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Sinnkrise in der Ehe

F
Zitat von KuddeI7591:
Frage - ist DER Mann wirklich in der Lage, SEIN Leben (wieder) so zu gestalten, dass er für sich allein-verantwortlich über die Runden kommt? Und dann die Frage - wie gestaltet er den Umgang mit den Kindern, wenn sie bei ihm sind?

Ja, es ist ein Auf und Ab. Mal läuft es eine Weile ganz gut und dann kommt wieder eine Abwärtsbewegung.
So war es in der Beziehung auch und diese guten Phasen führten auch dazu, dass ich so lange mit der Trennung gehadert habe.

Ich denke, dass er das für sich allein wohl irgendwie hinbekommen kann. Die Verantwortung für die Kinder bedeutet natürlich auf der anderen Seite Druck, stört seine Routinen an einigen Stellen.
Im Moment, in diesen schlechten Phasen, macht er wenig mit den Kindern.
Er wollte schwimmen gehen - fiel aus.
Er war wohl mit beiden ne Runde spazieren, aber Ausflüge oder Aktivitäten draußen finden eher selten statt, obwohl er auch einen Garten an seiner Wohnung hat. Sie sind bei ihm viel in der Wohnung und insbesondere der Kleine auch viel am Bildschirm.
Dennoch gehen beide Kinder nach wie vor ganz gerne zum Papa - ist halt was anderes als hier bei mir.

16.05.2024 14:48 • #1216


Pittyplatsch
@Florentine

Zitat:
Dennoch gehen beide Kinder nach wie vor ganz gerne zum Papa - ist halt was anderes als hier bei mir.

Warum ist das wohl so.... Wenn du deinen Kindern sagst, wo - im übertragenen Sinne - der Hammer hängt, du ihnen sagst, was Sache ist, du sie leitest, du sie anleitest, ist das etwas anderes mit der Wirkung auf die Kinder, als wenn die Kinder bei Papa sozusagen freie Hand haben.

Warum kamen ALLE Enkel bei uns lieber zum Opa, als zur Oma. Beide waren herzensgute Großeltern...Opa aber NOCH herzensguter als Oma, denn Oma ließ den Rackern nichts durchgehen. Opa brachte ihnen Unsinn bei... Oma war die , die sich die Klagen der jeweiligen Eltern anhören musste.

In eurer Situation ist das etwas ganz anderes - und da wirst du doch eher ein Wörtchen mehr mitzureden haben, als dass die Kinder und Papa bestimmen, WO die Kinder ....du weißt sicher, was ich meine. Dazu - Kinder wollen beschäftigt werden, MÜSSEN es sogar, damit sie LEBEN lernen, den Horizont zu erweitern lernen. Bewegung, Bewegung an der frischen Luft, toben, spielen....usw.! Ob der Papa ihnen diese Möglichkeiten in Anbetracht SEINER gesundheitlichen Verfassung anbietet, überhaupt anbieten KANN, bzw. überhaupt will?! Dich sehe ich da in einer ganz anderen Vorgehensweise, wenn ich diesen ...

Zitat:
....ist halt was anderes als hier bei mir.

...Halbsatz von dir lese.

Dies fiel mir auch auf. Du schreibst....
Zitat:
Ich denke, dass er das für sich allein wohl irgendwie hinbekommen kann.

Da sind so einige große Unbekannte: Du denkst, für sich, wohl allein, irgendwie (hinbekommen) kann. Wie willst DU da zur Ruhe kommen - in Anbetracht der Tatsache, dass es dabei AUCH um deine/eure Kinder geht!?

16.05.2024 15:32 • x 1 #1217


A


Sinnkrise in der Ehe

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T
Zitat von Florentine:
Dennoch gehen beide Kinder nach wie vor ganz gerne zum Papa

Gut, als Scheidungskind kann ich nur sagen - das ist ganz extrem wichtig. Kinder brauchen, wenn irgendwie möglich, unbedingt beide Eltern.
Wenn ein Part so fragil ist, ist es halt nur gut, wenn der andere notfalls in der Nähe und verfügbar ist. Aber ich denke auch, Kontakt einschränken gegen den Willen der Kinder wäre nicht gut. Damit würde es ihnen sicher nicht besser gehen.

