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Sinnkrise in der Ehe

alleswirdbesser
Zitat von Florentine:
du hast eigene Erfahrungen mit schweren Depressionen?

Carbon (der neue Nick) hält nichts davon.
Zitat von Florentine:
Ich habe niemanden gezogen. Er war erwachsen und hat eigene Entscheidungen getroffen.

Sie traut keinem Vater ein selbständiges Handeln zu, wenn es um Kinder geht. Die Frauen locken sie in ihren Netz und werden vorsätzlich schwanger, generell.

Das ist nichts Neues und hat nichts mit dir zu tun.


Zitat von Florentine:
Das stellt er nur so dar.

Er stellt sich immer noch als das Opfer der Trennung, deshalb die Dramatik. Wenn das nicht stimmt, was er behauptet, warum nimmst du das ernst?

30.08.2024 20:05 • #1306


alleswirdbesser
Zitat von Florentine:
@alleswirdbesser Außerdem waren sie in dem Schulferien immer die Hälfte der Zeit am Stück bei ihm.

Also das Übliche und nicht nur sein Schicksal. Will er sich mehr einbringen und du lässt es nicht zu? (Ich frage nur, denke nicht, dass es so ist)

30.08.2024 20:06 • #1307


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Zitat von alleswirdbesser:
warum nimmst du das ernst?

Ich glaube, er empfindet es tatsächlich so, weil er grade aufgrund der Krankheit oder der Medikamente oder beidem zusammen keinen Zugriff auf den emotionalen Teil dieser Vater-Kinder-Beziehung hat. Er sieht das rein technisch.
Hilft j auch nichts, wenn ich ihm sagen: Du das ist nicht so - wenn er es offenbar so empfindet oder sich da reinsteigert.
Ich kann ihm seine Emotionen nicht absprechen, also nehme ich sie erstmal ernst und in diesem Fall als ernstzunehmendes Symptom des Ausmaßes seiner seelischen Zerrüttung.

Zitat von alleswirdbesser:
hält nichts davon

Schön.
Ich halte nichts von Religionen. Trotzdem gibt es welche.
Niemand verbringt aus einer Sektlaune heraus drei Monate in der Psychiatrie.
Zitat von alleswirdbesser:
Will er sich mehr einbringen und du lässt es nicht zu?

Nein. Ich denke, dass es oft eher schon zu viel gewesen ist.
Andererseits hat er in der Vergangenheit auch immer mal wieder geäußert, dass er die Kinder vermisst, wenn sie z.B. mit mir länger im Urlaub waren.
Ich glaube, es ist wie bei vielen Dingen: wenn es nicht da ist, weicht die Realität einer weichgezogenen und schönen Variante - dann wird vermisst usw. wo im Alltag eher Stress im Vordergrund steht.

30.08.2024 20:10 • x 2 #1308


T
@Florentine nur weil ich das gar nicht mehr auf dem Schirm habe...

Zitat von alleswirdbesser:
Er stellt sich immer noch als das Opfer der Trennung, deshalb die Dramatik.

Wäre dein Ex denn gerne noch mit dir zusammen..?
Wollte er die Trennung damals auch? Oder wäre er lieber zusammengeblieben..?

Dass er schon bevor ihr euch kanntet schwere und behandlungsbedürftige Depressionen hatte, war und ist eine schwere Hypothek für eure Beziehung, wäre es für jede Beziehung. Dass du ihm da nicht raushelfen kannst, ist klar. Auch wenn Menschen, die sich mit dieser Thematik nicht auskennen, anderes denken.

30.08.2024 20:11 • #1309


T
Zitat von Florentine:
weil er grade aufgrund der Krankheit oder der Medikamente oder beidem zusammen keinen Zugriff auf den emotionalen Teil dieser Vater-Kinder-Beziehung hat.

