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Sinnkrise in der Ehe

E
Zu Hause sind vielleicht Menschen, mit denen er gemeinsam das Elternhaus kernsanieren kann, oft entwickeln sich Kräfte durch alte Seilschaften, den Dachdecker, den Stuckateur oder auch einen Installateur, den man noch aus der Schulzeit kennt.
Etwas Mut und Entschlossenheit neuem entgegenzutreten ist jedenfalls besser als an einem Ort zu verharren, der Zufriedenheit in weite Ferne rücken lässt.
Das ist meine Ansicht.

29.08.2024 17:30 • x 2 #1261


H
Das mit dem Heimweh kann ich durchaus nachvollziehen. Ich habe hier auch mit alles und jedem gebrochen und bin mit mir allein, also komplett gescheitert, allerdings unter anderen Umständen, trotz dem plagt mich das Heimweh wie nie zuvor. Auch wenn der Schritt nicht so Perspektivlos wäre wie bei Deinem EX, so hält mich hier mein Job als einzige Konstante im derzeitigen Dasein. Gib ihm die Möglichkeit das auszuloten, vielleicht bringt ihm das ne neue Sicht der Dinge.
Wünsche Dir und Deinen Lieben alle Kraft der Welt.

29.08.2024 17:40 • x 3 #1262


A


Sinnkrise in der Ehe

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T
Zitat von Carbon:
Zu Hause sind vielleicht Menschen, mit denen er gemeinsam das Elternhaus kernsanieren kann, oft entwickeln sich Kräfte durch alte Seilschaften, den Dachdecker, den Stuckateur oder auch einen Installateur, den man noch aus der Schulzeit kennt.

So etwas habe ich tatsächlich auch schon mitbekommen.

Ja, ich denke dass Heimweh ein Gefühl ist, das nicht zu unterschätzen ist.
Natürlich ist es manchmal wirklich auch eine Realitätsflucht, ein Idealisieren des Ortes oder der Orte, an denen man Gutes erlebt hat usw.


Zitat von Heizlok:
Gib ihm die Möglichkeit das auszuloten, vielleicht bringt ihm das ne neue Sicht der Dinge.

Genau darauf würde ich in diesem Fall auch hoffen, und das würde ich euch sehr wünschen, @Florentine

29.08.2024 17:44 • x 1 #1263


E
Ich kann verstehen, dass dir seine Pläne nicht gefallen - mir wurden sie vermutlich auch nicht - aber an sein Ratio und Anstand zu appellieren, während er am ertrinken ist, ist weder zielführend noch empathisch.

Du hast so vieles ihm vorzuwerfen, dass du seine Not nicht zu sehen scheinst. Und solltest du sie doch sehen, dann berührt sie dich anscheinend nicht genug, um für ihn Verständnis zu haben. Und dann wundert es dich, dass er sagt, dass er hier niemanden hat?!?

29.08.2024 17:45 • #1264


T
Zitat von Ella:
aber an sein Ratio und Anstand zu appellieren, während er am ertrinken ist

Das finde ich hier eine sehr starke und sehr treffende Metapher.

29.08.2024 17:48 • #1265


H
Bitte nicht vergessen, das die TE auch am Abgrund steht, so zumindest lese ich es raus, sie lässt sich eben nicht so gehen. Trotz dem ist sie mit ihrer Kraft am Ende. Bitte mehr Rücksicht.