16.05.2024 15:35 • x 1 #1218


T
Zitat von KuddeI7591:
Dazu - Kinder wollen beschäftigt werden, MÜSSEN es sogar,

Auch. Aber nicht nur, sonst verkümmern ihre Phantasie und Fähigkeit zum Improvisieren, Erfinden usw. Dieser neue Trend, Kinder NONSTOP zu beschäftigen wird von Pädagogen und Psychologen zurecht sehr kritisch gesehen. Permanente Beschäftigung und Berieselung durch die Eltern sind nicht gut. (Klar, permanente Berieselung durch TV usw. selbstredend erstrecht nicht, falls mir das jetzt jemand in den Mund legen möchte.)

16.05.2024 15:36 • x 1 #1219


Pittyplatsch
Zitat von thegirlnextdoor:
Auch. Aber nicht nur, sonst verkümmern ihre Phantasie und Fähigkeit zum Improvisieren, Erfinden usw. Dieser neue Trend, Kinder NONSTOP zu beschäftigen wird von Pädagogen und Psychologen zurecht sehr kritisch gesehen. Permanente Beschäftigung und Berieselung durch die Eltern sind nicht gut. (Klar, permanente ...

ich denke, dass der Ausdruck Bewegung so ziemlich alles beinhaltet, worauf es ankommt - zu spielen, zu toben, usw. usf.! Und das es AUCH darum geht, dass sich Kinder selbst beschäftigen können, und was ist da besser geeignet, als sie ihrem Spieltrieb zu überlassen - NICHT Glotze, nicht PC, usw.!
Kinder bewegen sich insgesamt viel zu wenig - aber NICHT, weil das von ihnen selbst ausgeht. Wir alle kennen Gründe dafür.
Und ich denke, wenn Eltern eh zeitlich schon sehr eingeschränkt sind, wenn ein Elternteil eh nicht sonderlich fit ist, wenn Eltern getrennt leben, Kinder sich dann auch z. T. selbst überlassen bleiben..... Berieselung... nun ja. Permanent... NO...egal womit.

Nein.... früher war nicht alles besser - es war halt anders. Und daraus wurde das Beste gemacht, was den heutigen Erwachsenen zum Vorteil gereicht. Die Zeiten haben sich geändert, die Gesellschaften haben sich geändert....und NICHT immer zum Vorteil.

Ich bin oft zu Fuß in der Stadt unterwegs, sehe Kinder/Jugendliche, die zur Schule gehen, bzw. aus der Schule kommen. Warum schreibe ich gehen in Anführungszeichen... weil vielen Kindern das GEHEN bereits schwer fällt. Von laufen will ich gar nicht reden.

Nein.... NICHT die Kinder tragen dafür die Verantwortung, um das mal ganz klar zu benennen!

Ja.... Kindern machen das, was sie gezeigt bekommen, vorgemacht bekommen - war früher auch so! Aus einem Haselnusszweig eine Flöte zu bauen...aber hallo! Was ist denn Haselnuss? Wie soll aus einem Zweig ne Flöte gebaut/geschnitzt werden?

Das ist nur EIN Beispiel.... *zwinker

16.05.2024 16:23 • x 1 #1220


F
Ich werde am Mittwoch die Kinder einpacken und bis Sonntag nach Belgien verreisen. Der Hund ist bei meiner besten Freundin und für die anderen Viecher kommt eine Tiersitterin aus der Nachbarschaft.
Ex nimmt seine Tabletten und wirkt insgesamt etwas stabiler, hat 7 Kilo abgenommen,.weil er fast nur noch Obst isst...ob das so nachhaltig ist, sei mal dahingestellt, aber er hat sich etwas gefreut, dass es mir aufgefallen ist.
Bin jetzt etwas im Packstress, aber wenn ich dann erstmal im Auto sitze, wird alles ok sein.