Das ist besonders schlimm, weil unter normalen Umständen gerade DAS sein Motor sein könnte und sollte, weiterzumachen. Um seinen Nachwuchs aufwachsen und seine Augen leuchten zu sehen. Als Teil der Zukunft, die er als Vater aktiv mitgestaltet hat indem er diese Kinder bekommen hat.
Das finde ich in solchen Fällen besonders tragisch - er fühlt sich alleine, die Kinder vermissen ihren Papa... merken ja auch, dass etwas ganz und gar nicht stimmt und fragen sich warum das so ist. (Und ich bezweifle, dass die allerbeste kindgerechteste Erklärung das jemals ausreichend befriedigend erklären kann... der Schmerz ist trotzdem da.)

Ist er denn momentan eigentlich in Behandlung..?

30.08.2024 20:14 • #1310


F
Zitat von thegirlnextdoor:
Wollte er die Trennung damals auch? Oder wäre er lieber zusammengeblieben..?

Das haben wir nie vollständig aufgedröselt.
Er war in der Beratung auch für eine Trennung, hatte ebenfalls geäußert mit der Beziehung nicht mehr glücklich zu sein - aber ob er das gesagt hat, weil er geahnt hat, dass ich ebenso entschieden habe oder ob er das auch wollte...weiß ich nicht.

30.08.2024 20:17 • x 1 #1311


F
Zitat von thegirlnextdoor:
der Schmerz ist trotzdem da

Ja, meine Große äußerte das schon so: Papa ist oft so genervt, der hat da keine Lust drauf (Ausflüge oder sowas), er braucht seine Ruhe ... Verstehen werden sie das mit viel Glück vielleicht, wenn sie größer sind.
Letztes Mal hat er in Stuttgart mit den Kids einige Ausflüge gemacht - die habe aber alle ich rausgesucht und vorgeschlagen, weil den Kindern langweilig gewesen ist und sie mich angerufen haben.
Zitat von thegirlnextdoor:
Ist er denn momentan eigentlich in Behandlung

Er nimmt Antidepressiva - daher muss er wohl regelmäßig in Kontakt mit der Ärztin sein.
Eine Zeitlang hatte er so eine Therapiegruppe, wo er montags immer hingegangen ist, aber die gibt es wohl so nicht mehr.

30.08.2024 20:20 • x 1 #1312


T
Zitat von Florentine:
aber ob er das gesagt hat, weil er geahnt hat, dass ich ebenso entschieden habe oder ob er das auch wollte...weiß ich nicht.

Aber zumindest war er nicht gegen die Trennung. Oder nicht mehr so ganz überzeugt davon, die Beziehung weiterzuführen. Das hätte er ja sonst bestimmt irgendwie zum Ausdruck gebracht.
Also, zumindest war es ihm offenbar nicht ganz unrecht.

Ich habe nur gefragt, weil es manchmal ja auch sein kann, dass jemand krass in eine Depression zurückfällt wenn er stabile Strukturen (unfreiwillig) verliert etc., aber davon kann hier dann kaum die Rede sein, wenn er selbst letztlich mit der Trennung einverstanden war.

30.08.2024 20:24 • #1313


T
Zitat von Florentine:
Letztes Mal hat er in Stuttgart mit den Kids einige Ausflüge gemacht - die habe aber alle ich rausgesucht und vorgeschlagen, weil den Kindern langweilig gewesen ist und sie mich angerufen haben.

Das ist aber gut, dass immerhin das noch ging!
Aber, klar, die Kinder bekommen natürlich immer mit, wenn etwas nicht stimmt... überall.


Zitat von Florentine:
Er nimmt Antidepressiva - daher muss er wohl regelmäßig in Kontakt mit der Ärztin sein.
Eine Zeitlang hatte er so eine Therapiegruppe, wo er montags immer hingegangen ist, aber die gibt es wohl so nicht mehr.

Aber eine Einzeltherapie hat er jetzt nicht mehr..?
Ich denke, dass wäre gerade jetzt ziemlich wichtig - besonders nach dem Tod seiner Eltern.
Aber gut, das kannst du natürlich nicht für ihn organisieren und ist nicht deine Aufgabe.
Du könntest ihn höchstens mal darauf ansprechen. Aber wenn er nicht möchte oder ablehnend auf die Thematik reagiert, kannst du natürlich gar nichts weiter tun. (als ihm weiterhin auf diesem selbstdestruktiven Weg zuzusehen...)

