelt. Nach der ersten Krise, die war bevor wir uns kennenlernten, war er eine Zeit in stationärer Behandlung und danach in Therapie.
Später, während der Arbeitslosigkeit, hat er eine Therapie abgelehnt mit der Begründung, er werde auf keinen Fall Medikamente nehmen und kein Therapeut könnte ihm was sagen, was er nicht schon wisse.
Diese Phase ging dann durch die räumliche Veränderung und den Umzug zum Glück vorüber und hielt insgesamt etwa 5 Monate.
Bei der Qualität von damals (inklusive den Alk.) sind wir (gott sei dank!) noch lange nicht, das würde ich mit den Kindern auch definitiv nicht machen/aushalten. Das war schon sehr krass damals ohne Kinder.
Was seine sozialen Nicht-Kontakte betrifft: wie gesagt, seine Eltern sind auch so. Menschen kommen zu nahe, werden als übergriffig, vereinnahmend und anstrengend empfunden. Das Pflegen von Kontakten findet nicht langfristig statt.
Bei Mann hatte ein paar lose Freundschaften, die aber nach ein paar Monaten alle SEHR reduziert wurden durch ihn, da er dann an den Leuten etwas auszusetzen hatte. Das hat, glaube ich, tatsächlich weniger mit Depressio zu tun als mit seiner Erziehung.
Zu den Freiräumen. die geben wir uns grundsätzlich schon ausreichend, denke ich. Ich gehe mit meinen Freunden hier und da mal abends aus oder auf ein Konzert, im Gegenzug habe ich z.B. etwa alle 8 Wochen die Kinder eine Nacht bei meinen Eltern (mit mir zusammen), wo mein Mann dann ungestört zu Hause ist. Noch häufiger bin ich auch einfach mal den ganzen Tag mit den Kleinen unterwegs auf Ausflügen o.Ä. wo er dann auch Zeit hat für sich.
Das Ambivalente ist ja, dass er einerseits davon spricht, mal wieder was mit mir alleine machen zu wollen, andererseits meine Angebote ausschlägt. (was er will ist, etwas unternehmen ohne dass die Kids da sind. und das geht eben noch nicht). Den Rahmen, in dem es im Moment geht, mag er nicht.
Zärtlichkeit gibt es. Umarmungen, Küsse etc. allerdings geht das zu 9o% von mir aus. Wenn etwas von ihm in der Reichtung kommt, dann mit klarer Absicht. Das hat aber auch Seltenheitswert.
Ich arbeite inzwischen ja wieder Vollzeit und es ist grade sehr krass viel . Ist auf jeden Fall eine Umstellung. Morgens bringt er die Kinder weg um 7.30 und holt den Kleinen dann um12.30 ab.
Ich komme an 3 Tagen um 14.00 und an 2 Tagen um 16.00 nach Hause, muss aber abends, wenn die Kinder schlafen dann auch noch öfter was arbeiten.