Mit der Tiersitterin ist dann auch mein Testlauf für die Sommerferien.
Ex wird die Kinder nun statt drei Wochen nur zwei betreuen und nicht wegfahren. Ich bleibe dann auch Zuhause und tu hier was am Haus und bin dann in der Nähe. Im Herbst geht's dann für 4 Tage nach Porto mit meinen Mädels, aber da passen meine Eltern dann auf die Kinder auf.

27.05.2024 16:24 • x 4 #1221


F
Wir hatten schöne Tage mit vielen Erlebnissen und Eindrücken, sodass es sich für mich sogar länger anfühlte. Es war gut mal rauszukommen und Zuhause hat mit der Tiersitterin auch (fast) alles geklappt.
Der Vater vom Ex ist allerdings seit Samstag wieder im Krankenhaus, sieht wohl nicht besonders gut aus, aber er wartet noch auf ausführliche Nachricht vom Arzt.
Scheinbar hat er über mehrere Tage keine Medikamente genommen und nichts gegessen/getrunken. Der Pflegedienst vermutete einen Schlaganfall, aber das ist bislang nicht bestätigt.
Muss man abwarten.
Mein Job sind die Kinder....und ich muss sehen, dass ich hier Haushalt und mein Sportprogramm vernünftig auf die Reihe kriege. Hab das alles wieder ganz schön schleifen lassen.

03.06.2024 13:53 • x 3 #1222


F
Es war glücklicherweise kein Schlaganfall, aber er ist schon wieder im Krankenhaus.
Er isst und trinkt nichts, will sich weiter vom Pflegedienst nicht helfen lassen.
Der Dienst hat ihn nun wieder am Boden liegend und hilflos aufgefunden.
Die Wohnung sei mit Urin und Fäkalien beschmutzt.
Jetzt hatte Ex die grandiose Idee, mit den Kindern - die in den ersten zwei Ferienwochenende bei ihm sein werden - dorthin zu fahren.
Da habe ich heute ein Veto eingelegt. Er soll erstmal ein Reinigungsunternehmen oder sowas beauftragen. Wie stellt der sich das vor?! Die Kids freuen sich auf Sommerferien und hocken dann da in einer abgesifften Bude während er putzt und keine Zeit hat, sich um sie zu künmern. Was ist das für eine miserable Idee? Ich check nicht, wie man sowas überhaupt nur andenken kann.
Er selbst macht nun nach dem Einlaufen seiner Medikamente wieder einen etwas stabileren Eindruck.
Vor zwei Wochen hatten wir hier eine Familienfeier, da hat er lange mit meiner Cousine gequatscht und fand das Gespräch wohl sehr hilfreich. Abends hat er sogar noch bis 21 Uhr mit auf der Terrasse gesessen und ein Spiel mit uns gespielt, das war ganz nett und hat ihm - so mein Eindruck - auch ganz gut getan.

24.06.2024 22:19 • x 1 #1223


F
Nun sind die Sommerferien fast wieder um, sind vorbei gerast.
Ich hatte einen wunderbaren Urlaub mit den Kindern, Freunden und Familie.
Hier Zuhause ist in der Zwischenzeit leider mal wieder Wasser in den Keller gelaufen, aber ich habe mir vorgenommen, das jetzt in einer Hauruck-Aktion anzugehen.
Trocknung ist bestellt, neue Tür mit Wasserschutz und neue Dachrinne ebenfalls. Gestern war ein Entrümpler da und ich warte auf das Angebot...der macht dann einmal alles Clean und nimmt den ganzen Kram von Ex auch mit, der noch hier rumfliegt und den ganzen Kram, der durch das Wasser Jetzt am Abschimmeln ist, alte Farbeimer usw.
Ja, ich kann das auch alleine machen, aber dann müsste ich x mal zum Wertstoffhof fahren, einige Sachen sind sackschwer...ich bin zu dem Schluss gekommen, dass einmal Tabula Rasa mit Profi schneller ist auch wenn es was kostet. Dann bin ich das endlich endlich los aus meinem Kopf.
Muss ich lernen mir da Hilfe zu organisieren, ich kann hier mit Kindern und Tieren und Job nicht alles alleine machen, ist halt so.