30.08.2024 20:26 • x 1 #1314


F
Zitat von thegirlnextdoor:
dass jemand krass in eine Depression zurückfällt wenn er stabile Strukturen (unfreiwillig) verliert

...es war irgendwie wie jetzt auch nach dem Tod seiner Eltern.
Er hat sich dann nach der Trennung in Behandlung begeben, war bei einer guten Ärztin die ihm mit seinen Bauchbeschwerden endlich eine Diagnose stellen konnte und hatte sich bei einer Ernährungsberatung angemeldet.
Damals dachte ich noch: ach guck, es geht bergauf.
So wie jetzt.
Er war hier, wir hatten einen schönen Nachmittag im Garten, haben gespielt, er hat mit meiner Cousine gesprochen und fand das Gespräch hilfreicher als viele der Therapiesitzungen, hat Kontakt zu seiner weiter entfernten Verwandtschaft aufgenommen und das erste Mal in 15 Jahren überhaupt Besuch empfangen zum Übernachten.
...und ich dachte: ach guck, es geht bergauf.
Tja.
Scheinbar ist das eben doch alles anders in seiner Wahrnehmung.
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber eine Einzeltherapie hat er jetzt nicht mehr..?

Nicht, dass ich wüsste.
Ach du...der erste Hausarzt hat ihm schon vor 9 Jahren eine Therapie nahegelegt. Der Arzt danach auch. Die Paarberater ebenfalls.
Er wollte nie.
Hat immer gesagt: die können mir eh nichts mehr erzählen, was ich nicht schon weiß.
Außer mit mir hat er also auch mit keinem über den Verlust seiner Eltern gesprochen.
Ich bin da zur Beerdigung des Vaters hin und wir haben anschließend noch lange auf der Terrasse gesessen und gesprochen, er hat mir auch gesagt, dass er froh gewesen ist, dass ich da war.
Ich hab ihn nie hängen lassen.
Fütter auch dieses Wochenende seine Katzen solange er weg ist, habe beim letzten Mal sogar noch die ganze Küche sauber gemacht, damit er nichts mehr machen muss wenn er wiederkommt usw.
Nichts davon hat ihm scheinbar innerlich Halt geben können.

30.08.2024 20:30 • x 3 #1315


T
@Florentine hm... Ja, ich kann ihn da persönlich sogar ein bisschen verstehen. Depressionen hatte ich zwar glücklicherweise nie, aber eine extrem kleine Familie.
Und tatsächlich ist das Gefühl der Einsamkeit und der damit verbundene Schmerz etwas, das jemand, der aus einer großen Familie kommt, vermutlich niemals je richtig begreifen oder nachvollziehen können wird.
Da gibt es tatsächlich Tage, die mal so und mal so sind.
Ohne Depressionen ist das, meiner eigenen Erfahrung nach, alles gut handelbar!
Mit schweren Depressionen... kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Sache vollkommen anders aussieht.

Ich will deinen Ex damit bestimmt nicht in Schutz nehmen oder sein Verhalten verteidigen.
Aber ich fürchte ich kann auch ohne Depression manche seiner Gefühle zumindest vom Grundsatz her nachvollziehen.

Genauso bis noch mehr kann ich euer Leid und euren Schmerz darüber nachvollziehen, dass es mit deinem Ex so ist wie es ist!
Für eine Partnerin und Kinder ist das, vor Allem in Kombination mit der Depression und den unterschwelligen suizidalen Tendenzen, wirklich eine Katastrophe.

Vor Allem weil das einfach kein Thema ist, das sich so einfach oder von heute auf morgen lösen ließe.

