Sinnkrise in der Ehe

@Govinda777 falscher Thread, glaube ich...

Zitat von Florentine:

Aufhalten kann ich ihn sowieso nicht.
Dass er die Pflicht hat, diese Häuser zu sanieren - das wusste er gar nicht.
Soll ich das dann verschweigen und denken: wird er schon selber rausfinden?
Soll ich ihm einfach die Unterhaltsforderung schicken und denken: ja, merkste dann schon?
Das sind doch Dinge, die vorher angesprochen und bedacht gehören. Das ist rational, ja. Aber da diese Fakten nun mal bestehen und da sind hilft es ja nun auch nicht, so zu tun, als würde sich das schon alles ganz von selbst zum Guten wenden.
Ich habe ihm die Zeit ja eingeräumt - soll er sich krankmelden und mal zwei Monate oder so da runter fahren und das Renovieren anfangen, vielleicht ist das eine fail fast Geschichte.
Da hat er von meiner Seite aus freie Hand.

Ich denke, das machst du exakt richtig.
Mehr oder was anderes kannst du leider gerade kaum tun. Ich wüsste zumindest nicht, was.
Selbstverständlich musst du jetzt vor Allem auf dich und die Kinder schauen.

Zitat von Florentine:

Ja und daneben ist auch das Gefühl, dass ich einfach echt müde davon bin, von der Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung/Trauma was immer es von beidem nun ist...oder halt auch beides.
Dass es einfach kein Ende findet.

Liebe Florentine, ich verstehe das so gut. Vor Allem scheint es ja auch schon sehr sehr lange so zu gehen. Wenn ich richtig gelesen habe, hatte er ja schon vor eurer Beziehung Probleme und war in Behandlung...
Wie sollst du das lösen können... es ist auch absolut nicht deine Aufgabe.
Ich sehe es persönlich so... wenn man jemandem helfen kann, gut.
Ich gehöre auch zu den Menschen, die eher zuviel für den Partner tun würden, als zu wenig.

Nur... es gibt Dinge... da hat alles seine Grenzen. Du weißt ja, dass ich auch in einer teils komplizierten Beziehung bzw. Ehe bin, und gerade das mit den Schritten vorwärts und der Rolle rückwärts kenne ich... nur mit einem Unterschied, mein Mann ist da weit entfernt von suizidalen Gedanken, auch sah die Psychiaterin, die ihn als Asperger diagnostizierte, bei ihm absolut nichts medikamentös behandlungsbedürftiges und keine andere Störung oder Persönlichkeitasstörung etc.
Daher kann ich sagen... Ja, es ist teilweise schon mühsam... aber... der Rahmen ist halt doch anders - das, was du da mitmachst, also wirklich auch Angst um den anderen Elternteil der Kinder haben müssen, usw., oder dass er sich extrem selbstdestruktiv gehen lässt... das ist einfach zuviel.
So etwas kann dann wirklich keiner mehr mittragen.
Und sollte auch keiner mittragen müssen.
Helfen usw... alles gut und schön... irgendwo muss wirklich ein Punkt sein.
Vor Allem, weil es ja so unglaublich hilflos macht, wenn der Andere sich wirklich selbst zerstören will und man nur dabei zusehen kann.
Grausam ist das.

Zitat von Florentine:

Vielleicht ist das auch alles so.
Vielleicht muss er einfach alleine sein, Single, ohne Kinder, Verantwortung und Verpflichtungen für andere und in seiner Heimat.

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht... in jedem Fall ist es sehr gut, dass du ihn das selbst herausfinden lassen möchtest.
Auf diese Weise dienst du jedenfalls nicht als Sündenbock falls die Dinge nicht laufen wie er sich das jetzt erhofft und vorstellt und er muss einmal selbst schauen wie er die Dinge geregelt bekommt.
Wirklich schei*** für die Kinder... aber... ich denke von seiner chronischen Depression haben sie am Ende auch nicht so wirklich viel, vor Allem wenn die sich noch verstärkt weil du Böse ihm den Weg in die alte Heimat versperrt hast.
Es ist gut, dass du dich hier raus nimmst... er muss diesen Weg jetzt selbst gehen.

Zitat von Florentine:

Ich sehe zwar nicht, wie sich das bewerkstelligen lassen soll da mit den Häusern, aber was soll's, es gibt auch Glück und Wunder.

Man kann wirklich nie wissen. Vielleicht sieht er vor Ort ja auch einfach wie hirnrissig das Unterfangen ist und überlegt sich selbst etwas anderes.

Es ist eben immer so einfach, wenn es einen Sündenbock gibt: mein Leben wäre jetzt viel besser wenn die böse Ex mich nicht daran gehindert hätte in meine alte Heimat zu gehen - wegen IHR musste ich jetzt meine ganzen Träume und meine letzte Hoffnung begraben...
Dieser Gedanke ist so naheliegend und so einfach und bequem.
Gut so, dass du ihm den Nährboden dafür entziehst!
Soll er sich den Traum in der Heimat mal nüchtern und realistisch anschauen - und gucken was da geht oder nicht geht.
Ohne die Ausflucht, ja ER hätte ja... wenn DU nicht...!