29.08.2024 18:00 • x 3 #1266


F
Zitat von Ella:
aber an sein Ratio und Anstand zu appellieren, während er am ertrinken ist, ist weder zielführend noch empathisch

Was ist dein Vorschlag?
Zitat von Carbon:
das Elternhaus kernsanieren kann

Bei allem was recht ist, aber wenn man komplett pleite ist, kann man nichts sanieren.
Zitat von Carbon:
fühlte er sich allein, niemand hat ihm WIRKLICH zugesprochen

Das stimmt nicht. Ich habe viele Gespräche mit ihm darüber geführt und ihm zugehört, ich bin auf beiden Besetzungen gewesen, habe ihm geholfen, die Grabstelle zu gestalten und ich habe ihn in allen Belangen, die seinen Vater betrafen, unterstützt.
Auch meine Familie hat an verschiedenen Stellen Unterstützung angeboten und zuletzt hatte meine Cousine sehr lange mit ihm gesprochen und ihm zugehört. Ein Gespräch, das er im Übrigen sehr hilfreich und gut fand.
Zitat von Ella:
um für ihn Verständnis zu haben. Und dann wundert es dich, dass er sagt, dass er hier niemanden hat?!?

Ich habe Verständnis dafür, dass er glaubt, dass es ihm dort besser geht.
Ich habe auch Verständnis dafür, dass er hier unglücklich ist.
Das ändert aber überhaupt gar nichts an der Situation.
Sage ich ihm: du, ich verstehe, dass du zurück willst... - und dann?
Was macht man mit diesem Verständnis?
Er ist ja frei, zu gehen wohin es ihm beliebt. Ich zwinge ihn nicht hierzubleiben, habe ihm nichts vorgeworfen oder gar ein schlechtes Gewissen gemacht. Ich habe ihm Hilfe angeboten, hier. Die Verwirklichung dieses Plans aber - die muss er selber durchziehen, dabei KANN ich ihn nicht unterstützen.

29.08.2024 18:02 • x 2 #1267


Scheol
Zitat von thegirlnextdoor:
Das finde ich hier eine sehr starke und sehr treffende Metapher.

Dann sollte er langsam schwimmen lernen , das ist seine Aufgabe und nicht die Aufgabe der Gesellschaft den Ozean auszutrinken wo er drin steckt.

Der traumatisierte ist da für verantwortlich zurück in die gesellschaft/Sippe , zu kommen wenn er das möchte.

Es ist nicht die Aufgabe der Gesellschaft jedem traumatisierten auf seine Befindlichkeit ( die sich sekündlich ändern kann ) zu reagieren, und alle Trigger Möglichkeiten abzuschaffen. Dann bleibt die Welt stehen.

29.08.2024 18:02 • #1268


T
Zitat von Heizlok:
Bitte nicht vergessen, das die TE auch am Abgrund steht, so zumindest lese ich es raus, sie lässt sich eben nicht so gehen. Trotz dem ist sie mit ihrer Kraft am Ende. Bitte mehr Rücksicht.

Ich verstehe @Florentine zu 100%!
Dass sie am Abgrund steht, denke ich nicht (Gott sei Dank!) aber ich verstehe wie schwierig die Situation für sie und die Kinder ist.

Ich fand nur die Methapher passend, mit dem Ertrinken.
So nehme ich es bei Florentines Ex wahr... dass da eben jeglicher Appell vermutlich gerade sinnlos wäre und im schlimmsten Fall zum gegenteiligen Effekt als dem gewünschten führen würde.
Aber das sagte Florentine ja selbst.

Ich hoffe insgesamt auf einen guten Ausgang für alle vor Allem natürlich für Florentine und die Kinder - was logischerweise auch beinhalten würde, dass es dem Vater der Kinder besser geht...

29.08.2024 18:05 • x 1 #1269


T
Zitat von Scheol:
Dann sollte er langsam schwimmen lernen , das ist seine Aufgabe

@Scheol das mag wahr sein.
Aber manche springen dann halt, statt zu schwimmen.
Manche/r hat keine Kraft mehr und sieht vor Einsamkeit keinen anderen Ausweg.

Es geht nicht darum, dass es Florentines Aufgabe wäre, das zu beheben. Das ist es ganz sicher nicht.
Aber tatsächlich würde ich dann auch eher dazu tendieren, ihn in dieser Situation jetzt mal machen zu lassen was er meint unbedingt machen zu müssen - eben schon allein damit ER für sich aktiv wird und versucht, etwas für sich selbst zu tun.