30.08.2024 20:37 • x 1 #1316


F
Zitat von thegirlnextdoor:
und der damit verbundene Schmerz eines, das jemand, der aus einer großen Familie kommt, vermutlich niemals je richtig begreifen oder nachvollziehen können wird

Ja, das ist wohl so.
Zudem kommt es m.E. noch drauf an, was in der Familie an Zusammenhalt praktiziert wird und bei ihm war es halt die Mutter, die für Kontakt sorgte, die Pakete für die Kinder schickte und immer mal wieder angerufen hat - was ihn teilweise genervt hat.
Daneben war ich es, die immer wieder Kontakte hergestellt hat, die Kinder mit Oma telefonieren ließ und im letzten Jahr ja auch zweimal dort vorbei gefahren bin, damit sie sich sehen können.
Für die 3 (Ex und seine Eltern) war klar: der Vater ist älter und krank, sie wird übrig bleiben und dann hier hoch kommen um bei den Kindern zu sein....und dann kam aus dem Nichts alles anders.

30.08.2024 20:41 • x 1 #1317


T
@Florentine das ist sehr hart und sehr schmerzhaft.
Das kann ich mir wirklich vorstellen... bzw. nachvollziehen.
Es ist durchaus verständlich, dass er damit jetzt nicht zurecht kommt... gerade angesichts der Vorgeschichte.

Was alles nicht deine/eure Schuld ist.
Aber ich fürchte, es ist einfach so... der Schmerz und der Schock gehen gerade zu tief, da kommt er nicht gegen an.
Eine Einzeltherapie wäre da wahrscheinlich schon sehr gut.
Könntest du versuchen, das freundschaftlich anzusprechen/anzuregen?
Wenn er nicht will, kannst du nichts machen... ist klar.

30.08.2024 20:47 • x 1 #1318


F
Was mich z.B. wundert: dass er seine Cousine 2. oder 3.(? Ich bin nicht sicher) Grades nun eingeladen hat zum Übernachten in seiner Wohnung.
Seine Mutter aber nie.
Er wollte das nicht, hat das immer abgelehnt...und dann wollte und konnte die Mutter auch nicht mehr kommen, weil sie den Vater nicht mehr alleine lassen konnte.

Zitat von thegirlnextdoor:
Könntest du versuchen, das freundschaftlich anzusprechen/anzuregen?

Ja, ich hab das auf dem Zettel, hatte ich hier auch schon irgendwo geschrieben.
Ich denke nicht, dass er das wollen wird, aber ich lag ja nun bei anderen Einschätzungen auch schon falsch.
Ich hatte ihm nach dem Verlust seiner Mutter auch empfohlen, mal mit einem Traumatherapeuten zu sprechen oder mit einem Seelsorger. Hat er aber nie gemacht.

30.08.2024 20:51 • x 1 #1319


F
Habe grade nochmal geschaut. Cousine 2. Grades, also die Tochter des Cousins seines Vaters.
Jene ist es auch, bei der mein Ex meinte, sie sei nicht der Grund für seine Entscheidung. Sie sei sehr wichtig für ihn geworden, aber nicht der Grund.
Scheinbar wollen sie sich morgen auch in Stuttgart treffen mit den Kindern. Meine Große ist ganz begeistert, sie dürfe dann auch mal Babysitten und sich kümmern.
Das Kind dieser Frau ist 2, sie selbst ist erst 34 und alleinerziehend, wohnt aber wohl selber nicht in Stuttgart (ich hab keine Ahnung, wo).
Am Ende für mich auch irrelevant, aber ich denke doch, dass mein Ex sich da verguckt hat.
Sonst hätte er mich nicht extra darauf hingewiesen - wo ich überhaupt nicht danach gefragt hatte und hätte wohl auch nicht darauf bestanden, dass die Kinder während dieses Besuchswochenendes komplett bei mir sind - ohne auch nur einmal Kontakt zu haben für z.B. mal Eisessen oder sowas. Daneben glaube ich nicht, dass er sie sonst als fremde Person überhaupt in seine Wohnung, sein Refugium gelassen hätte, nachdem man über 15 Jahre keinen Kontakt zueinander hatte - bis auf ein Live-Treffen bei der Beerdigung.

30.08.2024 20:59 • x 2 #1320


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