Zitat von Florentine:

...und wer weiß...vielleicht bin ich dann hier mit AuPair und alleine auch am Ende glücklich und die Kinder sind nicht mehr hin und hergerissen...who knows.

Ich wünsche euch so, so, so sehr, dass ihr endlich innerlich zur Ruhe kommt.
Das, was dein Ex da veranstaltet, finde ich brutal belastend für euch alle!

Es ist klar, dass er in Not ist und so handelt, weil es ihm schlecht geht. Nach Spielchen klingt es für mich jedoch überhaupt nicht, auch denke ich nicht, dass er dich wirklich erpressen möchte etc.

Nur: eure Schuld ist das eben auch nicht, und dennoch müsst ihr massiv darunter leiden.
Vielleicht ist es ja wirklich besser, er ist mal in der alten Heimat aufgeräumt und es kehrt endlich ein wenig Stabilität bei euch ein.

Noch ist er ja da und die Kids können mit ihm reden!
Ich denke solange man ihnen das jetzt nicht als Abschied für immer präsentiert sondern unter Papa wird mal für eine Weile nicht da sein, weil er was zu erledigen hat, können sie das sicherlich soweit gut verkraften, wenn sie Kontakt halten und mit ihm sprechen können.

Gibt es denn schon einen konkreten Termin, ab wann er erstmal (vorerst dauerhaft?) nach Stg. übersiedeln will..?

Zitat von Wollie:

locker 300 000,- , wenn es reicht.

Das stimmt, kann leicht auch mehr werden...

Zitat von Carbon:

Ein Neubau mit Bauplatz und Ackerland kostet einiges mehr.

In der Stadt, um die es sich hier handelt, auf jeden Fall. Dort ist Immobilienbesitz eine lukrative Angelegenheit.
Dennoch ist es nicht ganz einfach, wenn überhaupt kein Kapital zur Sanierung vorhanden ist.

OT
Es gibt keine Pflicht zum sanieren. Worauf wäre sie zurück zu führen.

Zitat von BernhardQXY:

OT Es gibt keine Pflicht zum sanieren. Worauf wäre sie zurück zu führen.

Jein.
Auf jeden Fall nicht zum Kernsanieren, das ist richtig.

Da wir kernsaniert haben (2017-2020) haben wir mit einigen Regeln und Bestimmungen Erfahrung machen müssen.
Z.B. muss die Fassade komplett saniert und gedämmt werden, wenn man Fenster austauscht und dabei Veränderungen an der Fassade vornimmt wie z.B. dass man die Fenster vergrößert.
Ist das Haus sehr alt, kommt man fast nicht umhin, da die neuen 3-fach isolierten Fensterscheiben sehr viel Licht schlucken und die Lichttransmission deutlich geringer ist als bei alten Einfach- oder Doppelverglasungen.

Aber abgesehen davon gibt es ja nun diese ganzen neuen Gesetze zum Erneuern von Heizung, etc. - und ich vermute stark, dass am Besitz von Florentines Ex diesbezüglich Handlungsbedarf bestehen wird, wenn alles so alt und marode ist, wie sie sagt.
Ok, Heizung ist teuer - würde vielleicht noch nicht die Welt kosten... aber... wenn die Taschen leer sind..?
Schwierig.

Dass eine Verpflichtung zur KERNsanierung besteht, wüsste ich nun, wie gesagt, auch nicht.
Wäre auch Wahnsinn.
Aber grundsätzlich dürfte es schwierig bis unmöglich werden, uralte, marode Häuser zumindest ohne normale Sanierung lukrativ zu vermieten...

Zitat von Florentine:

Es gibt nach dem neuen Energiegesetz von 2020 die Verpflichtung, bei Übernahme energieeffizient zu sanieren innerhalb von zwei Jahren.

Ah, das kam dann genau als wir schon fertig waren...

Zitat von Florentine:

Klar kann man auch nur die Heizung tauschen und alles andere erstmal weglassen.
Aber selbst das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, wenn kein Kapital vorhanden ist.

Ganz mein Reden... einfach wird das sicherlich nicht.

Zitat von Florentine:

Die Häuser sind aus den 60ern und stehen noch genau so da wie damals gebaut...betrifft also auch die Bäder, Wasserleitungen, Elektrik etc.

Uff. So wie das Haus, das wir kernsaniert haben. Das brauchte viel Zeit, Geld und Nerven...
Ich kann es nicht direkt weiterempfehlen, auch wenn wir insgesamt Glück hatten und es bei uns Dank sehr viel Einsatz und Herzblut, die wir in das Projekt gesteckt haben, gut ausgegangen ist.

(Wenn man extrem viel Geld übrig hätte und nur eine Baufirma beauftragen müsste, die alles aus einer Hand macht, natürlich wieder eine andere Geschichte... kostet dann aber auch gut und gerne nochmal 100.000 bis 150.000 mehr...)