Ex hat Anfang Juli nun auch auch seinen Vater beerdigen müssen, aber er nimmt wieder Tabletten und macht einen relativ stabilen Eindruck. Auch hat er tatsächlich Kontakt zu zwei entfernteren Verwandten wieder aufgenommen (Cousins 2. Grades) und wird dieses Wochenende sogar Besuch von denen bekommen...das ist ne echte Premiere. Das gab es in den letzten 15 Jahren nicht.

14.08.2024 17:41 • x 5 #1224


F
Update:
Ich nehme ALLES zurück und behaupte das Gegenteil!

Ex dreht komplett am Teller.

Gestern hatten wir ein langes Gespräch. Er eröffnete mir, dass er wieder in seine alte Heimat ziehen möchte, in sein Elternhaus (500km).
Mir hat das hier die Schuhe ausgezogen.
Kompletter Irrsinn.
Er meinte, es sei keine andere Frau im Spiel, die Gründe seien, dass er finanzielle Existenzängste habe, sich hier fehl am Platze fühle, gescheitert sei und es ihm gesundheitlich schlecht geht.
...ok.
Er ist pleite (das zeichnete sich ja seit zwei Jahren ab, so wie er das Geld ausgegeben hat). In seiner Vorstellung verdient er dort an die 6 Euro mehr pro Stunde und könnte ja mietfrei wohnen. Die eine Doppelhaushälfte würde er dann in Eigenleistung renovieren und dann vermieten, da hätte er dann nochmal rund 1000 Euro im Monat extra.
Kompletter Blödsinn.
Ich habe ihm gesagt, dass er - wenn er die Häuser überschreiben lässt - zuvorderst mal verpflichtet wäre, innerhalb von zwei Jahren energetisch zu sanieren: Heizung komplett, Dämmung, Fenster...wer soll ihm Geld geben bei Blick auf seine Konten?
Und selbst wenn: eine Miete, die DIE Investitionen innerhalb der nächsten zehn Jahre ausgleicht oder reinspielt, bezahlt ihm auch in Stuttgart keiner und danach bezieht er Rente und die Kinder dürfen irgendwann ein verschuldetes Haus erben.
Minus den kompletten Unterhalt, den ich dann fordern würde.
Das ist Quark. Von vorne bis hinten.
Er brauche Lösungen für uns.
Er wolle uns nicht hängen lassen aber er habe den Kindern ja finanziell nichts zu bieten, werde auch nicht jünger und seine Existenz sei sinnlos bis auf die Kinder gelegentlich mal irgendwo hinzufahren oder abzuholen.

Keine Ahnung, ob das nun die Depression ist oder die Medikamente, die ihn so emotional abstumpfen lassen.

Ich habe ihm gestern gesagt, dass ich ihn unterstützen kann dabei, die Häuser zu verkaufen und dass ich keine Existenzgefährdung sehe, wenn einer grade zwei DHH in Stuttgart geerbt hat (auch wenn die schrott sind) - ich kann ihn auch einmal die Woche zum Sport schleifen etc. - aber ich werde KEINE einzige Zelle Hirnschmalz an eine Lösung verschwenden.
Er will wegziehen. Dann soll er sehen wie er den Unterhalt stemmt und die Kinder sieht. Ich werde sie nicht am Wochenende 500km da hin bringen und wieder zurückfahren und für den Zug alleine sind sie zu klein.
In dem Moment, in dem er geht, geht das ganze vor Gericht und ich werde den kompletten Unterhalt fordern, das habe ich ihm schon gesagt.
Wie ich denn dann klarkommen will?
Och, von dem Unterhalt bezahle ich dann eine AuPair , ein Gästezimmer mit eigenem Bad habe ich. Ich komme schon irgendwie klar, ich werde nicht in den Abgrund gerissen.
Ein anderer Vorschlag wäre, hier ein 3 Familienhaus zh kaufen, ich würde zwei Wohnungen an die Kinder überschreiben und er könnte die dritte als Eigentum aus dem Erlös des Hausverkaufs seiner Eltern haben. Dann wäre immer noch genug Geld übrig für ihn, um weniger zu arbeiten und ein paar gute Urlaube zu machen...oder sich im Ruhestand dann nach Schweden abzusetzen. Unterhalt müsste er dann auch nicht zahlen.
Aber das passiert nur hier in der Nähe. In Stuttgart gibt es von mir keinerlei Invest, weder finanziell noch sonstwie.
Zitat von Florentine:
Auch hat er tatsächlich Kontakt zu zwei entfernteren Verwandten wieder aufgenommen (Cousins 2. Grades)