29.08.2024 18:06 • #1270


E
@Florentine du hast in deinem Trauerthread sehr gut beschrieben wie du und deine Familie die Opas begleitet haben, du hast Musik gemacht, ihr habt den Sarg bemalt.....

Der Vater deines Mannes ist ALLEIN gestorben, Fremde hielten ihm die Hand.

Ich will ehrlich sein, ich persönlich würde lieber 12h arbeiten, das Haus sanieren in meiner Heimat als an einem Ort zu sein, der mir absolut nicht zusagt.
Wenn man will, dann kann man sich Herausforderungen stellen, sich zurücknehmen und etwas auf die Beine stellen, Freizeit, Urlaub investieren in das was persönlich wichtig ist, es tut dann nicht weh, denn am Ende sieht man Zimmer in fröhlichen Farben, Sonneneinstrahlung, die Nischen herausschält und Jungbäume, die man im Geiste schon aberntet
.

29.08.2024 18:10 • #1271


Scheol
Ich habe hier nicht alle 85 Seiten gelesen , aber immer wenn ich etwas gelesen habe , hatte ich das empfinden das ein Partner hier eine ganz starke Partnerin an seiner Seite hat und er krank sein darf.

Das machen und können nicht viele. Und das kann ich dir aus meiner Berufserfahrung sagen da ich oft die Ehepartnern am Telefon hatte.

Es ist schlimm als Partner mit anzusehen wie sich der Partner selbst demontiert , wie er sich selbstschädigt und es für Dich , objektiv sichtbar ist, wo ein Handeln hinführt, und das es mit 200 km/h Richtung wand geht. Das es völlig unlogisch ist.

Auch wenn ich sicherlich ein gewisses Wissen über Trauma habe, stehe ich genau so da wenn es um eine Person geht mit der ich emotional verbunden bin, und diese mir eine Breitseite gibt.

Verena König hat einen Podcast , „ wenn wissen allein nicht ausreicht“.

Man kann es wissend von links nach rechts drehen , vor und zurück , und 100 Prozent mit seiner Erklärung richtig liegen , es hilft der Emotionen recht wenig , wenn der Mensch ein etwas bedeutet. Man hat Angst um ihn und Angst das etwas passiert.

Die Wunde von der Person, die diese verursacht, bei ein, ist genau so schlimm, auch wenn man verstehen warum er die Wunde ein zuführt.

Der eigene Armbruch tut nicht weniger weh nur weil man versteht was das ist.

Wenn jemand im weglaufen Modus ist , rennt er um sein Leben . Er will weg und nicht aufgehalten werden. Da hast du keine Möglichkeit. Oder nur zur Seite zu gehen.

Der rennt gerade aus „seinem“ brennenden Haus , was objektiv gesehen gar nicht so doll brennt , und eventuell nur der Kamin Ofen ist , aber er empfindet es so das es am zusammenbrechen ist , und da zu sagen „bleib mal kurz stehen, ich will reden oder mach mal dies oder das, ist für ihn nicht möglich“.

Ein wichtiger Satz finde ich , ist „der traumatisierte ist selber verantwortlich zurück ins normale Leben zu kommen“.

Wenn sich alle und jeder an einen traumatisierten anpassen würden , würde die Welt wohl stehen bleiben und wäre nicht mehr lebenswert , da jeder aufpassen müsste um das Trauma einer anderen Person nicht zu Triggern.

Es ist nicht deine Aufgabe dich ihm überanzupassen und auf seine nicht angehen seiner Gesundheit überfürsorglich zu reagieren. Ein gesunder Egoismus ist für dich und die Kinder überlebenswichtig / notwendig .

Es gibt auch den Satz , traumatisierte , traumatisieren durch ihr Handeln andere.

Der run und fight Modus , kann für andere verheerend sein, weil es sehr oft völlig unlogische, völlig überzogene verhalten sind.