Die Frau, so sagte er mir, spiele wohl seit der Beerdigung eine große Rolle für ihn, sie ist gute 20 Jahre jünger, Alleinerziehend mit einer Zweijährigen.
Sie leben aber nicht in Stuttgart und sei nicht der Grund, dass er wegziehen wolle - nur falls ich ihm da misstrauen würde.
Hab ihm nochmal versichert,dass er gerne Beziehungen eingehen kann usw. - wenn es das alles wert scheint, hier als Ferienpapa aufzutreten und sich finanziell komplett zu ruinieren: Go for it! - aber ohne Support von mir.
Das hat auch nichts mit anderen Frauen zu tun, sondern damit, dass es kompletter Irrsinn ist und ultra bescheiden für die Kinder.

28.08.2024 17:55 • x 2 #1225


F
Ich habe auch Angst.
Wenn ich ihm den Fluchtweg nach Hause verbaue...dass er sich dann hier irgendwas antut, weil er sehr deutlich formuliert hat, dass er seine Existenz grade darin sieht, die Kinder mal irgendwohin zu fahren und abzuholen.
Im Grunde müsste er wirklich mal auf ne lange Kur oder in eine Klinik.
Schuld an seinem Zustand ist der Ort hier. Er fühlt sich entwurzelt und gescheitert.
Auch da war ich immerhin klar: meine Familie hat ihn hier immer eingeladen und empfangen, auch die Freunde. Das immer weiter einzustellen und abzulehnen, das war über 10 Jahre seine Entscheidung.

Das alles zu retten übersteigt aber weit meine Kapazitäten und ich bin froh, dass ich heute und gestern sehr klar meine Grenzen und den Rahmen formulieren konnte.

28.08.2024 18:08 • x 1 #1226


Scheol
Zitat von Florentine:
Ich habe auch Angst. Wenn ich ihm den Fluchtweg nach Hause verbaue...dass er sich dann hier irgendwas antut. Im Grunde müsste er wirklich mal auf ne lange Kur oder in eine Klinik. Das alles zu retten übersteigt aber weit meine Kapazitäten und ich bin froh, dass ich heute und gestern sehr klar meine ...

Will er nicht zur reha ?

28.08.2024 18:09 • #1227


F
Nein.
Er glaubt, dass wenn er erst wieder in der alten Heimat ist, dass es ihm dann gut geht.
Er glaubt außerdem, dass er die Tabletten nur nehmen muss, um hier einen Zustand erträglich zu machen, den er gar nicht ertragen will.

Ich checks nicht.
Gar nicht.
Ich checke nicht, wie jemand, der seit über zwanzig Jahren mit dieser Diagnose lebt, zu solchen Schlüssen kommen kann.
Insbesondere, wenn dieselbe Person ja in der besagten Heimat die ersten schwerwiegenden depressiven Episoden hatte. Er WAR ja dort, in Stuttgart, bereits in der Psychiatrie noch bevor wir uns kannten.

28.08.2024 18:11 • #1228


Scheol
Zitat von Florentine:
...Insbesondere, wenn dieselbe Person ja in der besagten Heimat die ersten schwerwiegenden depressiven Episoden hatte. Er WAR ja dort, in Stuttgart, bereits in der Psychiatrie noch bevor wir uns kannten.

Man sagt Menschen handeln immer um Sicherheit zu erzeugen , egal wie es von außen aussieht. Ob der Verlust der Eltern / Vater da wieder was ausgelost hat ?