DU und die Kinder , sind wichtiger. Will er eine Hilfestellung , bekommt er sie, will er sie nicht, dann ist es so. Will er eine Hilfestellung , dann von Fachpersonal da man in dem Thema schnell an seine Grenzen kommt.

Es ist sein Leben.

Es ist nicht die Aufgabe der TE immer und immer wieder ihn zu stabilisieren, auch weil sie selbst mit Verluste und einen kranken Partner seit Jahren zu tun hat was an die Substanz geht. Fällt die TE aus , geht es an die Kinder.

Es ist gesund aus der Sicht der TE zu sagen, stop bis hier hin und nicht weiter , das kann ich nicht leisten und tragen. Das ist mir zu viel Verantwortung.

Es gibt auch traumatisierte , die ein Trauma dazu benutzen um gewisse Dinge nicht zu leisten „ich bin traumatisiert ich kann das nicht, das musst du machen“.

29.08.2024 18:11 • x 5 #1272


F
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber tatsächlich würde ich dann auch eher dazu tendieren, ihn in dieser Situation jetzt mal machen zu lassen was er meint unbedingt machen zu müssen

Aufhalten kann ich ihn sowieso nicht.
Dass er die Pflicht hat, diese Häuser zu sanieren - das wusste er gar nicht.
Soll ich das dann verschweigen und denken: wird er schon selber rausfinden?
Soll ich ihm einfach die Unterhaltsforderung schicken und denken: ja, merkste dann schon?
Das sind doch Dinge, die vorher angesprochen und bedacht gehören. Das ist rational, ja. Aber da diese Fakten nun mal bestehen und da sind hilft es ja nun auch nicht, so zu tun, als würde sich das schon alles ganz von selbst zum Guten wenden.
Ich habe ihm die Zeit ja eingeräumt - soll er sich krankmelden und mal zwei Monate oder so da runter fahren und das Renovieren anfangen, vielleicht ist das eine fail fast Geschichte.
Da hat er von meiner Seite aus freie Hand.
Zitat von Carbon:
Der Vater deines Mannes ist ALLEIN gestorben, Fremde hielten ihm die Hand.

Ja, das ist richtig. Wer sagt, dass er es nicht so wollte? Mein Ex ist z.B. dieser Ansicht.
Zitat von Carbon:
sich zurücknehmen und etwas auf die Beine stellen, Freizeit, Urlaub investieren in das was persönlich wichtig ist, es tut dann nicht weh, denn am Ende sieht man Zimmer in fröhlichen Farben

Das klingt sehr flauschig, geht aber an der bitteren Realität vorbei, dass er zwei Jahre Zeit hat, in zwei Doppelhaushälften die komplette Heizungsanlage, Fenster etc. zu tauschen. Da reden wir nicht über ein bisschen fröhliche Farbe an der Wand, sondern um einen Invest im hohen fünfstelligen Bereich - wenn das überhaupt reicht.
Woher soll dieses Geld kommen?

29.08.2024 18:18 • x 2 #1273


G
Ich denke ihr müsst grundlegendes ansprechen und was ändern.
Wir haben unsere Kinder nur ein paar Wochen nach der Geburt im Schlafzimmer gehabt, klar kamen sie mal wenn sie krank waren oder immer am Wochenende morgens.
Dass du obwohl du jetzt wieder arbeitest immer aufstehen musst wegen dem Baby geht gar nicht...
Was macht ihr denn zusammen? Wichtig ist als Paar schöne Sachen zusammen zu machen, Konzerte, Kino, Wellness Wochenende ohne Kinder. Ausflüge, Urlaub mit Kindern. Meine Frau mag auch nicht mehr fliegen, Hey es gibt viele schöne Orte in Europa.

29.08.2024 18:19 • #1274


F
Zitat von Govinda777:
Was macht ihr denn zusammen?

Wir sind schon seit geraumer Zeit getrennt.

29.08.2024 18:23 • x 1 #1275


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