Vor Stuttgart muss was gewesen sein was ihn aus der Mitte geworfen hat.

28.08.2024 18:18 • x 2 #1229


F
Zitat von Scheol:
Vor Stuttgart muss was gewesen sein was ihn aus der Mitte geworfen hat

Ich weiß es nicht. Er ist dort geboren. Hatte dann als junger Erwachsener dort eine langjährige Beziehung. Als die zu Ende ging bzw. als er sich dort zunehmend unwohl fühlte, manifestierte sich zunächst eine harte Flugangst und im Anschluss daran eine suizidale Depression, die ihn 3 Monate in die geschlossene brachte (alles in Stuttgart und vor unserem Kennenlernen). Er war dann in Therapie, trennte sich und lebte allein.
Hatte einen ganz durchgetakteten Wochen- und Tagesablauf - auch auf Anraten der Therapeuten.
Als wir uns kennenlernten, hat er das alles erwähnt und erzählt - aber nirgendwo stand für mich da - oder hat er erwähnt, dass dieses Alleinleben und frei von Verantwortung sein und dieser Rhythmus essentiell für seine psychische Gesundheit sein könnte...rückblickend betrachtet bin ich da schlauer. Erwähnt hat er das dann erstmals so bei unserer Paarberatung als alles schon ziemlich im Ar. war...dass er das braucht: diese Routinen, das immer Gleiche - was sich eben aber mit kleinen Kindern, Jobs, Haus und Tieren nicht verwirklichen lässt. Ich denke, das hat er auch unterschätzt, denn er wollte zwar Kinder und den Hund/die Katzen, hat aber wohl gleichzeitig gedacht, dass sich unsere Routinen im Paarleben irgendwie aufrecht erhalten lassen würden (das ist aber reine Spekulation von mir) oder sich Routinen einspielen würden.
Aber dann war halt immer was: Kinder klein, Stillen, Hund krank, Job sch. usw. - so dass sich das nie ergeben hat. Und wo ich Kraft und Emotion aus dem Zusammensein mit den Kindern ziehen kann - ist das bei ihm, so glaube ich, grade nicht so.
Ich weiger mich zu glauben, dass das immer so ist, denn als er letztes Jahr mit den Kindern im Urlaub war, hatte ich schon den Eindruck, dass er das auch sehr genossen hat.
Irgendwie scheint er da und auf diese Erlebnisse keinen emotionalen Zugriff mehr zu haben - anders könnte ich mir nur erklären, dass er die ganze Zeit über nur so getan hat als ob und die ganze Zeit über sich nur als Chauffeur und Bote gesehen hat.
Aber das glaube ich nicht.
Das stimmt einfach null mit meiner Wahrnehmung überein.
Ich glaube, dieser Teil ist nur grade irgendwie weg. Wegen Krankheit oder was weiß ich.
Zitat von Scheol:
Man sagt Menschen handeln immer um Sicherheit zu erzeugen

Davon bin ich hier überzeugt.
Das ist eine Flucht, völlig blind.
Er hat in 10 Monaten beide Eltern verloren, ist entwurzelt, schockiert...alles das sehe und verstehe ich.

Aber ich werde niemals verstehen, wie man ernsthaft seine Kinder verlassen kann/will, um vermeintlich glücklicher zu werden.

Das ist der Move, den er mir grade präsentiert. Ich liebe die Kinder und will die nicht im Stich lassen, aber...
....mir ist das einfach komplett fremd. Wenn er in Stuttgart noch Familie hätte, Freunde..ok...aber da war über 15 Jahre einfach GAR kein Kontakt außer seine Eltern.
Da ist jetzt irgendeine 33 Jährige Single Frau und entfernt Verwandte (Cousine 2. oder 3. Grades), die aber selber nichtmal in Stuttgart lebt und ein 2 jähriges Kind hat. Sie sei sehr wichtig für ihn geworden, aber nicht Ursache seiner Flucht.

28.08.2024 22:15 • #1230


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